Wikipedia schreibt über Boll:
Und wenn es um die Qualität von Filmen geht, fällt mir Werner Herzog ein, der es zu Beginn schwer hatte:Trotz negativer Kritiken haben Bolls Filme es geschafft, an den Kinokassen beträchtliche Einnahmen zu erzielen. Seine Filme haben weltweit über 250 Millionen Dollar eingespielt, was seine kommerzielle Rentabilität unterstreicht.
So haben wir das auch gesehen und so kam bei uns die Idee, ihn zu interviewen. Uwe Boll hat unzählige Filme gedreht und -ganz wichtiger unterschied- dafür in den meisten Fällen 0 Cent von der Filmförderung bekommen. Wenn man realisiert, dass das heutzutage eigentlich so gar nicht mehr vorkommt, weil Produktionen von der Subvention der Filmförderung abhängig sind....wird einem klar, wie viel eigene Power dahintersteckt.
Soooo ungewöhnlich ist das nicht wirklich, wir hatten auch bei keinem Spielfilm irgend eine Förderung. Das lief immer über Investoren - und das ist auch bei den nächsten beiden, die ich dieses Jahr noch drehe so.Nigma1313 hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 09:34
Uwe Boll hat unzählige Filme gedreht und -ganz wichtiger unterschied- dafür in den meisten Fällen 0 Cent von der Filmförderung bekommen. Wenn man realisiert, dass das heutzutage eigentlich so gar nicht mehr vorkommt, weil Produktionen von der Subvention der Filmförderung abhängig sind....wird einem klar, wie viel eigene Power dahintersteckt.
Cool, dann bin ich sehr gespannt!
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat Boll zu seiner wirklich produktiven Zeit ein spezifisch deutsches Steuerschlupfloch bzw. eine Abschreibemöglichkeit für Medienproduktionen genutzt, mit der man Geld verdienen konnte, wenn die produzierten Filme Kassenflops wurden. Das leitete damals in Hollywood zum Ausdruck "stupid German money".Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 10:04Soooo ungewöhnlich ist das nicht wirklich, wir hatten auch bei keinem Spielfilm irgend eine Förderung. Das lief immer über Investoren - und das ist auch bei den nächsten beiden, die ich dieses Jahr noch drehe so.Nigma1313 hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 09:34
Uwe Boll hat unzählige Filme gedreht und -ganz wichtiger unterschied- dafür in den meisten Fällen 0 Cent von der Filmförderung bekommen. Wenn man realisiert, dass das heutzutage eigentlich so gar nicht mehr vorkommt, weil Produktionen von der Subvention der Filmförderung abhängig sind....wird einem klar, wie viel eigene Power dahintersteckt.
Boll ist ein Geschäftsmann, der alle Möglichkeiten nutzt - eben auch diese Phase mit den Abschreibungsmodellen.cantsin hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 10:34
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, hat Boll zu seiner wirklich produktiven Zeit ein spezifisch deutsches Steuerschlupfloch bzw. eine Abschreibemöglichkeit für Medienproduktionen genutzt, mit der man Geld verdienen konnte, wenn die produzierten Filme Kassenflops wurden. Das leitete damals in Hollywood zum Ausdruck "stupid German money".
Laut Wikipedia erklärte er dies 2018, um dann 2020 seine Rückkehr ins Filmgeschäft anzukündigen.
Leider bei uns in Österreich nicht anders. Bei vielen Förderstellen kriegst Du nur eine Förderzusage, wenn Du schon von einer anderen Förderstelle eine Zusage hast...macaw hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 10:16 Ich hatte vor langer, langer Zeit mal mit meinem Kumpel einen Vortrag von der damaligen FFA Tante besucht - am Ende waren wir vollkommen desillusioniert. Ich musste an den Hauptmann von Köpenick denken: Ohne Pass keine Arbeit und ohne Arbeit kein Pass. Nee, danke. Dann lieber mit eigenen Mitteln etwas machen, wo man voll dahinterstehen kann und will.
Daher wäre eine reine Wirtschaftsförderung ohne Gremien der bessere Ansatz.freezer hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 13:11Leider bei uns in Österreich nicht anders. Bei vielen Förderstellen kriegst Du nur eine Förderzusage, wenn Du schon von einer anderen Förderstelle eine Zusage hast...macaw hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 10:16 Ich hatte vor langer, langer Zeit mal mit meinem Kumpel einen Vortrag von der damaligen FFA Tante besucht - am Ende waren wir vollkommen desillusioniert. Ich musste an den Hauptmann von Köpenick denken: Ohne Pass keine Arbeit und ohne Arbeit kein Pass. Nee, danke. Dann lieber mit eigenen Mitteln etwas machen, wo man voll dahinterstehen kann und will.
Super Logik.
