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TV ist quasi tot



Anschluss eines Videorecorders, Fragen zu TV-Karten, DVB-T, einem PC fürs eigene Mediacenter, ...
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Jott
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Jott »

Im Gegensatz zu den erschreckend vielen Verschwörungsnestern im Web mit und von diversen seltsamen Typen mit erkennbar braunem Drall und Netzwerk sind wir mit unserem Öffi-TV inclusive Peripherie wie Arte sicherlich besser bedient.

Schon klar, dass manche das anders sehen. Bitte schön, eine Demokratie muss das aushalten können.



Pianist
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Pianist »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:37 Gewagte Behauptung. Hast du da irgendeinen Beleg dafür?
Ich maße mir schon an, das beurteilen zu können. Ich habe echt das Gefühl, dass bestimmte Leute erst dann zufrieden sind, wenn die Tagesschau über jeden Flüchtling berichtet, der mal bei Rot über die Ampel gegangen ist.

In den vergangenen Jahren gab es meiner Meinung nach nur einen einzigen Fall, wo die Tagesschau (und andere Medien) einen echten handwerklichen Fehler gemacht haben. Das war nach den Anschlägen in Paris, wo der Eindruck vermittelt wurde, die europäischen Staats- und Regierungschefs marschieren vorne, und das Volk direkt dahinter. Dabei war das in zwei verschiedenen Straßen. Da hätte man etwas sauberer texten müssen. Aber ansonsten sehe ich da keine grundsätzlichen handwerklichen Mängel.

Schau Dir mal eine Kontraste-Sendung vom rbb an. Die Beiträge lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Matthias
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Frank Glencairn
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Frank Glencairn »

Sieht so aus als hätten wir ein fundamental verschiedenes Verständnis von dem Begriff Beleg (und von dem Begriff "handwerklicher Fehler").
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Pianist
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Pianist »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:48 Sieht so aus als hätten wir ein fundamental verschiedenes Verständnis von dem Begriff Beleg (und von dem Begriff "handwerklicher Fehler").
Dann mach doch mal bitte ein Beispiel mit Datum und Uhrzeit. Oder nenne mir eine beliebige Tagesschau-Sendung, und was Dir daran nicht gefallen hat. Dann schaue ich die mir gerne im Online-Archiv an. Glaubst Du wirklich, irgendjemand käme heutzutage damit durch, wenn er vorsätzlich Tatsachen verdreht oder unterschlägt?

Matthias
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dienstag_01
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von dienstag_01 »

Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:45
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:37 Gewagte Behauptung. Hast du da irgendeinen Beleg dafür?
Ich maße mir schon an, das beurteilen zu können. Ich habe echt das Gefühl, dass bestimmte Leute erst dann zufrieden sind, wenn die Tagesschau über jeden Flüchtling berichtet, der mal bei Rot über die Ampel gegangen ist.

In den vergangenen Jahren gab es meiner Meinung nach nur einen einzigen Fall, wo die Tagesschau (und andere Medien) einen echten handwerklichen Fehler gemacht haben. Das war nach den Anschlägen in Paris, wo der Eindruck vermittelt wurde, die europäischen Staats- und Regierungschefs marschieren vorne, und das Volk direkt dahinter. Dabei war das in zwei verschiedenen Straßen. Da hätte man etwas sauberer texten müssen. Aber ansonsten sehe ich da keine grundsätzlichen handwerklichen Mängel.

Schau Dir mal eine Kontraste-Sendung vom rbb an. Die Beiträge lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Matthias
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/u ... 88001.html
Das ist nur die Spitze des Eisberges. Die Tagesschau-Entgegnungen sind auch - zumindest zum Teil - falsch (oder soll ich sagen, gelogen).



Pianist
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Pianist »

Also bitte - die Gemengelage im Ukraine- bzw. Krim-Konflikt war zu diesem Zeitpunkt so unübersichtlich, dass da eine vernünftige journalistische Arbeit kaum möglich war. Bis heute haben da so viele Leute ihre speziellen Interessen, auch in den Kommentarspalten, dass man es kaum hinbekommen wird, alle zufriedenzustellen. Bis heute ist man sich ja nicht mal grundsätzlich darüber einig, ob das nun eine völkerrechtswidrige Annexion war oder nicht, je nach dem, ob man aus westlicher oder russischer Perspektive herangeht.

Matthias
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dienstag_01
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von dienstag_01 »

Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:59 Also bitte - die Gemengelage im Ukraine-Konflikt war zu diesem Zeitpunkt so unübersichtlich, dass da eine vernünftige journalistische Arbeit kaum möglich war. Bis heute haben da so viele Leute ihre speziellen Interessen, auch in den Kommentarspalten, dass man es kaum hinbekommen wird, alle zufriedenzustellen.

Matthias
Natürlich, so lässt sich das erklären. Erst klare *Gemengenlage*, dann wahrheitsgemäße Berichterstattung, anders geht es nicht. Und falsche Bilder im Beitrag, Keinigkeit.
Ich denke, du lässt viel über dein Credo blicken.



Pianist
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Pianist »

Ein Reporter kann das berichten, was er dort sieht. Er kann auch berichten, was andere ihm erzählt haben, und dann wird er auch sagen, dass andere ihm das erzählt haben. Er kann auch sagen, dass es zu bestimmten Punkten widersprüchliche Angaben gibt. Was soll er denn sonst tun? Da waren sogar Soldaten ohne Hoheitsabzeichen im Einsatz...

Matthias
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Frank Glencairn
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Frank Glencairn »

Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:51 Glaubst Du wirklich, irgendjemand käme heutzutage damit durch, wenn er vorsätzlich Tatsachen verdreht oder unterschlägt?

Offensichtlich dachten sie tatsächlich, daß sie mit der Nummer durchkommen.

Und genau das ist ein gutes Beispiel dafür, was die so von ihren Zuschauern halten.
Es ist genau diese unfassbare Überheblichkeit, mit der sie ganz offenkundig davon überzeugt sind, daß
ihre Zuschauer/Leser so komplett verblödet sind, daß die quasi alles schlucken.
Allerdings haben sie die Rechnung im Neuland ohne das Internet gemacht, und sind natürlich sofort damit aufgeflogen.

Ein "Fehler" definiert sich dadurch, daß man ihn nicht mit Vorsatz macht. Das dieser Fake aus Versehen hergestellt wurde, kann nicht mal ein perfekter Untertan wie du ernsthaft annehmen, deshalb ist das Schönsprech "Handwerklicher Fehler" völlig unangebracht.

Der einzige "Handwerkliche Fehler", den sie tatsächlich gemacht haben, ist nicht daß sie die Szene gefaked haben, sondern, daß sie den Fake veröffentlicht haben.

Ähnliches haben im Ukraine Konflikt gesehen.
Wenn schon der konservative Programmbeirat, die Berichterstattung als einseitig, lückenhaft und tendenziell antirussisch kritisiert, dann sagt das einiges über die "Qualität" der Berichterstattung.

Ein Beleg in meinem Sinne wäre ein Bericht mit einer konträren Sicht.
Ist aber nicht. Egal ob Tagesschau, Radio, Spiegel, Stern etc. bis runter zum kleinsten Privatsender und Provinzblatt, quasi die wortgleichen und völlig identischen Meldungen, egal zu welchem Thema. Keine Kontroversen, keine Alternativmeinungen. Wer sich ne Meinung bilden möchte, ist mittlerweile bei Satiresendungen besser informiert.
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Frank Glencairn
Beiträge: 23186

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Frank Glencairn »

Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 12:14 Ein Reporter kann das berichten, was er dort sieht. Er kann auch berichten, was andere ihm erzählt haben, und dann wird er auch sagen, dass andere ihm das erzählt haben.

Und wo genau in der Ukraine hat der Reporter einen syrischen Hubschrauber gesehen?
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nic
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von nic »

Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:59 Also bitte - die Gemengelage im Ukraine- bzw. Krim-Konflikt war zu diesem Zeitpunkt so unübersichtlich, dass da eine vernünftige journalistische Arbeit kaum möglich war. Bis heute haben da so viele Leute ihre speziellen Interessen, auch in den Kommentarspalten, dass man es kaum hinbekommen wird, alle zufriedenzustellen. Bis heute ist man sich ja nicht mal grundsätzlich darüber einig, ob das nun eine völkerrechtswidrige Annexion war oder nicht, je nach dem, ob man aus westlicher oder russischer Perspektive herangeht.

Matthias
Die Gemengelage hinter jeder Berichterstattung ist unübersichtlich. Nur beim Ukrainekonflikt war es offensichtlich unübersichtlich. Problematisch ist die Überhöhung scheinbarer Fakten und die fetischisierte Ausrichtung auf ein simples Ursache-Wirkungsprinzip im Dienste eines intendierten Narrativs zu Ungunsten einer vielschichtigen und wertneutralen Aufschlüsselung komplexer Verflechtungen.



dienstag_01
Beiträge: 13477

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von dienstag_01 »

Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 12:14 Ein Reporter kann das berichten, was er dort sieht. Er kann auch berichten, was andere ihm erzählt haben, und dann wird er auch sagen, dass andere ihm das erzählt haben. Er kann auch sagen, dass es zu bestimmten Punkten widersprüchliche Angaben gibt. Was soll er denn sonst tun? Da waren sogar Soldaten ohne Hoheitsabzeichen im Einsatz...

Matthias
Ja, manchmal ist Journalismus schwierig. Daher greift im Zweifel die eigene Überzeugung. Das ist eine Tatsache. (Daher sollte man das Attribut objektiv vorsichtig verwenden).
Wenn für diese Überzeugung aber Inhalt inszeniert wird, was ist das dann?



blickfeld

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von blickfeld »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 12:17
Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 12:14 Ein Reporter kann das berichten, was er dort sieht. Er kann auch berichten, was andere ihm erzählt haben, und dann wird er auch sagen, dass andere ihm das erzählt haben.
Und wo genau in der Ukraine hat der Reporter einen syrischen Hubschrauber gesehen?
Frank, unterstellen macht das ganze nicht sinnvoller. Ich zittiere Matthias gerne noch einmal:
Ein Reporter kann das berichten, was er dort sieht. Er kann auch berichten, was andere ihm erzählt haben, und dann wird er auch sagen, dass andere ihm das erzählt haben.
hier nur noch die stellungnahme des zuständigen reporters damals, als zitat aus dem tagesspiegel (www.tagesspiegel.de/medien/falsche-bild ... 37680.html)
. "Die Manipulation von Informationen und Bildern ist im Ukraine-Konflikt ein gängiges Muster. Als Korrespondenten sind wir um höchste Sorgfalt bemüht", schrieb der Moskauer ARD-Mann. "Das ARD-Team prüft unter hohem Zeitdruck Quellen, ordnet ein und hat selbst Manipulationen aufgedeckt und hierüber berichtet. Trotz unseres intensiven Bemühens, ist uns nun ein Fehler unterlaufen." Das ukrainische Fernsehen habe "einen kurzen Ausschnitt von einem abstürzenden Helikopter gezeigt, den wir – neben authentischen Material der Nachrichtenagentur AP – als etwa zweisekündige Sequenz in Beiträge aufgenommen haben".

