Jott
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Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von Jott »

Die Handkamera-Filter, die wir verwenden, lassen sich sehr fein einstellen, am besten wirkt es sehr subtil, finde ich. Als Gegensatz gibt's auch welche, die können sogar nervöse Zoombewegungen reinrechnen, wenn's inhaltlich passt ...

Wer's ganz realistisch will, nimmt die Kamera vor Ort vom Stativ und macht mit gleichen Einstellungen und gleicher Position eine Weile Handkamera, meinetwegen auf den noch leeren Stuhl des Protagonisten halten. Diese Bewegung dann im Schnitt tracken und damit die Stativaufnahme bewegen.

Es geht um die Optionen. Natürlich könnte man auch mit Handkamera aufnehmen und - wenn man sich später umentscheiden will oder der Kunde motzt - mit Stabilisierung alles wieder festnageln. Aber da besteht natürlich die Gefahr, dass der Shutter sichtbar rollt ...

Wir gehen lieber von der "festen" Variante aus und schauen dann.



GaToR-BN
Beiträge: 663

Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von GaToR-BN »

Hier eine zusätzliche Nachfrage: Wechsel der Position des Protagonisten (Links/Rechts).

In einem konkreten Projekt nehme ich 4 Interviews auf. Schön ist es ja, wenn die Protagonisten nicht alle an der gleichen Position im Bild sitzen.
Jetzt hätte ich einen recht großen Raum, wo ich durchaus die Seiten wechseln könnte und jeweils das Fenster als Streiflicht im Bild hätte.

Nur verändere ich dadurch natürlich auch mein "schön" eingerichtetes Setup? Wie geht Ihr damit um? Stellt Ihr einfach die Kameras und das Licht im gleichen Setup um oder baut ihr das Set zwischendurch an eine vollkommen neue Stelle?
Zitat: Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre. – Robert Bresson –
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Frank Glencairn
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Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von Frank Glencairn »

Die besten Interview Settings hab ich in letzter Zeit bei der Serie Encounters auf Netflix gesehen - schau mal rein.

Ansonsten hängt das IMHO immer von Inhalt des Interviews ab, aber wenn der das zuläßt, dann bau ich tatsächlich jedes mal um.
Sapere aude - de omnibus dubitandum
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GaToR-BN
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Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von GaToR-BN »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 31 Jul, 2024 11:04 Die besten Interview Settings hab ich in letzter Zeit bei der Serie Encounters auf Netflix gesehen - schau mal rein.

Ansonsten hängt das IMHO immer von Inhalt des Interviews ab, aber wenn der das zuläßt, dann bau ich tatsächlich jedes mal um.
Danke für dein Feedback. Baust du dann das Set an der gleiche Stelle um und deckst alle Fenster ab, damit sich das nicht verändert oder wechselst du auch die Position komplett, damit der Hintergrund unterschiedlich ist? Es könnte ja merkwürdig beim gleichen Hintergrund wirken, wenn die Lichtposition wechselt.

PS: Bei dem Bild im Anhang sehe ich nur schwarz. Liegt vielleicht an mir.
Zitat: Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre. – Robert Bresson –
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Frank Glencairn
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Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von Frank Glencairn »

Das kommt wirklich immer auf die Situation, den Kontext und den Inhalt an - ein Patentrezept dafür habe kann ich dir leider nicht geben.


Und ja, das mit dem Bild hat irgendwie nicht geklappt.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Frank Glencairn
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Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von Frank Glencairn »

Hab ich gerade gesehen, vielleicht hilft's


Sapere aude - de omnibus dubitandum



GaToR-BN
Beiträge: 663

Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von GaToR-BN »

Vielen Dank.

Tatsächlich werde ich mal versuchen, ob ich Negativ Fill nutzen möchte. Bisher nutze ich als Gegenlicht zum Hauptlicht (Runde Softbox) einen Reflektor plus ein Streiflicht. Wobei ich ja auch die Wabe auf der Softbox lassen kann, damit das Licht weniger unkontrolliert im Raum unterwegs ist.