Beim ÖFI hatten wir zuerst bei der Vorbesprechung eine mündliche Zusage, dass sie unser aktuelles Projekt super finden und in der Herstellung fördern würden (nachdem sie zuerst angezweifelt hatten, dass man das Projekt mit dem geplanten kleinen Budget umsetzen kann; dass man das mit dem geplanten kleinen Team umsetzen kann; dass man es mit einer Canon C300 umsetzen kann; dass wir die VFX hinbekämen - wir lieferten danach einen Trailer aus dem gedrehten Material und bereits gemachte VFX ab - dann war damit zumindest Ruhe). Nach der Einreichung kam erst recht wieder die Absage. Wir haben den Film trotzdem umgesetzt und fertiggestellt. Nun beim Ansuchen um die Verwertungsförderung kam wieder eine Absage, mit der Begründung es werden nur Filme gefördert, die bereits von ihnen eine Herstellungsförderung erhalten haben. Auf meinen Hinweis, dass das nirgendwo so in den Förderrichtlinien als Bedingung ausgeführt sei, kam die Antwort: "Wenn wir das alles reinschreiben würden, dann hätten die Richtlinien 120 Seiten. Wir entscheiden das fallweise individuell."
Dazwischen ist auch beliebt den Förderansucher mit Quests zu beschäftigen, deren Erfüllung am Ende des Tages keinerlei Bedeutung hat - wie zB die beliebten "Letter of Intent". Die kannst Dir am Klo aufziehen, sind nur Schmähs um Förderansucher abzuwimmeln und haben keinen Einfluss ob Du eine Förderzusage bekommen wirst. Wir brachten LoI's vom ORF, Ö-Vertrieb und Weltvertrieb. Ist quasi Häuslpapier.
Stimmt....es ist nicht komplett ungewöhnlich. Aber es ist nicht der "übliche Weg", der läuft in der deutschen Filmindustrie doch tatsächlich über die Förderanstalten. Man möge mich korrigieren, wenn ich gerade Blödsinn rede.... :-DFrank Glencairn hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 10:04
Soooo ungewöhnlich ist das nicht wirklich, wir hatten auch bei keinem Spielfilm irgend eine Förderung. Das lief immer über Investoren - und das ist auch bei den nächsten beiden, die ich dieses Jahr noch drehe so.
Das glaube ich sofort. Vor allem, wenn man kein großes Budget, keinen Fernsehsender oder keine große Produktion hinter sich hat. Hast du es schonmal bei der "vereinfachten Förderung" in NRW ausprobiert? Die Fördersummen sind kleiner, der Zugang aber leichter....macaw hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 10:16 Ich hatte vor langer, langer Zeit mal mit meinem Kumpel einen Vortrag von der damaligen FFA Tante besucht - am Ende waren wir vollkommen desillusioniert. Ich musste an den Hauptmann von Köpenick denken: Ohne Pass keine Arbeit und ohne Arbeit kein Pass. Nee, danke. Dann lieber mit eigenen Mitteln etwas machen, wo man voll dahinterstehen kann und will.
Als wir ihn besucht haben, war er gerade dabei, das Casting für sein nächstes Spielfilmprojekt zu organisieren. Vereinfacht gesagt: Einen Hollywoodschauspieler mittlerer Stärke zu verpflichten. Ich glaube, man kann sicher sagen, dass er weitermacht.
Da hast du schon Recht, aber man muß ja nicht immer alles mitmachen ;-)
Ok, DAS ist SO bitter!!!! :-(
Defintiv! Ich möchte ja hier nicht alle mit meinen Videos zuspamen, aber da das Thema Filmförderung ja gerade diskutiert wird...mal ein spannender Impuls zu den Problemen der deutschen Filmförderung von Dr. Lars Hendrik Gass, der das wie kein Zweiter auf den Punkt gebracht hat:
Super spannend! Wie verwertest du deine Filme? Also wie organisierst du den Vertrieb, um das Investment wieder reinzubekommen?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 27 Mär, 2024 14:30Da hast du schon Recht, aber man muß ja nicht immer alles mitmachen ;-)
Ich bin jedenfalls froh, daß ich nicht gezwungen bin mit Förderung (und allem was da dran hängt) arbeiten zu müssen.
Das sind nicht "meine" Filme - ich bin nur der DP, kein Produzent.
Gibt es die Möglichkeit mit einem der Produzenten da mal über die Vertriebswege....vor allem den des Eigenvertriebs zu quatschen?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 27 Mär, 2024 14:45
Das sind nicht "meine" Filme - ich bin nur der DP, kein Produzent.
Einige von denen wurden im Eigenvertrieb (von Kino über Bluray bis AmazonPrime und andere Streamer) raus gebracht, andere an Vertriebsfirmen lizenziert, die sich dann darum kümmern, wie der hier z.B. https://sites.google.com/view/frankglen ... es-updates
Natürlich - wie es halt immer so ist - mit unterschiedlichem Erfolg. Aber wenigstens hat bisher keiner Verlust gemacht.
