Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
Antworten
Swat
Beiträge: 19

Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Swat »

Guten Abend zusammen,

ich habe schon diverse Beiträge hier durchsucht, aber leider nicht das passende gefunden.
Ganz sicher bin ich auch etwas zu spontan und dickköpfig in das Thema eingestiegen und dachte mir, ich löse das von selbst ohne viel Wissen. Hinterher ist man immer schlauer...
Meine Erfahrung mit Ton & Bearbeitung ist auch sehr gering.

Ich möchte Tiere in einer Entfernung zwischen 4-10 Meter in der Natur aufnehmen. Ein weiteres Kriterium war für mich das alles auf einen Blitzschuh einer Kamera passt. Gekauft habe ich mir nun ein Sennheiser MKE600 + Deadcat, einen Zoom H1 Essential und eine Blitzschuherweiterungsplatte. Ich dachte damit klappt es.

Die Aufnahmen sind nachher sehr leise und wenn ich diese anhebe dann rauscht es ganz schön im Hintergrund.

Was mache ich falsch? Ist das Equipment überhaupt geeignet für so eine Distanz?

Leider empfinde ich das Thema Ton als genauso umfangreich wie fotografieren und filmen. Ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen. :)

Falls ich irgendwelche Infos vergessen haben sollte, dann gerne fragen.

Viele Grüße
Swat



Skeptiker
Beiträge: 6541

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Skeptiker »

Ein Richtmikrofon hat zwar eine Richtwirkung, weil es den seitlichen Schall und den von hinten dämpft (im Gegensatz zum onmidirektionalen 360°-Mikrofon), aber es ist kein Geheimrezept gegen (zu) weite Distanzen der Tonquelle.
Ein möglichst rauscharmer Verstärker (neben einem recht rauscharmen Mikrofon wie dem MKE 600) hilft sicher beim Nachverstärken, aber ansonsten wäre ein Parabolspiegel/eine P-Schüssel mit dem Mikrofon im Zentrum für weit entfernte Tierlaute das richtige Mittel (siehe Spezialanbieter für Tierstimmen-Aufnahmetechnik), um zu leisen Ton nacher nicht enorm nachverstärken zu müssen.

Hast Du mal Dein Zoom H1 mit einem anderen (eigen-rauscharmen) Mikrofon probiert? Rauscht die finale Aufnahme da auch so stark?

Wenn sich am zu leisen Aufnahmeton bzw. dem Rauschen nach Vertärken nichts ändert, wäre noch ein Software-Entrauschen (denoise) möglich - vermindert leider auch die Klarheit (Höhen) des Tons mehr oder minder.



Swat
Beiträge: 19

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Swat »

Skeptiker hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 21:23 Ein Richtmikrofon hat zwar eine Richtwirkung, weil es den seitlichen Schall und den von hinten dämpft (im Gegensatz zum onmidirektionalen 360°-Mikrofon), aber es ist kein Geheimrezept gegen (zu) weite Distanzen der Tonquelle.
Ein möglichst rauscharmer Verstärker hilft sicher beim Nachverstärken, aber ansonsten wäre ein Parabolspiegel/eine P-Schüssel mit dem Mikrofon im Zentrum für weit entfernte Tierlaute das richtige Mittel (siehe Spezialanbieter für Tierstimmen-Aufnahmetechnik).

Hast Du mal Dein Zoom H1 mit einem anderen Mikrofon probiert? Rauscht es da auch so stark?
Hallo Skeptiker,

vielen Dank für deine Antwort.

Wären 4-10 Meter schon zu weit für ein MKE600?

Wie würde ich denn einen guten Verstärker/Recorder erkennen? Gibt es dafür eindeutige Werte in den Spezifikationen von den Geräten?

Den H1 Essential hatte ich mir wegen 32 Bit Float und dem angeblichen verlustfreien anheben geholt. Natürlich ist es ein Einsteigerprodukt, aber schön kompakt und dachte dies reicht dafür aus.

Von einem Parabolspiegel hatte ich schon gehört, allerdings ist das ja nicht besonders kompakt und passt vermutlich nicht auf die Kamera ohne weiteres. :D

Als Vergleichsmöglichkeit habe ich nur noch ein MKE200. Wenn ich dieses anschließe und anhebe auf Normallautstärke, rauscht es ebenfalls. Allerdings habe ich damit natürlich deutlich mehr Umgebung und weniger Tierton dabei. Wenn ich das Rauschen entferne, z.B. über Final Cut Pro wegen dem dazugehörigen Video mit "Rauschen entfernen", dann bleibt die Vogelstimme übrig und dazwischen ist leere. Hört sich leider auch nicht so toll an. Leider kenne ich mich nicht so gut mit der Tonbearbeitung aus.



Skeptiker
Beiträge: 6541

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Skeptiker »

Ich habe leider keine Erfahrung mit den neuen 32-Bit Float Rekordern, sondern benutze noch das alte System mit Eingangspegel-Regler.
Mir fehlt auch die Erfahrung mit dem MKE 600. Ich kann so gesehen leider nicht konkret weiterhelfen.
Das Rauschen / der zu leise Pegel könnte aber mit der neuen Aufnahmetechnik ohne Einpegelung zusammenhängen. Vielleicht meldet sich jemand, der sie bereits benutzt.

