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Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner



Die Hardware ist tot, es lebe die Hardware. Fragen zu Optimierung von Schnittsystemen, den idealen Komponenten sowie Verkabelungen, RAID...
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freezer
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Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von freezer »

Meine bestehenden Schnittplätze stammen von 2011, damals alles Highend (i7 Hex-Core mit 48 GB Ram, SATA-SSDs, 96 TB Hardware RAID von LSI) und über die Jahre ein paar mal aufgerüstet - aber mittlerweile leider nur noch traurige Unterliga. Allerdings 10 Jahre fast durchgehender 24/7 Betrieb ohne Ausfälle (bis auf ein paar Festplatten).
Für Anfang 2020 waren Neuanschaffungen geplant - dann kam ihr-wisst-schon-was daher und dazu noch die spärlich verfügbaren Grafikkarten.

Jetzt endlich, Ende 2021 ging der erste neue Rechner in den Testbetrieb. Neue Hardware läuft bei mir immer einige Wochen im Probebetrieb um Anfangsausfälle aus dem Produktivalltag fernzuhalten.

Der Eigenbau besteht aus folgenden Komponenten:
CPU: AMD Ryzen 9 5900X mit 12 Kernen (der 5950X mit 16 Kernen war zu dem Zeitpunkt nicht lieferbar)
Motherboard: Gigabyte B550 Vision D-P mit 2x 2.5 GBit Netzwerk, Thunderbolt 3, 3x PCIe 4.0, 2x M2 NVMe usw. (das erste Mal seit 25 Jahren kein Asusboard)
CPU-Kühler: Noctua NH-U12A (verwende ausschließlich Noctua-Lüfter - die sind auch nach 10 Jahren Dauerbetrieb leise wie am Anfang - und Null Ausfälle in 15 Jahren mit rund 50 Lüftern)
Speicher: Corsair Vengeance LPX 128GB (4x32GB) DDR4 3600MHz C18
Grafikkarte: PNY NVIDIA RTX A6000 48GByte
Netzteil: Seasonic PRIME TX-1000 80PLUS Titanium 1000 Watt
Gehäuse: Fractal Design Meshify 2 XL Black TG Dark Tint (weil es als eines der wenigen Gehäuse überhaupt Platz für bis zu 16 Festplatten bietet)
Gehäuselüfter: Noctua NF-A12x25 PWM mit Low-Noise-Adapter
System-SSD: WD_BLACK SN850 2TB NVMe; PCIe Gen4 Technology, up to 7000 MB/s read speeds, M.2 2280
Work-SSD: Crucial P5 CT2000P5SSD8 2 TB (3D NAND, NVMe, PCIe, M.2, 2280SS)
SSD-Kühlkörper: Sabrent M.2 2280 SSD Rocket Kühlkörper (SB-HTSK)
Raid-Controller: LSI 9750-8i
RAID-5: 9x (8 Betrieb + 1 Reserve) Toshiba Enterprise HDD 16TB 3.5" SATA, MG08ACA16TE

Das Firmennetzwerk hatte ich bereits auf 10 GBit aufgerüstet per zusätzlichem QNAP QSW-1208-8C-US 12-Port Unmanaged 10GbE Switch.
Die alten Rechner waren bereits mit einer Intel 10Gbit Karte aufgerüstet, leider sind aktuelle Motherboards mit 10GBit onboard immer noch spärlich gesät.
Daher war mein Plan das Gigabyte Board mit den abgespeckten 2x 2.5 GBit Anschlüssen in Kauf zu nehmen und diese per Link-Aggregation zumindest auf 5 GBit zu bringen.
Dann bliebe mit der Grafikkarte und dem Raidcontroller noch ein PCIe-Steckplatz frei - eventuell für eine BMD-Decklink o.ä. Karte.

Der Build war in ein paar gemütlichen Stunden erledigt - mir macht das Spaß und ich baue Rechner seit fast 30 Jahren. Das Gigabyteboard ist sauber gestaltet und leicht zu konfigurieren.
Auch das Fractal Design Gehäuse bietet alle Annehmlichkeiten und ist sehr flexibel.
Die Windows 10 Pro Installation vom USB-Stick war inklusive Updates in weniger als einer Viertelstunde erledigt, sehr angenehm.
Der Rechner fühlt sich wirklich enorm schnell und reaktiv an, ist rund 5 mal so schnell wie die alten Rechner.

Der erste Fallstrick war beim Einbau der Grafikkarte - die SSD-Kühlkörper von Sabrent sind zwar gut, aber stehen weiter raus und damit passt die Grafikkarte nicht in den obersten Slot.
Gut, geht ja auch mit dem mittleren Slot. Dann kommt der Raid-Controller halt in den Slot 1.

Der zweite Fallstrick:
Nach ein paar Belastungstests der Grafikkarte friert der Rechner ein und stürzt ab...
Der Lüfter der Karte ist auch unter Last verdächtig leise - und stellt sich als defekt out-of-the-box heraus - mit der Hand unter Rattern nur schwer bewegbar.
Anruf beim Amazon-Support - Austausch muss von einem Vorgesetzten genehmigt werden und ist tatsächlich ein paar Tage später da. Die neue Karte läuft nun wie sie soll.
Aber bei dem Preis hätte ich mir ehrlich gesagt keinen defekten Lüfter erwartet, sondern eine 100% Qualitätssicherung.

Der dritte Fallstrick stellt sich beim Versuch der Link-Aggregation - diese Funktion bietet Windows ausschließlich in der Server-Version. Der Switch kann es auch nicht, ist ein unmanaged System.
Ok, egal - bestelle ich mir halt noch eine Intel 10 GBit Karte. Ups, nicht lieferbar. Dann halt eine QNAP QXG-10G1T - ist eh günstiger und laut Berichten sehr gut.
Von QNAP gibt es keine offiziellen Treiber für die Karte, da für deren NAS vorgesehen. Aber nach kurzer Suche findet sich ein Treiber bei Marvell: Chip ist ein Aquantia AQC/AQN 107 von Marvell.
Treiber installiert - hmm - Windows zeigt keine neue Netzwerkkarte. Auch der Gerätemanager findet nix. Komisch.
Vielleicht ein mechanisches Problem mit der kurzen Karte beim Einschrauben? Auch nach dem Lockern der Schraube und Neustecken - nichts.
Vielleicht gibt es eine Inkompatibilität mit den PCIe Lanes und der gesetzten Geschwindigkeit? Ich könnte ja mal eine meiner Intelkarten einbauen.
Vorher mache ich aber einen Steckplatztausch mit dem Raidcontroller. OK, jetzt wird die QNAP erkannt und funktioniert - kopieren mit ~700 MByte/s vom anderen Rechner / Server ist schon mal eine Ansage.
Merkwürdig - das System findet nun den Raidcontroller nicht mehr?
Nachlesen bei Gigabyte im Kleingedruckten bringt dann die Erhellung: sobald im zweiten M2 Slot eine SSD steckt, wird der dritte PCIe-Slot deaktiviert. Na toll. Scheint bei allen Boards mit B550 Chipsatz so zu sein.

Alternativen wären nun:
Eine M2 SSD wieder rausnehmen. Nicht ideal.

Anderes Board - von Asus gibt es ganze zwei mit eingebauten 10Gbit Anschlüssen. Das eine kostet 400 Euro und das andere 800 Euro und bringt auch noch mehr PCIe und M2 NVMe Slots mit.
Hab aber keine Lust alles wieder auseinander zu nehmen.

Thunderbolt 3 auf 10Gbit Adapter - da muss ich noch recherchieren was da in Frage käme.

So oder so - es nervt ein bisschen wenn man über solche Probleme stolpert.
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com
Zuletzt geändert von freezer am Di 04 Jan, 2022 22:44, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
Beiträge: 25129

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von Frank Glencairn »

Auch wenn ich mich persönlich aus verschiedenen Gründen für andere Gehäuse und Storage-Lösungen entscheiden würde, IMHO eine recht gute und solide Komponentenauswahl für alles andere.

Bin schon gespannt, wie sich die A6000 bei dir im Realworld Betrieb bewährt.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Jörg
Beiträge: 10502

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von Jörg »

Wenn ich mal in Graz bin, an d e m Teil möchte ich mal etwas rumspielen...
Klingt lecker.



freezer
Beiträge: 3426

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von freezer »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 04 Jan, 2022 16:45 Auch wenn ich mich persönlich aus verschiedenen Gründen für andere Gehäuse und Storage-Lösungen entscheiden würde, IMHO eine recht gute und solide Komponentenauswahl für alles andere.
Ich hatte auch über externe NAS-Lösungen nachgedacht (ein QNAP hab ich schon hier im Einsatz), aber ich mag die Platten lieber im Rechner und vor allem sind die 3ware/LSI 9750 Controller rocksolid seit Ewigkeiten im Einsatz bei mir, haben sich bewährt und ich habe einige Karten auf Reserve im Falle eines Ausfalles. Und zumindest die letzte Generation LSI 9750 läuft überraschenderweise auch unter Windows 10. Wenn was ist, ist ein Austausch schnell erledigt. Ich hasse Überraschungen.

Und Synology fängt jetzt bei seinen neusten NAS damit an, nur noch Eigenlabelplatten zuzulassen. Ebenso LaCie und Promise für deren externe Raid-Lösungen.
Sowas will ich gar nicht.
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 04 Jan, 2022 16:45 Bin schon gespannt, wie sich die A6000 bei dir im Realworld Betrieb bewährt.
Bis jetzt ist die Karte ein Traum in Resolve. Keinerlei GPU memory full Meldungen, egal was ich mache - mit 12k Material ist fein zu arbeiten, auch in Kombination mit Neatvideo. Auch unter Volllast ist der Lüfter nicht übermäßig laut (aber man könnte sich mit der Abluft die Haare föhnen).

Ich habe jetzt mal einen TB3 auf SFP+ Adapter von Sonnet bestellt, mal schauen ob der so funktioniert, wie ich hoffe.
Aktuelle Computertechnik ist schon sehr genial und potent, wenn ich so an die Anfänge am C64 und Amiga denke...

Ein paar weitere 16 TB Platten kommen dann noch fürs externe Sichern.
Hatte ursprünglich ein Sony Optical Disc Archive mit 5,5 TB Medien in der Planung, aber die Preise für die Laufwerke haben sich seit der Pandemie fast verdoppelt.
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pillepalle
Beiträge: 9521

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von pillepalle »

Ja, zur Zeit macht es wirklich keinen Spaß wenn man den Rechner aufrüsten möchte. Bin heilfroh das ich mir noch im Oktober/November 2020 einen Rechner geholt hatte. Da fing es schon an, dass man nicht mehr alle Grafikkarten bekam und seitdem ist es ein Trauerspiel. Wer weiß wann sich die Situation mal wieder bessert...

VG
Das am häufigsten überschätzte Tool am Set ist die Kamera.



markusG
Beiträge: 4946

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von markusG »

freezer hat geschrieben: Di 04 Jan, 2022 16:20 So oder so - es nervt ein bisschen wenn man über solche Probleme stolpert.
Danke für deinen Erfahrungsbericht :)

Haben bei uns vor einiger Zeit ähnliche Systeme aufgebaut und auch schon die erste GPU - auch ohne Dauerlast - bereits "verloren". Afaik gab es Fertigungsfehler die eine ganze Reihe von Herstellern bzw. Marken betroffen hat. Ärgerlich, aber in den Fällen merkt man welche Vorteile Redundanz hat (dadurch gab es keine Downtime) und wie wichtig Distributoren sein können, die sich um alles kümmern (falls man selber keine Zeit hat).

Stand heute würde ich vermutlich zu einer ThreadripperPro-Kiste greifen (wenn das Kühlkonzept nicht so *meh* wäre), von Lenovo, mitsamt dem ganzen Wartungspaket. Oder etwas Vergleichbares. Privat & Semipro sieht das bei mir zwar anders aus, aber gerade bei solch Ansprüchen mit vielen verfügbaren PCIE Lanes, 10gbit, internes RAID, evtl. noch ausgiebige breitbandige Perip seherie, dahe ich deutlich weniger Kopfschmerz bei HEDT Plattformen (Intel will übrigens auch wieder einsteigen, und AMD updaten).

Hat natürlich nix mit der Treiberproblematik zu tun, oder allgm. QA Probleme, aber manchmal ist man eben gebranntes Kind^^



Frank Glencairn
Beiträge: 25129

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von Frank Glencairn »

freezer hat geschrieben: Di 04 Jan, 2022 18:23

Ich hatte auch über externe NAS-Lösungen nachgedacht (ein QNAP hab ich schon hier im Einsatz), aber ich mag die Platten lieber im Rechner und vor allem sind die 3ware/LSI 9750 Controller rocksolid seit Ewigkeiten im Einsatz bei mir, haben sich bewährt und ich habe einige Karten auf Reserve im Falle eines Ausfalles. Und zumindest die letzte Generation LSI 9750 läuft überraschenderweise auch unter Windows 10. Wenn was ist, ist ein Austausch schnell erledigt. Ich hasse Überraschungen.

