DKPost hat geschrieben: ↑So 26 Feb, 2023 22:10
Und dann musst du noch nachweisen, dass das wirklich urheberrechtlich relevant ist und nicht nur eine Inspiration für den finalen Text war...
Wer soll sowas verfolgen?
Keiner!
Es wird schlicht so sein, dass ein großer Anteil in Texten, Bildern, Videos, Musik mit Hilfe von AI erstellt worden sein wird (puh, der „Sprachwart“ rügt mich gerade empfindlich). Bei Texten bezieht sich das auf die Komponenten Recherche und *ausgeführte* Konzeption. Was etwa ChatGPT dennoch fehlt ist das interne Fact-checking. Wenn jemand wirklich, wirklich tief in der Materie involviert ist, findet er in einem ChatGPT-Text kleine Fehler, die beweisen, dass das Thema eigentlich
gar nicht verstanden wurde. Was natürlich so ist.
Das Überprüfen ist darum Stand Februar 2023 noch Aufgabe des Menschen.
Die Fähigkeit, einen Haufen Infos binnen Sekunden zu einem verständlichen Text zu strukturieren: dieses Tor geht an die Roboter. Und das, Strukturierung, war, neben der erwähnten Recherche, bisher
das Merkmal für wissenschaftliche Eignung.
Nicht länger. Wir müssen akzeptieren, dass es immer nur die Fähigkeit war, Denkmuster zu ordnen. Wozu ordnen? Zu einer Schablone, wenn man so will, einem Aufsatz-Template. Lorem ipsum für das 21. Jahrhundert.
Auch in Zukunft wird es bessere und schlechtere Texte, Bilder, Musik geben. Die Produktion von komplett austauschbaren Werken ist auch ohne AI die Regel. Wir werden einfach die Latte höher hängen (müssen). In der Schule, auf den Unis, überall. Wieder wird sich die Spreu vom Weizen trennen und erweisen, wer die AI beherrscht statt umgekehrt.
Es gibt einen alten Film von Douglas Trumbull, Project Brainstorm, in dem die Gedanken der Probanden direkt auf, äh, Videotape aufgezeichnet werden (wie gesagt, ein alter Film). Nun diktiere ich von meiner Kartoffelcouch aus den nächsten Avenger-Film. Freilich, dank AI, besser als Hollywood ihn je hinkriegen würde …
Wirklich? Was uns antreibt sind Neugier und Findigkeit, Probleme zu beschreiben und zu lösen. Gefühle zu transportieren. Die Roboter können dabei unsere Werkzeuge sein. Es ist wichtig, ihre Fähigkeiten zu würdigen. Und gleichzeitig zu betonen, zu unterstreichen, unmissverständlich klar zu machen, dass wir sie für nicht wesentlich halten, nicht für das Eigentliche, so gesehen gering schätzen. Sonst beginnen wir, uns Minderwertigkeitskomplexe einzureden, und das wäre fatal.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...