freezer
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Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von freezer »

FocusPIT hat geschrieben: Sa 12 Feb, 2022 11:38
Hallo dosaris, Hallo Bluboy,
die Rundfunkanstalten würde ich nicht aus der Verantwortung entlassen. Wenn Sie Richtlinien für die Produktionen erlassen würden wie z.B. keine Musik während des Sprechens, Musik-Einspielung nur bis zu einer gewissen Lautstärke, dann wäre schon sehr viel verändert.
Diese Richtlinien existieren seit vielen Jahren. Natürlich nicht, dass keine Musik unter dem Sprecher sein darf - das wäre unsinnig. Aber das Verhältnis an Lautstärke ist durchaus definiert und als oberstes Gebot gilt die Sprachverständlichkeit.

Leider gibt es in der Kette vom Schnittplatz, Tonmischung über die Abnahme im Sender, Ausstrahlung bis hin zum Konsumenten und dessen Heimtechnik einige Fallstricke die zu diesen Problemen mit dem Ton führen können. Und das ist nicht ganz einfach zu evaluieren.

Alleine beim Konsumenten kann schon folgendes Probleme machen:
* Flat-TV mit schlechten Lautsprechern (hab im Schlafzimmer selbst einen kleinen Samsung der die Sprache fast unverständlich wiedergibt, außer man pegelt den Ton ganz nach links)
* falsche Toneinstellungen am TV die massiv die Ausgabe verändern
* falscher Downmix einer Surroundspur auf Stereo
* schlechter Upmix im Flat-TV von Stereo auf Pseudo-Räumlich
* falsche Einstellungen der Heimkino-Surroundanlage
* falsche Aufstellung der Heimkino-Surroundanlage (mit Phasenauslöschungsproblemen)
* falsche Verkabelung der Heimkino-Surroundanlage (hab ich bei jemanden erlebt - der ging aus der Surround-Einspielung mit einem Downmix in den Audioreceiver, der machte einen Pseudo-Upmix auf Surround und schickte das dann an die auch noch falsch verkabelte Surround-Anlage)
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Starshine Pictures
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Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Starshine Pictures »

freezer hat geschrieben: Sa 12 Feb, 2022 12:05 Alleine beim Konsumenten kann schon folgendes Probleme machen:
* Flat-TV mit schlechten Lautsprechern (hab im Schlafzimmer selbst einen kleinen Samsung der die Sprache fast unverständlich wiedergibt, außer man pegelt den Ton ganz nach links)
* falsche Toneinstellungen am TV die massiv die Ausgabe verändern
* falscher Downmix einer Surroundspur auf Stereo
* schlechter Upmix im Flat-TV von Stereo auf Pseudo-Räumlich
* falsche Einstellungen der Heimkino-Surroundanlage
* falsche Aufstellung der Heimkino-Surroundanlage (mit Phasenauslöschungsproblemen)
* falsche Verkabelung der Heimkino-Surroundanlage (hab ich bei jemanden erlebt - der ging aus der Surround-Einspielung mit einem Downmix in den Audioreceiver, der machte einen Pseudo-Upmix auf Surround und schickte das dann an die auch noch falsch verkabelte Surround-Anlage)
Ich würde hier die Hauptgründe des Problems sehen. Allein schon die Tonverschlimmerungseffekte in den Flat TVs reichen wohl aus, um Sprachunverständlichkeiten auszulösen. Hatte erst letztens einen Sony bei einem Freund von diesen unsäglichen Effekten befreit. Und siehe da, danach deutlich besser.
*Aktuell in Vaterschaftspause*



cantsin
Beiträge: 14324

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von cantsin »

Selbiges hier. Ich nutze an meinem Flat-TV entweder einen Kopfhörer oder eine kleine (Teufel-) Soundbar und habe nie irgendwelche Sprachverständlichkeitsprobleme, bei welchen Programmen auch immer.

Die Ursachen müssen ganz in den unterirdischen eingebauten Lautsprechern der Flat-TVs liegen. Weil sie ja immer schmaler gebaut werden, ist in den Gehäusen kein Platz mehr für halbwegs anständigen Ton.



TheBubble
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Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von TheBubble »

Die Filmemacher haben mit dem Hörverständnis vermutlich kein Problem, bei der Zuschauergruppe der ÖR sieht es aus verschiedenen Gründen vermutlich etwas anders aus.

Falls das alles so stimmt, produziert man am Bedarf vorbei und keinen interessiert es.