Und Synology fängt jetzt bei seinen neusten NAS damit an, nur noch Eigenlabelplatten zuzulassen. Ebenso LaCie und Promise für deren externe Raid-Lösungen.
Sowas will ich gar nicht.

Da bin ich ganz bei dir.

Was ich gemeint hab ist, die Kisten hier setzen alle auf interne Raid 0 HDDs als Arbeitsplatten für das Material (meistens zwei Verbünde a 3-4 Platten). SSDs sind mir dafür noch zu klein für's Geld. 10 TB aufwärts brauch ich schon pro Raid.
Die Philosophie dahinter ist, daß es meistens schneller und sicherer ist ein Raid 0 wieder vom Backup herzustellen, als eine andere Raid Konfiguration wiederzubeleben, wenn was kaputt geht - ist hier bisher gottseidank sowieso nur super selten vorgekommen.
Meistens werden die Platte sowieso durch größere ersetzt, weil ich mehr Platz brauche, bevor sie ne Chance haben den Geist aufzugeben.

System ist hier auf SSDs, weil die von außen in Schnellwechsel Slots stecken. Höchstens die Caches mach ich beim nächsten Build mit NVME.
Aber auch nur weil ich dann mit dem Threadripper genug Lanes für alles hab. Is nicht zwingend besser oder schlechter, da halt halt jeder so seine Vorlieben, Prioritäten und Strategien.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Jost
Beiträge: 2097

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von Jost »

freezer hat geschrieben: Di 04 Jan, 2022 16:20 Daher war mein Plan das Gigabyte Board mit den abgespeckten 2x 2.5 GBit Anschlüssen in Kauf zu nehmen und diese per Link-Aggregation zumindest auf 5 GBit zu bringen.

Alternativen wären nun:
Eine M2 SSD wieder rausnehmen. Nicht ideal.

Anderes Board - von Asus gibt es ganze zwei mit eingebauten 10Gbit Anschlüssen. Das eine kostet 400 Euro und das andere 800 Euro und bringt auch noch mehr PCIe und M2 NVMe Slots mit.
Hab aber keine Lust alles wieder auseinander zu nehmen.
Was hat denn für das B550 gesprochen?
Reflexhaft hätte ich zu einem X570 gegriffen.
PS: Ich hab zwar leicht reden. Aber nachfummeln würde ich nicht. Ob das Ding wieder 10 Jahre arbeitet, steht dahin. Aber eine bessere Lösung jetzt nicht umzusetzen, weil man gerade "keine Lust" hat, das wird Dich die nächsten Jahre begleiten.



klusterdegenerierung
Beiträge: 28127

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von klusterdegenerierung »

Zumindest würde ich auch bei Gigabyte bleiben, was mir garnicht mehr ins Haus kommt ist MSI.
"Camera doesn´t matter proklamieren immer die, die nicht filmen."



freezer
Beiträge: 3426

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von freezer »

Jost hat geschrieben: Di 04 Jan, 2022 21:47 Was hat denn für das B550 gesprochen?
Reflexhaft hätte ich zu einem X570 gegriffen.
PS: Ich hab zwar leicht reden. Aber nachfummeln würde ich nicht. Ob das Ding wieder 10 Jahre arbeitet, steht dahin. Aber eine bessere Lösung jetzt nicht umzusetzen, weil man gerade "keine Lust" hat, das wird Dich die nächsten Jahre begleiten.
Einige der Kriterien für mich waren 4 Ramslots, Thunderbolt 3 direkt an Bord und keine Chipsatzlüfter. Da gabs damals als ich meine Planung machte, genau 3 Boards: Gigabyte B550 Vision D und D-P, sowie eines von ASRock - und von ASRock wollte ich kein Board. Und keine erst frisch auf den Markt gekommenen Boards um nicht erst mit Bugs kämpfen zu müssen. Von Asus gibt es nun seit ein paar Monaten drei Boards mit Thunderbolt 4. Das ASUS ROG Crosshair VIII Extreme wäre ja ein tolles Teil, aber kaum lieferbar und mit über 800 Euro nicht gerade ein Schnäppchen.

