7River hat geschrieben: ↑Mo 25 Mär, 2024 18:54
@iasi
Das scheint irgendwie an Dir zu nagen, oder? Das Leute sich für bestimmte Filme begeistern können, sei es jetzt Dune oder ein Nachfolger wie Alien: Romulus? Oder liege ich da falsch und tue Dir unrecht?
Ich glaube schon, dass ich iasi verstehe, und obwohl es oft ein bisschen schwammig klingt, was er zu sagen versucht, kann ich seinen Standpunkt nachvollziehen.
iasi hat geschrieben: ↑Mo 25 Mär, 2024 12:10
In Dune 1+2 gibt´s in den Bilder meist nicht viel zu entdecken. Formen und Farben, das war´s meist.
Hab's ja schon erwähnt, dass der eigentliche Grund, warum ich mir hier immer einen Wolf schreibe, deine
zu pauschale Verdammung des Films ist, die ich so nicht stehenlassen will. Dadurch entsteht als Kontrastwahrnehmungsfehler der Eindruck, dass ich Dune für ein Meisterwerk halte. Aber ich sagte ursprünglich lediglich, dass ich es für ein fettes, lohnendes Spektakel halte, das wie ein ausgewalzter Trailer oder wie ein Musikvideo zum Film inszeniert ist. Ähnlich wie ein extended Remix von (z.B.) faithless' Insomnia, wo man anstatt immer wieder auf den Anfang zurückzuskippen, sich eine ultralange Version anhört, bis zum Abwinken. Er vereinfacht viele Handlungsstränge, kappt lose Fäden, wiederholt dafür eingängige Stellen. Ein Medley von Dune. Die Vision hinter Dune, reduziert auf das Wesentliche, eben auf die visuellen bzw. audiovisuellen Highlights.
Wenn er dabei konsequent gewesen wäre, dann
hätte ich geschrieben, hey Leute, ein Meisterwerk! Aber das hat er nicht. Er griff Klischees auf, die nicht nötig waren (die alten Kumpel Duncan und Gurney, letzterer auch noch wiederauferstehend, wie in einer Marvel-Dauerwurst), benutzte doch wieder unnötig komplizierte Topics wie den See der Toten, und auch noch in einem Dialog erklärt, als ob dir Hausmeister Krause den Klopümpel erklärt, traute sich nicht, die Skepsis Chanis subversiver zu machen, indem er sie weniger plakativ (und reality-TV-mäßig) zeigte. Ein gutes Gegenbeispiel hierfür ist die Verliebtheit des Sklaven in Hypatia aus dem Film Agora, die bis auf die letzten Minuten nie thematisiert und zuvor so spärlich angedeutet wird, dass sie einen zweiten Film erzählt, im Zuschauer. Er griff auf manchmal sehr grobe Stilmittel zurück (Schärfeverlagerung wurde genannt). Auch hätte es nicht geschmerzt, die Handlung
noch weiter, noch konsequenter zu straffen, kurz, den Film zu trimmen. Wir haben es anderswo diskutiert, dass oft die "theatrical releases" gegenüber den "directors cuts" besser sind, weil die Final-Cut-Regisseure ihre Babies nicht töten konnten. Es ist letztlich so, wie Spielberg es mal sagte: a film doesn't get finished, it gets abandoned ...
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...