TheBubble
Beiträge: 1910

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von TheBubble »

cantsin hat geschrieben: Sa 12 Feb, 2022 12:58 Die Ursachen müssen ganz in den unterirdischen eingebauten Lautsprechern der Flat-TVs liegen. Weil sie ja immer schmaler gebaut werden, ist in den Gehäusen kein Platz mehr für halbwegs anständigen Ton.
Die TVs sollen auch nichts kosten, Ton ist hier immer nachrangig. Für den ÖR richtet sich niemand ein Home Cinema ein, im Gegenteil: Das wird auch am kleinen oder alten Zweitgeist im Schlafzimmer geschaut.

Und dann kommt noch hinzu, dass leider nicht jeder gleich (gut) hören kann. Darauf sollte man auch Rücksicht nehmen.



pillepalle
Beiträge: 8583

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von pillepalle »

Heute wird einfach anders gemixt.

Früher hatten die Leute auch keine tolle Heimkino-Surround-Anlage an ihren alten TV-Geräten und trotzdem alles verstanden. Man kann sich einfach mal 10 Minuten von einen alten Film anschauen und 10 Minuten vom neuesten Hollywood-Blockbuster. Dann merkt man ganz schnell wo der Hase lang läuft und wo die Unterschiede liegen.

VG
Meine Lieblingsfilme:
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cantsin
Beiträge: 14324

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Sa 12 Feb, 2022 23:56 Früher hatten die Leute auch keine tolle Heimkino-Surround-Anlage an ihren alten TV-Geräten und trotzdem alles verstanden.
Das wäre mal die Mühe wert, die Qualität von alten Röhrenfernseher-Lautsprechern mit den heutigen eingebauten Flatscreen-Lautsprechern zu vergleichen.

Meine Vermutung ist, dass die alten Röhren-TVs (genau wie Kofferradios) ziemlich gut darin waren, mittlere Frequenzen und vor allem den Sprachbereich akzentuiert wiederzugeben, und dass das bei Flatscreens nicht mehr so gut funktioniert, weil 1.) das Gehäusevolumen als Resonanzkörper fehlt und 2.) Sprachfrequenzen oft im Eigenresonanz-Bereich der Flatscreen-TVs landen und daher scheppern. [So war es zumindest bei meinen ehemaligen, preiswerteren Flatscreen-TVs, weshalb ich deren Lautsprecher nach einmaligem Ausprobieren nie wieder verwendet habe.]

Tödlich dürfte auch sein, dass die Ränder heutiger Flatscreens als Designvorgabe maximal dünn sein müssen und solche Konstruktionen nicht mehr akzeptiert zu werden scheinen:
Bild
Wäre kaum überrascht, wenn dieser Fernseher besser klingt als heutige Modelle. Der hat ja nach heutigen Maßstäben eine eingebaute Soundbar (noch dazu mit besserer Stereotrennung)...

Ansonsten: Man kann ja heute auch modern gemixte Popsongs oder Hörspiele auf alten Kofferradios hören und trotzdem die Texte verstehen. Glaube daher nicht, dass es (nur) an der Abmischung liegt.



pillepalle
Beiträge: 8583

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von pillepalle »

Die alten Lautsprecher könnten tatsächlich auch besser gewesen sein, als die 3W Lautsprecher an modernen Fernsehern. Aber das alleine ist es eben nicht.

Was ist das für ein Mix für den ich ein bestimmtes Lautsprecher-Setup/Qualität brauche um ihn gut zu verstehen? Den sollte man eigentlich auch mit einem billigen Brüllwürfel gut verstehen können. Aber wenn die Spuren total überladen sind und die Dialoge nicht mehr im Vordergrund stehen, wird's eben schwerer verständlich.

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dosaris
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Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von dosaris »

cantsin hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 00:17 Glaube daher nicht, dass es (nur) an der Abmischung liegt.
mE spricht doch einiges dafür:

ich hatte mal von div TV-progs die Audio-tracks angesehen.
es gab beide Extreme parallel.

- einige hatten praktisch fast nur Mono-Signal enthalten, es gab zwar minimale r/l-info, aber das reichte nicht,
um ein ausgeglichenes Schallfeld abzubilden, das eine Stimmen-lokalisierung ermöglicht.

- umgekehrt gab s in einem AC3-Stream 5.1 bisweilen fast keinen center-kanal. Genau dort sind aber iA die Stimmen
der Protagonisten.
Vermutlich war das ursprünglich nur eine Stereo-Quelle, aber aus formalen Gründen war ein 5.1 anzuliefern. Der war dann nur upmix.
Hierbei ist evident, ob die Aufnahme via A/B- od X/Y-Stereo entstanden ist, da bei A/B-STereo der Phasenbezug für die Mitten-Decodierung nur
schwach ausgeprägt ist. Ergo wird im Center kaum ein Protagonist wahrnehmbar sein. Da hilft's auch nicht, einfach den Ton lauter zu drehen.
Dieser Effekt war extrem bei den frühen Beatles-Stereo-Aufnahmen. Von Surround hatte damals noch keiner eine Idee.

