philr hat geschrieben: ↑So 15 Jun, 2025 11:32
Charakterdesign bestand schon bei den Zeichentrickfilmen zu allererst aus Worten - denn in Worten pflegen wir zu denken.
Bei WALL E wurden keine Coloristen mehr beschäftigt. Auch auch solche Kameraoperators fanden keinen Job:
Dass es heute mehr Konkurrenz im Medienbereich gibt, mag auch daran liegen, dass man früher nur wenige Ausbildungsgänge und -plätze hatte, heute aber so ziemlich jede Hochschule einen Meidenfachbereich bietet.
Und auf 16mm oder gar 35mm zu drehen, war etwas kostspieliger, als das Drehen mit Digitalkameras.
Soll heißen:
KI erweitert die Möglichkeiten, in Untergangsstimmung muss man wegen KI aber nicht verfallen.
Man kann auch die Chancen von KI suchen und nutzen.
Wer KI im Medienbereich einzusetzen weiß, hat die besten Job-Chancen.
Coloristen, die sich auf Computer-Animationen umgestellt hatten, waren auch nach dem Ende des Zeichentrickfilms bestens beschäftigt.
Hintergrundzeichner, die heute mit unreal engine umgehen können, leben nicht prekär.
Und mal konkret an den KI-Einsatz gedacht:
Ein Remake von "Die Körperfresser kommen" wäre damit z.B. auch mit schmalem Budget möglich.
Meist hat man Szenen mit menschlichen Darstellern, die interagieren. Einige wenige Verwandlungseinstellungen ließen sich mit KI gestalten und würden trotz aller Kürze sehr eindrucksvoll wirken. Es müssten schließlich nur menschenähnliche Gestalten in der Wachstumsphase gezeigt werden.
Mal eben ein Raumschiff, das auf die Erde zufliegt?
Man muss nur die richtigen Worte für den Prompt finden.
Und die Macher, die bisher von den wenigen großen Produktionen, die solche Einstellungen teuer verwirklichten, bisher bezahlt wurden, stellen nun KI-Einstellungen für Produktionen her, die diese bezahlbare Möglichkeit natürlich vermehrt nutzen.
Da haben wir dann das Dreieck Angebot-Nachfrage-Preis.
Man muss die 2000$ im Vergleich zu den Kosten verstehen, die eine reale Umsetzung auch nur eines einzigen Clips gekostet hätte.
PJ Ace hatte sicherlich mehr vom Auftraggeber kassiert, aber der Werbespot wäre für die Wettplattform Kalshi wohl so teuer gekommen, wenn sie mit klassischen Mitteln produziert worden wäre, dass sie ihn gar nicht erst in Auftrag gegeben hätten.
Man muss doch nur mal grob überschlagen, was die 15 Clips gekostet hätten, wenn man sie ohne KI produziert hätte.
Markus Förderer redet aus der Sicht eines Kameramanns.
Ein Regisseur hingegen wir ihm genauso erklären, was er benötigt und beabsichtigt, wie er es bei einem KI-Operator machen könnte.
Mir scheint auch, dass er die Entwicklung unterschätzt. Gerade im Nischenbereich der professionellen Filmproduktion tut sich vieles eher unbemerkt. Da muss man sich nicht auf 720p und wenige Sekunden beschränken, wie bei den vielen Plattformen fürs breite Publikum.
Man sollte KI mittlerweile bei einer Produktion immer auch mitdenken und den möglichen Einsatz einplanen.