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Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen



Hinweise auf interessante Clips im Netz sowie Filme im Fernsehen und Kino (inkl. Dokus übers Filmemachen)
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Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von Skeptiker »

Axel hat geschrieben: So 06 Okt, 2024 06:56 ... Spätestens mit der (übrigens neu komponierten, hab's nachgeguckt) ultrabombastischen Sandalenfilm-Mucke fiel aber der Groschen. Coppola neigte immer schon sehr stark zur großen Oper. Will sagen, alle seine als Meisterwerke gehandelten Jugendfilme sind bei genauerer Betrachtung fast unerträglich prätentiös. Jetzt, kurz vorm Abnippeln, schamlos altersweise, sagte er sich, na und? ...
Dass an Coppola ein Opern-Regisseur verloren ging, wird in seinem berühmten Kriegsspektakel bereits beim Helikopter-Anflug auf das vietnamesische Dorf zu Wagners "Ritt der Walküren" deutlich. Und spätenstens erneut bei Marlon Brandos Auftritt als Colonel Kurtz im Zwilicht des Urwalds, der in der Oper dann wohl im Lichtkegel des einzigen Scheinwerfers gesungen würde.

Nun kann und konnte ich mit Opern nie viel anfangen, und bin entsprechend auch kein Opern-Kenner.

Megalopolis hat etwas von einem gezeichneten 'Comic' und bewegt sich für mich irgendwo zwischen Kitsch und (Kulissen-)Kunst, viel üppiger Ballast, wenig karge Logik und "frische Luft" (nur manchmal, hoch über der Stadt). Nimmt mich gefangen und stösst mich ab - beides. Und stimmt schon, erinnert auch an Metropolis, für den das gleiche gilt. Ambivalente Werke, deren Bilder beeindrucken!



-paleface-
Beiträge: 4653

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von -paleface- »

Grad aus dem Kino raus.

Der Film ist für mich ein Flop vor dem Herrn.

Wenn jemand 120millionen ausgibt und ich ALS Zuschauer nicht 1x lache, weine oder mitfieber... Ist das Ziel ein setzen 6.

Selbst als Satire oder Sozial Kritik funktioniert der Film nicht, weil wir nach dem Film gar keine Lust haben darüber zu diskutieren. Einfach weil der Film so.... Komisch ist.

Und erschreckend ist auch wie klein der Film wirkt. Gar keine Größe... Mann der Film heisst Megapolis... Aber man sieht quasi nix.
Immer nur kleine Sets und großaufnahmen der Darsteller.

Wo zum Teufel ist die Kohle hin?
www.mse-film.de | Kurzfilme & Videoclips

www.daszeichen.de | Filmproduktion & Postproduktion



7River
Beiträge: 4700

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von 7River »

-paleface- hat geschrieben: Mo 07 Okt, 2024 00:39
Wo zum Teufel ist die Kohle hin?
Solltest Du als Filmemacher doch wissen!
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



iasi
Beiträge: 29486

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von iasi »

-paleface- hat geschrieben: Mo 07 Okt, 2024 00:39 Grad aus dem Kino raus.

Der Film ist für mich ein Flop vor dem Herrn.

Wenn jemand 120millionen ausgibt und ich ALS Zuschauer nicht 1x lache, weine oder mitfieber... Ist das Ziel ein setzen 6.
Nicht unbedingt. Der Film hat bei vielen Zuschauern - auch bei denen, die ihn schlecht fanden - etwas bewegt.
Ein Film muss nicht nur unterhalten.
-paleface- hat geschrieben: Mo 07 Okt, 2024 00:39 Selbst als Satire oder Sozial Kritik funktioniert der Film nicht, weil wir nach dem Film gar keine Lust haben darüber zu diskutieren. Einfach weil der Film so.... Komisch ist.
Der Film treibt dich aber offensichtlich um.
Wann wirst du ihn wohl vergessen haben?
-paleface- hat geschrieben: Mo 07 Okt, 2024 00:39 Und erschreckend ist auch wie klein der Film wirkt. Gar keine Größe... Mann der Film heisst Megapolis... Aber man sieht quasi nix.
Immer nur kleine Sets und großaufnahmen der Darsteller.

Wo zum Teufel ist die Kohle hin?



Axel
Beiträge: 17067

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von Axel »

-paleface- hat geschrieben: Mo 07 Okt, 2024 00:39 Wo zum Teufel ist die Kohle hin?
Wie gesagt, verschiedene Leute haben einen anderen Film gesehen. Mir erschien er sehr opulent. Wahr: ich dachte oft, Mensch, dies ist Resolves Sky Replacement, jenes kann eigentlich nur ein K.I.-Bild sein, und dort passt der virtuelle Hintergrund nicht zur Vordergrundstaffage.