Lielischkies schrieb damals weiter: "Die Tatsache des Abschusses selbst war zu dieser Zeit gestern unstrittig. Uns fehlte an dieser Stelle sicher das nötige Misstrauen, mit dem wir sonst an externes Bildmaterial herangehen. Dafür entschuldigen wir uns und bedauern es sehr. Er versicherte: "Unser Misstrauen fremden Quellen gegenüber ist noch weiter geschärft worden. Wir danken dem User, der uns auf den tatsächlichen Ursprung des Videos hingewiesen hat!" Der Forderung der Kritiker im Netz, die ARD müsse sich nicht nur "versteckt" in einem Blog entschuldigen, sondern in der "Tagesschau" selbst mit ihrer deutlich höheren Reichweite, ist die ARD bis heute nicht nachgekommen.
jedem sollte klar sein, das fehler immer in jedem job passieren. jedoch eine absichtlichkeit ohne beweise zu unterstellen ist einfach quatsch.



handiro
Beiträge: 3259

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von handiro »

Ich finde WoWu sieht die Interventionspolitik der USA in Mittel-und-Südamerika ganz richtig. Das ist alles historisch bewiesen und wird bis heute gnadenlos so weiter betrieben. Auch über die Haltung unserer Regierung in den Fällen Colonia Dignidad, Mercedes in Argentinien etc. wird in den ö.r. Sendern nur widerwillig, falsch, nachts um 3 Uhr oder gar nicht berichtet. Gute Filme gibts kaum dafür täglich 20 Krimis mit Mordopfer und durchgeknallten Kommissaren, die den Zuschauer emotional auf die Abschaffung der Grundrechte vorbereiten. "Durchsuchungsbefehl? Dauert zu lange" und dann tritt man die Tür ein. Gerne schlägt der Kommissar auch mal zu.....Diese Drehbuch Klitschen kotzen mich an!
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



Drushba
Beiträge: 2513

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Drushba »

7nic hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 12:25
Die Gemengelage hinter jeder Berichterstattung ist unübersichtlich. Nur beim Ukrainekonflikt war es offensichtlich unübersichtlich. Problematisch ist die Überhöhung scheinbarer Fakten und die fetischisierte Ausrichtung auf ein simples Ursache-Wirkungsprinzip im Dienste eines intendierten Narrativs zu Ungunsten einer vielschichtigen und wertneutralen Aufschlüsselung komplexer Verflechtungen.
Gerade beim Ukrainekonflikt ist die Lage nicht unübersichtlich - wenn man genau hinschaut oder hinschauen will. In den Rechenschaftsberichten der Duma tauchte relativ bald die exakt begründete Kostenstelle der Propaganda auf. Später wurde im TV von Putin höchstpersönlich schenkelklopfend der russischen Öffentlichkeit mitgeteilt, wie schlau man den Westen auf der Krim und im Donbas vorgeführt hatte.

Zu gleichen Zeit behaupteten Neurechte wie Ken Jebsen, daß es sich bei den anonym Uniformierten auf der Krim überhaupt nicht um russische Soldaten handeln würde, das sei reine Natopropaganda. Genügend Idioten posteten das in den sozialen Netzwerken, so daß es zur alternative Erzählung wurde. Angeblich wolle der böse Westen Rußland in eine militaristische Ecke stellen.

In Rußland wird offen über die Rolle des russischen Miltärs im Donbas diskutiert. U.a. wird argumentiert, daß man die Mittel für Propaganda noch weiter aufstocken will, weil der Donbas ohne den Einsatz dieser Lügen nicht zu halten sei. In den deutschen und europäischen Netzwerken wird dies jedoch immer noch gemäß der russischen Propaganda als "Kampf gegen den Faschismus" gelabelt und genügend Wutdeutsche springen darauf an. Zur gleichen Zeit werden antisemitische Stereotypen wie der angeblichen "Soros-Verschwörung" bemüht (bei den Nazis: "die Rothschilds") um diffus Amerikaner und den Westen als Urheber darzustellen. Die Dummheit und Eitelkeit der Putinversteher zeigt sich mittlerweile sogar darin, daß eher noch die Nazis entschuldigt werden, wenn auf die historischen Parallelen hingewiesen wird, als daß die russischen (und in Rußland offen eingeräumten) Propagandalügen erkannt und bekämpft werden.