Beides kann auf einer surround-anlage ein eher suboptimales Resultat bewirken.
Zuletzt geändert von dosaris am So 13 Feb, 2022 09:51, insgesamt 2-mal geändert.



Bluboy
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Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Bluboy »



soulbrother
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Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von soulbrother »

Bluboy hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 05:37 In Arbeit

https://www.rnd.de/medien/der-ton-macht ... CUREE.html
da wird die Anschaffung einer Surroundanlage empfohlen.
Wie bekommt diese eigentlich das Signal des aktuellen Senders, oder der Aufzeichnung von der Festplatte, was grade angesehen wird? Welchen Ausgang muss das TV Gerät dafür haben?



TheBubble
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Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von TheBubble »

Über HDMI ARC kann eine Soundanlage angeschlossen werden. Schon länger gibt es optische und elektrische Audio-Ausgänge.



dosaris
Beiträge: 1701

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von dosaris »

soulbrother hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 07:26 ... Surroundanlage empfohlen.
Wie bekommt diese eigentlich das Signal des aktuellen Senders, oder der Aufzeichnung von der Festplatte, was grade angesehen wird? Welchen Ausgang muss das TV Gerät dafür haben
diese Anschauung ist etwas irreführend.

Sinnvoller ist es, einen Surround-AV-Receiver in die logische Mitte zu platzieren (anstelle des TVs)
Der schaltet dann auch die div Signalquellen (Radio, sat-/terrestrisch-/Kabel-TVsignal, BR, PS, MediaBox etc, iA alles per HDMI) um.
Ausgänge für Surround-speaker (iA 5+1) u VideoMonitor.

Der TV ist dann nur noch VideoMonitor.



FocusPIT
Beiträge: 88

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von FocusPIT »

freezer hat geschrieben: Sa 12 Feb, 2022 12:05
FocusPIT hat geschrieben: Sa 12 Feb, 2022 11:38
Hallo dosaris, Hallo Bluboy,
die Rundfunkanstalten würde ich nicht aus der Verantwortung entlassen. Wenn Sie Richtlinien für die Produktionen erlassen würden wie z.B. keine Musik während des Sprechens, Musik-Einspielung nur bis zu einer gewissen Lautstärke, dann wäre schon sehr viel verändert.
Diese Richtlinien existieren seit vielen Jahren. Natürlich nicht, dass keine Musik unter dem Sprecher sein darf - das wäre unsinnig. Aber das Verhältnis an Lautstärke ist durchaus definiert und als oberstes Gebot gilt die Sprachverständlichkeit.

Leider gibt es in der Kette vom Schnittplatz, Tonmischung über die Abnahme im Sender, Ausstrahlung bis hin zum Konsumenten und dessen Heimtechnik einige Fallstricke die zu diesen Problemen mit dem Ton führen können. Und das ist nicht ganz einfach zu evaluieren.

Alleine beim Konsumenten kann schon folgendes Probleme machen:
* Flat-TV mit schlechten Lautsprechern (hab im Schlafzimmer selbst einen kleinen Samsung der die Sprache fast unverständlich wiedergibt, außer man pegelt den Ton ganz nach links)
* falsche Toneinstellungen am TV die massiv die Ausgabe verändern
* falscher Downmix einer Surroundspur auf Stereo
* schlechter Upmix im Flat-TV von Stereo auf Pseudo-Räumlich
* falsche Einstellungen der Heimkino-Surroundanlage
* falsche Aufstellung der Heimkino-Surroundanlage (mit Phasenauslöschungsproblemen)
* falsche Verkabelung der Heimkino-Surroundanlage (hab ich bei jemanden erlebt - der ging aus der Surround-Einspielung mit einem Downmix in den Audioreceiver, der machte einen Pseudo-Upmix auf Surround und schickte das dann an die auch noch falsch verkabelte Surround-Anlage)
Hallo freezer,

danke für die Infos. Wieso muss denn beim Sprecher Musik unterlegt werden? Und wieso soll es unsinnig sein, dass keine Musik beim Sprechen unterlegt wird?
Ich erinnere mich noch an Zeiten, da gab es keine Musik unter dem Sprecher. Das fand ich gut für die Verständlichkeit des gesprochenen Wortes. Für mich macht es keinen Sinn, Musik zu unterlegen.