Und vielleicht rufst Du mal bei Thomann (etc.) an und lässt Dich beraten. Ansonsten läuft es wohl auf Versuch und Irrtum hinaus, was sich in die Länge ziehen kann, und vielleicht schränkt Dich dabei technisch auch ein Budget ein, dass Du nicht überschreiten möchtest.
Dann wäre so eine Beratung wohl am nützlichsten: "Wie kann ich bestmögliche Ergebnisse erzielen?" (Ansprüche genauer nennen: Amateur? Profi?) mit max. x EUR Ausgaben unter den Randbedingungen a) Was für Tiere? / wie laut? / wie weit entfernt?, b) Was für ein Aufnahmeort? (Verkehr, der stört, Tageszeit? etc. etc.), c) Spezielle Anforderungen an die Technik? etc..

Hier noch 2 Links:

Zum Mikrofon-Eigenrauschen:
https://www.neumann.com/de-de/homestudi ... uschpegel/

Zum Rekorderverstärker-Eigenrauschen: Keine Theorie, aber Messdaten - die besten Geräte (keine 32-Bit Float Modelle ausser Tascam X8?) sind ganz oben in der Tabelle:
https://avisoft.com/recorder-tests/



atomic
Beiträge: 61

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von atomic »

Swat hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 21:43
Von einem Parabolspiegel hatte ich schon gehört, allerdings ist das ja nicht besonders kompakt und passt vermutlich nicht auf die Kamera ohne weiteres. :D
Vielleicht kommt sowas in Betracht?
https://www.dodotronic.com/product/hi-sound-compact/



Frank Glencairn
Beiträge: 25017

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Frank Glencairn »

Swat hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 21:43
Wären 4-10 Meter schon zu weit für ein MKE600?
Sagen wir mal so: Wenn es Dialog in einem Film wäre, wäre das Mikro so ca 50 cm nah dran.

Das heißt nicht, daß man den Vogel auf 4-10 Meter nicht hört, aber es ist eben nicht optimal, und bringt entsprechende Einschränkungen mit sich.

Die Misskonzeption, daß es Micros gibt die so wie eine Zoomlinse funktionieren kommt natürlich noch dazu. In Wirklichkeit unterscheiden die sich nur dadurch wie viel seitlicher Schall unterdrückt wird.

Obendrauf noch der Interessenskonflikt mit klein/leicht/Blitzschuh - man kann halt nicht alles gleichzeitig haben, no pain- no gain.

Das beste für sowas ist tatsächlich eine Parabolschüssel, wie sie oben schon verlinkt wurde.

Ansonsten würde ich an deiner Stelle aber zuallererst mal überprüfen, ob deine Signalkette in Ordnung ist, ich vermute daß da dein Hauptproblem liegt.

Das geht schon mit dem Recorder los, der für seine -eher zweifelhaften - Preamps und sein Eigenrauschen bekannt ist (-120 Equivalent Input Noise), dann hast du keinen XLR Eingang, keine Phantomspeisung etc. Das alles summiert sich auf. Die Batterie hast du hoffentlich im Micro?

Leih dir - wenn möglich - mal einen halbwegs vernünftigen Recorder (z.B. Zoom F3), mit XLR und Phantomspeisung, und teste das mal.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



TomStg
Beiträge: 3630

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von TomStg »

Lange Rede, kurzer Sinn:

Mit dem MKE600 benutzt Du ein Richt-Mikrofon der Mittelklasse und mit dem H1 einen Recorder der Billigstklasse.

Für das Rauschen sind der einfache Recorder und die weite Aufnahme-Entfernung verantwortlich. Auch ein MKE600 hat keine Zoom-Wirkung und trägt außerdem zum Rauschen bei.

Am ehesten lässt sich in diesem Fall das Rauschen reduzieren durch einen deutlich höherwertigen Recorder - 32 Bit oder nicht spielt dabei keine Rolle. Vergiss vor allem die Montage des Mics auf der Kamera. Je näher sich das Mic an der Schallquelle befindet, desto weniger Störgeräusche.



Swat
Beiträge: 19

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Swat »

[/quote]
Skeptiker hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 22:08 Ich habe leider keine Erfahrung mit den neuen 32-Bit Float Rekordern, sondern benutze noch das alte System mit Eingangspegel-Regler.
Mir fehlt auch die Erfahrung mit dem MKE 600. Ich kann so gesehen leider nicht konkret weiterhelfen.
Das Rauschen / der zu leise Pegel könnte aber mit der neuen Aufnahmetechnik ohne Einpegelung zusammenhängen. Vielleicht meldet sich jemand, der sie bereits benutzt.

Und vielleicht rufst Du mal bei Thomann (etc.) an und lässt Dich beraten. Ansonsten läuft es wohl auf Versuch und Irrtum hinaus, was sich in die Länge ziehen kann, und vielleicht schränkt Dich dabei technisch auch ein Budget ein, dass Du nicht überschreiten möchtest.
Dann wäre so eine Beratung wohl am nützlichsten: "Wie kann ich bestmögliche Ergebnisse erzielen?" (Ansprüche genauer nennen: Amateur? Profi?) mit max. x EUR Ausgaben unter den Randbedingungen a) Was für Tiere? / wie laut? / wie weit entfernt?, b) Was für ein Aufnahmeort? (Verkehr, der stört, Tageszeit? etc. etc.), c) Spezielle Anforderungen an die Technik? etc..

Hier noch 2 Links:

Zum Mikrofon-Eigenrauschen:
https://www.neumann.com/de-de/homestudi ... uschpegel/

Zum Rekorderverstärker-Eigenrauschen: Keine Theorie, aber Messdaten - die besten Geräte (keine 32-Bit Float Modelle ausser Tascam X8?) sind ganz oben in der Tabelle:
https://avisoft.com/recorder-tests/
Bei Thomann werde ich mal nach den Ostertagen anrufen und mich beraten lassen. Vielen Dank!

