7River hat geschrieben: ↑Mo 14 Aug, 2023 07:12
iasi hat geschrieben: ↑So 13 Aug, 2023 22:04
Die Autorin äußert sich sehr eindeutig über die Qualität des Filmes - da braucht es keine Ableitung mehr.
Muss man als Roman-Autorin nicht ohnehin damit rechnen, dass die Filmleute den Stoff verändern, bis er den eigenen Vorstellungen entspricht?
Klar (auch als Autor), und das ist ja nicht das erste Mal, dass ein(e) Buchautor(in) mit der Filmversion der Buchvorlage nicht einverstanden ist. Fragt sich jedesmal: Zu recht oder nicht? Und könnte man da als Buchautor(in) beim Vergeben der Filmrechte Bedingungen an die Filmemacher stellen, was sie keinesfalls ändern sollten?
Spontan fällt mir
Umberto Eco ein, der mit der Verfilmung von
"Der Name der Rose" durch Jean-Jacques Annaud (1986) wohl nicht allzuviel anfangen konnte.
Mir hat der Film mit Sean Connery (ohne Bond-Toupet) damals sehr gut gefallen, aber ich kannte Eco's Buch (1980) auch noch nicht (habe es mir erst viel später als Hörbuch vorlesen lassen). Ecos umfassendes Wissen zur Geschichte der Klöster und zu den damaligen gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen (Macht)Verhältnissen kam in den 126 Filmminuten natürlich zu kurz, die Ecos Geschichte eher als Kursiositätenkabinett aus seltsamen Kloster-Figuren präsentierten, welche eine nach der anderen unter mysteriösen Umständen ihr Leben liessen - Umstände, zu deren Aufklärung Connery alias William von Baskerville mit seinem Assistenten quasi als mittelalterliches Holmes&Watson-Ermittlerduo ans Werk gingen.
PS:
Im konkreten Fall der Eberhofer-Filme (ich kenne sie nicht) sind die Haupt-Figuren natürlich in den vorherigen Film-Fällen bereits festgelegt (mit einem Filmimage versehen) worden. Das Publikum erwartet also etwas. Wenn das nun plötzlich im Drehbuch geändert würde, obwohl in der Buchvorlage so nicht vorgesehen, könnte das wohl für Kopfschütteln sorgen. Aber das ist alles hypothetisch.
Die Zuschauer entscheiden ja mit (wobei die Auswertung am fertigen Film nichts mehr ändert): Vielleicht nehmen sie die Änderungen gelassen oder sogar positiv auf, obwohl der Buchautor genervt ist.