Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 24 Mai, 2023 06:45
Leute - ich glaube in das Thema Tiefenschärfe müßt ihr euch erst noch mal einlesen.
Da ändert sich durch drehen der Kamera gar nix dran, auch nicht wenn man dann später Teile des Bildes abschneidet.
Wie ja bereits erwähnt wurde, geht es mir nicht um die theoretische Tiefenunschärfe, die bei gleicher Brennweite und Abstand natürlich gleich bleibt. Rein praktisch gesehen muss ich mich, um den selben Ausschnitt zu erhalten, im Querformat entweder vom Motiv entfernen oder aber eine andere Brennweite wählen. Beides geht unweigerlich mit einer anderen Tiefenwirkung einher.
Möchte ich in einem engen Raum eine Person Ganzkörper abbilden, gelingt mir das bei 14mm eher im Hochformat. Im nachträglichen Crop aus dem Querformat habe ich wahrscheinlich das Nachsehen.
GleicherAbstand-unterschiedlicheBrennweite.jpg
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 24 Mai, 2023 08:34
Jott hat geschrieben: ↑Mi 24 Mai, 2023 08:18
Außerdem wollen viele sowieso Multiformat - 16:9, quadratisch, 9:16 - aus dem gleichen Material. Da ist hochkant filmen gar keine gute Idee.
Ja, das ist eines der stärksten Argumente dagegen.
Dies sind aber zwei paar Schuhe und es erfordert eine andere Herangehensweise, ob ich ausschließlich für ein Zielformat produziere oder in beiden Formaten denken muss. Wenn ich ausschließlich im Hochformat (und im besten Fall sendungsfertig) liefern muss, macht es keinen Sinn am Ende fast 70 Prozent des Bildmaterials wegzuschmeißen und z.B. eine Vollformatkamera und dessen Objektiv auf weniger als den S35 Crop zu beschränken. Einschließlich der Nachteile, die damit einhergehen: Auflösungsverlust, Grainvergrößerung bei low light, kleineres Bild auf Monitor, ...
Ich kann höchstens verstehen, dass man sich weigert, so zu arbeiten, wenn es die Bauweise der Kamera einen erschwert. Eine Sony FX6 würde ich z.B. auch nur ungerne auf die Seite legen wollen. Bei der Z Cam bringt es aber keinerlei Nachteile.
zcam-hochkant.jpg
Wenn ich jedoch in beiden Formaten liefern soll konzentriere ich mich zu allererst auf das priorisierte Ausspielformat. Es spricht in Zeiten von 4k+ nämlich ebenso wenig gegen einen Beschnitt von Hoch- zu Querformat - schließlich denke ich das beim Dreh ja dann auch mit. Das 3:2 Format einer Lumix oder Z Cam ermöglicht einem zusätzlich mehr Spielraum.
24mm-gleicherAbstand.jpg
Also ich denke, es kommt eben ganz auf den Anwendungsfall drauf an. Jedes Format, einschließlich der vorhandenen Technik, bedarf einer unterschiedlichen Herangehensweise, um zum bestmöglichsten Ergebnis zu kommen. Um beiden Seitenverhältnissen gleichwertig gerecht zu werden bedarf es sowieso im besten Fall einer ganz anderen Sensorgeneration, wie z.B. im
8:7 Format, wie es die GoPro Hero 11 vorschlägt. Dann bekommt auch noch der alte Röhrenfernseher sein 4:3 Fett ab. :D
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