Situation: Deine beste Freundin heiratet. Sie fragt dich, ob du nicht ein Video von der Hochzeit machen könntest.
Ein trister Gedanke, gewiß. Nichts, wie es scheint, was einen "ambitionierten" Filmer reizen könnte. Aber das ist die Aufgabenstellung, und es geht darum, den bestmöglichen Film von Gabis großem Tag zu machen.
Wo setzt du hier das Stativ ein?
Bei den Außenaufnahmen vor der Kirche vor und nach der Zeremonie. Punkt. Alles übrige würdest du durch die Statik der Aufnahme töten. Da gilt es, eine gute Handkamera zu üben oder Jens´Methode mit dem Einbeinstativ.
Du fährst mit Freunden zu einer Weinlese. Mehr aus Jux. Deine Kamera hast du dabei, aber kein Stativ. Plötzlich bist du von der herbstbunten Weinberglandschaft, den skurillen, netten Leuten und der geheimnisvollen Technik der Weinherstellung so bezaubert, daß du spontan beschließt, eine kleine Doku zu drehen.
Schöne, ausdrucksstarke Bilder, fast Fotografien, die durch die Montage zu einem Ganzen verfugt werden.
Egal, wie ruhig du die Kamera zu halten versuchst: Du wirst dich 
ewig ärgern, daß du nicht überwiegend ein Stativ benutzt hast.
Menschen, Interaktion (egal ob festlich mit Hochglanz oder dramatisch):
Handkamera.
Totale, Halbtotale, alles, was unter 
Beobachtung oder 
Zeigen fällt: Stativ!
Ein Tip zu Schwenks: Panoramaschwenks sind immer zäh und unfilmisch. Wenn du vom Pfarrer auf die weinende Mutter schwenkst (und das kann besser sein als ein Schnitt), dann mache einen raschen, einen Reißschwenk. Den mußt du, ob aus der Hand oder vom Stativ, vorher üben, damit du sauber zum Stehen kommst.
Den Anfängerfehler mit den "Suchschwenks" solltest du auf keinen Fall machen (Neuer
Thread).
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...