Ja, hier geht es oft darum, dass man immer das Neueste braucht... ;) Zur Erinnerung: die Pyxis-Diskussion (im Video ab 5:09). Leute, die die Box nicht gut fanden, finden Box plötzlich gut und andere die das anders sahen...uiii^^ Ob die Überzeugung aus Fanboy-Liebe zu der Kameraherstellermarke oder durch viel YouTube-Schauen ausgelöst wurde, weiß ich nicht, vielleicht beides oder mindestens eines davon. ;)pillepalle hat geschrieben: ↑Do 23 Mai, 2024 06:40 Na ja, keine wirklich neue Erkenntnis ;) Aber statt Influencern vorzuwerfen das sie ihren Job machen und positiv/unkritisch über Produkte berichten, sollte man sich vielleicht selber fragen, ob man den neuesten Scheiß wirklich braucht?
Natürlich.TheGadgetFilms hat geschrieben: ↑Do 23 Mai, 2024 18:59 Darum gibt es so tolle Institutionen wie Slashcam, Film-Tv-Video usw - natürlich ist da auch immer etwas Druck der Sponsoren, aber die Technik wird nach dem Test wieder zurückgeschickt. Und ganz abgesehen davon arbeiten da nicht irgendwelche Youtube Trolls, die seit einem Jahr wissen was eine Kamera ist, sondern Profis ;)
Was ist das Schlimmste, was man über einen durchschnittlichen Kamera-YouTuber bei einem Presse-Event sagen kann? Dass sie einige der Nachteile herunterspielen, weil sie in Wahrheit... Halt mal...
Reden wir mal über Presse-Events. Sie sind seltsam. In der Foto- und Videobranche sind viele von uns Kameratestern miteinander befreundet. Wenn also eine Gruppe von uns an einen interessanten Ort eingeladen wird und wir dort abhängen, gut essen und uns Anekdoten erzählen, steigt die gute Stimmung ganz von selbst. Dann werden wir alle in ein Auditorium geführt, wo ein enthusiastischer Firmensprecher auftaucht, um uns über das neue Produkt zu informieren, das sie uns unbedingt vorstellen möchten. Zu diesem Zeitpunkt ist der Saal bereits so begeistert, dass wir klatschen und jubeln, nur weil ein Typ von einer Kamerafirma die Bühne betreten hat.
Wenn er uns dann auf einer riesigen Leinwand Bilder seines neuesten, wahrscheinlich nur unwesentlich besseren Geräts zeigt, fangen wir kollektiv an, in unseren Köpfen ein Video zu erstellen, wie wir es Euch, dem Konsumenten und YouTube-Zuschauer, am besten schmackhaft machen können. Und wahrscheinlich auch, wie wir einen Sponsor dazwischenschieben können, damit wir tatsächlich bezahlt werden, denn diese Presseveranstaltungen kosten in der Regel Geld, statt dass man daran verdient.
Die Präsentation lässt die Nachteile der Kamera aus, also liegt es an uns, sie zu finden. Stellt Euch einmal vor, all diese Nachteile zu finden, während man an einem exotischen Ort herumläuft, mit einer Gruppe von Freunden, die alle über ein paar esoterische Memes kichern, und mit wenig Zeit, bevor man wieder abreist und hektisch das Video schneidet, um die Test-Embargofrist einzuhalten.
Es ist ein System voller Fehler, mit dem Zweck, einen Hype zu erzeugen und Produkte zu verkaufen. Und es ist extrem effektiv. Wir sollten eigentlich vielen Machern Respekt dafür zollen, dass sie überhaupt dazu in der Lage sind, unter diesen Bedingungen eine einigermaßen ausgewogene Produktrezension hinzukriegen. Ich mache niemandem einen Vorwurf für die Art von Inhalten, die im Umfeld von Embargos oder nach Presse-Events veröffentlicht werden, abgesehen von den in der Regel wenig bemerkenswerten oder gänzlich fehlenden Enthüllungen, aber ich denke, unser eigentliche Fehler ist, dieses Spiel überhaupt mitzuspielen."
"Typically, what's the worst you can say about your average camera reviewer at a press event? That they're downplaying some of the cons because they actually, wait.
Let's talk about press events for a minute.
They're weird. In the photo/video space, many of us camera reviewers are friends. So when you invite a bunch of us to an interesting location and we're hanging out, eating good food, and sharing stories, the positivity in the air naturally rises. Then they shuffle us all into an auditorium where an enthusiastic speaker from the brand comes out to tell us about this new product that they're very excited to share with us. By this point the room is already so excited to just be there in that moment that we clap and cheer just because some dude from a camera brand merely walked on stage.
So then when they start showing us slides on a massive screen about their latest, likely-only-infinitesimally- better gadget, we collectively start building a video in our minds of how to best regurgitate this to you the consumer and YouTube viewer. And likely how to shoehorn a sponsor in there so we can actually get paid, because these press events usually cost money, not make it.
They don't give a presentation about the cameras cons, so it's up to us to find them. Now imagine trying to find all of those cons while walking around an exotic location, with a group of friends all giggling about a bunch of esoteric memes, and with limited time before you have to travel back home and rush to edit the video to hit embargo.