Von daher hänge ich lieber einen SFP+ Adapter an den Thunderbolt 3 Port des Gigabyte B550 Vision D-P, als dass ich mir jetzt das 800 Euro teure Board hole, alles zerlege, neu zusammenbaue, das System neu aufsetze und dann auch noch mich um den Verkauf des Gigabyte Boards kümmere. Dafür ist mir die Zeit dann doch zu schade, vor allem da das Gigabyte völlig stabil läuft und eben nur ein Slot fehlt.
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
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TheBubble
Beiträge: 1974

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von TheBubble »

Ich höre bei einem X570 Board zumindest bewusst nichts vom Chipsatzlüfter. Vermutlich ist er einfach meistens aus.

Die Konfiguration ist ja sehr High-End, dazu hätte ich aber zwei Fragen:

1. Warum dann auf den PCIe 4.0 Link vom X570 Chipsatz zur CPU verzichten, wenn man schon so viel ausgibt? Doch nicht wegen dem Lüfter, die HDDs dürften doch mehr Krach machen?

2. Gibt es überhaupt einen spürbaren Unterschied zu einer etwas weniger High-End dafür aber deutlich günstigeren Konfiguration? Also beispielsweise eine normale RTX-Gaming-Grafikkarte und günstigeres 3200 Mhz RAM (mehr ist ohnehin außerhalb der zugesicherten Fähigkeiten).

PS: Für den Ryzen muss man keine 4-Modul-RAM-Kits kaufen da er nur zwei Speicherkanäle hat, es reichen IMO zwei günstigere Kits mit jeweils zwei Modulen. Die 4er Kits sind für CPUs mit vier Speicherkanälen.



rush
Beiträge: 14327

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von rush »

TheBubble hat geschrieben: Mi 05 Jan, 2022 17:15 Ich höre bei einem X570 Board zumindest bewusst nichts vom Chipsatzlüfter. Vermutlich ist er einfach meistens aus.
Das "Problem" ist hierbei gewiss weniger die Lautstärke sondern eher die Gefahr daß der Mini-Lüfter versagt... Und das könnte dann im worst case den Tod für den Chipsatz bedeuten.
Allzu lang sind die Erfahrungswerte dahingehend noch nicht weil entsprechende Boards erst seit wenigen Jahren überhaupt existieren.

Wer ab und an Mal nachsieht und den Innenraum im Blick hat wird da hoffentlich drum herum kommen, aber es ist ein potentiell fehleranfälliges Bauteil daher kann ich die Überlegung durchaus nachvollziehen.

Zu ASRock: mein B450er lief immer problemlos und "rock solid" mit dem 3900x - und tut es auch heute noch in fremden Händen. Die niedrigeren Preise stimmten mich damals auch skeptisch - aber das war zumindest bei dem Brett völlig unbegründet.
keep ya head up



MK
Beiträge: 4426

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von MK »

Der kleinste gemeinsame Nenner ist hier Thunderbolt Onboard...

Da gibt es ingesamt nur 6 Boards, 3 mit TB3 und 3 mit TB4.

Davon 2 mit B550 und 4 mit X570

Vorbereitet für Thunderbolt mit TB-Header und entsprechender separater Erweiterungskarte gibt es insgesamt rund 30 Boards mit B550 und X570 Chipsätzen.



MK
Beiträge: 4426

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von MK »

rush hat geschrieben: Mi 05 Jan, 2022 17:29 Das "Problem" ist hierbei gewiss weniger die Lautstärke sondern eher die Gefahr daß der Mini-Lüfter versagt... Und das könnte dann im worst case den Tod für den Chipsatz bedeuten.
Es gibt rund 20 X570 Boards mit lüfterlosem Design, davon aber nur 6 die für Thunderbolt (3) per Header mit Erweiterungskarte vorbereitet sind.

Man sollte aber meinen dass ein ausfallender Lüfter heutzutage nicht direkt den Chipsatz killt, das wäre dann ja schon arg schlecht designt. Eher wird der Mini-Lüfter irgendwann nervig laut und ein selbst zu bewerkstelligender Austausch schwierig bis unmöglich weil aufgeklebt.