Zu den Ausführungen weiter unter und auch hier zu den Fallstricken bei der Tonwiedergabe: Ich habe seit Jahren ein Sony-TV-Gerät, der Ton des Gerätes ist schlecht. Habe aus diesem Grund eine externe-Stereo-Anlage mit Bassbox und die Teile sind gut abgestimmt. So ist es für mich möglich, eine, in meinem Sinn, gute Produktion von einer schlechten Produktion zu unterscheiden.

In meinen eigenen Tonproduktionen - seit 1982, CD, Multi-Media, Video - bin ich ein Verfechter von minimalen Toneffekten. Meine letzte Produktion, 26-Spuren auf Stereo abgemischt für einen amerikanischen Komponisten ist durch-hörbar im Stereobild. Sie wurde letzten Dezember in New York öffentlich präsentiert. Vorsichtigen Kompressor, minimale Effekte.

Wenn doch die Probleme die oben benannt sind bekannt sind, warum dann nicht darauf eingehen? Es wird doch in vielen Dingen immer nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner vorgegangen.



vaio
Beiträge: 1064

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von vaio »

dosaris hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 11:43
soulbrother hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 07:26 ... Surroundanlage empfohlen.
Wie bekommt diese eigentlich das Signal des aktuellen Senders, oder der Aufzeichnung von der Festplatte, was grade angesehen wird? Welchen Ausgang muss das TV Gerät dafür haben
diese Anschauung ist etwas irreführend.

Sinnvoller ist es, einen Surround-AV-Receiver in die logische Mitte zu platzieren (anstelle des TVs)
Der schaltet dann auch die div Signalquellen (Radio, sat-/terrestrisch-/Kabel-TVsignal, BR, PS, MediaBox etc, iA alles per HDMI) um.
Ausgänge für Surround-speaker (iA 5+1) u VideoMonitor.

Der TV ist dann nur noch VideoMonitor.
Das kann man pauschal nicht empfehlen, da es abhängig von der weiteren Geräteausstattung und auch dem Alter der einzelnen Komponenten ist. Abhängig vom Alter der Geräte hat man eben auch verschiedene Anschlussmöglichkeiten (z.B. HDMI mit/ohne (e)ARC...) und letztendlich ist auch entscheidend, welche weiteren Ausgabeformate vom Nutzer gewünscht sind (Streaming etc.). Allerdings sollte jede optionale Konfiguration im Sinne der Verständlichkeit besser sein, als es ein moderner Flach-TV hergibt. Vorausgesetzt, es ist alles korrekt angeschlossen und entsprechend eingestellt.😉

Zum Thema der Lautsprecher in einem modernen Flach-TV: Natürlich kann man nicht erwarten, dass diese kleinen "Speaker" hochwertige Tonausgabe bieten. Weder die Membranfläche, noch das Gehäusevolumen lassen dies zu. Allerdings sollte man auch beachten, dass ähnlich kleine "Speaker" in anderen modernen Geräten sehr wohl eine verständliche Tonausgabe bieten. Smartphones, Tablets und auch Laptops sind einige Beispiele, wo es gut funktioniert. Nun, was unterscheidet die Tonausgabe zu einem TV?
Es ist der Abstand zum Hörer. Bei mir sind es gut 5 Meter. Der Versuch diesen Umstand durch einen entsprechend höheren Pegel ausgleichen zu können ist nicht erfolgreich, da die kleinen Lautsprecher mit höheren Pegeln zum "verzerren" neigen und die Raum-/ Zimmergröße nicht ausreichend verständlich beschallen können. Zumindest kann man ein gewisses Optimum durch folgende Einstellungen erreichen:
Stereobasis > "normal" / Sprachverständlichkeit > "ein" / Dynamik reduzieren > "Nachtmodus ein" und natürlich den Sitzabstand reduzieren. :-)
Gruß Michael
Zurück in die Zukunft



soulbrother
Beiträge: 397

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von soulbrother »

