-paleface- hat geschrieben: ↑Di 07 Jul, 2020 11:26
Ich setze jetzt mal die gewagte These auf und behaupte das bei Video - RAW eigentlich kein LOG von Nöten wäre. Weil man ja eh alles drehen kann wie man will.
ich muss da der erklärung von paralakar zustimmen, der die tatsächliche sinnhaftigkeit einer log codierung bereits ganz gut beschrieben hat.
im falle der gebräuchlichen log-formate im foto- und video-umfeld handelt es sich aber nicht um eine einfache mathematische log-codierung, sondern um übertragungsfunktionen, die sich fast immer aus zwei teilen zusammensetzen: in den ganz dunklen bereichen wird die lineare übertragung genutzt, die mehr od. weniger unmittelbar jenen daten, wie sie der AD-wandler liefert, entspricht. erst dort, wo dann der werteumfang der ausgangsdaten für eine belendestufe größer wird als es eine gleichmäßige verteilung im rahmen der vorgegeben bittiefe für den gesamten dynamikbereich erlaubt, wird dann auf die log darstellung umgeschwenkt.
auf diese weise werden die vorzüge beider darstellungstechniken möglichst ideal kombiniert.
für eine befriedigende bildberabeitung muss dann innerhalb der verarbeitungsprogramme ohnehin immer als erster schritt eine übersetzung in lineare helligkeitsangaben erfolgen [wozu man in der praxis meist 32bit-fließkomma darstellung nutzt, die man aber natürlich auch wieder nicht mit der gleichmäßigen werteabildung ganzahliger größenangaben verwechseln darf!], weil das den physikalischen gesetzmäßigkeiten am besten gerecht wird bzw. sich sonst fast zwingend unerwünschte artifakte und farbfehler selbst schon bei den einfachsten bildbearbeitungsoperationen einstellen. (und falls es jemanden interessiert, hier ein wenig mehr über der grund dafür:
https://ninedegreesbelow.com/photograph ... blend.html)