Ich hatte in all den Jahren keinen einzigen Fall, wo ein Client scharf drauf war die Crewmitglieder vorher kennen zu lernen, nur um zu wissen wer da kommt.Pianist hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 10:45
Auch wenn sie nie wissen können, wer dann tatsächlich erscheint und den Film dreht. Und andere wollen eben ungerne das teure Büro am Kurfürstendamm mitfinanzieren und lassen ihre Filme lieber von einem einzelnen Filmemacher realisieren, wo sie genau wissen, wer da kommt und wie der das macht.
Nicht oft, weil es Produktionsfirmen mit zig Angestellten quasi nicht gibt.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 11:18
Aber wie oft wird eine Produktionsfirma mit zig Angestellten beauftragt,
Wie z.B. in deiner Autowerkstatt, im Supermarkt, im Möbelhaus und eigentlich überall.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 11:18
.. die garnicht alle mitarbeiten, aber auch alle Hunger haben und am Ende des Tages über ein solches Projekt mit subventioniert werden,
Eben, wegen all dem ist der von Dir verlinkte Artikel nicht nur obsolet, sondern auch nix besonderes, nix neues und immer individuell zu betrachten, genauso wie die Eingangsgeschichte von Matthias auch, kann man nicht über einen Kamm scheren.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 12:32Ich hatte in all den Jahren keinen einzigen Fall, wo ein Client scharf drauf war die Crewmitglieder vorher kennen zu lernen, nur um zu wissen wer da kommt.Pianist hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 10:45
Auch wenn sie nie wissen können, wer dann tatsächlich erscheint und den Film dreht. Und andere wollen eben ungerne das teure Büro am Kurfürstendamm mitfinanzieren und lassen ihre Filme lieber von einem einzelnen Filmemacher realisieren, wo sie genau wissen, wer da kommt und wie der das macht.
Oft genug sind die ja nicht mal am Set, und wie, wer was macht, können die sowieso nicht beurteilen.
Das einzige woran die interessiert sind ist, daß das Ergebnis ihren Erwartungen entspricht, nicht wie, und von wem was gemacht wurde.
Der Kurfürstendamm kommt hauptsächlich zur eigenen Absicherung ins Spiel.
Je protziger ne Firma auftritt, desto mehr Vertrauen hat man zu ihr (auch wenn das natürlich keine Garantie für irgendwas ist). Wenn es der Einzelkämpfer vergeigt, muß man sich danach vom Vorgesetzten dafür verantworten, warum man so eine Ein-Mann-klitsche gebucht hat.
Ist wie mit ner Alexa. Auch wenn die am Set den Geist aufgibt, niemand ist jemals gefeuert worden, weil er ne Alexa gemietet hat.
Nicht oft, weil es Produktionsfirmen mit zig Angestellten quasi nicht gibt.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 11:18
Aber wie oft wird eine Produktionsfirma mit zig Angestellten beauftragt,
Wie z.B. in deiner Autowerkstatt, im Supermarkt, im Möbelhaus und eigentlich überall.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 11:18
.. die garnicht alle mitarbeiten, aber auch alle Hunger haben und am Ende des Tages über ein solches Projekt mit subventioniert werden,
Du subventionierst mit deinem Geld da nicht nur die Büroangestellten und die Putzfrau, die nicht an deinem Wagen schrauben, sondern auch das Gebäude, die Heizung, und ALLE anderen Kosten, plus das Haus und die Yacht des Besitzers.
An welcher Stelle ist jetzt irgendwas davon neu? Und warum soll das bei ner Filmproduktionsfirma irgendwie anders sein?
Naja, aber der Auftraggeber möchte doch zumindest wissen, ob derjenige, der da erscheint, sich mit dem Thema auskennt und es angemessen umsetzen kann.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 12:32 Ich hatte in all den Jahren keinen einzigen Fall, wo ein Client scharf drauf war die Crewmitglieder vorher kennen zu lernen, nur um zu wissen wer da kommt.
Pianist hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 13:12Naja, aber der Auftraggeber möchte doch zumindest wissen, ob derjenige, der da erscheint, sich mit dem Thema auskennt und es angemessen umsetzen kann.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 12:32 Ich hatte in all den Jahren keinen einzigen Fall, wo ein Client scharf drauf war die Crewmitglieder vorher kennen zu lernen, nur um zu wissen wer da kommt.