Nun ja, über Geschmack lässt sich nicht (konstruktiv) streiten. Es gab eine Zeit für radikale Autorenfilme, aber die ist klar vorbei. So einige 70-er und 80-er Perlen könnten heute kein Publikum mehr finden. Ich selbst finde mich in dieser Review wieder:

Und darin vor allem in der Randbemerkung: Bei manchen Filmen beschleicht mich das Gefühl, sie sind nur für mich gemacht und eben nicht für Otto Normalverbraucher …
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



-paleface-
Beiträge: 4653

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von -paleface- »

Der Film hat doch nur was bei den Leuten bewegt weil es von Coppola ist.
Man denkt sich die ganze Zeit... Was will der Mann mir eigentlich sagen!.. .. Da muss eine tiefe Botschaft drinnen sein?

Schlussendlich baut er aber nur Fragen auf und lässt sie unbeantwortet.
Ist ja manchmal ganz cool so. Aber nach dem Film hatte ich 200 Frage... Und der Film hat mich so ermüdet und demotiviert das ich da gar nicht drüber nachdenken mag.

Große Bilder verspricht der Titel. Wo waren die?
Die Totalen waren alles billige wirkende VFX shots.
Das Colloseum war ein Witz und sein Schluss"park" wirkte wie ein Moodboard von einem Architekten aus meinem Dorf.
Wenn der mit der Frau auf den Dachträgern sitzt, ist gar kein Leben in dem City BG. Immer die selben Vögel Copy Paste.
Die Revolte Szene... Komplett anderer Look. Und alles nur Cgi Menschen auf der Straße die sich zum Teil noch gleich bewegen.

Filme wie Babylon haben gezeigt wie man große Bilder schaft die mit Menschen gefüllt sind.
Sowas hat Megapolis nicht.

Ich will nicht mal behaupten das es Lieblos ist. Sondern es wirkt unfähig und es wirkt als wüsste er es nicht anders.
Schaut man in seine IMBD Film historie verstehe ich sofort warum ihm keiner Geld gegeben hat. Er hat die letzten 20 Jahre nun einmal keinen Film gemacht der geil war.
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iasi
Beiträge: 29486

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von iasi »

-paleface- hat geschrieben: Mo 07 Okt, 2024 09:08 Der Film hat doch nur was bei den Leuten bewegt weil es von Coppola ist.
Man denkt sich die ganze Zeit... Was will der Mann mir eigentlich sagen!.. .. Da muss eine tiefe Botschaft drinnen sein?

Schlussendlich baut er aber nur Fragen auf und lässt sie unbeantwortet.
Ist ja manchmal ganz cool so. Aber nach dem Film hatte ich 200 Frage... Und der Film hat mich so ermüdet und demotiviert das ich da gar nicht drüber nachdenken mag.

Große Bilder verspricht der Titel. Wo waren die?
Die Totalen waren alles billige wirkende VFX shots.
Das Colloseum war ein Witz und sein Schluss"park" wirkte wie ein Moodboard von einem Architekten aus meinem Dorf.
Wenn der mit der Frau auf den Dachträgern sitzt, ist gar kein Leben in dem City BG. Immer die selben Vögel Copy Paste.
Die Revolte Szene... Komplett anderer Look. Und alles nur Cgi Menschen auf der Straße die sich zum Teil noch gleich bewegen.

Filme wie Babylon haben gezeigt wie man große Bilder schaft die mit Menschen gefüllt sind.
Sowas hat Megapolis nicht.

Ich will nicht mal behaupten das es Lieblos ist. Sondern es wirkt unfähig und es wirkt als wüsste er es nicht anders.
Schaut man in seine IMBD Film historie verstehe ich sofort warum ihm keiner Geld gegeben hat. Er hat die letzten 20 Jahre nun einmal keinen Film gemacht der geil war.
Na - aber die Leute stellen sich zumindest Fragen.
Ich weiß noch, dass ich einst im Kino saß und den "Evoks"-Film ertrug. Da stellte ich mir keine Fragen, denn, auch wenn es ein Star-Wars-Film war, war schicht klar, dass der Film ein hohler Abklatsch war, um mir mein Geld aus der Tasche zu ziehen.