Naja - ich werde jetzt einfach 2 Stunde vorher aufbauen, damit ich verschiedenes ausprobieren kann.

Danke für dein Feedback und das Video!

Grüße aus Bonn, Martin

Dieses Video finde ich auch sehr aufschlussreich:
Zitat: Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre. – Robert Bresson –
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Alex
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Re: Einstellungsgrößen und Blickwinkel beider Kameras beim Interview - Verbesserungsvorschläge?

Beitrag von Alex »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 01 Aug, 2024 18:53
Eher so nebenbei zum Fachsimpeln:

Vorweg: Kann man alles so machen. Meine folgende Kritik läuft eher in die Richtung, was ich bei diesem Dreh an dieser Location anders gemacht hätte, deswegen werde ich jetzt noch von richtig oder falsch sprechen, sondern nur von Geschmack.

Als Erstes finde ich das finale Bild zu flau, mir fehlt da punch. Vom Grading könnte man ne Schippe mehr drauflegen, in erster Linie die Belichtung erhöhen, ich finde es zu dunkel, wir sind in einem sonnigen Setup, da darf die Sonne gerne etwas knallen, ganz besonders im Hintergrund hätte ich (ne Menge) mehr Druck gemacht. Diesen natürlichen Cucoloris mit dem Ast finde ich super, hab ich so in der Form auch schon einige Male gemacht, nach ner Weile muss man den Ast kontrollieren, weil die Blätter ganz schnell welk werden in der Sonne und sich das Licht drin zunehmend verändert :D

Die Location finde ich mega und geil zum Leuchten. Das Vordach ist super, die Fenster auch. Zusätzlich gibt der schmierige Film auf den Fenstern dem Licht auch nochmal einen finalen geilen Touch :)
Auch das gesetzte Licht sieht recht gut aus, aber die Verhältnisse hätte ich anders gesetzt.

Sogar die BTS-Aufnahmen gefallen mir von Belichtung und Kontrast besser als der finale Schuss:
1.jpg
2.jpg


Dann die 4 Einstellungen, so richtig perfekt finde ich eigentlich keine:
3.jpg
1) Ich mag den Ansatz der untersichtigen Einstellung auch wie es final gecropped wurde. Mir pers. ist der Winkel etwas zu tief, da wäre ich nochmal 10-20cm höher, also eher auf Schulterhöhe gegangen.

2) Die Wackelkamera geht gar nicht für so ein Interview-Setup. Das ist ne völlig ruhige Szene, der Prota sitzt, warum sollte Kamera da rumwackeln, nervt nur. Dazu kommt, dass durch die unruhige Kamera die Flares, die ich per se nicht schlecht finde, unnötig auftragen. Wäre die Kamera eingemauert, würde das besser ins Auge gehen.

3) Dieses Dekadrieren mag ich generell. Aber ich verbinde es mit anderen Motivationen, egal ob Spielfilm oder Interview, ich assoziiere damit etwas Geheimnisvolles, etwas Unangenehmes, z.B. wenn jemand lügt, oder eine unbequeme Wahrheit ausspricht, etwas verbirgt oder gebrochen oder traurig ist, dann würde ich so eine Kadrierung unterstützend einsetzen. Aber hier in dem Interview scheint es um positivere Dinge zu gehen, da kann ich den Ansatz nicht ganz nachvollziehen. Wie gesagt, alles nicht falsch, ist halt meine Empfindung, ich sehe es als Effekthascherei ohne Motivation.

4) Joa, kann man schon machen, ist mal ein Hingucker, aber so richtig "präsent" wie er sagt, finde ich sie nicht. Ist mir etwas zu tief um sie länger als als 1-2 geschnitten sehen zu wollen.

Aber nochmal, das ist Jammern auf hohem Niveau, es ist sicher alles andere als Schlecht was die Jungs da gemacht haben.
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