Wer sich lange genug mit den "alternativen Fakten" beschäftigt hat, ist irgendwie ziemlich stolz darauf und hat dies als Teil seiner Identität übernommen. Und bereit, jede Lüge weiterzutragen, selbst wenn die Urheber dieser Lügen offen und im TV über diese Blödheit ihrer westlichen Anhänger lachen. Hier trifft Stolz auf Eitelkeit - gleich zwei biblische Todsünden ;-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von WoWu »

Es stellt sich ja auch eine generelle Frage, nämlich die nach der Objektivität der Berichterstattung in Gänze.
Woher hat denn Domain seinen Eindruck, die Situation in Venezuela seiauf Misswirtschaft und ein Systemversagen zurück zu führen ?
Doch sicher aus den ihm vorliegenden Berichten der Presse.
Das dies unzutreffend ist, ist leicht nachgewiesen und anhand von Beispielen bereits belegt.

Selbst signifikante Vorkommnisse, wie die der Verbrennung eines Studenten bei lebendigem Leib während einer Demonstration ist in der Tagesschau zwar berichtet aber der Anschein erweckt worden, dass das Verschulden daran bei der Niederschlagung der Demonstration durch die Polizei zu suchen ist.
Dass der Mensch von Opositionsanhängern angezündet wurde, weil er sich für die Regierung ausgesprochen hat, ist einfach nur verschwiegen worden.
Auch dass die größte Zahl der Toten überhaupt nicht mit dem Demonstrationsthema zusammenhängt (z.B. Folgen von Plünderungen oder andern, nicht politisch motivierten Straftaten), findet sich in keiner Veröffentlichung solcher Medien.

Ich könnte die Beispiele so fortsetzen. Resultat ist aber, dass die Berichterstattung ihre Folgen zeigt, wie man an Domains Äußerung leicht erkennt.

Das ist also das Resultat, das Pianist mit seiner „objektiven Berichterstattung“ erreicht. Herzlichen Glückwunsch.
Mal ganz davon abgesehen, dass er auch nur behauptet und nicht belegt.
Andernfalls hätte er wohl konkret widersprochen, anstatt in Polemik auszuweichen.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de
Zuletzt geändert von WoWu am Mo 09 Jul, 2018 14:21, insgesamt 2-mal geändert.



nic
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von nic »

Drushba hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:06
7nic hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 12:25
Die Gemengelage hinter jeder Berichterstattung ist unübersichtlich. Nur beim Ukrainekonflikt war es offensichtlich unübersichtlich. Problematisch ist die Überhöhung scheinbarer Fakten und die fetischisierte Ausrichtung auf ein simples Ursache-Wirkungsprinzip im Dienste eines intendierten Narrativs zu Ungunsten einer vielschichtigen und wertneutralen Aufschlüsselung komplexer Verflechtungen.
Gerade beim Ukrainekonflikt ist die Lage nicht unübersichtlich - wenn man genau hinschaut oder hinschauen will. In den Rechenschaftsberichten der Duma tauchte relativ bald die exakt begründete Kostenstelle der Propaganda auf. Später wurde im TV von Putin höchstpersönlich schenkelklopfend der russischen Öffentlichkeit mitgeteilt, wie schlau man den Westen auf der Krim und im Donbas vorgeführt hatte.

Zu gleichen Zeit behaupteten Neurechte wie Ken Jebsen, daß es sich bei den anonym Uniformierten auf der Krim überhaupt nicht um russische Soldaten handeln würde, das sei reine Natopropaganda. Genügend Idioten posteten das in den sozialen Netzwerken, so daß es zur alternative Erzählung wurde. Angeblich wolle der böse Westen Rußland in eine militaristische Ecke stellen.

