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ASC Award für "Dune"



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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Jott
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von Jott »

Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.



iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 12:34
iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 08:45 Bei der Dune-Szene z.B.:
Die ersten Einstellungen machen deutlich, wie groß die Raumschiffe sind - ergo wie mächtig der Imperator doch sein muss.
Da schwebt die Röhre (aus Stark Trek "Planetenkiller") vor den blauen Planeten
- ein winziges Kugelraumschiff (aus 2001) fliegt heraus
- Kugel kommt durch die Wolken
- Leichte Aufsicht auf Paul, der dadurch klein wirkt, während er nach oben blickt.
- Die angeschnittene Kugel füllt 2/3 des Bildes aus, Bergpanorama Hintergrund.
...
Das kann man so machen, ist aber doch recht banal insziniert. Zumal die Landefüße dann keinen Millimeter in den Boden einsinken und die gewünschte Wirkung konterkarieren.
Ähhh ich glaub du solltest dir die Szene nochmal anschauen. Die LandeFüße ächtzen unter dem Gewicht, auch wenn die Einstellung nur sehr kurz ist und es daher nur andeutet. Ich denke mal der normale Zuschauer versteht es auch so.
Ich hab mir die Szene genau angesehen. Die Landefüße sinken nicht ein - da hilft auch die Toneben nicht viel.
markusG hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 12:34 Alleine der Größenvergleich zwischen dem Gildenschiff (oder Sprungtor? Spielt für die Aussage keine Rolle) und den transportierten Schiffen zeigt doch welch Stellenwert die Gilde ggü dem Imperator hat. Am deutlichsten finde ich die Einstellung, als Haus Atreides komplett "umzieht" und die aus der "Röhre" ausschwärmenden Schiffe wie Pollen aus einer Blüte austreten. Ein Hinweis auf die Gilde als "Bestäuber der Galaxie".
Die Szene sagt uns natürlich:
Schau dieses Röhrenraumschiff im Vergleich zum Planeten.
Und sieh dir das kleine Ding an, das da herausschwebt.
Jetzt staune, wie groß was für ein großes Raumschiff dieses kleine Ding ist.
So: Jetzt weißt du wie riesig die Raumschiffe sind.

Nur: Das ist ziemlich banal und eben auch schnell abgehakt.
Da finde ich z.B. die Navigatoren in Lynchs Version schon beeindruckender.
markusG hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 12:34 Und die Spannung zwischen Imperium und Atreides wird halt gezeigt, eben durch die zwei "Parteien" - auf der einen Seite den Zwist innerhalb der Familie, mit dem angedeuteten Schicksal Pauls das erst später aufgefaltet wird, und der Position bzw Zwickmühle innerhalb des Imperiums auf der anderen Seite.

Alleine dass solchen Szenen endlich auch mal genügend Zeit zum "ausspielen" bekommen ist doch schon die Umsetzung durch V wert.
Diese Handlungselemente bekomme ich doch aber auch in Lynchs Version geboten.
Und trotz doppelter Zeit, die zur Verfügung steht, bekomme ich in Vs Dune doch nicht wirklich eine Vertiefung oder mehr "geboten".

Eigentlich fast schon im Gegenteil, denn Set-Design, Kostüme etc. sind bei Vs.Dune leerer und steriler.
Zuhause bei den Harkonen sieht es auch kaum anders aus, als bei den A.s.

Bild

Jodor. hatte sich da auch tiefere Gedanken gemacht:

Bild



pillepalle
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von pillepalle »

Jott hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 13:18 Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.
Das versteht sich doch von selbst, dass den Film jeder hier im Forum praktisch besser hin bekommen hätte. Ich muss den Deppen bei Warner demnächst mal erklären, dass sie den Film mit der Z6 in ProRes RAW viel günstiger hätten drehen können... 🤓

VG
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iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

Jott hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 13:18 Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.
Ja - und unser Jott nimmt sich nicht mal heraus, Cats von 2020 mit Ran zu vergleichen, da er ja noch nie solch einen Film selbst inziniert hat.
Unser Jott fühlt sich daher natürlich überfordert mit einem solchen Vergleich.
Jott würde sich auch nie herausnehmen, einen Film von Tom Hooper zu kritiseren - das macht man einfach nicht - in Jotts Augen.



iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 13:41
Jott hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 13:18 Ihr verkennt, dass Iasi nicht nur genau weiß, welche Kameras und Codecs den Erfolg eines Filmes bedingen, er ist zudem auch ein begnadeter Regisseur, dem ein Wicht wie Villeneuve nicht das Wasser reichen kann.

