berlin123 hat geschrieben: ↑Sa 27 Apr, 2024 13:35
...
Hab gerade erst gelesen, dass diese Doku einen Oskar bekommen hat. Die ist auf der VR Brille wirklich extrem beeindruckend.
Hast Du die vieldiskutierte von
Apple gekauft oder das preisgünstigere Konkurrenzmodell?
berlin123 hat geschrieben: ↑Sa 27 Apr, 2024 13:35
Wobei ich sagen muss, bei diesem Youtubevideo des norwegischen YouTubers Magnus dreht sich mir der Magen noch mehr um. Angeblich eine leichte Strecke, aber wie Alex Honnold da mit der Kamera in der Bergwand steht und filmt- autsch
-> Link auf obiges Video
Das Video kannte ich schon.
Das mit der 'leichten Strecke' war wohl nur in Honnold's Eigenwahrnehmung (quasi seinem "Reality Distortion Field" - so wie Steve Jobs einst nachgesagt) zutreffend, der arme
Magnus konnte ab einer gewissen Höhe nicht mehr zurück (falls überhaupt) und wollte sich natürlich auch keine Blösse geben. Und er hat wohl Todesängste durchlitten (durchaus gerechtfertigt - ein Fehltritt oder ein lockerer Stein/Fels hätte genügt, und ..).
Aber es war eben seine Entscheidung, Honnolds Angebot zur "leichten Frei-Kletterei" anzunehmen.
Beide wussten, was sie taten, aber
Honnold's Angebot an einen Anderen, dessen Möglichkeiten er ja etwa einschätzen konnte, war unverantwortlich, dachte ich nach dem Video. Im Prinzip hat er dessen potenziellen Absturz fatalistisch in Kauf genommen. Wenn es nur um sein eigenes Sein oder Nichtsein gegangen wäre, wäre es Eigenverantwortung gewesen, im vollen Bewusstsein (bzw. mit Tunnelblick "Ich schaffe das"), dass kein einziger Fehler erlaubt ist.
So wie bei der Schlüsselstelle am
El Capitan, an der selbst das Filmteam den Atem anhalten oder wegschauen musste, um gleich wieder hinzuschauen, ob Honnold noch da ist. Danach (oder bereits zuvor) haben sich einige Sponsoren von ihm distanziert, weil sie diese 50/50-Kletterei mit Null-Fehlertoleranz mit ihrer Wirkung auf den Kletternachwuchs nicht unterstützen wollten.
Man hat Honnold ja physiologisch (medizinisch) untersucht und festgestellt, dass seine körperlichen Angst- oder Panikreaktionen weniger ausgeprägt sind als bei Normalsterblichen. Und sicher spielt auch sein Konzentrationsvermögen (eben der Tunnelblick) eine Rolle. Ein Phänomen.
Aber abgesehen von diesen angeborenen Eigenschaften: Der Mann hat sich die nötige Zeit genommen (>1 Jahr), um sich intensiv auf diese Kletterei vorzubereiten, und er hat sich die gesamte Route (auch angeseilt) zuvor bis auf den letzten Handgriff eingeprägt. Der Zufall wurde also ausgeschaltet, so weit dies möglich war.
Trotz solcher Gedanken: Ich war froh, dass er am
El Capitan keinen Fehler machte und gönnte dem sympathischen Ausnahme-Freikletterer mit dem sanften Blick seinen singulären Erfolg (so schnell wird sich da wohl kein Nachahmer finden) von Herzen. Wie schon geschrieben: Hoffentlich tritt er künftig rechtzeitig ein paar Schritte (Berge) zurück, sonst ist wohl klar,
wie er einst abtreten wird.