In Rußland wird offen über die Rolle des russischen Miltärs im Donbas diskutiert. U.a. wird argumentiert, daß man die Mittel für Propaganda noch weiter aufstocken will, weil der Donbas ohne den Einsatz dieser Lügen nicht zu halten sei. In den deutschen und europäischen Netzwerken wird dies jedoch immer noch gemäß der russischen Propaganda als "Kampf gegen den Faschismus" gelabelt und genügend Wutdeutsche springen darauf an. Zur gleichen Zeit werden antisemitische Stereotypen wie der angeblichen "Soros-Verschwörung" bemüht (bei den Nazis: "die Rothschilds") um diffus Amerikaner und den Westen als Urheber darzustellen. Die Dummheit und Eitelkeit der Putinversteher zeigt sich mittlerweile sogar darin, daß eher noch die Nazis entschuldigt werden, wenn auf die historischen Parallelen hingewiesen wird, als daß die russischen (und in Rußland offen eingeräumten) Propagandalügen erkannt und bekämpft werden.

Wer sich lange genug mit den "alternativen Fakten" beschäftigt hat, ist irgendwie ziemlich stolz darauf und hat dies als Teil seiner Identität übernommen. Und bereit, jede Lüge weiterzutragen, selbst wenn die Urheber dieser Lügen offen und im TV über diese Blödheit ihrer westlichen Anhänger lachen.
Genau das ist eine Prototyp-Verschwörungstheorie. Und ein Paradebeispiel unlauterer Diskussion. Faktenserzung durch Definition. Vielleicht stellt sich am Ende aber tatsächlich heraus, dass Putin und seine Schergen die beste PR-Agentur aller Zeiten sind oder beschäftigen.



Drushba
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Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Drushba »

7nic hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:18 Genau das ist eine Prototyp-Verschwörungstheorie. Und ein Paradebeispiel unlauterer Diskussion. Faktenserzung durch Definition. Vielleicht stellt sich am Ende aber tatsächlich heraus, dass Putin und seine Schergen die beste PR-Agentur aller Zeiten sind oder beschäftigen.
Oh boy... Wie gesagt, wer einmal verblendet ist, will nicht mal mehr nachlesen was offen einsehbar ist. Aus russischer Quelle, wohlgemerkt.
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



nic
Beiträge: 2028

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von nic »

Drushba hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:24
7nic hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:18 Genau das ist eine Prototyp-Verschwörungstheorie. Und ein Paradebeispiel unlauterer Diskussion. Faktenserzung durch Definition. Vielleicht stellt sich am Ende aber tatsächlich heraus, dass Putin und seine Schergen die beste PR-Agentur aller Zeiten sind oder beschäftigen.
Oh boy... Wie gesagt, wer einmal verblendet ist, will nicht mal mehr nachlesen was offen einsehbar ist. Aus russischer Quelle, wohlgemerkt.
Was unterstellst du mir? Du weißt nicht was ich weiß, glaube zu wissen und glaube. Du fühlst dich auf einem Feldzug, sortierst in gut und böse. Das ist naiv.



domain
Beiträge: 11062

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von domain »

Was auch immer berichtet wird, wahr ist etwas nur dann, wenn eine Tasache, ein Bericht oder eine Meinung einvernehmlich von allen Menschen dieser Welt geteilt wird (z.B. die Erde ist eine Kugel). Und dass es in Venezuela der großen Mehrheit der Menschen immer schlechter geht, wirst wohl auch du WoWu nicht bestreiten wollen. Über die Ursachen können wir ja geteilter Meinung sein, aber keine wird der Wahrheit entsprechen, auch deine nicht.

Ein UN-Report aus dem Guardian sagt:
Critics say Maduro has used increasingly authoritarian tactics as Venezuela’s economy has spiralled deeper into recession and hyperinflation, fuelling discontent and prompting hundreds of thousands to emigrate in the past year.
"The time has come for the Council to use its voice to speak out before this tragic downward spiral becomes irreversible,” Leila Swan of Human Rights Watch said in a statement on Friday.



tehaix
Beiträge: 481

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von tehaix »