Der internationale Durchbruch naht: Rumänien hat schon eine Stadt nach ihm benannt.
Das versteht sich doch von selbst, dass den Film jeder hier im Forum praktisch besser hin bekommen hätte. Ich muss den Deppen bei Warner demnächst mal erklären, dass sie den Film mit der Z6 in ProRes RAW viel günstiger hätten drehen können... 🤓

VG
Richtig.
Und weil pillepalle und Jott einen Film wie Cats nicht hinbekommen hätten, muss er natürlich toll sein. :)



pillepalle
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Es geht ja nicht um toll oder nicht toll. Man kann alles kritisieren, aber das ist nicht mehr als 'Gelaber' und Zeitvertreib. Das einzige was hilft ist es besser zu machen. Sonst muss die Filmwelt eben mit den missratenen Filmen von Villeneuve und Co leben ;)

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iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 13:51 @ iasi

Es geht ja nicht um toll oder nicht toll. Man kann alles kritisieren, aber das ist nicht mehr als 'Gelaber' und Zeitvertreib. Das einzige was hilft ist es besser zu machen. Sonst muss die Filmwelt eben mit den missratenen Filmen von Villeneuve und Co leben ;)

VG
Gelaber ist letztlich dieses "Gefällt mir." oder "Gefällt mir nicht."

Wenn man etwas bewerten möchte, dann muss man es schon auch genauer betrachten und analysieren.

Und man muss einzelne Filme bewerten und darf sich nicht einem Personenkult hingeben.

Tom Hooper hatte zwar Elizabeth I und The King’s Speech gemacht, aber dadurch wird doch Cats nicht besser.

Und auch wenn ein Roger Ebert selbst keine Filme gedreht hatte, nahm man seine Einschätzung zu Filmen durchaus wichtig.



pillepalle
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von pillepalle »

iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:22 Gelaber ist letztlich dieses "Gefällt mir." oder "Gefällt mir nicht."
Nein. Das ist Geschmack ;) Laberig wird's eher bei der Analyse. Und was nutzt einem die ausführlichste Analyse, wenn man nichts daraus macht?

In einem Filmerforum ist es gut auch mal über Dinge zu sprechen, aber es muss irgendwann auch mal um's Machen gehen. Also immer und endlos über Dinge zu sprechen bringt einen auch nicht weiter. Vielleicht als Kritiker, aber sicher nicht als Filmemacher.

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iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:50
iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:22 Gelaber ist letztlich dieses "Gefällt mir." oder "Gefällt mir nicht."
Nein. Das ist Geschmack ;) Laberig wird's eher bei der Analyse. Und was nutzt einem die ausführlichste Analyse, wenn man nichts daraus macht?

In einem Filmerforum ist es gut auch mal über Dinge zu sprechen, aber es muss irgendwann auch mal um's Machen gehen. Also immer und endlos über Dinge zu sprechen bringt einen auch nicht weiter. Vielleicht als Kritiker, aber sicher nicht als Filmemacher.

VG
In einem Forum macht man keine Filme.
Man spricht über Filme und was zum Filmemachen gehört.

Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.



pillepalle
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von pillepalle »

iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:58
In einem Forum macht man keine Filme.
Man spricht über Filme und was zum Filmemachen gehört.
Das ist vielleicht Dein Verständnis eines Filmerforums. Meines ist es sich über praktische Dinge auszutauschen und über Werke von Forenmitgliedern zu reden, oder eigene zu präsentieren. Mit Blockbusterkino haben die meisten hier soviel zu tun wie mit Brieftaubenzüchten. Kann man mal drüber reden, aber wirklich weiter bringt es einen nicht.
iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:58 Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.
Geschmack soll einen ja auch nicht weiter bringen. Wenn mich Science-Fiction Filme nicht so interessieren und ich keinen drehen möchte, brauche ich auch nicht stundenlang über Dune philosophieren bzw ihn analysieren. Ich schaue ihn mir an und nehme die Dinge mit die mir gefallen, oder die ich interessant finde. Den Rest vergesse ich wieder. Man muss sich auf bestimmte Dinge fokussieren und kann sich nicht mit allem beschäftigen.