vaio hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 13:23 ....
Das kann man pauschal nicht empfehlen, da es abhängig von der weiteren Geräteausstattung und auch dem Alter der einzelnen Komponenten ist.
.....
....
Ich muss zugeben, dass ich bisher recht spartanisch im TV-AV Home-Bereich unterwegs bin.
In den 80 und 90er Jahren war das anders, aber da war der Ton noch meistens analog...
Aktuell (...seit fast 10 Jahren...) steht im Wohnzimmer ein (damals guter & teurer) Samsung Flat-TV, der per Kabelanschluss empfängt und eine externe Festplatte als Videorecorder an einer der USB Anschlüsse hängt.
Ton kommt via der eingebauten LS, ist nicht super, aber bisher ausreichend.
Das ganze künstliche Verschlimmbesserungs-Audio-Zeug ist natürlich off und dennoch sind bei vielen Filmen die Soundeffekte zu laut im direkten Vergleich mit den Stimmen.
Bei anderen Produktionen gibt es das zusätzliche problem dass die Schauspieler wirklich zu stark nuscheln - wenn ich der Regisseur wäre, würde ich das nicht so lasch laufen lassen. Entweder es wird im finalen Mix drauf geachtet und verbessert (sofern die Aufnahmen das hergeben), oder diese Darsteller müssten das Sprechen eben verbessern.
Dabei meine ich natürlich nicht die wenigen Momente im Film, wo das Nuscheln unbedingt zur "Stimmung" gehört, aber es ist eben eine extreme Unsitte, dass man oft fast ein Drittel des Films gar nicht versteht...

Nun zur eigentlichen Frage:
Gibt es denn aktuell TV Geräte, die direkte (analoge) Ausgänge für 5+1 (oder so) haben?
Falls ja, ist es üblich, dass der Center individuell gepegelt werden kann, so dass "das Problem" damit reduziert wird?



vaio
Beiträge: 1064

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von vaio »

soulbrother hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 17:34
vaio hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 13:23 ....
Das kann man pauschal nicht empfehlen, da es abhängig von der weiteren Geräteausstattung und auch dem Alter der einzelnen Komponenten ist.
.....
....
Ich muss zugeben, dass ich bisher recht spartanisch im TV-AV Home-Bereich unterwegs bin.
In den 80 und 90er Jahren war das anders, aber da war der Ton noch meistens analog...
Aktuell (...seit fast 10 Jahren...) steht im Wohnzimmer ein (damals guter & teurer) Samsung Flat-TV, der per Kabelanschluss empfängt und eine externe Festplatte als Videorecorder an einer der USB Anschlüsse hängt.
Ton kommt via der eingebauten LS, ist nicht super, aber bisher ausreichend.
Das ganze künstliche Verschlimmbesserungs-Audio-Zeug ist natürlich off und dennoch sind bei vielen Filmen die Soundeffekte zu laut im direkten Vergleich mit den Stimmen.
Bei anderen Produktionen gibt es das zusätzliche problem dass die Schauspieler wirklich zu stark nuscheln - wenn ich der Regisseur wäre, würde ich das nicht so lasch laufen lassen. Entweder es wird im finalen Mix drauf geachtet und verbessert (sofern die Aufnahmen das hergeben), oder diese Darsteller müssten das Sprechen eben verbessern.
Dabei meine ich natürlich nicht die wenigen Momente im Film, wo das Nuscheln unbedingt zur "Stimmung" gehört, aber es ist eben eine extreme Unsitte, dass man oft fast ein Drittel des Films gar nicht versteht...

Nun zur eigentlichen Frage:
Gibt es denn aktuell TV Geräte, die direkte (analoge) Ausgänge für 5+1 (oder so) haben?
Falls ja, ist es üblich, dass der Center individuell gepegelt werden kann, so dass "das Problem" damit reduziert wird?
Analoges 5.1 entspricht dem alten Dolby Pro Logic II und ist über 20 J. alt. Aktuelles Mehrkanal-Audio ist immer Digital. Egal ob Dolby-Digital, DTS oder, oder... Dein Samsung-TV wird vermutlich keine analogen Mehrkanal-Ausgänge haben. Wenn du analoge Komponenten-Anschlüsse (z.B. 5 farbige Cinchbuchsen) findest, handelt es sich oft um Eingänge. Aktuell stellt man eine Verbindung über "HDMI", "Cinch" (koaxial Digital), oder "Toslink" (optisch Digital) her. Über "Cinch" und "Toslink" wird ausschließlich der Ton übertragen, bei "HDMI" zusätzlich auch das Bildsignal. Optional kann man über "HDMI" auch das ein-/ ausschalten der Geräte veranlassen (siehe Menüeinstellungen). Aktuelle Standards bieten zusätzlich einen sogenannten Rückchannel ("HDMI-ARC"), noch neuere Geräte unterstützen darüberhinaus mehr Bandbreite für Dolby-Atmos ("HDMI-eARC"). Die Bedienungsanleitung zu deinem TV wird dir sämtliche Anschlüsse aufzeigen.
Gruß Michael

ps: Sorry, eigentlich gehört es nicht hierher, aber ich verkaufe aktuell ein Bose-Set. Bestehend aus Soundbar, Bassmodul und Rear-Lautsprecher, inklusive zwei Original-Stative. Alles einwandfrei, neuwertig mit allen Dokumentationen und Zubehör (Kabel, FB., Einmess-Kopfhörer). Bei Interesse könnt ihr mich hier im Forum kontaktierten. ca. 4,5 J., NP 2.360,- jetzt für VB 900,00 EUR (nur als Gesamtpaket).
Zurück in die Zukunft



