Jott hat geschrieben: ↑Mo 15 Mai, 2023 08:02Bis jetzt ist mir fcp auf iPad herzlich egal, es fehlt die Nutzungsidee. MacBook Pros sind halt auch wunderbar leicht und klein, wenn's darum geht.
Typsache, schätze ich!
Dabei muss ich daran denken, was James Cameron 2009 über die mindestens 3 Kinoversionen von Avatar (35mm analog, 2D-digital und 3D-digital, tatsächlich in "meinem" Kino alle drei im Angebot) sagte: "It's like ordering at Starbucks".
Leute, ist doch vollkommen
klar, dass iPad-Schnitt eine Nische ist! Hat jemand behauptet (und wenn: wer?), dass es Laptops oder Desktops ersetzen soll? Es ist etwas für Leute, die ohnehin schon iPads in erster Linie als Gerät zur Zerstreuung haben und die vielleicht allmählich gemerkt haben, dass es auch bestimmte kreative Dinge recht gut kann. Malen/Zeichnen fallen einem natürlich als erstes ein, aber auch Fotobearbeitung. Ein Finger und vor allem ein Pen (ein präziser Finger) als Eingabequelle sprechen mit Sicherheit andere Hirnareale an als von DOS abstammende Tastatur-Kurzbefehle.
Das natürlich nur, wenn man bereit ist, auf eine Tastatur zu verzichten.
Jott hat geschrieben: ↑Mo 15 Mai, 2023 08:02Und Schreiben am iPad hasse ich.
Ich anscheinend auch. Zu lange Wege für zwei Finger, zu kurze für zehn. Etwa dreißig Prozent meiner slashCAM-Beiträge sind auf dem iPhone verfasst, null auf iPad. Generell die kürzeren. Kürze ist das Stichwort, sowohl was die Länge der Timeline als auch was die Länge der Session betrifft. Mehrere Faktoren spielen hier rein:
> ein Tablet verhält sich zu einem Desktop wie ein Skizzenblock zu einer Linotype. Einen Roman wird man kaum auf A5-Recyclingpapier kritzeln und andererseits Skizzen kaum in Blei gießen.
> in der ersten Stunde entspannend (entspannte Konzentration, das Geheimnis vieler gelöster Denkblockaden, Lernpsychologie, siehe auch das mMn geniale konzept-entstehungs-fördernde Freeform, eine Mischung aus digitalem Moodboard und Mindmap), im Verlauf der zweiten ermüdend.
> ausgehend von Resolve zutschelt die Software den Akku schnell leer, und das iPad wird auch spürbar warm.
Zielgruppe sind also Leute, die kurze Videos machen oder bloß rumspielen, eben skizzieren. Das klingt nicht nach einem erwachsenen Ansatz?
FCP auf iPad liegt mit zusammengekniffenen Augen genau im Fadenkreuz der FCP-Philosophie. Keine (oder möglichst wenig) Kopfbarrieren durch aufgezwungene UI-Rituale und anschauungsfremde Bedienregeln.
Nichtsdestotrotz und obwohl es so aussehen mag, missioniere ich hier nicht dafür. Ich bereue auch nicht, mir erst vor kurzem ein Mac Studio gekauft zu haben. Mal ist mir nach einem Espresso, mal nach einem Crema, mal nach einem Macchiato. Es gibt welche, die gerne Vanille- oder Karamellaromen mögen, und dann gibt es welche, die Kaffee als Prüfung oder Fegefeuer verstanden wissen wollen. Suum cuique.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...