Der Artikel zum Mikrofon Eigenrauschen werde ich mir anschauen.

Den Link zu den Recordern habe ich mir angeschaut. Da käme für mich vermutlich der Zoom F3 aufgrund seiner geringen Abmessungen in Frage. Preislich wäre der ja ähnlich dem MKE600. Aber natürlich lasse ich mich zu den Kombinationen und Möglichkeiten bei Thomann beraten.
atomic hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 23:34
Swat hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 21:43
Von einem Parabolspiegel hatte ich schon gehört, allerdings ist das ja nicht besonders kompakt und passt vermutlich nicht auf die Kamera ohne weiteres. :D
Vielleicht kommt sowas in Betracht?
https://www.dodotronic.com/product/hi-sound-compact/
Hallo atomic,

wow, das sieht super interessant aus und käme meiner Vorstellung schon sehr nahe.
Ist natürlich etwas größer und klobiger, aber immerhin direkt auf den Blitzschuh zu befestigen.
Das halte ich mal im Auge.
Hat das schonmal jemand in der Praxis eingesetzt? Im Video werden ja Beispiele gezeigt, aber im Netz ist leider noch nichts von Usern zu finden.
Frank Glencairn hat geschrieben: Do 28 Mär, 2024 04:31
Swat hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 21:43
Wären 4-10 Meter schon zu weit für ein MKE600?
Sagen wir mal so: Wenn es Dialog in einem Film wäre, wäre das Mikro so ca 50 cm nah dran.

Das heißt nicht, daß man den Vogel auf 4-10 Meter nicht hört, aber es ist eben nicht optimal, und bringt entsprechende Einschränkungen mit sich.

Die Misskonzeption, daß es Micros gibt die so wie eine Zoomlinse funktionieren kommt natürlich noch dazu. In Wirklichkeit unterscheiden die sich nur dadurch wie viel seitlicher Schall unterdrückt wird.

Obendrauf noch der Interessenskonflikt mit klein/leicht/Blitzschuh - man kann halt nicht alles gleichzeitig haben, no pain- no gain.

Das beste für sowas ist tatsächlich eine Parabolschüssel, wie sie oben schon verlinkt wurde.

Ansonsten würde ich an deiner Stelle aber zuallererst mal überprüfen, ob deine Signalkette in Ordnung ist, ich vermute daß da dein Hauptproblem liegt.

Das geht schon mit dem Recorder los, der für seine -eher zweifelhaften - Preamps und sein Eigenrauschen bekannt ist (-120 Equivalent Input Noise), dann hast du keinen XLR Eingang, keine Phantomspeisung etc. Das alles summiert sich auf. Die Batterie hast du hoffentlich im Micro?

Leih dir - wenn möglich - mal einen halbwegs vernünftigen Recorder (z.B. Zoom F3), mit XLR und Phantomspeisung, und teste das mal.
Hallo Frank,

der Interessenkonflikt ist mir bewusst. Kompakt und gute Qualität in einem ist immer schwierig.
Deine angegebene Entfernung ist echt nicht weit. Da werde ich die Tiere vermutlich mit Kamera nicht zu kriegen auf 50 cm ran zu kommen. :D

Die Signalkette werde ich aber jetzt nochmal überprüfen. Das ein Einsteiger Recorder nicht alles kann, war mir bewusst. Das 32 Bit Marketing hat aber bei mir Erfolg gehabt. Den F3 habe ich jetzt auch dank des Links von Skeptiker auf die engere Auswahl gesetzt.
TomStg hat geschrieben: Do 28 Mär, 2024 07:37 Lange Rede, kurzer Sinn:

Mit dem MKE600 benutzt Du ein Richt-Mikrofon der Mittelklasse und mit dem H1 einen Recorder der Billigstklasse.

Für das Rauschen sind der einfache Recorder und die weite Aufnahme-Entfernung verantwortlich. Auch ein MKE600 hat keine Zoom-Wirkung und trägt außerdem zum Rauschen bei.

Am ehesten lässt sich in diesem Fall das Rauschen reduzieren durch einen deutlich höherwertigen Recorder - 32 Bit oder nicht spielt dabei keine Rolle. Vergiss vor allem die Montage des Mics auf der Kamera. Je näher sich das Mic an der Schallquelle befindet, desto weniger Störgeräusche.
Hallo Tomstg,

den höherwertigen Recorder habe ich schon notiert. Danke!
Das Gerät irgendwo hinzustellen etc. wäre nur bei wenigen Gelegenheiten möglich. Meistens bin ich viel am umherlaufen. Aber natürlich wäre eine Entkopplung von der Kamera am effektivsten.



DKPost
Beiträge: 1048

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von DKPost »

Skeptiker hat geschrieben: Mi 27 Mär, 2024 22:08 Ich habe leider keine Erfahrung mit den neuen 32-Bit Float Rekordern, sondern benutze noch das alte System mit Eingangspegel-Regler.
Mir fehlt auch die Erfahrung mit dem MKE 600. Ich kann so gesehen leider nicht konkret weiterhelfen.
Das Rauschen / der zu leise Pegel könnte aber mit der neuen Aufnahmetechnik ohne Einpegelung zusammenhängen. Vielleicht meldet sich jemand, der sie bereits benutzt.