TomStg
Beiträge: 3453

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von TomStg »

Da es diese Schwierigkeiten mit der Sprachverständlichkeit nicht durchgängig, sondern nur bei einigen Produktionen gibt, scheiden die ach so schlimmen TV-Lautsprecher und deren bösen Einstellungen als Fehlerquelle grundsätzlich aus.
Kein TV-Hersteller hat Interesse an unverständlicher Sprachwiedergabe.

Es ist doch hier schon mehrfach klar geworden, dass die Ursache unfähige Schauspieler und Regisseure, schlampige Tonaufnahmen oder unsachgerechte Abmischungen sind. Reine Audioproduktionen werden vor dem Master auf unterschiedlichsten Wiedergabekomponenten getestet - von der billigsten PC-Box bis zu High-End-Systemen.

Einfach auf Soundbars oder Surroundanlagen zu insistieren, finde ich nicht sachgerecht.



pillepalle
Beiträge: 8583

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von pillepalle »

Weil's gerade zum Thema passt, die Meinung von Midge Costin, einer Sound Mixerin und Teil der diesjährigen Oscar Jury




und weil das vorher auch mal ein Thema war noch mal ein Statement zum Thema Lavalier und Angel



VG
Meine Lieblingsfilme:
Es war ein Mahl in Amerika
Molkerei auf der Bounty
Dune - Der Würstchenplanet



Frank Glencairn
Beiträge: 23217

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Frank Glencairn »

FocusPIT hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 12:37 Für mich macht es keinen Sinn, Musik zu unterlegen.
Allerdings sind deine persönlichen Vorlieben kein Maßstab für den Rest der Welt.
Und wenn man weiß, was man tut, ist Musik unter Sprache auch kein Problem.
pillepalle hat geschrieben: Mo 14 Feb, 2022 01:24 ...die Meinung von Midge Costin, einer Sound Mixerin und Teil der diesjährigen Oscar Jury
...deren eigenes Audio ganz furchtbar klingt in diesem Clip ;-)
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19519

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Darth Schneider »

Im normalen Leben läuft doch manchmal Musik im Hintergrund und die Leute reden und verstehen sich trotzdem…
Warum soll jetzt das bei professionellem Film und Fernsehen Heute plötzlich zum Problem werden ?
Das ging doch schon früher so als Hobbyfilmer mit den alten 4Spur Tascam Tape Recordern.
Und hören konnte man das auch auf den grottigsten Mono Röhren Fernseher..

Oder finden etwa die Tonmeister Heute vor lauter Surround Spuren und 1000 Klang Effekte die richtige Lautstärke Kurve,
(oder den richtigen Regler auf dem Mischpult) nicht mehr ? ;))
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 14 Feb, 2022 09:36, insgesamt 1-mal geändert.



Bluboy
Beiträge: 4414

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Bluboy »

Die Operette (ital., wörtlich: „kleine Oper“) ist ein musikalisches Bühnenwerk. Die Bezeichnung gibt es seit dem 18. ... Die Operette seit dem 19. Jahrhundert hat eher leichte, eingängige Musik, eine heitere oder sentimentale Handlung und gesprochene Dialoge zwischen den Musiknummern.



Darth Schneider
Beiträge: 19519

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Darth Schneider »

@Frank
Das habe ich mir auch gedacht, aber sie ist dennoch sehr sympathisch und weiss unglaublich viel interessantes.
Ich habe glaube zuhause übrigens das selbe Shure Mikrofon.
Ich denke sie sitzt zu weit weg, das ist ein pures Gesangs Mikrofon.
Meins tönt nur gut wenn ich mit der Schnauze ganz nah bin ( und natürlich mit einem Popschutz)…;))
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



pillepalle
Beiträge: 8583

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von pillepalle »

Wer sich übrigens für Immersive Sound interessiert und wohin die Reise in Zukunft geht (auch bei Heim- und Kinoinstallationen), dem kann ich den sehr interessanten Chat mit Wilfried van Baelen (dem Entwickler von Auro 3D und Gründer der Galaxy Studios in Belgien) nur ans Herz legen.



