Genau es is Werbung, die Tatsachen sehen dann so ausiasi hat geschrieben: ↑Mo 19 Jul, 2021 11:23 Es ist zwar Werbung, aber gerade auf der Webseite wird "freedom of filmmaking" thematisiert. Und auch die Beliebtheit der Arri-Mini-Reihe zeigt, dass da was dran ist:
https://www.red.com/the-suicide-squad?u ... 5683311400
So lange gibt es Kameras, die auf kleine Gimbals passen und hohe Auflösung in Raw für 4k-Ergebnisse bieten, noch nicht.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 19 Jul, 2021 13:30 Na ja....
Als ob es bisher keine Schulter, Gimbal und Technocrane Shots gegeben hätte, weil die Kameras etwas größer waren.
Ja - das war das Bild das Regisseur, DP etc. wollten.
IMAX ist seither nicht wirklich viel kleiner geworden, und alles andere gibt's jetzt auch schon seit über einer Dekade.
Kurzes Zitat von der Red-Webseite:Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 12:13IMAX ist seither nicht wirklich viel kleiner geworden, und alles andere gibt's jetzt auch schon seit über einer Dekade.
Oder reden wir bei "vorher" über die 40er Jahre?
Außerdem warte ich immer noch auf diese unglaublichen Kreative-Shots.
Das musste man früher auch nicht. Man hat es nur einfach anders umgesetzt. Da ging eben ein Hubschrauber statt einer Drohne in die Luft, wenn man unbedingt Luftaufnahmen machen wollte. Es ist eine Ausrede, dass die Technik dafür verantwortlich sei etwas nicht zu machen und man dadurch in seiner kreativen Freiheit eingeschränkt sei. Man war bestenfalls in den technischen Möglichkeiten stärker eingeschränkt und musste eben andere Lösung zur Umsetzung der Idee finden. Ich finde das benutzen von High-Tech Equipment jedenfalls keine kreative Leistung.
pillepalle hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 04:02 Kreativität besteht auch darin die eigene Vision mit den vorhandenen Mitteln und Möglichkeiten umzusetzen.
Überleg mal, mit welchem Hubschrauber du solch eine Aufnahme umsetzen willst:pillepalle hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 13:14Das musste man früher auch nicht. Man hat es nur einfach anders umgesetzt. Da ging eben ein Hubschrauber statt einer Drohne in die Luft, wenn man unbedingt Luftaufnahmen machen wollte. Es ist eine Ausrede, dass die Technik dafür verantwortlich sei etwas nicht zu machen und man dadurch in seiner kreativen Freiheit eingeschränkt sei. Man war bestenfalls in den technischen Möglichkeiten stärker eingeschränkt und musste eben andere Lösung zur Umsetzung der Idee finden. Ich finde das benutzen von High-Tech Equipment jedenfalls keine kreative Leistung.
VG
Man musste sie eben anders umsetzen. Vor der Zeit der FPV-Drohnen waren solche Kamerafahrten und Perspektiven eben nicht möglich. Aber das hat einen trotzdem nicht in der eigenen Kreativität behindert. Wovon Du und in dem Video die ganze Zeit geredet wird ist vom technisch Machbaren. Das hat aber nichts mit Kreativität zu tun. Es ist nicht kreativ eine FPV-Drohne zu nutzen. Da Bedarf es lediglich einer gewissen Fertigkeit. Kreativ ist es, aufgrund technischer Einschränkungen seine Idee trotzdem umzusetzen und eben andere kreative Lösungen zu finden. Zu sagen :" Es geht nicht." ist eigentlich ziemlich unkreativ.
Fehlt euch wirklich die Fantasie euch vorzustellen, was man mit einer Canon R5 machen könnte, das mit einer Arricam LT und Arriflex 235 nicht möglich ist?Funless hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 13:18 Ich seh das genauso wie Frank und pillepalle.
Creative Shots waren auch schon früher möglich wie das nachfolgende Beispiel von vor mittlerweile 15 Jahre äußerst eindrucksvoll zeigt. Nix RED Kommodo oder Canon R5 oder A7sIII ... simple Arricam LT und Arriflex 235 am Start und eine ganze Menge hiervon:
pillepalle hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 04:02 Kreativität besteht auch darin die eigene Vision mit den vorhandenen Mitteln und Möglichkeiten umzusetzen.