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Axel
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von Axel »

iasi gibt hier gerne den belesenen Filmtheoretiker, der Szenen semiotisch und filmhistorisch bewertet, aber, falls ihr euch nie mit diesen Dingen beschäftigen musstet/wolltet, ihr solltet wissen, dass er sehr oberflächlich dabei ist. Erstens kann man alles mögliche miteinander vergleichen Ly-Dune, Vi-Dune und (um des reizvollen Gedankenspiels willen) Jo-Dune, den Mann für jede Jahreszeit, Ran und Spartakus, bloß sind diese Vergleiche so lange die sprichwörtlichen zwischen Äpfel und Birnen, bis sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit oder eindeutig belegbar aufeinander beziehen. Und so ist es hier.

Wir können nach einem halben Jahr noch nicht wissen, welchen Stellenwert Vi-Dune in der Geschichte der Bewegtbilderzählung ("Film"-Geschichte speziell scheint langsam dem Ende zuzugehen) haben wird. Wie die Geschichte der Kriege der Völker, wie die Geschichte der Entwicklung der Kulturen und wie speziell die Geschichte der Künste innerhalb dieser Kulturen eigentlich bloß interessant sind unter einem anthropologischen Aspekt - was sagt das über uns Menschen? - so ist die Filmhistorie als solche ebenfalls nur für wenige Freaks interessant, aber sie erzählt von uns selbst, ist also politisch, soziologisch, psychologisch und philosophisch bedeutsam.

Außerdem unterliegt die Filmgeschichte wie die Weltgeschichte der Deutung durch den Historiker. 9-11 ist passiert, aber was es bedeutet, darüber wusste man vor 21 Jahren nichts Sicheres und heute umso weniger. Welche Bedeutung hatte, sagen wir, Citizen Kane, von der braven Anerkennung der vielen Innovationen (nicht viele neu und darum streng genommen nicht innovativ) abgesehen?

Keine sehr große, wette ich.

Eine andere Kategorie ist die Filmsprache, das Zeichensystem des Films, die Semiotik, das Zusammenspiel der Filmkünste/-handwerke, die Wirkmechanismen (Vertov und Godard als die auch praktischen Vertreter). Hier kann der Kritiker nur eine informierte Vermutung anstellen.
iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:58Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.
iasi scheint hier anzudeuten, dass Vi-Dune vergleichbar mit einer schlecht gekochten Mahlzeit ist. Dass hier der Mehrheit der Mitdiskutanten (darunter einschlägig Interessierte, Aktive und Studierte) der Film gefallen hat, heißt im Umkehrschluss, dass iasi sie - uns! - für Konsumenten mit schlechtem Geschmack hält.

Völlig zu Unrecht. Denn wir können anhand der Wirkung, die der Film auf uns hatte, bestimmte Wirkmechanismen genau benennen. Das einzige, was iasi kann ist, zu erklären, dass der Film bei ihm nicht gewirkt hat. Aber er tut dies mit unerschütterlicher Überzeugung, "im Recht" zu sein ...
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



markusG
Beiträge: 4490

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 13:38 Ich hab mir die Szene genau angesehen. Die Landefüße sinken nicht ein - da hilft auch die Toneben nicht viel.

Dann hast du in den Moment wohl geblinzelt bzw auch meinen Text nicht verstanden. Nicht die Füße sinken ein (wieso auch - es ist ne Landebahn eines Adelshauses und nicht eine provisorische Piste in Kambodscha im Vietnamkrieg). Die Beine selbst geben nach bzw federn nach - ist ja auch logisch, die gehören zum Raumschiff und sind darauf entwickelt worden das Schiff zu halten.

Was du dir herbei wünschst ist Slapstick oder Comichaftigkeit. Ist halt kein Marvel, sorry.
Nur: Das ist ziemlich banal und eben auch schnell abgehakt.

Wieder keine Erklärung von dir : warum ist es banal? Es wird etwas gezeigt. Du willst hier stundenlanges Herumgehampel um die Schiffsgrößen? Es ist wie gesagt keine Comicverfilmung.
Da finde ich z.B. die Navigatoren in Lynchs Version schon beeindruckender.