Und vielleicht rufst Du mal bei Thomann (etc.) an und lässt Dich beraten. Ansonsten läuft es wohl auf Versuch und Irrtum hinaus, was sich in die Länge ziehen kann, und vielleicht schränkt Dich dabei technisch auch ein Budget ein, dass Du nicht überschreiten möchtest.
Dann wäre so eine Beratung wohl am nützlichsten: "Wie kann ich bestmögliche Ergebnisse erzielen?" (Ansprüche genauer nennen: Amateur? Profi?) mit max. x EUR Ausgaben unter den Randbedingungen a) Was für Tiere? / wie laut? / wie weit entfernt?, b) Was für ein Aufnahmeort? (Verkehr, der stört, Tageszeit? etc. etc.), c) Spezielle Anforderungen an die Technik? etc..

Hier noch 2 Links:

Zum Mikrofon-Eigenrauschen:
https://www.neumann.com/de-de/homestudi ... uschpegel/

Zum Rekorderverstärker-Eigenrauschen: Keine Theorie, aber Messdaten - die besten Geräte (keine 32-Bit Float Modelle ausser Tascam X8?) sind ganz oben in der Tabelle:
https://avisoft.com/recorder-tests/
Gleich die Nummer 2 hat 32bit, und die beiden Zooms auf Platz 6 und 7 ebenfalls.



Swat
Beiträge: 19

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Swat »

DKPost hat geschrieben: Do 28 Mär, 2024 13:20
Gleich die Nummer 2 hat 32bit, und die beiden Zooms auf Platz 6 und 7 ebenfalls.
Der Sound Devices MixPre-3 II kostet aber auch ca. 1200 EUR.

Zoom F3 kostet nur ca. 300 EUR und der F6 ca. 600 EUR.

Da würde ich vermutlich erst mal den F3 ausprobieren. DIrekte Unterschiede zwischen den beiden sind für mich anhand der Tabelle aber auch nur minimal erkennbar. Oder übersehe ich da etwas? Hat der Sound Device soviel bessere Hardware (Pre Amps, Eigenrauschen) verbaut?

Größter mir ersichtlicher Unterschied wäre F6 und MixPre-3 II haben 192 kHz Aufnahmemöglichkeit. Der F3 kann "nur" 96 kHz.



Frank Glencairn
Beiträge: 25017

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Frank Glencairn »

Der F3 reicht für deine Zwecke völlig.
All die anderen limitierenden Faktoren bei deinem Anwendungszweck sind um Größenordnungen dominierender, als der Unterschied zwischen einem F3 und einem MixPre - man muß schon die Kirche im Dorf lassen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



TomStg
Beiträge: 3630

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von TomStg »

Swat hat geschrieben: Do 28 Mär, 2024 13:31 Größter mir ersichtlicher Unterschied wäre F6 und MixPre-3 II haben 192 kHz Aufnahmemöglichkeit. Der F3 kann "nur" 96 kHz.
Bei 192 KHz und 96 KHz handelt es sich um die Samplingfrequenz, dh um die Anzahl der Abtastvorgänge, mit der ein analoges Signal digitalisiert wird. Der Standard für CDs sind 44,1 KHz, für Film sind es 48 KHz. Alles darüber ist HiFi für Fledermäuse.



Swat
Beiträge: 19

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Swat »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 28 Mär, 2024 13:51 Der F3 reicht für deine Zwecke völlig.
All die anderen limitierenden Faktoren bei deinem Anwendungszweck sind um Größenordnungen dominierender, als der Unterschied zwischen einem F3 und einem MixPre - man muß schon die Kirche im Dorf lassen.
Dann werde ich mal den F3 auf die Wunschliste setzen. :) Danke!



Swat
Beiträge: 19

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Swat »

TomStg hat geschrieben: Do 28 Mär, 2024 15:18
Swat hat geschrieben: Do 28 Mär, 2024 13:31 Größter mir ersichtlicher Unterschied wäre F6 und MixPre-3 II haben 192 kHz Aufnahmemöglichkeit. Der F3 kann "nur" 96 kHz.
Bei 192 KHz und 96 KHz handelt es sich um die Samplingfrequenz, dh um die Anzahl der Abtastvorgänge, mit der ein analoges Signal digitalisiert wird. Der Standard für CDs sind 44,1 KHz, für Film sind es 48 KHz. Alles darüber ist HiFi für Fledermäuse.
Danke für deine Erläuterung zur Samplingfrequenz!



Skeptiker
Beiträge: 6541

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Skeptiker »

@ Swat:

Ich habe mir gerade ein Video (bzw. dessen Fazit ab 19:24) zum Zoom H1essential (wird anscheinend am Stück geschrieben) angesehen.
Und da kommt der Tester, Alexan Der, zum selben Fazit wie Du: Die Mikrofonverstärker rauschen so stark, dass die 32Bit Float damit auch keine echte Freude aufkommen lassen. Er empfiehlt denn auch den Besitzern des alten, noch pegelbaren Zoom H1n, diesen zu behalten und den Zoom H1essential zu überspringen.

Du bist also nicht der Einzige, den das Rauschen irritiert.

