Bei meinen Kollegen stehen (nach jahrelang MacPro und NEC SpectraView) jetzt halbwegs aktuelle iMacs 5K Retina. Die MacPro/NEC Kombis hatte ich jahrelang kalibriert (zunächst mit Eye-One Display, zuletzt mit dem neueren i1 Display Pro). Da gab es wenig Auffälligkeiten, die SpectraViews beherrschten auch Hardwarekalibrierung/Hardware-LUTs über BasicColor. Jetzt mit dem i1 Display Pro den i1 Profiler.
Jetzt wundert mich zunächst mal, dass die iMacs von Haus aus mit Standardprofil sehr kühl sind - 7300K gibt die Messung. Konsequenterweise liefert die erste Kalibrierung auf 6500 ein spürbar wärmeres Profil beim Umschalten zwischen nativ und kalibriert. Die Mitarbeiter sind jetzt erstmal ziemlich irritiert, weil die ne Weile unkalibriert gearbeitet haben und jetzt alles zu warm ist. Angeblich sahen die bisherigen Drucksachen auch sehr konsistent mit dem nativen Werksprofil aus.
Gut, das mag erstmal persönliches Pech sein.
Da irritiert mich jetzt trotzdem zunächst mal - wieso liefert Apple, die eigentlich in den letzten Jahren für sehr konsistente Displayqualitäten bei den iMacs und iPads bekannt waren, von Haus aus so kühle Einstellungen aus, warum nicht nativ zumindest Daumen*PI bei 6500K? Das ist doch bei nem LED Backlight produktionstechnisch heutzutage überhaupt kein Problem?
Man kann den 7300K Weisspunkt auch sehr deutlich beim Vergleich der erzeugten Profildaten erkennen. Bei 6500K ist die Blaukurve deutlich abgesenkt und der Weisspunkt im CIE-Diagramm auch klar nach rechts ins rötliche versetzt. Respektive, eher ins Neutrale aus dem Blau des nativen Weisspunktes heraus verschoben.
Außerdem frage ich mich, was diese Kalibrierung überhaupt bedeutet auf einer Rechner/Displaykombination, die von Haus aus P3 kann? In der Kalibriersoftware lässt sich diesbezüglich garnichts erkennen was den Unterschied zwischen sRGB und P3 angeht?