Wenn du eine Lichtsituation hast, die bei ISO 800 nur f1.4 erlaubt, dann bekommst du die Schärfentiefe von f8 nun einmal nicht.pillepalle hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 14:01 @ iasi
Genau... das ist das Gegenteil davon als zu sagen, es gehe nicht ;)
VG
Nein, abe nix davon ist besonders kreativ, oder bringt die Szene inhaltlich irgendwie weiter - Kamera-Mätzchen halt.
Ja, bitte zeige es uns doch endlich!
Die Kreativität besteht auf der Seite der Technik-Entwickler, nicht auf Seiten der DoPs und/oder Filmemacher/Regisseure. Die Technik hat geholfen, so genannte unmögliche Shots möglich zu machen, bzw. leichter möglich zu machen, bzw. von der Ausführung her zu perfektionieren.pillepalle hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 13:14(...)Ich finde das benutzen von High-Tech Equipment jedenfalls keine kreative Leistung.
Was dir also dazu einfällt, ist nicht besonders kreativ? ;):)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 14:31Nein, abe nix davon ist besonders kreativ, oder bringt die Szene inhaltlich irgendwie weiter - Kamera-Mätzchen halt.
Ich komme auch mal mit 2 altbekannten Beispielen:Axel hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 15:12
Gimbals machen das Leben leichter, filmsprachlich haben sie nichts Neues gebracht. In 110 Jahren alten Stummfilmen wurde die Kamera bewegt. Man überlegte es sich allenfalls dreimal, ob man den Aufwand hinnehmen sollte, ob es sich um des Effekts willen lohnte. Heute?
Handkamera?
Hier sind wir bei der Nouvelle Vague. Fast wichtiger für die praktische Seite des Filmemachens war nicht, dass die Kamera nur noch 2 kg wog, denn so ein Ding kann ich natürlich trotzdem auf ein Stativ stellen. Wichtiger war, dass der Film lichtempfindlicher wurde und dass die Objektive lichtstärker wurden. Also wurde alles geschmeidiger. Das kommerzielle Großkino Frankreichs bezeichnete sich selbst in Abgrenzung als "Qualitätskino" (cinéma qualité). Die neue Freiheit resultierte auch in einem Bruch mit alten Regeln, Kameraführung, Kadrage, Beleuchtung, Schnitt und Inhalt.
Natürlich waren die Pioniere auch Autoren. Und Theoretiker. Sie wollten das Kino auch dekonstruieren, den Zuschauer aus der Trance reißen (Beispiel: Wackelkamera, die auf die Kamera verweist, Jump-Cut, der auf den Schnitt verweist).
Sie übersahen dabei aber, dass das gediegene Qualitätskino weniger immersiv war als ihre eigenen Filme. Ihre Theorien lesen sich heute (überwiegend) als der elitäre Quatsch, der sie waren. Kino ist dann am aufregendsten, wenn sich die Filmsprache zusammen mit dem Zuschauer entwickelt, Regelbrüche sind dafür maximal effektiv.
Heute sind Handkamera und naturalistische Beleuchtung ein Stilmittel unter vielen. Die Filmsprache ist elaboriert, es gibt keine Experimente oder Regelbrüche und kein Dialogangebot an den Zuschauer. Der soll nur noch mit konstruierter Mega- und Hyperscheiße überwältigt werden. Aber es ist wie beim Kochen: wenn überall Geschmacksverstärker drin ist, schmeckt irgendwann alles gleich, und der Gast sitzt da in einem Zustand permanenter leichter Übelkeit und ohne befriedigendes Sättigungsgefühl, geschweige denn Genuss.
Das bezieht sich jetzt wieder auf die Einfachheit oder auf die Low-Budget-Verfügbarkeit. Es hat mit Erhöhung der Kreativität oder Erweiterung der Palette nichts zu tun. Kreativität ist umgekehrt proportional zu unkomplizierter, naheliegender Verrichtbarkeit. Gilt für alles. Per aspera ad astra.iasi hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 16:08Ist es wirklich so schwer sich vorzustellen, welche Ideen man mit einer Kamera, die 1kg wiegt und derart klein ist, umsetzen kann, die mit einer VV-Kamera bisher nicht möglich waren?