Zoom H1essential im Test - Besser als Zoom H1n?
Alexan Der, 28.03.2024


Fragt sich noch, wie es mit dem Rauschen des Richtmikrofons aussieht:
Hier gibt Sennheiser folgende Daten zum MEK 600 an:

Ersatzgeräuschpegel, A-bewertet (also das Eigenrauschen des Mikrofons - höhere Werte mit mehr Rauschen):
bei P48: 15 dB (A) - das heisst mit Phantomspeisung von 48 Volt - also hat das Nutzsignal 94dB (Referenzwert) minus 15dB = 79 dB
bei Batteriespeisung: 16 dB (A) -> Nutzsignal: 78 dB

Das sind gute Werte (alles knapp unter 80 dB), bessere (für Richtmikrofone) mit über 80 dB (Geräuschpegelabstand, A-bewertet - höhere Werte mit weniger Rauschen) von Sennheiser, Neumann, Schoeps etc. kosten dann deutlich mehr (und es fragt sich tatsächlich, ob eine kompakte, tragbare (und bezahlbare) Parabolschüssel in Kombination mit einem rauscharmen Kleinmikrofon zur Anpeilung und Verstärkung weiter, leiser Töne vielleicht bessere Dienste leistet).



mikroguenni
Beiträge: 235

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von mikroguenni »

Hallo Swat,

Ich habe diesen Faden erst heute entdeckt und möchte auch etwas dazu beitragen.

Du möchtest "Tiere" aufnehmen. Da vermute ich dass nicht nur Vögel gemeint sind.
Du suchst eine kompakte Lösung (für den Blitzschuh) und ich vermute mal dass das ganze für Amateurverhältnisse bezahlbar bleiben soll.

Mit dem Mikrofon MKE600 hast du eine sehr gute Wahl getroffen. Es ist mit 15 dB(A) sehr rauscharm! Es gab hier den link zur Neumann Webseite https://www.neumann.com/de-de/homestudi ... uschpegel/

Dort heisst es:

11-15 dB-A sind immer noch sehr niedrige Werte. Nur in sehr kritischen Anwendungen ist ein ganz leichtes Rauschen zu hören. Gewöhnlich ist es aber im Kontext des gesamten Arrangements nicht mehr auszumachen. 11-15 dB-A ist der Bereich, den die besten Kleinmembran-Kondensatormikrofone erreichen (wie das Neumann KM 184) bzw. die rauschärmsten Kondensatormikrofone mit Röhrenelektronik (wie das Neumann M 149 Tube).

Neumann ist der Standard bei Studiomikrofonen, deren Messlatte hängt hoch! Das dort erwähnte KM184 kostet ca. 750€.

Mit dem MKE600 bist du im professionellen Bereich.

Der Zoom H1 Essential war - wie ich vermute - wohl eher ein Griff ins Klo.
Ich kann das nur vermuten da Zoom mit den technischen Daten sehr "sparsam" ist.

MIC/LINE IN jack Connector Stereo mini jack
Input impedance 2 kΩ or more
Plug-in power 2.5 V

Solche Angaben kann man nur als Frechheit dem Kunden gegenüber bezeichnen !!!

Es hat üblicherweise ganz handfeste Gründe wenn die tatsächlichen Daten verschwiegen werden: sie sind unter aller Sau !

Wahrscheinlich wirst du einen vernünftigen Recorder kaufen müssen, mit XLR Eingängen.

Zu der Diskussion über Parabolspiegel:

Parabolspiegel haben einige gute Eigenschaften, kombiniert mit weniger guten.
Bei den Profis der Branche gibt es deswegen nach wir vor Parabolspiegel und Richtrohre.
Parabolspiegel können (!) viel akustische Verstärkung machen. Dafür müssen sie fressen und exakt gefertigt sein. Die Verstärkung passiert vor allem bei hohen Tönen (gut für Aufnahmen von Vögeln) Bei mittleren und tiefen Frequenzen bleibt davon wenig über.
Bei den hohen Frequenzen ist eine exakte Ausrichtung, am besten mit optischen Hilfsmitteln notwendig. Wenn der Spiegel 5 Grad am Vogel vorbei zielt ist fast nichts mehr vom Signal da. Wie beim Ausrichten der Astra Satellitenschüssel.
Billige und kleinere Schüsseln sind da gutmütig, bringen unterm Strich aber auch nicht viel.
Der hier schon erwähnte Dodotronic Spiegel hat lt. Specs 80 db Signal-Rauschabstand, ist damit nicht besser als dein MKE600.
Ein professioneller Spiegel wie das Schoeps Parabol Set ist besser, kostet aber mal eben 2800€ incl.MWSt. Mit Phantonspeiseeinheit (erforderlich!) bist du dann über 3000€. Am Zoom H1 Essential wird es aber genauso Rauschen.

Ich habe in meiner aktiven Zeit vieles ausprobiert: Richtrohre kurz und lang, Parabolspiegel von klein bis gross und Stereo (mit Zielfernrohr) sowie die amerikanischen Dishes (Kugel anstatt Parabol).
Alle haben ihre Vor- und Nachteile, keines ist für alle Anwendungen ideal, bei den meisten Anwendungen hat das Richtrohr die Nase vorn. Bei den Parabol Spiegeln taugen nur die guten teuren was. Die billigen kleinen mit denen die Kinder Spion spielen sind rausgeschmissen Geld



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

Ich habe noch den alten Zoom H1N.
Der war für mich gar kein Griff ins Klo, gerade gemessen am Preis.
Ein Kollege hat den H4Pro, und ehrlich gesagt mit dem selben Mik angeschlossen höre ich keinen Unterschied.
Gut ich habe weder Neumann noch Sennheiser Mikrofone, nur 3 von Rode. NtG, Video MIC Pro Rycote und das VideoMicro.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das sich für Tier Audio Aufnahmen teures Audio Equipment sich auch wirklich lohnt…Aber ich hab auch 0 Erfahrung damit,