Ich hab Youth Without Youth zwar noch immer nicht gesehen, aber Coppolas letzte Filme waren wirklich nicht besonders. Megapolis geb ich mir jedoch sicherlich noch zeitnah.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von Skeptiker »

Ich kann mir vorstellen, dass neben dem Rätsel "Was will der Film eigentlich sagen?" auch das Fehlen einer gewohnten Identifikationsfigur für viele Zuschauer problematisch ist.
Einen Superhelden oder auch nur Helden gibt es eigentlich nicht (auch wenn Adam Driver angeblich einer ist, aber dafür ist seine Filmfigur zu unzugänglich). Die Leitfigur, die weiss, wo's lang geht, der Sympathieträger, der das Herz am richtigen Fleck hat, die Figur, die moralisch und zupackend die Richtung weist, der man vertrauen kann, dass sie den richtigen Weg aus dem Filmgestrüpp findet und am Ende zu Recht Gerechtigkeit erfährt - all das, was die Standard-Hollywood-Movies eben auch ausmacht, ist hier nicht recht greifbar.
Man sucht instinktiv, aber findet nicht, weil all diese "halbseidenen" (ist das ein passendes Wort?) Figuren "wegpflutschen" und irgendwie/irgendwo im Zwilicht stehen (vielleicht ist Laurence Fishburne's Filmcharakter - auch die sonore Erzählerstimme - eine Ausnahme).

Sie warten (lauern) auf ihre Gelegenheit, sie beobachten und kalkulieren kühl ihre Chancen, sie spinnen Intrigen, schmieden Allianzen (aber sind sich eigentlich nur selbst am nächsten), tragen "Masken" oder verlassen sich ganz einfach auf Geld, Macht und/oder Einfluss.

Das 138 Minuten lang um Orientierung ringend auszuhalten und anzusehen (auch wenn's noch so schöne Bilder sind), kann anstrengend sein. Vor allem, wenn es am Ende nicht DIE Auflösung, DAS Fazit gibt, sondern eher ein allgemeines Statement, das einen auch wieder ratlos zurücklässt (zurücklassen kann). Womit der Kreis geschlossen wird: "Was will er, Coppola, uns sagen?".



7River
Beiträge: 4700

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben: Mo 07 Okt, 2024 09:33 Ich weiß noch, dass ich einst im Kino saß und den "Evoks"-Film ertrug.
Sag‘bloß, Du hast einen der „E(w)oks-Filmen“ damals im Kino gesehen?

Laut Deiner Aussage muss es ja kein schönes Kinoerlebnis gewesen sein. Weil Du vermutlich ein entsprechendes Alter hattest. Denn als Kind hätte man durchaus seinen Spaß an dem Film gehabt. Und erst später als Jugendlicher wäre er einen u.U. zu kindgerecht gewesen.

Ich denke mal, dass manche sich in ihrer Vermutung bestätigt fühlen - hinsichtlich Deines Alters. ;-)
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Funless
Beiträge: 5947

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von Funless »

So, jetzt endlich habe ich mir "Megapolis" auch angeschaut.

Es wurde zum Film bereits einiges im Thread geschrieben und deswegen beschränke ich mich nachfolgend "nur" auf meine persönliche Wahrnehmung zum Film.

Kurz und Knapp:

Der Film kam IMHO gute 30 bis 35 Jahre zu spät, denn all das was die "Fabel" (der Untertitel des Films) in seiner Metaphorik behandelt, ist mittlerweile von der heutigen Realität längst überholt worden. Vor zwei/drei Dekaden hätte der Film aus meiner Sicht eine nicht zu unterschätzende "Brisanz" gehabt aber heute (leider) nicht mehr, jedenfalls merkt man, dass Coppola die Grundidee des Plots schon vor mehreren Jahrzehnten entwickelt hat.

Davon abgesehen hat mir die schauspielerische Performance sowohl von von Adam Driver, als auch von Shia LaBeouf gefallen auch wenn man beiden Stellenweise (oberflächlich betrachtet) Overacting unterstellen könnte, doch wäre dies dann eher Coppolas mitunter extrem prätentiöser Inszenierung geschuldet und nicht der Darstellungskunst von Driver und LaBeouf.

Alles in Allem kein Masterpiece von Copolla aber auch kein kompletter filmischer Reinfall, kann man gesehen haben aber es wäre kein Drama wenn man ihn nicht gesehen hat.
Funless has spoken!
.........................................................
"The enemy of art is the absence of limitations."
(Orson Welles)
.........................................................
No Cenobites were harmed during filming.



Jott
Beiträge: 22886

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von Jott »

Habe ihn mir heute angeschaut. Seltsam. Wirr, auch filmisch. Zuweilen arg holprig, vieles zusammengeklaut, funktioniert null. Dustin Hoffman hat sich ins Set verlaufen. Soll die Unterzeile „eine Fabel“ irgend etwas rechtfertigen?

