Geschäftliche Aspekte der Filmproduktion Forum



Handhabung der Pause



Filmen als Beruf: Hier geht´s um Themen wie: Tarifliches, Kundenkommunikation, Abnahmen und wieviel man für bestimmte Aufträge verlangen kann
Antworten
tripod5
Beiträge: 2

Handhabung der Pause

Beitrag von tripod5 »

Hallo Kollegen,

ich arbeite seit einigen Jahren als EB-Kameramann. Angefangen habe ich in meinen Mitte-20ern. Damals war es kein Problem, 10-12 Stunden-Tage ohne Pause durchzuarbeiten. Die Gegebenheiten der Branche waren auch noch etwas anders (3er EB-Team).

Mittlerweile liegt der letzte 3-Personen-Dreh mehrere Monate zurück. Ständig wird man als "A-Team" losgeschickt, weil der Ton "geht ja auch so". Natürlich kümmert man sich nicht nur um den Ton. Auch das Equipment muss man größtenteils selbst schleppen. Die Taktung der Drehs bleibt dabei natürlich wie damals. Man muss genau so schnell und effizient arbeiten, wie zu dritt.

Da freut man sich doch auf die Pause. Blöd nur, wenn die ausfällt weil alles ein wenig länger dauert.
"Das ziehen wir jetzt durch, oder?" war einer der häufigsten Sätze, die Autoren zusammen mit Protagonisten, austauschen. Natürlich alles in einem randvoll gepackten 10-Stunden Tag.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Wie handhabt Ihr solche Tage, an denen eine Pause ausfällt? Wird diese als Überstunde an den Tag gehängt und abgerechnet? Oder verweigert Ihr auch mal die Arbeit und besteht auf Essen / Trinken?



Jott
Beiträge: 22901

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Jott »

Musst mit dir selber ausmachen, ob du dich ausnutzen und knechten lassen willst. Arbeiten ohne Pause zu verlangen ist unverschämt und natürlich auch illegal. Wenn du trotzdem mitspielst, schreib halt die fehlende(n) Pause(n) als Überstunden auf.

Such dir was anderes als ausgerechnet EB-Kamera. Da bist du beliebig austausch- und ersetzbar und wirst daher nie fair bezahlt werden.



Pianist
Beiträge: 9032

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Pianist »

Bei dem Thema kann ich gar nicht mitreden, weil ich meine Einsätze ja selbst organisiere. Gelegentlich kommt es vor, dass ich weiß: es wird keine Möglichkeit des Mittagessens geben, weil man zum Beispiel irgendwo mitten im Nirgendwo auf einer Bahnbaustelle ist. Dann mache ich mir eben morgens ein Brötchen mit Leberkäs und süßem Senf. Wenn andere mal für mich einen Drehtag organisieren, weil ich zum Beispiel in deren Unternehmen zu Gast bin, dann planen die von sich aus eine Mittagspause ein. Derzeit ist das natürlich alles anders.

Aber man sollte dann wohl eher auf die Qualität der Auftraggeber achten, wenn man erkennt, dass man da unzufrieden ist...

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Jott
Beiträge: 22901

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Jott »

Seriöse Auftraggeber behandeln einen nicht wie Dreck, sondern sorgen ungefragt für Essen und Getränke. Dass man so was überhaupt diskutieren muss?



Bluboy
Beiträge: 5472

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Bluboy »

So ist das überall
die meisten wollen einen Job um Pause zu machen ;-)



Jörg
Beiträge: 10873

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Jörg »

Seriöse Auftraggeber behandeln einen nicht wie Dreck, sondern sorgen ungefragt für Essen und Getränke.
Heutzutage wird im Vorfeld abgeklärt, ob und wenn ja, man irgendwelche Einschränkungen hat,
oder vegan ausgerichtet ist...

Um Pausen diskutieren?



wabu
Beiträge: 275

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von wabu »

Arbeitsrechtlich sind Pausen vorgeschrieben
Aber das sind keine bezahlten Zeiten
Es muss nur die Pause ermöglicht werden
man lernt nie aus



Darth Schneider
Beiträge: 26056

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Darth Schneider »

Immer weiter ackern, bis dann teure, fatale Fehler oder ein Unfall passieren.
Ich denke, ohne Pause mal auch lange durch arbeiten geht schon, aber das sollte nicht die Regel sein. Sonst bezahlt man irgendwann mal dafür…
Das gilt übrigens auch für Selbständige.;)

Weil ein Spezialist, der so an die 1000 bis 2000€ pro Tag kostet, wäre doch beim Ausführen seines Jobs schon besser fit und ausgeruht.
Nicht nur den armen Kunden sondern auch euch selber zuliebe.
Also macht einfach die doofen Pausen !
Jemand der nur 12 oder gar 48 Stunden durcharbeitet, und das regelmässig über längeren Zeitraum,
der kann doch überhaupt nicht mehr fit und somit auch nicht wirklich leistungsfähig sein…
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Darth Schneider
Beiträge: 26056

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Darth Schneider »

Schon mal was von Planung gehört ?
Klar wird’s manchmal eng und viel.
Wenn es aber ein Dauerzustand ist liegt irgendwo der Wurm begraben.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Frank Glencairn »

Ist halt auch immer eine Frage der persönlichen Arbeitsweise.

Bei den Sachen die ich so mache, hab ich immer wieder Pausen zwischendurch, weil ich auf irgendwas warten muß - 12 Stunden durcharbeiten ist also sowieso nicht. Während eines Drehtages esse ich normal sowieso nix (also mittags) weil mich das runter zieht - is aber auch so ein persönliches Ding, mein AC könnte das nie, der hat schon ab 10 Hunger, und zieht sich dann irgendwelche Schokoriegel rein :D

Mittagspause ist bei meinen Sachen normal kein Problem, ab und an nutze ich die für einen kurzen Powernap während die anderen essen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Chrisby
Beiträge: 7

Re: Handhabung der Pause

Beitrag von Chrisby »

wabu hat geschrieben: Mi 14 Apr, 2021 09:41 Arbeitsrechtlich sind Pausen vorgeschrieben
Aber das sind keine bezahlten Zeiten
Genau meine Rede. Ich würde nach 6 Stunden den Löffel fallen lassen und erst nach frühestens 30 min. wieder aufheben!!!
Sonst bist du es nachher selber schuld wenn was passiert!!



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