Tja die wurden mal so richtig unbeholfen dargestellt, gerade in der Sprungszene. "Seht her, ich kotze euch durch das Weltall". So richtig erklärbar, mit heftiger Portion cringe (erst recht aus heutiger Sicht). Und die übrige Inszenierung ist eher ein Kammerspiel, das will sich heute keiner mehr anschauen und ist eigentlich das Paradebeispiel von platt. Gelaber statt Bilder, gepaart mit eher nicht so tollem Schauspiel (trotz einem Cast das mir gut gefallen hat).

Dann doch lieber das Tamtam auf offenem Feld mit Gewährung der "Schwere" dieser Konstellation.

Man kann es nach wie vor zusammenfassen, dass dir schlicht das Art Design nicht verrückt genug war und du lieber einen Comic draus gemacht hättest. Da das aber offenbar nicht die Absicht von V ist der Film nun eben eher naturalistich geworden. Das hat aber nix mit dem filmischen Handwerk zu tun, was du aber immer und immer wieder in einen Topf schmeißt.



iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 15:11
iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:58
In einem Forum macht man keine Filme.
Man spricht über Filme und was zum Filmemachen gehört.
Das ist vielleicht Dein Verständnis eines Filmerforums. Meines ist es sich über praktische Dinge auszutauschen und über Werke von Forenmitgliedern zu reden, oder eigene zu präsentieren. Mit Blockbusterkino haben die meisten hier soviel zu tun wie mit Brieftaubenzüchten. Kann man mal drüber reden, aber wirklich weiter bringt es einen nicht.
iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 14:58 Geschmack bringt einen nicht weiter.
Nur weil dir etwas schmeckt, wirst du nicht selbst etwas kochen können.
Wenn du besser kochen willst, dann musst du dich mit Zutaten und Zubereitung auseinandersetzen.
Geschmack soll einen ja auch nicht weiter bringen. Wenn mich Science-Fiction Filme nicht so interessieren und ich keinen drehen möchte, brauche ich auch nicht stundenlang über Dune philosophieren bzw ihn analysieren. Ich schaue ihn mir an und nehme die Dinge mit die mir gefallen, oder die ich interessant finde. Den Rest vergesse ich wieder. Man muss sich auf bestimmte Dinge fokussieren und kann sich nicht mit allem beschäftigen.

VG
Was hat denn das Filmgenre mit der Qualität eines Filmes zu tun?

Was hat denn zudem das Filmbudget mit der Filmsprache zu tun?
Bewegen sich Schauspieler denn in einem Blockbuster anders, als in einem No-Budget-Film?
Ist denn eine Naheinstellung in einem Werk eines Forenmitgliedes anders, als eine Naheinstellung in Dune?



pillepalle
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

Das Genre hat wenig mit der Qualität zu tun. Das Budget schon eher ;) Es macht einfach einen Unterschied ob gute oder schlechte Leute an einem Film werkeln. Und die Erfahrung spielt dabei nun mal auch eine wesentliche Rolle. Die bekommt man nicht in einem Forum, sondern nur durch's Filmemachen. Aber das möchtest Du ja nicht wahrhaben. Wir können 10 Mal über etwas reden, aber erst wenn Du es selber machst wirst Du merken wo konkret die Schwierigkeiten liegen.

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iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 20:06
iasi hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 13:38 Ich hab mir die Szene genau angesehen. Die Landefüße sinken nicht ein - da hilft auch die Toneben nicht viel.

Dann hast du in den Moment wohl geblinzelt bzw auch meinen Text nicht verstanden. Nicht die Füße sinken ein (wieso auch - es ist ne Landebahn eines Adelshauses und nicht eine provisorische Piste in Kambodscha im Vietnamkrieg). Die Beine selbst geben nach bzw federn nach - ist ja auch logisch, die gehören zum Raumschiff und sind darauf entwickelt worden das Schiff zu halten.

Was du dir herbei wünschst ist Slapstick oder Comichaftigkeit. Ist halt kein Marvel, sorry.

markusG hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 20:06
Wieder keine Erklärung von dir : warum ist es banal? Es wird etwas gezeigt. Du willst hier stundenlanges Herumgehampel um die Schiffsgrößen? Es ist wie gesagt keine Comicverfilmung.
Was ich mir wünsche, ist eine konsequente Inszinierung.
Wenn man schon Größe zeigen will, dann gehört es eben dazu, dass ein großes Raumschiff nicht wie ein Spielzeug aufsetzt, sondern eben auch das entsprechende Gewicht visualisiert wird.
Da finde ich z.B. die Navigatoren in Lynchs Version schon beeindruckender.