Matthias
Ich glaub der Begriff Produktionsfirma ist hier nicht ganz klar. Das hat überhaupt nix mit dem Budget oder der Anzahl der Crewmitglieder zu tun, sondern mit dem was für das Projekt nötig ist. Ich hab schon Jobs mit 3 Leuten für Produktionsfirmen gemacht, einfach weil dafür nicht mehr nötig waren.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 13:18 Ich denke das Problem ist hier, Frank spricht von Film Produktionen wo ganze Trucks anrollen, wir sprechen von Firmen Videos für vielleicht nicht mehr als bis 15K.
Das da nicht 40 Leute dran Teil haben und man sowas gerne mit kleinem Besteck statt mit Produktionsfirma macht, sollte auch klar sein.
Dieser Vergleich hinkt irgendwie. Erstens weil es sich dabei ja um ein Handwerk handelt, wo alles nach Regeln und Normen erledigt wird, und in unserem Fall geht es ja um eine künstlerisch-publizistische Tätigkeit, bei der es auf die Person des Realisators ankommt, wie er an ein Thema herangeht und es umsetzt.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 13:47 Wie machst du das wenn du z.B. einen Klempner brauchst? Läßt du dir da auch vorher nen Lebenslauf zuschicken, um zu sehen ob er sich mit der Materie auskennt?
Der Künstlerische Teil ist hoffentlich bereits erledigt, wenn man am Set erscheint. Am ersten Drehtag darüber nachzudenken wie man an die Sache "herangehen will" scheint mir eher bedenklich.
Genauso kenn' ich das auch nur. Egal wie "groß" das Team der Produktion letztendlich ist.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 14:03 ... bei mir ist jeder Aspekt, jedes Detail und jede Einstellung lange vor dem Dreh ausgearbeitet und geplant, und mit dem Kunden bis ins kleinste abgesprochen. Der Dreh selbst ist dann tatsächlich nur noch reines Handwerk.
Nach meiner Formel wären das weniger als 1 Video pro Jahr.
Ja, völlig andere Arbeitsweise halt. Wir haben vorher zig Meetings (nicht am Telefon) mit allen Beteiligten wo das alles detailliert ausgearbeitet wird, und natürlich sind wir vorher auch mindestens einmal an den Locations, eben deshalb, daß es keine Überraschungen gibt, oder irgendwas irgendwie anders ist. Und es ist dabei auch völlig egal, ob es ne Doku, Werbung, Image oder Spielfilm ist - läuft immer nach dem selben Schema ab - Vorbereitung ist alles.Pianist hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 14:22 Also bei mir erfolgen natürlich vorab einige Absprachen, meistens im Rahmen eines Telefonates, um ein paar grundsätzliche Dinge festzulegen. Aber letztendlich ist es doch vor Ort immer noch mal ein wenig anders. Und wenn ich erkenne, dass die Geschichte doch anders läuft als vorher gedacht, muss ich ja spontan darauf reagieren. Da nützt es ja nichts, die Realität so hinzubiegen, dass sie ungefähr so aussieht wie im Konzept. Für mich ist es sehr wichtig, dass alles so authentisch wie möglich ist. Ich muss also ständig vor Ort irgendwelche inhaltlichen Abwägungen vornehmen. Und was die Leute mir vor Ort genau erzählen, kann ich ja eh nicht vorher wissen.
Für meine Art von Filmen bringt es jedenfalls nichts, sich vorher irgendwas im Detail auszudenken, was dann der Realität nicht standhält.
Authentisch ist so ziemlich das letzte was ein Client für Werbung/Image/Spielfilm will, das ist "bigger than life" angesagt - ist für mich also kein Thema. Bei Dokus ist es ja quasi automatisch authentisch.
Das ist aber wohl auch der Größe des Projektes geschuldet.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 15:03 Viele unterschätzen völlig die Vorarbeit, die man als DP leisten muß. In jeden einzelnen visuellen und konzeptionellen Aspekt ist man Wochen vorher schon 100%ig involviert. Da is nix mit hinkommen und auf REC drücken.
Die eine oder andere Beschreibung kommt mir seehr bekannt vor! 😉Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 15:03Ja, völlig andere Arbeitsweise halt. Wir haben vorher zig Meetings (nicht am Telefon) mit allen Beteiligten wo das alles detailliert ausgearbeitet wird, und natürlich sind wir vorher auch mindestens einmal an den Locations, eben deshalb, daß es keine Überraschungen gibt, oder irgendwas irgendwie anders ist. Und es ist dabei auch völlig egal, ob es ne Doku, Werbung, Image oder Spielfilm ist - läuft immer nach dem selben Schema ab - Vorbereitung ist alles.Pianist hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 14:22 Also bei mir erfolgen natürlich vorab einige Absprachen, meistens im Rahmen eines Telefonates, um ein paar grundsätzliche Dinge festzulegen. Aber letztendlich ist es doch vor Ort immer noch mal ein wenig anders. Und wenn ich erkenne, dass die Geschichte doch anders läuft als vorher gedacht, muss ich ja spontan darauf reagieren. Da nützt es ja nichts, die Realität so hinzubiegen, dass sie ungefähr so aussieht wie im Konzept. Für mich ist es sehr wichtig, dass alles so authentisch wie möglich ist. Ich muss also ständig vor Ort irgendwelche inhaltlichen Abwägungen vornehmen. Und was die Leute mir vor Ort genau erzählen, kann ich ja eh nicht vorher wissen.
