Kam mir tatsächlich in den Sinn, als ich von Trumps Ankündigung las, die USA zu Ostern wieder zu öffnen, weil "eine Kur schlimmer sein kann als die Krankheit", dass Amerika weltweit spitze sein wird, wenn es sich auf das besinnt, was es am besten kann: konsumieren.
Dies ist "
Epilog 1" aus Jeff Wayne's Musical Version von War Of The Worlds. Die Marsianer sind gerade den irdischen Bakterien zum Opfer gefallen, und
die Normalität kehrt zurück ...
Will ich, dass nach der Coronakrise wieder alles ist wie vorher? Abgesehen davon, dass mich keiner fragt: nein, will ich nicht. Ich will, dass wir uns über den Geist der Menschheit Gedanken machen ("
Spirit Of Man", ein sehr geiler moralphilosophischer Track).
Die Krise bietet Chancen für die Gesellschaft, besser zu werden, menschlicher, solidarischer, weniger nationalistisch und weniger materialistisch. Und, leider, die Gefahr, dass das Gegenteil passiert, dass Populisten von rechts wie von links das vorübergehende Elend ausbeuten - wie bei uns schon einmal im Gefolge einer Depression geschehen, so ungewöhnlich ist das also nicht. Beides thematisiert der Track "
Brave New World", der Typ ist ein rechter und ein linker Spinner. Vor allem aber eines: ein Spinner. Die dynamischen Geräusche industrieller Betriebsamkeit, die den Rhythmus dieses Songs bilden, werden im oben verlinkten Epilog, dem späteren unverdienten Sieg der Menschheit, wieder aufgegriffen. Und so verstand ich das Album, von dem ich damals geradezu besessen war. Als sarkastischer Blick auf unsere Fehler, verpackt in eine gefällige 70er Pop-Oper.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...