Chrissigorn123 hat geschrieben:
Bleibt in Europa, filmt mit dem, was ihr habt und erzählt eure Geschichte und vergesst den Scheiß-Look!
Das unterschreibe ich glatt - nicht umsonst heißt es, Hollywood sei Produzentenkino, Europa dagegen Autorenkino.
Die Handschrift des Filmemachers kann ja ruhig erkennbar sein - in US-Produktionen ist das sehr einfach: stellt euch einfach einen riesigen Haufen Dollarnoten vor :-)
Europäisch zu drehen heißt vor allem nicht nachzuäffen. Nachäffen kann jeder Idiot, der mit der Maus beispielsweise Farbregler durch die Gegend schubsen kann.
Kennt Ihr "Sinfonie einer Großstadt"? Vergleicht das (Public Domain-) Original mit der gestern gelaufenen Neuauflage. Das "Remake" (gruseliges Wort) ist fast so gut wie das Original, aber nur weil es seine Eigenständigkeit bewahrt hat - aber trotzdem sofort fast denselben Look hat.
Schau Dir Scorsese-Filme an: schon am Umgang mit Licht kannst Du nach ein paar Minuten erkennen, wer das gemacht hat. Sergio Leone hat seinen eigenen Stil soweit getrieben, daß er sich fast schon selbst plagiierte. Eine Zeitlang trauten sich kaum noch Regisseure, in Weitwinkel zu drehen ;-)
Anderes abschreckendes Beispiel: wir schauen div. öffentlich-rechtliche Produktionen und erkennen schon an der Farbgestaltung, auf welche Zielgruppe die Zelluloid-gewordene Ekligkeit gemünzt ist. Besonders peinlich, wenn das auch noch völlig unmotiviert geschieht.
Nachahmung ist in der Werbung genauso Mist. Die wenigen Spots, die ein erkennbares Vorbild haben, sind an einer Hand abzuzählen. Der Zitrööön-Spot mit dem peinlichen Sean Connery ist z.B. absoluter Schwachsinn, weil er nicht nur technisch daneben ist, sondern unverhohlen am Ruhm anderer schmarotzt (egal wie wertig der nun wieder ist).
"Nachmachen" ist solange erlaubt, wie Du spielst. Wenn Du aber vor das Publikum trittst, dann nur mit Deinem eigenen Kind.
Eugen