Tja die wurden mal so richtig unbeholfen dargestellt, gerade in der Sprungszene. "Seht her, ich kotze euch durch das Weltall". So richtig erklärbar, mit heftiger Portion cringe (erst recht aus heutiger Sicht). Und die übrige Inszenierung ist eher ein Kammerspiel, das will sich heute keiner mehr anschauen und ist eigentlich das Paradebeispiel von platt. Gelaber statt Bilder, gepaart mit eher nicht so tollem Schauspiel (trotz einem Cast das mir gut gefallen hat).

Dann doch lieber das Tamtam auf offenem Feld mit Gewährung der "Schwere" dieser Konstellation.

Man kann es nach wie vor zusammenfassen, dass dir schlicht das Art Design nicht verrückt genug war und du lieber einen Comic draus gemacht hättest. Da das aber offenbar nicht die Absicht von V ist der Film nun eben eher naturalistich geworden. Das hat aber nix mit dem filmischen Handwerk zu tun, was du aber immer und immer wieder in einen Topf schmeißt.
Ein Comic ist es doch geworden. Und zwar ein Kinder-Comic, bei dem alle in zweckfremden, großen und kahlen Räumen herumsitzen, ganz egal wessen Kultur sie nun angehören.
Wenn sich religöse Gebäude auf dem kleinen blauen Planeten sehr deutlich voneinander unterscheiden, warum bekommt man dann in Dune nichts geboten, das die auf verschiedenen Planten lebenden Rassen wirklich unterscheidbar macht.

Da stehen die Sardaukar genauso blöd herum, wie die Atreides-Legionen.
Alles gehorcht hier nur einem Mantra: Es muss schick und cool aussehen.



iasi
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Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von iasi »

pillepalle hat geschrieben: So 27 Mär, 2022 22:14 @ iasi

Das Genre hat wenig mit der Qualität zu tun. Das Budget schon eher ;) Es macht einfach einen Unterschied ob gute oder schlechte Leute an einem Film werkeln. Und die Erfahrung spielt dabei nun mal auch eine wesentliche Rolle. Die bekommt man nicht in einem Forum, sondern nur durch's Filmemachen. Aber das möchtest Du ja nicht wahrhaben. Wir können 10 Mal über etwas reden, aber erst wenn Du es selber machst wirst Du merken wo konkret die Schwierigkeiten liegen.

VG
Jemand der beim Burgerbrater Pommes abfüllt und salzt, wird dadurch noch lange kein Koch.

Man macht auch nicht dadurch einen guten Film, indem man rausgeht und drauflosfilmt.
Gerade bei guten Filmen hat man eine lange Vorproduktionsphase.
Ein Hitchcock hatte den Film im Kopf, den er noch drehen musste.
Fassbinder schrieb für Berlin Alexanderplatz ein äußerst detailiertes Drehbuch, in dem er alle Einstellungen festhielt.
Storyboard ...

Will man einen guten Film drehen, muss man 100 Mal darüber reden.



pillepalle
Beiträge: 8588

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von pillepalle »

@ iasi

von Drauflosfilmen hat ja auch niemand, außer Dir, gesprochen. Man kann sich auch gut vorbereiten. Es geht darum, dass man nur durch die Praxis besser wird und Erfahrung sammelt. Ein guter Autofahrer wird man nur wenn man auch Auto fährt, ein Weinkenner nur wenn man auch Wein trinkt. Und ein guter Filmer nur wenn man viel drüber redet ;)

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Funless
Beiträge: 5503

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von Funless »

Mal wieder zurück zum Thema (naja mehr oder weniger) …

Gestern hörte ich auf rbb INFOradio ein interessantes Interview mit Gerd Nefzer (SFX in Dune) in dem er sowohl erklärt welcher Spezialeffekt in Dune bei ihm besonders in Erinnerung geblieben ist (seine Antwort überraschte mich, zeigt aber auch wie aufwändig so manche practical effects sind die man im Film nur beiläufig wahrnimmt), als auch interessante insights über SFX an sich sowie seine Erfahrungen bzgl. der gefühlt immer mehr eingesetzten CGI VFX.