VG
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Frank Glencairn
Beiträge: 23217

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 14 Feb, 2022 09:32
Warum soll jetzt das bei professionellem Film und Fernsehen Heute plötzlich zum Problem werden ?

Das wird nur zum Problem, wenn man es dazu macht.

Außerdem ist das ja auch recht vielschichtig.

1. Audioleute sind oft verliebt in ihre 200 extra Tonspuren mit ihrem tollen Sounddesign, das wollen die dann auch wirklich hören.

2. Der Unterschied zwischen meinen - recht billigen - Nahfeldmonitoren, den normalen Computer Boxen und dem TV (vom Handy ganz zu schweigen) ist ja schon gewaltig, auf was soll man da mixen? Irgendwo klingt es immer scheiße. Früher hatte man einen Küchenradio-Lautsprecher im Studio um den Worst Case zu testen, macht man heute womöglich auch noch, aber die Endabnahme wird immer über Boxen gemacht, die soviel kosten wie ein Kleinwagen, dann muß es halt da optimal klingen.

3. Das Problem mit 5.1 (oder mehr) Downmix auf nem lausigen TV Lautsprecher hatten wir ja oben schon. Eigentlich müßte man da einen eigenen Stereomix machen, is aber meistens kein Geld dafür da.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



dosaris
Beiträge: 1701

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von dosaris »

Im normalen Leben läuft doch manchmal Musik im Hintergrund und die Leute reden und verstehen sich trotzdem…
Warum soll jetzt das bei professionellem Film und Fernsehen Heute plötzlich zum Problem werden ?
in der Kognitions-Theorie gibt's den Begriff des
Party-Effektes

d.h.: in Situationen mit vielen irrelevanten Tonquellen - zB auf Party mit vielen plaudernden Gästen rundum -
ist die Sprachverständlichkeit deutlich besser, wenn die Sprache aus der Richtung des zugehörigen Sprechers kommt,
also wenn Mimik u Gestik mit Sprach-Audio korreliert ist.

Wenn hingegen der Dialogton von hinten käme und der dazugehörige Sprecher - im konstruierten Extremfall -
vorn steht wird die Verständlichkeit reproduzierbar stark leiden (macht ja auch niemand absichtlich).

Abbildung auf mehrere codierte Audiospuren wird also schlechter je stärker diese Korrelation gestört ist.

Für den Off-Kommentar in unseren Videos mache ich zusätzlich ein Sound-shaping (per script):
- Hochpass ca 120Hz
- Spektrum-tuning mit kontinuierlich 3 dB Anhebung zw 1 kHz u 3 kHz
- deEsser
- 6 dB Kompression (sanftes clippen)

Fast alle Hörer meinten, dies verbessere die Sprachverständlichkeit deutlich



srone
Beiträge: 10474

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von srone »

dosaris hat geschrieben: Mo 14 Feb, 2022 10:19 - Spektrum-tuning mit kontinuierlich 3 dB Anhebung zw 1 kHz u 3 kHz
wenn man dann noch, selbiges aus musik,atmo,etc absenkt, wirds noch besser...:-)

lg

srone
ten thousand posts later...



Frank Glencairn
Beiträge: 23217

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Frank Glencairn »

dosaris hat geschrieben: Mo 14 Feb, 2022 10:19
Für den Off-Kommentar in unseren Videos mache ich zusätzlich ein Sound-shaping (per script):
- Hochpass ca 120Hz
- Spektrum-tuning mit kontinuierlich 3 dB Anhebung zw 1 kHz u 3 kHz
- deEsser
- 6 dB Kompression (sanftes clippen)
Genau das hab ich mit "wenn man weiß was man tut" gemeint.
Macht nen riesen Unterschied, und sollte sich bei den Verantwortlichen auch so langsam rumgesprochen haben - ist ja eigentlich das kleine 1x1 in dem Job - wird aber leider immer wieder vernachlässigt.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



freezer
Beiträge: 3304

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von freezer »

dosaris hat geschrieben: Mo 14 Feb, 2022 10:19
Für den Off-Kommentar in unseren Videos mache ich zusätzlich ein Sound-shaping (per script):
- Hochpass ca 120Hz
- Spektrum-tuning mit kontinuierlich 3 dB Anhebung zw 1 kHz u 3 kHz
- deEsser
- 6 dB Kompression (sanftes clippen)

Fast alle Hörer meinten, dies verbessere die Sprachverständlichkeit deutlich
Hochpass mit 120 Hz find ich schon ein bisschen viel - das nimmt bei tieferen Stimmen für meinen Geschmack zu viel von den Bassanteilen weg und macht sie dünn.
Mein Hochpass für Voiceover sitzt eher um die 85-100 Hz