Lässt mich einigermaßen sprachlos zurück. Andere wohl auch.

Wird schon so gewollt sein vom Altmeister. Muss vielleicht noch dreißig Jahre reifen.

Zeit, mal wieder Metropolis von Fritz Lang anzuschauen. Fast 100 Jahre alt!



Axel
Beiträge: 17067

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von Axel »

Funless hat geschrieben: Do 30 Okt, 2025 00:49 Der Film kam IMHO gute 30 bis 35 Jahre zu spät, denn all das was die "Fabel" (der Untertitel des Films) in seiner Metaphorik behandelt, ist mittlerweile von der heutigen Realität längst überholt worden. Vor zwei/drei Dekaden hätte der Film aus meiner Sicht eine nicht zu unterschätzende "Brisanz" gehabt aber heute (leider) nicht mehr, jedenfalls merkt man, dass Coppola die Grundidee des Plots schon vor mehreren Jahrzehnten entwickelt hat.
Ähnliches wird ja von Kubricks Eyes Wide Shut gesagt, der als Unterhaltungsfilm kaum funktioniert und als kontroverser Reißer erst recht nicht. Der Film schien aus der Zeit gefallen zu sein, ein nostalgisches, allzu privates Werk ohne Bezug zu irgendwas, was für den Zuschauer interessant oder relevant sein könnte. Eine Adaption eines Romans aus dem Wien Anfang des 20. Jahrhunderts, komplett mit Walzer. Sein Geheimnis, “falls er eines hatte” (Peter W. Jansen seinerzeit über 2001), nahm Kubrick mit ins Grab. Allerdings entstand EWS vor der Mee-Too-Bewegung und natürlich vor dem Epstein-Skandal. Die Geschichte hinter den kolportierten Sachverhalten des Menschenhändlerrings um Epstein wird durch Vertuschung nur erahnbar. Was sagt sie über unsere Gesellschaft aus? Es gibt eine Kaste der Unantastbaren, für die unsere plebejische Moral nicht gilt, und damit meine ich gar nicht. Das, glaube ich, ist das Thema von EWS. Wir schlafwandeln vor einem mit LED-Weihnachtslichtern verschmierten Nebel aus vertuschtem Grauen. Die zahlreichen, unübersehbaren Hinweise, die wir bekommen, werden mit Lügen weggewedelt. Keine per se überzeugenden Lügen, denn unsere Naivität, gepaart mit Unaufrichtigkeit gegenüber uns selbst, erlaubt und erleichtert die Akzeptanz. Tom Cruise ist der perfekte Posterboy dieser Unaufrichtigkeit, im wahren Leben auch ein Mister Hyde, mit einem Bein in der Gegenwelt, der Welt der Täter und Monster, heimlicher Chef eines Gehirnwäschekults. Anderseits immer wieder Rollen übernehmend, die ihn demaskieren (im Wortsinn in Vanilla Sky, gut gecastet in Magnolia und Collateral). Kann er sich leisten, denn es ist wie im Märchen von Rotkäppchen. Wie kann man nur so blöd sein, einen Wolf für seine Großmutter zu halten? Man kann nicht nur: es ist der Regelfall. Kubrick vertiefte sich für EWS in die Ursprünge von Märchen und Sagen. Und dass die Ursprünge von Märchen düsterer sind, kann man z.B. recht unterhaltsam auf dem neueren Youtube-Kanal „Opa Schatten“ erfahren.

Megalopolis ist sicherlich prätentiös. Es ist wohl Coppola zu verdanken, der behauptete, ominöse Botschaften zu fürchten, aber wohl, weil er auf der Flucht vor der Seichtigkeit des Seins immer wieder dorthin getrieben wurde, Projektion. „Coppolaworld“ ist aber nicht nur Hurz, sondern wie der Kerkeling-Sketch „Hurz“ eine selbstironische Beschäftigung damit. Wovon können wir träumen, wenn uns das Träumen übelgenommen wird, wenn wir deswegen ausgelacht werden? Von unaufrichtigen und naiven Leuten, die Brot und Spiele wollen und nicht sehen (wollen), in was für einer Welt sie leben.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Funless
Beiträge: 5947

Re: Erster Trailer zu Francis Ford Coppolas Megalopolis erschienen

Beitrag von Funless »