Für meine Art von Filmen bringt es jedenfalls nichts, sich vorher irgendwas im Detail auszudenken, was dann der Realität nicht standhält.
Beispiel: Ich hab vor ner Weile ein paar Müllermilch Commercials gedreht.
Zunächst mal diverse Konzeptionsmeetings mit der Agentur, dann noch eines mit der Müller Werbeabteilung zum Absegnen.
Dann Location Scouting und Besichtigung - ich muß ja wissen was ich an Licht und Grip brauche, Schauspieler Casting, Farb- und Designkonzept umsetzen, Garderobe, Crew zusammensuchen, Dispo, sonstige Organisation, Crafty war ausnahmsweise einfach, weil wir in einem Supermarkt gedreht haben, und uns einfach bedienen konnten.
Am Drehtag wurden dann von den Riggern zwei Stunden vor Drehbeginn, erst mal mit Hilfe eines Steigers die Dachfenster mit jeder Menge Molton abgedeckt, damit wir kein wechselndes Licht haben. Während dessen hat der Rest drinnen aufgebaut. Die Schauspieler wurden geschminkt etc. hätte ich das alles alleine machen müssen, wären wir erst am Nachmittag zum drehen gekommen. Hätte ich die Location nicht besichtigt, wär's Essig mit Molton und Steiger gewesen, und ich hätte wahrscheinlich zuwenig Licht dabei gehabt. Viele unterschätzen völlig die Vorarbeit, die man als DP leisten muß. In jeden einzelnen visuellen und konzeptionellen Aspekt ist man Wochen vorher schon 100%ig involviert. Da is nix mit hinkommen und auf REC drücken.
Authentisch ist so ziemlich das letzte was ein Client für Werbung/Image/Spielfilm will, das ist "bigger than life" angesagt - ist für mich also kein Thema. Bei Dokus ist es ja quasi automatisch authentisch.
Die Leute vor Ort sagen genau das was im Script steht, das hat man ja nicht zum Spaß lange erarbeitet.
Mir scheint daß du eher so ne Art Zufallsfilmen machst, mit ner groben Absparche am Telefon, wo du nicht genau weißt was dich vor Ort erwartet und was genau jemand sagt, und du dann irgendwie Schadensbegrenzug betreibst. Sehr sportlich, kann man machen - mußte ich auch schon machen, kann ich auch wenns sein muß, geht aber meinem Kontrollfreak Character massiv gegen den Strich, deshalb vermeide ich sowas, wenn möglich.
Muß halt jeder selbst wissen, wie viel mimimi er sich leisten möchte.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 15:27 Er denkt wohl wie viele über einige zweifelhafte Darsteller oder zweifelhafte Vergangenheit nach.
Ähnlich wie bei Tom Cruise wahrscheinlich.
Das Geschäftsgebaren der Müller-Gruppe ist in vielfacher Hinsicht kritikwürdig. Ich fürchte jedoch, dass es kaum einen Lebensmittelkonzern gibt, auf den das nicht zutrifft...Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 15:22 Was hast du denn gegen Müllermilch Matthias?
Ich überlege bei Tönnies anzuklingen! Die brauchen bestimmt bald was tolles...oder den Dauerbrenner Nestle! *duckundwech*Pianist hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 16:20Das Geschäftsgebaren der Müller-Gruppe ist in vielfacher Hinsicht kritikwürdig. Ich fürchte jedoch, dass es kaum einen Lebensmittelkonzern gibt, auf den das nicht zutrifft...Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Fr 26 Jun, 2020 15:22 Was hast du denn gegen Müllermilch Matthias?
Die zahlen wenigstens anständig ;-)
Die können sich das ja auch leisten ;)
Ha, ich kann mir schon vorstellen, das es auf besagtem Portal großartige CC gibt.
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Frank, you made my day again! :)Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 25 Jun, 2020 17:35Hab ich hab schon geschrieben: "und sogar für die Grünen" ;-)