Mein Ansatz wäre, so klein und simpel wie möglich und dafür so nahe wie möglich mit dem Mikrofon hin zum Tier…

Am besten wäre ein ganz kleines, leichtes drahtloses Mik das nicht kaputt geht wenn man es wirft.
Wer den Mut hat kann das ja mal mit einem Wireless Go oder Wireless Pro probieren….;))
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 29 Mär, 2024 18:53, insgesamt 1-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6541

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Skeptiker »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 29 Mär, 2024 18:38 Ich habe noch den alten Zoom H1N.
Der war für mich gar kein Griff ins Klo, gerade gemessen am Preis
...
Vermutlich spielt im Beispiel "Vogelstimmen (Tierstimmen) aufnehmen" ein Rolle, dass dabei deutlich verstärkt werden muss und der H1N mit 32 Bit Float für diesen Zweck zu stark rauscht. Wir wissen auch nicht, ob die Vorverstärker darin die gleichen sind wie im H1N.

Das kann z.B. für Sprachaufnahmen aus der Nähe wieder ganz anders sein. Also Vorsicht mit Pauschalverrissen.
Aber behalten wir in diesem Fall doch den Anwendungszweck des Fragestellers im Fokus und vergessen den Zoom H1N 32Bit für den Moment (falls damit keine Fehlbedienung oder ein Gerätefehler vorliegt). Er ist ja auf der Suche nach etwas besser Geeigneten für seinen speziellen Zweck, nicht nach einer Erklärung, was er statt Volgelstimmen sonst noch alles mit besseren Erfolgsaussichten aufnehmen könnte.

PS: Ich sehe gerade, Du hast Deinen Beitrag noch erweitert - allerdings durch einen Tipp mit (Zitat) "0 eigener Erfahrung", jedoch Erleichterung was Preis und Handling angeht.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Fr 29 Mär, 2024 18:56, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

Eben, aber ich sehe das Gefummel mit Kamera, Audio Recorder, Kabel und XLR Mik im Wald mit Tieren die nicht auf den Kameramann warten irgendwie eher als Hindernis…

Und ich habe leider noch nicht die 32 Bit Float Version vom H1…
Aber wäre schade wenn der schlecht wäre, weil ich den auch kaufen wollte…
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Fr 29 Mär, 2024 19:00, insgesamt 1-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6541

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Skeptiker »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 29 Mär, 2024 18:55 Eben, aber ich sehe das Gefummel mit Kamera, Audio Recorder, Kabel und XLR Mik im Wald mit Tieren die nicht auf den Kameramann warten irgendwie eher als Hindernis…
Gruss Boris
Die warten zwar oft nicht auf den Kameramann, aber der Kamermann auf sie (im Tarnzelt, hinter dem Baum etc.) - das teure (bzw. bestens geeignete) Equipment auch aus der Ferne jederzeit "schuss"bereit (aufnahmebereit).



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

Warum nicht die Tiere anlocken, mit Futter, und 4 günstige, kleine Audio Recorder mit anständigen Stereo Miks drin an strategisch geschickten Stellen verteilen ?

Je näher das Mikrofon am Tier ist desto besser wird das tönen.
Gruss Boris



Frank Glencairn
Beiträge: 25017

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Frank Glencairn »

Ja, aber nachdem so ziemlich alle die das beruflich mache seit Jahrzehnten aus gutem Grund Parabolschüsseln benutzten, muß man halt Prioritäten setzten.

Entweder mir ist die eigentliche Audioaufnahme wichtig, oder die Bequemlichkeit.
Beides kann man halt nicht gleichzeitig haben.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Skeptiker
Beiträge: 6541

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Skeptiker »

Darth Schneider hat geschrieben: Fr 29 Mär, 2024 19:01 ...
Je näher das Mikrofon am Tier ist desto besser wird das tönen.
Gruss Boris
Wenn Du es sagst, wird's wohl so sein.

Ansonsten gilt: Je fundierter die Praxiserfahrung, desto hilfreicher die Tips!



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

Ich wollte keinesfalls die Professionalität vom Frank anzweifeln und auch keine altbewährten Arbeitsmethoden kritisieren. Nur halt andere Inputs bringen.
Aber wenn das nicht erwünscht ist, lass ich das bleiben.

Und ich hab schon auch Erfahrung mit Audio Recording, aber halt nicht mit Tieren…
Bei Menschen heisst es je näher mit dem Mik desto besser.

Und mit auf der Jagd war ich auch schon ein paar mal…;)))
Gruss Boris



Frank Glencairn
Beiträge: 25017

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Frank Glencairn »

Ehrlich gesagt hab ich ebenfalls null Ahnung von Tierfilmerei - hab ich noch nie gemacht, weil es nicht mein Ding ist.

Aber ich seh halt die Leute die sowas machen immer mit den Parabolschüsseln, ich nehme an die haben alles andere auch schon vorher ausprobiert und dann verworfen.

Ist ja eigentlich auch logisch, keiner von uns würde auf die Idee kommen, einen Dialog aus 10 Metern Entfernung aufzunehmen, und dann zu erwarten daß es gut klingt - eigentlich simple 5. Klasse Physik.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

Ich hab doch auch keine Ahnung von Tier Filmerei.
Aber vor der Jagd werden Tiere mit Futter angelockt, und warum dann nicht kleine Audiorekorder dort verstecken wo das Futter ist ?
Ich bin mir sicher das ist beim Filmen nicht der normale Weg…
Aber es könnte auch zum Ziel führen….
Gruss Boris



Frank Glencairn
Beiträge: 25017

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Frank Glencairn »

Keine Ahnung ob das geht, ich glaub mit wilden Vögeln ist das nicht so einfach - aber was weiß ich schon?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Bluboy
Beiträge: 4916

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Bluboy »

Es gibt doch schon jede Menge Tierstimmen und Geräushe aus der Dose



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

@Frank
Zum fressen landen sehr viele Vögel doch auch.
Dort würde ich beim Futter die Audio Recorder verstecken.