It's a flawed system designed to generate hype and sell products. It is also extremely effective. We should actually be impressed that many creators are able to put out any kind of reasonably balanced review at all considering those conditions. I don't generally fault anyone for the type of content that comes out around embargos or after press events, aside from generally lackluster or completely absent disclosures, but I think what we're actually doing wrong is playing the game in the first place."
:D
in welcher Beziehung?klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 24 Mai, 2024 23:23 Wie peinlich ist das denn jetzt!
-> obiger Link auf aktuelles Statement von Gerald Undone zum Thema "Wie unabhängig und objektiv sind Videos von YouTube-Reviewern Foto/Video?" (spezifisch auch zur aktuellen Vorstellung der Panasonic Lumix S9, zu der er (und andere) nicht eingeladen wurde, weil laut Hersteller vermutlich zu kritisch gegenüber dieser Art Kamera).
Der Text ist von mir statt das Bild vom Video nochmals zu verlinken. Ich hätte ihn in seiner Länge (der ganze Text dazu war ursprünglich nicht vorgesehen und wurde dann ergänzt) vielleicht besser aus dem kluster-Zitat herausgenommen - da stand von mir ursprünglich nur "-> obiger Link zu Gerald Undone".MrMeeseeks hat geschrieben: ↑Sa 25 Mai, 2024 00:06 Mal eine Frage, woher kommt dieser Text?
"-> obiger Link auf aktuelles Statement von Gerald Undone zum Thema "Wie unabhängig und objektiv sind Videos von YouTube-Reviewern Foto/Video?" (spezifisch auch zur aktuellen Vorstellung der Panasonic Lumix S9, zu der er (und andere) nicht eingeladen wurde, weil laut Hersteller vermutlich zu kritisch gegenüber dieser Art Kamera)."
Von wem wird der generiert?
Ich habe mir nicht das ganze Statement angesehen, sondern den Anfang und dann das Schlussfazit (das ich oben zitiert habe).klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 25 Mai, 2024 00:05 ... Was soll der ganze Quatsch? Entweder man will Kohle verdienen und macht das Spiel mit, oder man ist unabhängig, berichtet wie man will und verdient sein Geld meinetwegen wo anders.
Die stehen wohl alle unter enormem Druck.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 25 Mai, 2024 00:50 Naja, aber Gerald macht jetzt einen auf mitläufer und plappert plötzlich den selben quatsch.
Beide sind Produkt-Reviewer. Der vom TO am Anfang verlinkte ist frustriert und will es nicht mehr sein und holt zu einem Rundumschlag ("rant") aus. Und Du hast zuletzt Undone verlinkt, der sich (so habe ich es verstanden, auch wegen des cantsin-Links) irgendwie auch darauf bezieht und seine eigene Stellung und Haltung kritisch hinterfragt. Ich finde, er kriegt den Spagat ganz gut hin (redet allerdings so schnell, dass ich Mühe habe, alles mitzukriegen) zwischen "ich mache weiter" und "ich lasse mich nicht verbiegen". Und ich erkenne nicht, dass er dem frustrierten Anfangs-Kritiker einfach 1:1 hinterherredet.klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 25 Mai, 2024 01:05 Ich verstehe Deinen Post in meinem Zusammenhang nicht, denn Du erklärst den Job von jemanden wie GU, aber was hat das mit dem TO Video zu tun?
Ja, kann das aus ziemlich naher Erfahrung bestätigen - in der vordigitalen Zeit waren die sog. "Fachzeitschriften" auch Teil der Industrie, sogar direkt von deren Werbeanzeigen abhängig und genauso "eingebunden" wie heute die YouTuber. Da wurden Titel sogar erst auf den Markt gebracht, wenn es vorher positive Signale der Hersteller gab. Im Prinzip ist das nur der Wechsel eines altbekannten Systems in ein neueres Medium. Ausnahmen gab es zwar, wie z.B. im Computerbereich die c't, aber in der ganzen Fotobranche war das AFAIK schon immer eine eher hoffnungslose Angelegenheit.Jalue hat geschrieben: ↑So 26 Mai, 2024 00:06 Ich nehme die Berichte von Youtubern/Influencern/Fachjournalisten gerne zur Kenntnis, wenn mich ein Produkt interessiert, aber mindestens so aussagekräftig sind Kunden-Kritiken (z.B. bei dem großen, us-amerikanischen Händler B&H), die Meinung mir bekannter Kollegen und vor allem das Hands-on beim Fachhändler.
Ich war ja hier im Forum vor sieben Jahren (aber eher zufallsbedingt) einer der ersten, der darauf hingewiesen hat, weil ich durch Hochschul-Kolleginnen unseres Studiengangs Kommunikation Zugang zu einer kommerziellen Datenbank bzw. B2B-Website kriegte, auf der Influencer ihre Dienste an die Industrie anboten, und ich den damals noch sehr populären Philip Bloom in der Datenbank finden konnte.Jalue hat geschrieben: ↑So 26 Mai, 2024 01:19 Der Punkt ist wohl, dass Influencer (zu denen ich Youtuber zähle) mit dem Pfund der Nahbarkeit und Authentizität wuchern. "Hey, ich bin ich selbst, bin wie du und lüge dich nicht an!" lautet in a nutshell der USP. Viele, vor allem junge Menschen, glauben diesen Bullsh ...t tatsächlich, halten solche Menschen für Freunde, zumindest aber für Rollenmuster.
cantsin hat geschrieben: ↑Sa 30 Dez, 2017 14:02 Vor allem ein sog. "Influencer". Vor ein paar Monaten konnte ich da viel lernen von zwei Hochschul-Kolleginnen von mir, die im Studiengang Marketing und Kommunikation unterrichten und über "influencer marketing" geforscht haben.
Prinzipiell sind Instagram und YouTube-Vlogging (aber auch andere soziale Medien) ein gigantisches Spiel- und Minenfeld des influencer marketing. Dass da massiv Werbung/Schleichwerbung betrieben wird und praktisch jedes Produkt, das in einem Vlog oder Instagram-Foto zu sehen ist, platziert und gesponsert wurde, ist vielleicht bekannt.
Weniger bekannt war mir, wie sehr sich die dafür nötige Infrastruktur mittlerweile professionalisiert hat. Das läuft vor allem über öffentlich nicht zugängliche Datenbanken bzw. Websites, die als Matchmaker zwischen Social Media-Persönlichkeiten ("influencern") und Werbe-Auftraggebern fungieren. In der Datenbank, die meine Kolleginnen präsentierten, konnte ich z.B. Philip Bloom finden, der da seine eigenen Dienste anbot. (Casey Neistat hatte ich nicht gesucht, weil der mir damals noch kein Begriff war.)
Es werden von Agenturen auch Kurse und Schulungen angeboten, wie Vlogger und Instagrammer ihre Reichweite ausbauen bzw. zu Influencern aufsteigen können.
Man kann ziemlich sicher davon ausgehen, dass erst Panasonic und Sony Influencer-Kampagnen unter prominenten YouTube-Vloggern gestartet haben, um ihre Kameras zu bewerben, und dass Canon jetzt eine Gegenkampagne fährt. (Und es funktioniert offenbar, wenn man den Titel dieses threads zum Maßstab nimmt...)
- Die ganze Video-DSLR-Kultur hat sich halt so entwickelt, dass die Leute nicht mehr davon träumen, Kinofilme zu machen (was in der Vergangenheit Laforet und Bloom bedient haben), sondern YouTube-Stars zu werden. Da kann man in der Tat kulturpessimistisch werden...
Moralisch absolut gesehen, ja.
Ich finde ja, dass es sehr seriöse, unabhängige Tester bzw. Rezension-Sites gibt, bei Objektiven Optical Limits (früher PhotoZone), Phillip Reeve und das polnische LensTip. Auf YouTube auch z.B. Curtis Judd für Audiotechnik (der sogar bei allen seinen Rezensionen eine Texttafel-Zusammenfassung am Anfang bringt, so dass man den Rest des Videos nicht unbedingt ansehen muss - aus kommerzieller YouTuber-Perspektive eigentlich tödlich). Oder Leute, die aus Liebhaberei ältere Kameras rezensieren wie z.B. James Warner mit seinem YouTube-Kanal snappiness und Ali O'Keefe mit ihrem Kanal "one month two cameras" (Disclaimer: habe mit ihr gemeinsame Bekannte).Skeptiker hat geschrieben: ↑Mo 27 Mai, 2024 16:52 Heuchelei-Vorwurf (Hypocrisy) beiseite (der lässt sich fast beliebig anbringen je nach Maßstab, den man anlegt - von "moralisch perfektes Verhalten" bis "käuflicher Heuchler"), werden die Präsentatoren der neusten Foto/Video-Werkzeuge nicht verschwinden (vielleicht in Zukunft al AI-Avatare), und wer das Spiel zumindest etwas durchschaut, kann abschätzen, wie der Wahrheitsgehalt etwa ist und die nützlichen Infos mitnehmen, dir trotz allem drinstecken. Komplette Trottel sind die Zuseher ja nun auch nicht!
Die sind wohltuend unaufgeregt, aber wollen/müssen auch nicht topaktuell sein (Curtis Judd ist es trotzdem +/-), um die "Early Adopters" und "Tech Nerds" bereits abzugrasen (in die eigene Viewer-Statistik aufzunehmen), bevor die grosse Menge auftaucht, um den Zeitnachteil mit möglichst ausladender Körpersprache und spektakulären Review-Enthüllungen auszugleichen.cantsin hat geschrieben: ↑Mo 27 Mai, 2024 17:01 Ich finde ja, dass es sehr seriöse, unabhängige Tester bzw. Rezension-Sites gibt, bei Objektiven Optical Limits (früher PhotoZone), Phillip Reeve und das polnische LensTip. Auf YouTube auch z.B. Curtis Judd für Audiotechnik ...