Ansonsten hebe ich ähnlich wie Du die Spektren bei 1750 und 3500 Hz leicht an.
Zusätzlich nehme ich die gleichen Spektren bei Musik unter der Sprache raus - das bringt einiges an Luft für die Verständlichkeit rein.
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vaio
Beiträge: 1064

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von vaio »

TomStg hat geschrieben: So 13 Feb, 2022 20:56 Da es diese Schwierigkeiten mit der Sprachverständlichkeit nicht durchgängig, sondern nur bei einigen Produktionen gibt, scheiden die ach so schlimmen TV-Lautsprecher und deren bösen Einstellungen als Fehlerquelle grundsätzlich aus.
Kein TV-Hersteller hat Interesse an unverständlicher Sprachwiedergabe.

Es ist doch hier schon mehrfach klar geworden, dass die Ursache unfähige Schauspieler und Regisseure, schlampige Tonaufnahmen oder unsachgerechte Abmischungen sind. Reine Audioproduktionen werden vor dem Master auf unterschiedlichsten Wiedergabekomponenten getestet - von der billigsten PC-Box bis zu High-End-Systemen.

Einfach auf Soundbars oder Surroundanlagen zu insistieren, finde ich nicht sachgerecht.
Wie bei vielen anderen Dingen, sind es einige Umstände, die zu dem Thema beitragen. Ein Flachbildfernseher mit seinen genannten Einschränkungen gehört zweifelsfrei dazu.
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carstenkurz
Beiträge: 5079

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von carstenkurz »

pillepalle hat geschrieben: Sa 12 Feb, 2022 23:56 Heute wird einfach anders gemixt.

Früher hatten die Leute auch keine tolle Heimkino-Surround-Anlage an ihren alten TV-Geräten und trotzdem alles verstanden. Man kann sich einfach mal 10 Minuten von einen alten Film anschauen und 10 Minuten vom neuesten Hollywood-Blockbuster. Dann merkt man ganz schnell wo der Hase lang läuft und wo die Unterschiede liegen.
Der Hauptgrund ist ganz einfach, dass die alten Glotzen schlicht mono waren, und nur einen einzigen Breitbandlautsprecher enthielten.
Der größte Feind von Sprachverständlichkeit sind Phasensauereien durch Mehrweg. Das fängt schon bei schlichtem Stereo an und hört bei den komplexen Pseudo-Raumverfahren in modernen Glotzen und Soundbars auf. Und je größer die Diagonale der Flachglotze, desto größer die Laufzeitunterschiede.
Überladene Mischungen verschärfen das natürlich. Wenn man sich heute mal bewusst ältere synchronisierte Filme anhört, ist doch im Grunde in den Dialogphasen überhaupt nichts anderes zu hören. Klar, aus heutiger Sicht ist das grottig - aber zumindest hat sich bei diesen Filmen niemand über Dialogverständlichkeit beschwert. Die Kunst ist, die richtige Balance zu finden.
and now for something completely different...



TheBubble
Beiträge: 1910

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von TheBubble »

Wie erklärt ihr Euch damit, dass inzwischen immer mehr Leute Dialoge auch im Kino als kaum verständlich monieren?

Und warum sind einige Synchronfassungen diesbezüglich sogar besser?

Das kann nicht nur an Lautsprechern liegen, die übrigens trotz flachem TV und gemessen am verfügbaren Platz auch oft überraschend gut verständliche Sprache wiedergeben können. Zumindest habe ich an den mir bekannten Modellen nichts zu kritisieren.

Ich denke, es liegt an der Tonmischung und daran, dass es so gewollt ist.



Frank Glencairn
Beiträge: 23217

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Frank Glencairn »

Aber warum sollte jemand wollen, daß die Dialoge unverständlich sind?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



TheBubble
Beiträge: 1910

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von TheBubble »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 16 Feb, 2022 09:52 Aber warum sollte jemand wollen, daß die Dialoge unverständlich sind?
Künstlerische Gestaltung, realistischere Darstellung.

Ich finde das zwar nicht überzeugend oder im Sinne des Zuschauers, aber das sind die mir bekannten Begründungen.



Darth Schneider
Beiträge: 19519

Re: Wie bitte? Warum Filmdialoge immer schlechter zu verstehen sind

Beitrag von Darth Schneider »

Oder die Dialoge sind so grottenschlecht geschrieben, die armen
Schauspieler wollen doch gar nicht das man das alles so genau hören kann..;)))
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



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