Je älter ich werde, desto kritischer gegenüber den Religionen. Aber natürlich dürfen und müssen - unter vielen anderen - auch religiöse Parteien mitreden.
Wie meinst du denn dieses?
Ich habe mit "nein" gestimmt. Im übrigen ist diese Problematik (wie viele andere auch) viel zu kompliziert, als dass es einfache Antworten gäbe. Bei einer abweichenden Fragestellung wäre meine Abstimmung möglicherweise anders gewesen. Sie hat sowieso nur symbolische Bedeutung, wie auch das Abstimmungsergebnis: 70,8 % ja - 29,2 % nein.Über diese Frage wurde abgestimmt:
Unter welchen Umständen darf man einem Menschen helfen, sich das Leben zu nehmen? Muss der Staat selbstbestimmtes Sterben ermöglichen? Soll Herr Gärtner das tödliche Medikament bekommen?
Die Achtung vor dem grundlegenden, auch das eigene Lebensende umfassenden Selbstbestimmungsrecht desjenigen, der sich in eigener Verantwortung dazu entscheidet, sein Leben selbst zu beenden, und hierfür Unterstützung sucht, tritt in Kollision zu der Pflicht des Staates, die Autonomie Suizidwilliger und darüber auch das hohe Rechtsgut Leben zu schützen.
Bezog sich auf eigene Erfahrung innerhalb der Familie.
Also, das Problem ist, dass ja auch in dem Film angesprochen worden ist, dass gerade die Existenz so einer Option dazu führen kann, dass ein subtiler Druck ausgeübt wird, diese Option zu nutzen.Steelfox hat geschrieben: ↑Di 24 Nov, 2020 17:11 Die Frage des Missbrauchs stellt sich eigentlich nicht. Da die Initiative nur von der betroffenen Person ausgehen kann. Andersrum wäre ja absurd, wenn die Angehörigen zum Arzt sagen würden: "Herr Doktor, welche Mittel gibts denn da?" Der Opa aber sagt: "Moment, nee ich will noch nicht gehen!"
Die völlig unnötige Qual der vermutlich allermeisten Todkranken in den letzten Tagen/Wochen ist mit Sicherheit viel häufiger. Und die m. W. auch in Deutschland einzige legale Methode - der gewaltsame Suizid - ist einfach nur unwürdig.
Ich kann das jetzt nicht als Beleg verlinken. Ich habe aber mal von der schweizerischen Sterbehilfeorganisation Exit gelesen, dass die meisten Menschen, welche den Prozess eines organisierten Suizids in die Wege leiten, am Ende doch eines natürlichen Todes sterben. Nur schon die Möglichkeit, bei Bedarf "im Notfall" diese Option zu haben, beruhigt offenbar.