Aber klar wenn man die Vögel im Flug aufnehmen will, wird es mit meiner vorgeschlagenen Methode eher sehr unrealistisch…;)))

Aber was weiss ich schon wenn sogar du es auch nicht genau weisst…
Gruss Boris



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

@Bluboy
Oder wenn man die volle Kontrolle über den Tier Sound haben möchte.
Holt euch den da unten.

Sorry of Topic.
Aber der Typ macht das doch hammermässig…;)))
Gruss Boris



atomic
Beiträge: 61

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von atomic »

Sorry, ebenso off-topic.
Ein Profi im Vogelzwitschern.
Einfach den netten Herrn einmal einladen.
Da braucht man nicht mehr in den Wald zu gehen.

Der Europameister im Vogelzwitschern
https://www.youtube.com/watch?v=Pz1Xk0Da7vE



mikroguenni
Beiträge: 235

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von mikroguenni »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 29 Mär, 2024 19:36 Ehrlich gesagt hab ich ebenfalls null Ahnung von Tierfilmerei - hab ich noch nie gemacht, weil es nicht mein Ding ist.

Aber ich seh halt die Leute die sowas machen immer mit den Parabolschüsseln, ich nehme an die haben alles andere auch schon vorher ausprobiert und dann verworfen.

....
Das mit den Parabolschüsseln stimmt einfach nicht!

Ich habe bei Google einfach mal den Suchbegriff https://www.google.com/search?client=ms ... dpr=3#ip=1
Eingegeben. Da erscheinen unter den Bildern einige bekannte Tierfilmrr im Einsatz mit ihrem Equipment. Da ist keine Parabolschüssel dabei, nur normale Richtmikrofone mit Puschel oder Zeppelin.

Ich hatte früher Kontakt zu Tierfimern die eine Verbesserung suchten. Also haben wir für abends einen halb privaten Termin gemacht und ich habe ein paar Mikrofone , einen Batterie Vorverstärker und transportablen DAT Recorder mitgebracht. Um unabhängig von Ton der Kamers zu sein Abgehört wurde über Kopfhörer HD25 bzw Beyer DT250. Ich hatte Zugang zu einer Kiesgrube und dort konnten wir in ruhiger Umgebung alles ausprobieren.
Entfernt lief noch die Mischstation, da konnten wir testen wie Störschall ausgeblendet wird.

Als Schallquelle ist jeweils einer von uns 50 bis 100m gegangen hat dann geredet und das wurde dann aufgenommen.

Parabolschüsseln haben sich nicht als überzeugend erwiesen. Schlechter Frequenzgang, schlechteres Ausblenden von
Störschall. Als Mikros in der Schüssel waren übrigens kleine Ansteckmikros am besten.

Highlight war dabei übrigens eine Aufnahme von einem Uhu aus 50m Entfernung, praktisch rauschfrei mit kurzem Richtrohr.



Blackbox
Beiträge: 574

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Blackbox »

Das Wesentliche wurde ja schon gesagt.
Kurze Ergänzung:
Das MKE-600 würd ich für Tiergeräusche aus einiger Entfernung nicht unbedingt als 'professionell' einstufen.
Das für sowas gern genommene MKH-70 zB rauscht ca. 10dB weniger als das 600er richtet besser und liefert zudem noch nen deutlich höheren Ausgangspegel, so dass der Preamp etwas entlastet wird.
Kleiner Nachteil ist die Größe von Mikro/Korb.
Möglicherweise auch gut: Schoeps 'Super-cmit'.
Beide leider relativ hochpreisig.
///
Auch noch ne kurze Ergänzung zur oben genannten (fast immer richtigen) These, dass ein Richtrohr kein 'Zoom' bzw. 'Tele' ist:
Maßgeblich ist da die Tatsache, dass fast alle Aufnahmen in Räumen stattfinden. Das kann ein 'Raum' in üblichem Verständnis sein (indoor), oder auch ein 'Raum' outdoor wie ein Wald, eine Schlucht, ..., wo ebenfalls akustische Rückwürfe als Hall bzw. Echowolke produziert werden.
Ungeübte hören das i.d.R. nicht, auf den Aufnahmen ist es dann aber schonungslos vorhanden.
Outdoor gibt es aber auch gelegentlich Situationen, wo (fast) kein akustischer Raum vorhanden ist (verschneiter oder gepflügter Acker ohne reflektierende Baumstämme, usw).
In DIESEN Fällen ist eine Abstanderhöhung des Mikros vom Direktschall (dem Tier) nicht mit einem Anstieg des indirekten Schalls verbunden, oder anders ausgedrückt: der Hallradius liegt außerhalb der Strecke Tier <-> Mikrofon.
Maßgeblich sind dann nur noch 3 Faktoren:
- Rauschabstand bzw Störabstand des Aufnahmesystems
- Vorhandensein und Ausblendung (Richtcharakteristik) von Nebengeräuschen, die leider heutzutage fast überall störend vorhanden sind (nahe oder entfernte Autos, die leider SEHR häufig gewordenen Flugzeuge, Wind in Blättern oder lauten Halmen, ..., ..., ...)
- Veränderter Frequenzgang mit steigender Entfernung durch die frequenzabhängige Schallabsorption der Luft (Höhenverlust), was aber leicht nachbearbeitbar ist oder direkt am Mikro (schaltbare Höhenanhebung) kompensiert werden kann.

