Dir ist schon klar, dass...Hölzern kann man eigentlich nicht spielen, oder?
http://www.theodor-rieh.de/heinrich/Fassbinder.htmlDie Personen bei Fassbinder gewinnen im Laufe eines Filmes nicht an Kontur, sie und ihr Schicksal bleiben mir wurscht bis zum Ende. Das liegt daran, daß Fassbinders Schauspieler nicht "spielen". Sie plappern gelassen den Text, bewegen sich nur angedeutet. Erste Probe, grobe Skizze. Das Geschehen labbert vor sich hin, ohne rechtes Leben. Irgendwelche Anteilnahme am Geschehen will sich nicht einstellen. Rainer Werner Fassbinder ist für mich der meistüberschätzte Blender der 70er.
Ja, das stimmt. Wollte auch keinen Streit vom Zaun brechen. Ich persönlich kann mit seinen frühen Werken gar nix anfangen. Welt am Draht habe ich damals großartig gefunden (war 1973 noch Schüler), es war aber damals schon die Idee dahinter, nicht der in die Länge gezogene Film.@ Rüssel: Das ist eine Meinung...
Dann guck Dir zum Vergleich vorhergehende und nachfolgende Filme von ihm an, wie anders die Schauspieler dort agieren und reagieren (zB eben "Warnung vor einer heiligen Nutte"...da ist nichts hölzern - also am können solls schon mal nicht gescheitert sein).domain hat geschrieben:Etwas hölzern und fast noch amateurhaft (speziell im Ton) kam mir dieser Film von R.W. Fassbinder aus heutiger Sicht auch vor (...)
Deshalb bin mir nicht sicher, ob ein wirklich durchgehend künstlerisches Regiekonzept oder nur eine noch gewisse Unfähigkeit dahintersteckt.
Stimmt, Welt am Draht ist ein sehr guter Film. Es geht um Philosophie und Psychologie. Hinzu kommt Platons Höhlengleichnis aus der Antike, auch die lebensecht wirkenden Figuren des Dädalos aus der griechischen Mythologie. Nehmen wir wirklich die Realität wahr? Insgesamt ist der Faktor Mindfuck beim Film Welt am Draht sehr hoch: