Du kennst den Lars wohl nicht - er ist keiner dieser Hollywood-Erschrecker.
Schon am Sounddesign des Trailer zeigt sich, dass es jemand kann und die gebotenen Möglichkeiten auch ausschöpft.
Fand ich eigentlich gut auf den Punkt gebracht.Alexander Soyez hat geschrieben: Es geht in die Hölle in "The House that Jack Built". Ein großartiger Matt Dillon als Serienkiller in den 70ern erinnert sich auf den letzten Metern vorm Fegefeuer an fünf Episoden seines blutigen Treibens - begleitet in die düstere Unterwelt von seinem von Bruno Ganz gesprochenen Führer. Meist müssen Frauen dran glauben, die zickige Frau, die sich selbst in sein Auto einlädt, die Witwe, die ihn ins Haus lässt, als er ihr eine Aufbesserung ihrer Rente vorgaukelt, die Mutter und ihre zwei Kinder, die ihn auf einen "Jagdausflug" begleiten oder seine naive Geliebte, die er auch noch verhöhnt als er mit ihr endgültig Schluss macht.
Es ist ein Höllenritt. Ein "Keiner wird dir Helfen Blick" in die Seele eines Killers, der sich selbst als unantastbarer Künstler sieht, und ein "Alle schauen Weg-Spiegel" unserer Gesellschaft. Beißend. Böse, aber auch voll mit bitterem Witz. Und, ganz egal wie verstört es einen zurücklässt, wie zynisch, wie frauenfeindlich, selbstgerecht oder doch selbstironisch man Lars von Triers Dantes Inferno-Trip finden kann, es ist das Werk eines Meisters. Ja, es ist bestimmt auch mal wieder eine Form der erzählerischen Selbsttherapie, die man vorgesetzt bekommt, eine vielleicht auch gekränkte und fiese Abrechnung von Triers mit seinen Ex-Frauen, mit unserer Welt, mit seinen Kritikern und mit sich, aber er traut sich etwas. Bricht Tabus, bricht Vorstellungen auf, bringt eindringliche Qual auf die Leinwand ohne in Horror abzugleiten und macht Kino mit unglaublicher Finesse.