Last Man Standing oder Mission oder Der letzte Mohikaner oder Barry Lyndon - all diese Filme haben Einstellungen, bei denen bis an die Grenzen der technischen Möglichkeiten gegangen werden musste.
Heute greift man einfach zu der Kamera, die für die Einstellung am geeignesten ist - ohne dass man dabei an irgendwelche Grenzen gehen müsste.
Die genannten Filme hatten sicherlich kein low Budget.Axel hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 17:16Das bezieht sich jetzt wieder auf die Einfachheit oder auf die Low-Budget-Verfügbarkeit. Es hat mit Erhöhung der Kreativität oder Erweiterung der Palette nichts zu tun. Kreativität ist umgekehrt proportional zu unkomplizierter, naheliegender Verrichtbarkeit. Gilt für alles. Per aspera ad astra.iasi hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 16:08Ist es wirklich so schwer sich vorzustellen, welche Ideen man mit einer Kamera, die 1kg wiegt und derart klein ist, umsetzen kann, die mit einer VV-Kamera bisher nicht möglich waren?
Last Man Standing oder Mission oder Der letzte Mohikaner oder Barry Lyndon - all diese Filme haben Einstellungen, bei denen bis an die Grenzen der technischen Möglichkeiten gegangen werden musste.
Heute greift man einfach zu der Kamera, die für die Einstellung am geeignesten ist - ohne dass man dabei an irgendwelche Grenzen gehen müsste.
Und nix davon hat einen Film besser gemacht, sondern die Kamera in den Vordergrund gespielt - wie ich oben schon sagte - Kmera-Mätzchen, einfach weil man kann.
Wer einen Shot aus einer Ecke durch eine Pflanze nur mit bestimmten Kameras hinbekommt hat auch andere Probleme als die Größe der Kamera, oder die falsche Location gewählt.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 20:21Und nix davon hat einen Film besser gemacht, sondern die Kamera in den Vordergrund gespielt - wie ich oben schon sagte - Kmera-Mätzchen, einfach weil man kann.
Die selbe Haltung wie wenn man mit einem Handy dreht, obwohl man eigentlich nicht muß.
Wieso? Es hatte ihn ja keiner gezwungen, so zu filmen. Ganz im Gegenteil. Alle kamen gelaufen und sagten, hör mal, schieß dir doch nicht selbst in's Bein, es gibt andere Methoden, das hinzukriegen. Er wollte es so haben aus rein ästhetischen Gründen, und die hatten weder mit Praktikabilität noch mit Ersparnis und schon gar nicht mit so etwas Abstraktem wie Auflösung zu tun.iasi hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 18:02 Die genannten Filme hatten sicherlich kein low Budget.
Die Umsetzung von kreativen Ideen ist nun einmal durch die technische Machbarkeit limitiert.
Kubrick musste geringe Schärfentiefe, weiches Bild und starkes Filmkorn in Kauf nehmen, um bei Kerzenlicht zu filmen. Denkst du wirklich, er hätte heute diese Kompromisse auch akzeptiert?
Dir ist offensichtlich völlig entgangen, wie sehr technische Entwicklungen Film immer wieder verändert haben.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 20:21Und nix davon hat einen Film besser gemacht, sondern die Kamera in den Vordergrund gespielt - wie ich oben schon sagte - Kmera-Mätzchen, einfach weil man kann.
Die selbe Haltung wie wenn man mit einem Handy dreht, obwohl man eigentlich nicht muß.
Er traf kreative Entscheidungen und wählte die Technik aus, mit dem es umsetzen konnte.Axel hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 21:10Wieso? Es hatte ihn ja keiner gezwungen, so zu filmen. Ganz im Gegenteil. Alle kamen gelaufen und sagten, hör mal, schieß dir doch nicht selbst in's Bein, es gibt andere Methoden, das hinzukriegen. Er wollte es so haben aus rein ästhetischen Gründen, und die hatten weder mit Praktikabilität noch mit Ersparnis und schon gar nicht mit so etwas Abstraktem wie Auflösung zu tun.iasi hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 18:02 Die genannten Filme hatten sicherlich kein low Budget.
Die Umsetzung von kreativen Ideen ist nun einmal durch die technische Machbarkeit limitiert.
