Onkel Danny hat geschrieben: ↑Sa 31 Aug, 2019 13:53
Der "Fachkräftemangel" im IT Bereich liegt angeblich an den folgenden 3 Sachen:
1. Gehaltsvorstellung
2. Wissen
3. Social Skills
Aber auch ein IT'ler, kann nicht gleichzeitig Anwendungsentwickler, Admin, Hardwaremonteur, Webentwickler
usw. zur gleichen Zeit sein. Und nein, nur weil man sich mit einem PC auskennt, ist man noch lange kein
Informatiker. Ohne entsprechende Ausbildung oder Studium, wird dich keiner in dem Bereich als Fachkraft nehmen.
Das alles natürlich nur als Analogie zum Filmbereich. Denn es betrifft nicht nur den Film-/TV-Bereich allein.
Das Problem beginnt bei der Ausbildung oder Studium. Was lernen die da? Richtig, in den meisten Fällen, etwas, was mit der aktuelle Technologie, Systeme & Co. nicht ganz kompatibel ist. Oder etwas, was einem die Arbeit schwer macht, wobei es modern viel leichter geht (Beispiel, es wird immer noch Batch gelernt, aber kaum #!/bin/bash und wenn, dann höchstens, was ist "ls", was ist "cat" usw. aber nicht, wie man das alles kombinieren kann, die Logik dahinter bzw. Scripten....NULL. Geschweige denn, mächtige Werkzeuge wie Perl, Python & Co. es gibt da unzählige Beispiele. Beispiel Nr. 2. was ist bitte Systemintegration? Was lernen die da? Bei der Frage, wie trennt man Netzwerke richtig, da kennen die meisten nur die veraltete Methode, nämlich, eine physikalische Netzwerktrennung, aber keine Virtuelle bzw. VLAN.... Davon sind die in IT-Schulen weit entfernt und im RL. am Anfang erstmal quasi unbrauchbar). Das ist das eine Problem. Das zweit ist, wie Du schon schreibst, einer soll alles können und machen. Beispiel, ein Mann aus Afghanistan hat 6 Monate Probezeit bei der Firma X (natürlich über eine Drittfirma, also so etwas wie ZAG). Er ist im Programmieren ziemlich gut, er kann das gewünschte System von A - Z komplett aufbauen. Wenn es um Socket (also Server und Client) -Programmierung geht, dann ist er der beste den ich je getroffen habe. Und was ist passiert? Ihm wurde nach 6 Monate eine stelle angeboten... Lohn: ca. 2000 Euro (Netto). Er hat es natürlich abgelehnt, mit der Begründung; in Indien verdient man mehr. Und da musste er nur Programmieren und nicht an Design/GUI etc. arbeiten, nicht die User/Clients verwalten usw. In Indien war alles ordentlich strukturiert, es gab mehrere Leute die an einem Projekt gearbeitet haben. Und hier muss er alles allein machen....so seine Begründung.
Es ist also ein allgemeines Problem in DE, AT... mit Fachkräftemangel. Es ist eine bekannte Sache (und wie ein Virus breitet sich das aus) und trotzdem tun unsere Politiker oder Regionale Verwalter & Co. so, als würde es nicht an die niedrige löhne liegen bzw. öffentlich schweigen die alle, doch die betroffene Fachkräfte wissen es. Es liegt einfach an die niedrige löhne und eben daran, dass einer alles machen muss... Und wenn es mal irgendwann nach +10 Jahre eine Lohnerhöhung gibt, dann handelt es sich um 10 bis 50 Euro Brutto mehr im Monat... also quasi nichts und darüber wurde vorher noch Monate, Jahre-lang diskutiert, gestritten usw. (siehe ÖD). Lächerlich... Da hat kein normaler Mensch wirksame Motivation (genügend Mitarbeiter und gutes Lohn), stattdessen nur noch mehr und mehr Arbeit, mehr und mehr Streß/druck....und den einen, den die Firma X/Y hat, ist nun mit Burnout bedroht...irgendwann aber sicher, ist der auch weg und dann wird über Fachkräftemangel gejammert und gejammert...ohne intern etwas zu verbessern.
Ich denke, mindestens jeder (kleine, nicht der große bzw. nicht der reiche) zweite von uns, kann sich über die eigene Arbeit nur noch beschweren. Ich bin mir jetzt schon sicher (nach ca. 16 Stunden nonstop Arbeit am Wochenende), wenn ich so noch weitere 5 Jahre aushalte, dann bin ich echt ein harter Kerl. ;)