cantsin hat geschrieben: ↑So 23 Aug, 2020 20:40
beiti hat geschrieben: ↑So 23 Aug, 2020 20:23
Die Frage ist, ob andere/alte Objektive hier der richtige Ansatzpunkt sind.
Der ENG-Look kommt meiner Einschätzung nach eher von der Kontrastkurve (z. B. wieviele Details man in den Schattenbereichen sieht, wie linear oder geknickt der Helligkeitsverlauf ist, wann und wie die ganz hellen Stellen clippen). Da sollten die Kameras aber doch einige Einstellmöglichkeiten haben, um das nach Wunsch anzupassen (vielleicht auch ohne Log-Profil und aufwendige Nachbearbeitung).
Das ist bei MFT-Systemobjektiven in der Tat nicht so einfach bzw. oft unmöglich. Die sind so konstruiert, dass da optisches Design und Softwarekorrekturen (die bereits in der Kamera-Firmware passieren) ineinandergreifen, und zwar mit Parametern wie Nachschärfung bzw. Kantenaufsteilung, Kontrastverstärkung, Aufhellung der Bildränder zum Rausrechnen von Vignettierung - und oft werden diese Parameter dann auch nicht gleichmäßig aufs Bild angewandt, sondern auf die schon im Design definierten "Problemzonen" der Optik (z.B. durch kräftigeres Nachschärfen an den Bildrändern etc.). Und als Resultat kriegt man dann halt einen sehr aufgebrezelten ENG-Look, der schon fast in die Richtung von aufgebrezeltem Smartphone-Look geht.
Wenn man aber rein manuelle MFT-Objektive verwendet (egal, ob billige von 7artisans oder teure von Voigtländer) oder adaptiert, bleiben diese Bildretuschen aus.
Gut erklärt! Das ist genau mein erhoffter Ansatz, ich verspreche mir davon den Look etwas mehr in meine gewünschte Richtung zu bringen. Deshalb die manuellen (oldschool) Gläser. Der AF an meiner kleinen Kamera ist auch nicht der beste im Videobetrieb und ich bin es gewohnt das per Hand zu machen. Da mein Sujet weniger actionlastig ist gewinne ich mehr als ich verliere.
@Frank
Ich habe nicht die Absicht immer voll aufgeblendet durch die Gegend zu rennen. Mir ist auch klar, dass ich mit diesem Setup keine Hollywood Filme drehen werde, somit werden auch keine gewerkschaflich organisierte Kameramänner genötigt. Versprochen!
Spaß beiseite, ich denke es ist allen bewußt, dass lichtstarke Objektive nicht dafür gebaut wurden um dauerhaft mit einer Schärfentiefe von ein paar Millimeter zu arbeiten. Hier geht es um Reserven für z.B. avaible-light-Geschichen oder dem gestalterischen Einsatz unter kontrollierten Bedingungen. Wenn dein Argument stechen würde gäbe es keine Cine Objektive schneller als f4.
Das ist aber nicht mein Thema, ich hatte die größere Schärfentiefe des MFT Formats nur aus Stil Gründen erwähnt, weil es zusammen mit den von cantsin genannten Faktoren den Look mit aktuellen Systemobjektiven mit definiert. Das steckt keine Wertung drin, das ist reine Geschmacksache.
@acrossthewire
Die Voigtländer Noktons sehen sehr gut aus, leider etwas zu teuer für mich im Augenblick. Ich wolte nicht ganz so viel "investieren" just for fun. Ich würde die trotzdem gerne mal checken, würde mich schon interessieren wie gut die im realen Einsatz sind. Mal schauen ob die lokalen (berliner) Anbieter die im Verleih haben...
Die vorgeschlagenen preiswerten China Objektive (7Artisan, Meike, Pergear...) sind da schon realistischer.
Wie ich schon im ersten Post erwähnt habe, besitze ich auch ein Meike 25/1,8 für MFT, kürzlich gebraucht gekauft für 50€.
Ich habe dieses mit dem Minolta 24/2,8 verglichen und wollte es erst nicht wahr haben, aber die Ergbnisse waren besser!
Ein recht schmerzhafter Prozess, wenn man seine Lieblinge so abkacken sieht gegen die billige Konkurrenz. Das Meike 25 hat mich am Sonntag so gekickt, dass ich erst mal ein paar Stunden rumgeknippst habe, das ist ein sehr gutes Zeichen! Hat richtig Spaß gemacht + inklusive schwarz-weiß shooting.
Ich mag diese einfach gestrickten (weniger Glas in wenigen Gruppen, minimales Coating) Objektive sehr, das ist die richtige Medizin für die GX80. Der Look erinnert mich an mein CZJ Tessar 50/ 2,8 ; sehr schön, aber lichtstärker. Das Handling ist gut und die Bauform bzw. Größe ideal für mein Vorhaben. Ich muss noch etwas mehr rumprobieren mit dem Meike Objektiv, aber ich kann jetzt schon sagen, dass sich der Adapter + Altglas Aufwand (und Größe) im Vergleich nicht so richtig rechtfertigen läßt um das mal vorsichtig auszudrücken. KISS.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich werde den China-Weg gehen und mein bestehendes Objektivset (50mm+, Makros) untenrum durch Meike und Konsorten ergänzen. Für Video ein absolut gangbarer Weg, auch im Fotobereich gut verwendbar. Vielleicht hole ich mir noch mittelfristig ein Lumix Leica Objektiv mit AF für die Fotografie, dann bin ich bedient für dieses Set.
Cheers