Kubrick musste geringe Schärfentiefe, weiches Bild und starkes Filmkorn in Kauf nehmen, um bei Kerzenlicht zu filmen. Denkst du wirklich, er hätte heute diese Kompromisse auch akzeptiert?
Zwei Filme später (und nachdem er bereits, bekanntlich, Jahrzehnte vorher mit 70 mm und 65 mm gedreht hatte) wollte er Full Metal Jacket zuerst entweder in 65mm in Schwarzweiß oder in 16 mm drehen:
Das Video ist erst zwei Tage online und hat trotzdem schon 16.440 Aufrufe. Vielleicht ein Grübelgrund für dich, dir zu überlegen, was Zukunftssicherheit bedeutet. Hat wohl mit 8k weniger zu tun.
An Dokumentaraufnahmen aus dem Vietnamkrieg habe ich selbst auch keine Erinnerungen. Ansonsten stimmt das absolut: der Rezeptionshintergrund ist ein anderer. Ich sah kürzlich eine Review zu Samuel Fullers "White Dog", und der junge Youtuber beklagte, wie billig der Film aussähe. Er bemerkte außerdem eine dramaturgische Unausgewogenheit, die darin bestand, dass der Liebhaber der Hundebesitzerin Screentime bekommt, obwohl er zur Handlung nichts beiträgt. Formal gesehen stimmt das. Es ist der Fluch des modernen Kinos, das im Grunde die Erzählung aufgegeben hat und nur dieselbe Geschichte anhand effizienter Plotpoints abspult (siehe Heldenreise). Die Tragik von "White Dog" rauschte völlig unbemerkt an ihm vorbei. Es müssen neue Wege gefunden werden, um dieses Publikum zu erreichen, aber vielleicht empfinden sie auch Film nicht mehr als adäquat. Jedenfalls haben sich schon viele an der Erzählstruktur von FMJ einen abgebrochen.
Nochmals: Kubrick kaufte diese Techniken nicht auf der Kinomesse 1967 ein, er ließ sie von den besten Spezialisten in den jeweiligen Fachgebieten erst entwickeln. Siehst du nicht den Unterschied? Das war eine kreative Leistung. Arthur C. Clarke, Kubricks Drehbuchautor, sagte ihm, oh, ich kann mir einiges vorstellen, aber es wird wohl nicht machbar sein. Und Kubrick sagte, machen Sie sich keine Sorgen, "if it can be written or thought, it can be filmed".
Der Schwierigkeitsgrad selbst ist doch gar kein Maßstab. Wenn es der Geschichte hilft, nimmt man jede Mühe in Kauf. Bei seinem ersten solchen Shot in Young & Innocent war es noch totale selbstverliebte Angeberei und schadete eher:
Keine Ahnung. Ist das so? Aber selbst wenn: was ist das für eine Aussage? Wenn es gut und wirkungsvoll gemacht ist, spielt es doch kaum eine Rolle, wenn es heute leichter geht. Was leichter geht, wird deswegen nicht besser. Beweis: modernes Kino.
Die kreative Leistung bestand darin, sich das Ergebnis vorzustellen.Axel hat geschrieben: ↑Mi 21 Jul, 2021 22:51
Nochmals: Kubrick kaufte diese Techniken nicht auf der Kinomesse 1967 ein, er ließ sie von den besten Spezialisten in den jeweiligen Fachgebieten erst entwickeln. Siehst du nicht den Unterschied? Das war eine kreative Leistung. Arthur C. Clarke, Kubricks Drehbuchautor, sagte ihm, oh, ich kann mir einiges vorstellen, aber es wird wohl nicht machbar sein. Und Kubrick sagte, machen Sie sich keine Sorgen, "if it can be written or thought, it can be filmed".
Nö. Hitchcock kannte den visuellen Unterschied zwischen Fahrt und Zoom. Nur letzteres geht in ein paar Sekunden am Computer. Eine Fahrt - ganz was anderes, ganz andere Bildwirkung - natürlich nicht. Muss man dir das wirklich erklären?
Das Zitat lautet nicht: "Wenn es geschrieben oder gedacht werden kann, kann es fotorealistisch gefilmt werden".
Der Satz ist wahr. Aber er ist eine Binsenweisheit.