Axel hat geschrieben: Sa 08 Nov, 2025 18:32
Funless hat geschrieben: Do 30 Okt, 2025 00:49 Der Film kam IMHO gute 30 bis 35 Jahre zu spät, denn all das was die "Fabel" (der Untertitel des Films) in seiner Metaphorik behandelt, ist mittlerweile von der heutigen Realität längst überholt worden. Vor zwei/drei Dekaden hätte der Film aus meiner Sicht eine nicht zu unterschätzende "Brisanz" gehabt aber heute (leider) nicht mehr, jedenfalls merkt man, dass Coppola die Grundidee des Plots schon vor mehreren Jahrzehnten entwickelt hat.
Ähnliches wird ja von Kubricks Eyes Wide Shut gesagt, der als Unterhaltungsfilm kaum funktioniert und als kontroverser Reißer erst recht nicht. Der Film schien aus der Zeit gefallen zu sein, ein nostalgisches, allzu privates Werk ohne Bezug zu irgendwas, was für den Zuschauer interessant oder relevant sein könnte. Eine Adaption eines Romans aus dem Wien Anfang des 20. Jahrhunderts, komplett mit Walzer. Sein Geheimnis, “falls er eines hatte” (Peter W. Jansen seinerzeit über 2001), nahm Kubrick mit ins Grab.
Ich muss gestehen, dass "Eyes Wide Shut" zu den (wenigen) Filmen von Kubrick gehört, denen ich noch nie groß etwas abgewinnen konnte, was wohl mit Sicherheit auch daran liegt, dass ich Tom Cruise noch nie leiden konnte, bzw. ihn schon immer als einen äußerst unsympathischen Menschen empfunden habe und das auch schon vor seiner Scientology Zeit. Deswegen habe ich den Film auch nur ein einziges Mal geschaut als er damals heraus kam. Und aus dem Grund möchte (und kann) ich zu dem Film jetzt nicht viel schreiben, weil wäre von meiner Seite aus eh sehr subjektiv-negativ gefärbt und somit dem Film ggü. auch ein Stückweit unfair.

Axel hat geschrieben: Sa 08 Nov, 2025 18:32 Megalopolis ist sicherlich prätentiös. Es ist wohl Coppola zu verdanken, der behauptete, ominöse Botschaften zu fürchten, aber wohl, weil er auf der Flucht vor der Seichtigkeit des Seins immer wieder dorthin getrieben wurde, Projektion. „Coppolaworld“ ist aber nicht nur Hurz, sondern wie der Kerkeling-Sketch „Hurz“ eine selbstironische Beschäftigung damit. Wovon können wir träumen, wenn uns das Träumen übelgenommen wird, wenn wir deswegen ausgelacht werden? Von unaufrichtigen und naiven Leuten, die Brot und Spiele wollen und nicht sehen (wollen), in was für einer Welt sie leben.
Coppolas (Haupt)"Botschaft" in "Megalopolis" habe ich schon vernommen und das definitiv aus dem Grund weil die 1980er das erste Jahrzehnt in meinem Leben war das ich vollständig bewusst (also sowohl gesellschaftlich, als auch politisch) wahrgenommen habe und ich daraus resultierend auch zum größten Teil geprägt und sozialisiert wurde.

Und ganz ehrlich, wäre der Film, genauso wie er ist, 1990 oder 1995 erschienen, ich hätte ihn vollständig als Masterpiece gefeiert wegen seinen Botschaften und auch wegen der Art der Inszenierung. Aber heutzutage, als ihn mir anschaute, waren meine Gedanken lediglich: "Okay Francis, hab kapiert was du uns sagen willst aber mein Lieber DAS ist längst überholt. Wir haben mittlerweile ganz andere Probleme."

Die Binse, dass Filme i. d. R. Zeugnisse aus der Zeit ihrer Entstehung, bzw. Bezug dessen sind, ist ja bekannt und eigentlich unbestritten. Die eigentliche Kunst allerdings liegt IMHO darin, die grundsätzliche Relevanz aus der Zeit der Entstehung als zeitloses Werk auch für zukünftige Generationen von Zuschauer als interessant, respektive sehenswert zu schaffen, selbst wenn das wesentliche aus der Entstehungszeit des Films nicht mehr vorhanden ist.
Und genau dabei scheitert "Megalopolis" aus meiner Sicht. Für jemanden von der Gen Z bspw. hat der Film (leider) Null Bezugs-, bzw. Identifikationspunkte und nicht weil die Botschaft nicht verstanden werden würde (die würde vom Gen Z Zuschauer nämlich sehr wohl verstanden werden), sondern weil die gesellschaftlichen Missstände die "Megalopolis" auf Sub-, bzw. Meta-Ebene anprangert in der Form nicht mehr existieren, respektive von etwas viel schlimmeren abgelöst wurden.
Funless has spoken!
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