Wer sich das sieben minütige Interview anhören möchte, das ist hier abrufbar.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Axel
Beiträge: 16309

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von Axel »

Ich hätte während des Ansehens nicht fassen können, was mich genau an den Bildern besonders beeindruckt hat. Denn erstens war im Groben die Bildwelt bekannt, schon aus Trailern und Produktionsfotos; und zweitens: gibt es irgendwas, was wir noch nicht gesehen haben im Kino? Oder irgendwas, was wir uns gerade vorstellen und von dem wir nicht schon ganz genau wissen, wie die einschlägigen VFX-Schmieden ganz genau das umsetzen? Der Mond kollidiert mit der Erde? Hab den Film nicht gesehen, bin mir aber sicher, dass jedes dritte Katzenvideo auf Youtube mich mehr interessiert.

Und die Avengers und die ganzen anderen Marvel-Figuren! Zweifacher, dreifacher Salto mit Punktlandung im luftleeren, nichtsdestotrotz mit Volumen vortäuschendem Partikelstuss gefüllten Raum! Im Vergleich dazu wirken die olympischen KunstturnerInnen geradezu linkisch. Uns hier ist klar, ist alles MoCap und Raytracing, aber es ist jedem klar, denn man kennt ja aus den Fanzines die Schauspieler in den giftgrünen Studios.

Dune: beiges Keying, dort, wo nötig. Voll dreidimensional und 1:1 gebaute Sets, wo möglich. Analoger Look, ästhetisch sehr unmittelbar, sehr physisch. Physisch kommt von Physik, und die ganzen Mainstream-CGI nehmen die Physik allenfalls als Referenz.

Ein paar Filmtrick - Fans wie ich lieben die Unvollkommenheit von Stopmotion, von Modellwelten mit einem kleinen Hauch Tiltshift-Unperfektheit. Aber da kann man gegenwärtig nicht mit kommen. Die Gischtkrone des zeitgenössischen Produktionsdesigns wird bald in Richtung Hyperrealismus gehen. Und gleichzeitig Minimalismus. Wenn man die Konzeptzeichnungen für Jodorowskis Dune sieht und mit Stills aus ViDune vergleicht, ist das eine Alice im Wunderland, das andere fast so streng wie "Warten auf Godot".
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
Beiträge: 21815

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von Jott »

„ Auch die beste Kamera (Greig Fraser), das beste Szenenbild (u.a. Patrice Vermette) und der beste Schnitt (Joe Walker) gingen an das Sci-Fiction Wüsten-Epos.“

Irgendwas lief da schief bei den Oscars. Kamera, Szenenbild und Schnitt sind doch völlig unmotiviert und beliebig, wie wir gelernt haben. Wenigstens der Regisseur ging leer aus, der Wicht.



nachtaktiv
Beiträge: 3169

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von nachtaktiv »

der film hat 6 oscars abgeräumt und damit die dummschwätzer lügen gestraft, die direkt schon am ersten wochenende das "flop" etikett drauf kleben wollten. ich freue mich schon auf den 2. teil der genialen geschichte. und ich denke, ich werd mir den ersten noch einige male ansehen. der alte kinofilm war kernschrott vom allerschlimmsten. da gibts keine diskussion drüber. der spiegel titelte : schaulaufen der rohrkrepierer:

"Im Rückblick wünschte sich der Regisseur, er hätte den Film niemals gedreht."

https://www.spiegel.de/geschichte/irrst ... 48210.html

ich bin echt froh, daß dune endlich aus der versenkung aufgetaucht ist und der erste film war genau so, wie er vom heutigen zeitgeist gewünscht ist.
Die Ignore Funktion ist ein Segen <3



markusG
Beiträge: 4490

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von markusG »



markusG
Beiträge: 4490

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Fr 25 Mär, 2022 23:04 Bei Vs-Version hat man nur Lagerhallen- und Sitzungssaal-Design - da sieht es bei den Harkonen so aus wie bei Paul zuhause. Das gesamte Design ist so leer wie die Räume, die man zu sehen bekommt.
Ja sieht alles gleich aus in Dune - WENN MAN BLIND IST :D



Axel
Beiträge: 16309

Re: ASC Award für "Dune"

Beitrag von Axel »

Tatsache! Der Baron Harkonnen hieß Vladimir. Schade dass der Giftzahn, auf den Schröder beißen wollte, nicht aufging. So musste er unverrichteter Dinge zurück nach Hannover.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



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