Bei tieffrequenten Nebengeräuschen hilft keine Richtcharakteristik, sondern nur Nachbearbeitung, bei Flugzeugen hilft oft gar nichts, usw.
Da ist dann idealerweise etwas Erfahrung vorhanden welche Aufnahmen überhaupt verwendbar sein werden.
Für Flugzeuge gibt's Flightradar-Seiten (bei intensiverer Nutzung kostenpflichtig) und Seiten wo die Hauptflugrouten als Kartenlayer aufgeführt sind.
Bei Autoverkehrslärm kann ggf.so geplant werden, dass der am wenigsten schlechte Wochentag und die am wenigsten schlechte Tageszeit oder auch Jahreszeit ausgesucht wird, wobei ja leider die Tiere nicht 24Std. aktiv sind.
Wer da keine Routine hat tut gut daran, die Situation NICHT durch Hinhören beurteilen zu wollen, sondern durch eine Probeaufnahme!!!
///
Es hat durchaus Gründe, warum es aus Deutschland und ähnlichen mitteleuropäischen Ländern seit Längerem keine qualitativen Naturaufnahmen mehr gibt (außer im Nahfeld wie Bergbachplätschern oder bei lauten Quellen wie Gewitter, usw.)
Naturgeräuschaufnahmen ohne Techniklärm sind leider durch den überbordenden Verkehr unmöglich geworden.
Höchstens noch in Teilen Schottlands, Teilen Skandinaviens , mit Glück in Teilen Frankreichs, Teilen Spaniens, etc.
Ansonsten außereuropäisch, bis auch da der Flugzeug- und Autolärm die Landschaften verseucht.
Es sind also bei Aufnahmen nahe an menschlicher 'Zivilisation' meistens gewisse Kompromisse und Qualitätsabstriche notwendig.
///
Schreib doch vielleicht kurz WELCHE Tiere Du eigentlich aufnehmen willst. Wurd schon gefragt, hab aber keine Antwort gefunden.
Davon hängt auch ab ob Parabolspiegel Sinn machen.
Falls Du im Münsterland unterwegs bist kann ich Dir ggf. mal nen mkh-70 nebst Gedöns zum testen mitgeben.



Frank Glencairn
Beiträge: 25017

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Frank Glencairn »

mikroguenni hat geschrieben: Fr 29 Mär, 2024 22:04 [

Das mit den Parabolschüsseln stimmt einfach nicht!

Ich habe bei Google einfach mal den Suchbegriff https://www.google.com/search?client=ms ... dpr=3#ip=1
Eingegeben. Da erscheinen unter den Bildern einige bekannte Tierfilmrr im Einsatz mit ihrem Equipment. Da ist keine Parabolschüssel dabei

LOL - schon das erst Bild ist eine Schüssel :DD


image_2024-03-31_072415276.png
Aber jetzt mal im Ernst:

Bei einer internationalen (Englisch) Suche tauchen dann gleich zig Schüsseln auf, mitsammt entsprechenden Artikeln und Soundbeispielen, welche die die Überlegenheit der Schüsseln demonstrieren.
mikroguenni hat geschrieben: Fr 29 Mär, 2024 22:04
Parabolschüsseln haben sich nicht als überzeugend erwiesen. Schlechter Frequenzgang, schlechteres Ausblenden von
Störschall.

Das Gegenteil ist der Fall. Das SNR, die Ausblendung von Störschall und damit die Isolation oder Freistellung, ist jedem anderen Mic überlegen und der Frequenzgang (Dämpfung niedriger Frequenzen/Anhebung höherer) kommt Vogelstimmen geradezu ideal entgegen. Eigentlich simple Physik 5. Klasse.

Hier sind Vergleiche des berühmten Cornell Lab of Ornithology’s Macaulay Library of Natural Sounds - quasi die Gold Standard Institution, wenn es um Tierstimmen Aufnahmen geht.

Das Lab and der Cornell University macht das seit 1929 - übrigens damals schon mit Parabola - man könnte meinen, die wissen das ein oder andere über das Thema.


image_2024-03-31_075303612.png

image_2024-03-31_075410199.png
Hör selber mal rein, und sag mir, das die Parabolaufnahme nicht um Welten besser ist.

https://www.macaulaylibrary.org/resourc ... crophones/

Hier noch mal zum Verständnis die physikalischen Grundlagen:



Sapere aude - de omnibus dubitandum
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Frank Glencairn am So 31 Mär, 2024 08:13, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
Beiträge: 21381

Re: Tieraufnahmen mit dem MKE600 + H1 Essential rauschen

Beitrag von Darth Schneider »

Teuer muss sowas ja nicht mal sein.
https://www.fruugoschweiz.com/parabolmi ... d_source=1
Das einzige was mich verwirrt ist das da ein Sucher drin ist, wird wohl zum anpeilen/zielen sein…

Das hier sieht professionell aus, aber ich finde keinen Verkaufspreis.

https://sv.manuals.plus/dodotronic/hi-s ... one-manual

Hier, eine ganze Auswahl.

https://www.dodotronic.com/

Gruss Boris



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