Wie bei den Videokarten... bei Blackmagic kann man wenigstens in den meisten Fällen den Lüfter selbst tauschen weil verschraubt und mit gestecktem Kabel, bei den AJA Karten sind die meistens geklebt gewesen mit Schneidklemmen für die Kabel...



Jost
Beiträge: 2097

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von Jost »

MK hat geschrieben: Mi 05 Jan, 2022 17:41 Es gibt rund 20 X570 Boards mit lüfterlosem Design, davon aber nur 6 die für Thunderbolt (3) per Header mit Erweiterungskarte vorbereitet sind.
Ja, AMD spricht von X570S. Freigegeben für den Betrieb ohne Lüfter. Läuft bei Geizhals aber unter X570. Wenn man es nicht weiß, landet man automatisch bei B550.
Ist im Nachhinein nachvollziehbar. Wird der Chipsatz (außer)ordentlich belastet, will man keine zusätzliche mechanische Fehlerquelle.
Habe den X570 mehrfach verbaut. Unter anderem läuft er bei mir unhörbar im geräuschkritischen Home-Theater-PC.
X570S ist aber wohl erst seit Mitte 2021 auf dem Markt.



MK
Beiträge: 4426

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von MK »

Jost hat geschrieben: Mi 05 Jan, 2022 18:15 X570S ist aber wohl erst seit Mitte 2021 auf dem Markt.
Ich meine dass es aber vorher auch schon normale X570 mit eigenen lüfterlosen Kühllösungen gab. Das AORUS Extreme von Gigabyte kam schon 2019 raus.

Der X570S soll angeblich der exakt selbe Chipsatz sein bei dem der Stromverbrauch nur durch eine angepasste Firmware gesenkt wurde.



freezer
Beiträge: 3426

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von freezer »

TheBubble hat geschrieben: Mi 05 Jan, 2022 17:15 Ich höre bei einem X570 Board zumindest bewusst nichts vom Chipsatzlüfter. Vermutlich ist er einfach meistens aus.

Die Konfiguration ist ja sehr High-End, dazu hätte ich aber zwei Fragen:

1. Warum dann auf den PCIe 4.0 Link vom X570 Chipsatz zur CPU verzichten, wenn man schon so viel ausgibt? Doch nicht wegen dem Lüfter, die HDDs dürften doch mehr Krach machen?
Die meisten X570 Boards haben auch nur 3 PCIe Slots, von daher war der fehlende PCIe 4.0 Link für mich kein Kriterium weil ich nicht vorhatte alles mit M2 SSDs vollzupflastern.
Hatte aber bei etlichen X570er Boards von Usern mit Stabilitätsproblemen beim Bios gelesen und damit waren die für mich zusätzlich raus.
Die HDDs sind übrigens superleise.
TheBubble hat geschrieben: Mi 05 Jan, 2022 17:15 2. Gibt es überhaupt einen spürbaren Unterschied zu einer etwas weniger High-End dafür aber deutlich günstigeren Konfiguration? Also beispielsweise eine normale RTX-Gaming-Grafikkarte und günstigeres 3200 Mhz RAM (mehr ist ohnehin außerhalb der zugesicherten Fähigkeiten). PS: Für den Ryzen muss man keine 4-Modul-RAM-Kits kaufen da er nur zwei Speicherkanäle hat, es reichen IMO zwei günstigere Kits mit jeweils zwei Modulen. Die 4er Kits sind für CPUs mit vier Speicherkanälen.
Plan war eine RTX 3090 wegen der 24GB. Da hatte ich das kurze Zeitfenster mit der halbwegs günstigen Preisen Anfang Herbst leider verpasst und seitdem sind diese entweder nicht lieferbar und/oder extrem teuer.
Zudem will ich nicht im Fall eines Ausfalles ewig auf eine Ersatzkarte warten müssen. Von daher wurde es dann zähneknirschend die A6000. Andere Kriterien halt, als für den Privatgebrauch.
Hat sich in meinem Fall ja dann auch ausgezahlt, weil ich tatsächlich bei der ersten Karte einen Austausch machen musste - mit einer kaum erhältlichen Gamerkarte wäre das ein wochenlanger Ausfall gewesen.
Das 3600 MHz Ram hatte ich bereits vorsorglich 2020 gekauft, als die Preise ganz unten waren und der Speicher nicht mehr als einer mit 3200 MHz gekostet hat. Und es waren natürlich zwei 2x32GB Kits. Insgesamt 400 Euro netto.
Mit dem R9 5900X und dem GB B550 Vision D-P laufen die 128 GB Ram problemlos mit 3600 MHz.
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markusG
Beiträge: 4946

