iasi hat geschrieben: ↑Di 10 Okt, 2023 20:36
Und schon wird einem bewußt, dass 2,5kg weniger Aufwand on Location bedeuten.
2.5 Kilo bedeuten gar nix.
iasi hat geschrieben: ↑Di 10 Okt, 2023 20:36
Um den Produktionswert eines Drehortes im Studio nachzubauen, braucht es einen enormen Aufwand,
Ist das so?
Machen wir es mal ganz einfach - sagen wir mal ich brauch ein Wohnzimmer.
Zunächst brauch ich mal nen Location Scout der mir ein passendes Wohnzimmer sucht, und den Besitzer überredet ne Horde Filmleute ne Woche da rein zu lassen - den mußt du erst mal bezahlen.
Dann mußt du den Besitzer der Wohnung bezahlen - geh mal grob von mindestens einer Monatsmiete für 5 Drehtage aus.
Dann mußt du dein ganzes Zeug zu der Wohnung karren - Kamera, Licht, Ton, Props, Möbel, Garderobe etc. - Fahrzeug und Fahrer bezahlen.
Als nächstes geht das Setdesign da rein und streicht erst mal die Wände neu (am Ende müssen die natürlich wieder zurück gestrichen werden).
Dann müssen die passenden Möbel und andere Einrichtungsgegenstände rein (und das Zeug des Besitzers irgendwo anders hin).
Wenn die Wohnung ungünstig liegt (Parksituation), zusätzliche Fahrzeuge und Fahrer für Schauspieler und Crew bezahlen - auch jeden Tag auf's neue.
Weil du durchgängig das selbe Licht brauchst, kannst du erst mal 1-2 HMIs auf den Gehweg stellen - mit etwa Glück ist die Wohnung nicht im 4ten Stock sonst brauchst du einen Steiger, kostet natürlich alles extra, von der Genehmigung die du für sowas brauchst ganz abgesehen (wenn du sie überhaupt bekommst). Ach ja, Generatorwagen (und Genehmigung für den) nicht vergessen, mußt du alles extra bezahlen - und nein mit irgendwelchen Akkulämpchen brauchst du da gar nicht erst anfangen.
Jetzt brauchst du noch Platz in der Wohnung für Craftservice, Garderobe, Hair & Makeup, Script, Continuity, DIT, Ton, Zeug das gerade nicht gebraucht wird etc. - so langsam wird's eng und alle steigen einander auf die Füße.
Trotzdem werden deine Shots nur suboptimal weil durch die Platzverhältnisse nicht richtig geleuchtet werden konnte, und du nicht mal schnell ne Wand raus nehmen kannst wie im Studio, um mit der Kamera noch 2 Meter zurück zu gehen. Alles was du da machst ist ein Kompromiss. Nie kannst du das Optimum raus holen, weil immer irgendwas im Weg ist, oder nicht geht.
Blöderweise hast du auch noch ständig Baustellenlärm, Hupen, Sirenen und was nicht alles auf der Tonspur und mußt deshalb entweder warten oder Takes wiederholen. Ach ja und das 100 Jahre alte Parkett in der Altbauwohnung knarzt brüllend bei jedem Schritt. Sprich du mußt später fast alles im Tonstudio Dubben. Kostet dich extra nochmal ein kleines Vermögen.
Für das selbe Geld (oder weniger) sind in einem Studio schnell mal 4 Wände aufgestellt und ein paar Möbel und Props platziert. Licht geht größten Teils an die Trussen, und ist in sekundenschnelle per Tablet passend zu allen Anforderungen zu regeln, ohne daß einer auch nur ne einzige Lampe rum trägt oder anfaßt.
Es gibt keine Platzprobleme, Keine Tonprobleme, kein Warten, keine Fahrer, keine Fahrzeuge, kein Generator keine Genehmigungen. Alles ist viel einfacher, entspannter und schneller.Und das Ergebnis ist natürlich um Welten besser.
Alte Daumenregel bei sowas: was du nicht kontrollieren kannst, kontrolliert dich - deshalb ist Kontrolle alles.