Falls es kein Problem ist...dann gerne...Sonst: Kein Streß wegen mir!
Ich würde dem nicht zustimmen, dass Filmprojekte aus künstlerischen Gründen zu 100% gefördert werden.Nigma1313 hat geschrieben: ↑Mi 27 Mär, 2024 14:33Defintiv! Ich möchte ja hier nicht alle mit meinen Videos zuspamen, aber da das Thema Filmförderung ja gerade diskutiert wird...mal ein spannender Impuls zu den Problemen der deutschen Filmförderung von Dr. Lars Hendrik Gass, der das wie kein Zweiter auf den Punkt gebracht hat:
Im Gegensatz zu mehreren Freunden von mir habe ich das Ziel Spielfilm vor langer Zeit endgültig begraben (zumindest in Deutschland) und mich als Digital Artist für Werbespots etablieren können, da bin ich (soweit ich das beurteilen kann) weitaus besser aufgestellt als die Kollegen/Freunde, die noch vom großen Durchbruch als Regisseur im Spielfilm träumen, die ich so kenne. Allenfalls in meiner anderen Heimat Indien würde ich es mal mit eigenen Mitteln mit einem Langfilm probieren - bis dahin bleibt es erstmal bei kurzen Projekten aller Art.Nigma1313 hat geschrieben: ↑Mi 27 Mär, 2024 14:26Das glaube ich sofort. Vor allem, wenn man kein großes Budget, keinen Fernsehsender oder keine große Produktion hinter sich hat. Hast du es schonmal bei der "vereinfachten Förderung" in NRW ausprobiert? Die Fördersummen sind kleiner, der Zugang aber leichter....macaw hat geschrieben: ↑Di 26 Mär, 2024 10:16 Ich hatte vor langer, langer Zeit mal mit meinem Kumpel einen Vortrag von der damaligen FFA Tante besucht - am Ende waren wir vollkommen desillusioniert. Ich musste an den Hauptmann von Köpenick denken: Ohne Pass keine Arbeit und ohne Arbeit kein Pass. Nee, danke. Dann lieber mit eigenen Mitteln etwas machen, wo man voll dahinterstehen kann und will.
Man sollte sich fragen, was man wirklich will:macaw hat geschrieben: ↑Mi 27 Mär, 2024 19:32Im Gegensatz zu mehreren Freunden von mir habe ich das Ziel Spielfilm vor langer Zeit endgültig begraben (zumindest in Deutschland) und mich als Digital Artist für Werbespots etablieren können, da bin ich (soweit ich das beurteilen kann) weitaus besser aufgestellt als die Kollegen/Freunde, die noch vom großen Durchbruch als Regisseur im Spielfilm träumen, die ich so kenne. Allenfalls in meiner anderen Heimat Indien würde ich es mal mit eigenen Mitteln mit einem Langfilm probieren - bis dahin bleibt es erstmal bei kurzen Projekten aller Art.Nigma1313 hat geschrieben: ↑Mi 27 Mär, 2024 14:26
Das glaube ich sofort. Vor allem, wenn man kein großes Budget, keinen Fernsehsender oder keine große Produktion hinter sich hat. Hast du es schonmal bei der "vereinfachten Förderung" in NRW ausprobiert? Die Fördersummen sind kleiner, der Zugang aber leichter....
Aber danke für den Tipp bzgl. NRW, ich werde das mal meinem Kumpel erzählen, der sich weiterhin als Autor durchkämpft.
Hab dich mal wieder entblockt und siehe da, ich bereue es (diesmal) nicht.
Als hier geborener Inder, der zwischen den Stühlen steht, fände ich es viel reizvoller etwas zu machen/sehen, wo deutsche und indische Schauspieler auf "Augenhöhe" spielen. Es gibt ja noch immer diese entsetzlichen Produktionen u.a. von Ziegler Film und Co., wo Indien (aber auch so ziemlich alle anderen Länder "da unten") nur ein exotischer Backdrop sind um irgendeine Hirnlose und banale Story über furchtbare Spießer erzählen zu können, die es dorthin verschlagen hat. Das gleiche gibt es natürlich auch in umgekehrt, vorzugsweise zieht es Inder in die Schweizer Alpen oder den Schwarzwald. Sowas braucht die Welt nicht mehr.
Vielleicht so etwas?
Mag zutreffen. Der Film ist auch wesentlich ruhiger und weniger komödiantisch als im Trailer rüberkommt. Das verwundert mich etwas.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 29 Mär, 2024 06:52 Ich finde es immer wieder regelrecht brutal, wie ne deutsch Syncro einen Film runter ziehen kann.
Puh. Ich hoffe ich trete dir nicht zu nahe - aber das war jetzt ein Film, der meine Vorstellung als Negativbeispiel darstellt...so etwas in der Art meinte ich...