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von markusG »

freezer hat geschrieben: Do 06 Jan, 2022 17:12 Die meisten X570 Boards haben auch nur 3 PCIe Slots, von daher war der fehlende PCIe 4.0 Link für mich kein Kriterium weil ich nicht vorhatte alles mit M2 SSDs vollzupflastern.
es gibt auch noch andere Limitierungen, die den ein oder anderen tangieren könnten, je nach Einsatzgebiet:
Puget Systems hat geschrieben:Looking beyond PCI-Express speed, the B550 chipset also supports fewer total PCIe lanes and a smaller number of USB ports. B550 has 10 PCIe 3.0 lanes available for expansion cards, additional M.2 NVMe slots, and SATA ports compared to 16 from the X570. On the USB front, the total number drops from 12 on X570 to 10 on B550 - and they are slower, on average, with only two of them supporting the latest 10Gbps speed on B550 compared to 8 such ports on X570. Please keep in mind, though, that the Ryzen processor itself will also provide one x4 NVMe connection and four USB 10Gbps ports - so the total number from the chipset is augmented by those as well
https://www.pugetsystems.com/labs/artic ... 0chipsets?

Imho ist es aber - wenn o.g. Limitierungen irrelevant sind - immer das Geld wert, in etwas "wertigere" Mainboards zu stecken wie das Vision D - oder inzwischen auch das Asus ProArt. Alleine schon das auf die entsprechenden Bedürftnisse zugeschnittenen Komponenten und -Bios.



freezer
Beiträge: 3426

Re: Erfahrungsbericht: Eigenbau neuer Postpro Rechner

Beitrag von freezer »

Kleines Update:
Konnte das Festplatten-RAID immer noch nicht in Betrieb nehmen - zwei Gründe:

1. beim Gehäuse werden Aufnahmen für 6 Festplatten mitgeliefert, insgesamt kann man 16 Festplatten einbauen mit optionalen Halterungen. Toll. Nur leider warte ich seit 3 Monaten auf die Lieferung besagter Halterungen und die sind nirgends erhältlich. Ein Händler in Australien hätte welche, aber mit Versand, Zoll usw. könnte ich gleich ein zweites Gehäuse kaufen und ausschlachten...

2. Amazon lässt besagte Platten immer nur in maximal 3-Stück-auf-einmal bestellen, danach geht einige Zeit mal nix. Warum die Fixierung auf Amazon? Wenn die Platten ausfallen, ist die Abwicklung über Amazon bei weitem die Einfachste. Leider verpackt Amazon in letzter Zeit die Platten für den Transport sehr schlecht, bei der letzten Lieferung lagen die drei Platten lose und nur durch den Antistatikbeutel geschützt im Karton. Schon beim inspizieren fielen mir bei einer Platte die verbogenen Kontakte der Jumperleiste auf und bei einer anderen eine Delle am Gehäuserand. Beide Platten starteten dann auch bei der Erstinbetriebnahme mit einem deutlich hörbaren Klackern an und kamen nicht in die Gänge. Anruf bei Amazon mit der Bitte um Austausch war dann erfolglos, weil die Platten nicht mehr auf Lager waren. Zwei Wochen später nun doch und gestern kam dann die Ersatzlieferung.

Bevor ich die Platten einbaue, werden sie in einem externen Gehäuse mit dem Tool HD Sentinel ausgiebig getestet (Selbsttest & Oberflächentest) - das dauert rund 18 Stunden pro Platte - ich habe aber mehrere Docks dafür. Kann nur jedem das Tool empfehlen, funktioniert auch einwandfrei mit Platten an einem Hardware-RAID-Controller und gibt verständliche Angaben zu den SMART-Werten heraus.

Beim 10-Gbit Netzwerk bin ich auf den Sonnettech SOLO10G SFP+ plus ein SFP-Kabel ausgewichen, klappt einwandfrei.

Die Anschaffungskosten für das ganze System habe ich durch einige Aufträge die ich erst damit abwickeln konnte, bereits wieder hereingespielt.
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