7nic hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:33 Was unterstellst du mir? Du weißt nicht was ich weiß, glaube zu wissen und glaube. Du fühlst dich auf einem Feldzug, sortierst in gut und böse. Das ist naiv.
Fairerweise muss man sagen, dass du ihm ebenfalls so einiges unterstellst: Eine "Prototyp-Verschwörungstheorie" aufzuziehen. Ohne dass du weißt, was Drushba weiß oder glaubt. Du unterstellst ihm auch einen "Feldzug", vielleicht um die potenzielle Bedeutung seiner Ausführungen zu marginalisieren? Ein Begriff jedenfalls, der die Glaubwürdigkeit deines Gesprächspartners diffamiert. Ob bewusst oder unbewusst von dir so eingesetzt, kann ich natürlich nicht einschätzen. Vielleicht solltest du die Standards die du an Andere anlegst also auch bei dir selbst besser berücksichtigen?

Mich würde es aber tatsächlich interessieren, ob Drushba ein paar (russischsprachige) Quellen für seine Statements verlinken könnte. Würde mich interessieren. Ich habe aus meinem russischsprachigen Freundeskreis schon ähnliches gehört, es aber noch nie gegenchecken lassen. Selbst bin ich des Russischen leider nicht mächtig :/ Aber da würden sich ja Übersetzer finden.



Frank Glencairn
Beiträge: 23186

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Frank Glencairn »

Vielleicht sollten wir "Verschwörungstheorie/Theoretiker" erst mal definieren, ich hab den Eindruck, jeder versteht hier was anderes darunter.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



nic
Beiträge: 2028

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von nic »

tehaix hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:53
7nic hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:33 Was unterstellst du mir? Du weißt nicht was ich weiß, glaube zu wissen und glaube. Du fühlst dich auf einem Feldzug, sortierst in gut und böse. Das ist naiv.
Fairerweise muss man sagen, dass du ihm ebenfalls so einiges unterstellst: Eine "Prototyp-Verschwörungstheorie" aufzuziehen. Ohne dass du weißt, was Drushba weiß oder glaubt. Du unterstellst ihm auch einen "Feldzug", vielleicht um die potenzielle Bedeutung seiner Ausführungen zu marginalisieren? Ein Begriff jedenfalls, der die Glaubwürdigkeit deines Gesprächspartners diffamiert. Ob bewusst oder unbewusst von dir so eingesetzt, kann ich natürlich nicht einschätzen. Vielleicht solltest du die Standards die du an Andere anlegst also auch bei dir selbst besser berücksichtigen?
Gut erkannt. Das war durchaus beabsichtigt. Der Unterschied ist nur: Ich behaupte nicht, dass ich die Wahrheit kenne. Ich möchte nur aufzeigen, dass jeder Versuch eine einfache Wahrheit zu propagieren eben genau das ist: Propaganda. Die vereinfachende Konstruktion einer persuasiven Erzählung.



Funless
Beiträge: 5502

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Funless »

domain hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:50 Was auch immer berichtet wird, wahr ist etwas nur dann, wenn eine Tasache, ein Bericht oder eine Meinung einvernehmlich von allen Menschen dieser Welt geteilt wird (z.B. die Erde ist eine Kugel).
Naja .... soweit mir bekannt, gibt es wohl einige Menschen, die nicht die Tatsache/den Bericht/die Meinung teilen, dass die Erde eine Kugel sei.

Ist es dann automatisch nicht wahr, respektive nicht die Wahrheit?

Bei solchen Diskussionen muss ich immer an den Satz von Prof. Dr. Hunscha von der TU Berlin denken, den er mal bei einer seiner Vorlesungen zum Besten gab:
Denken Sie beim Begriff "Wahrheit" immer daran, jeder Mensch hat seine eigene.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von WoWu »

domain hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 14:50 Was auch immer berichtet wird, wahr ist etwas nur dann, wenn eine Tasache, ein Bericht oder eine Meinung einvernehmlich von allen Menschen dieser Welt geteilt wird (z.B. die Erde ist eine Kugel). Und dass es in Venezuela der großen Mehrheit der Menschen immer schlechter geht, wirst wohl auch du WoWu nicht bestreiten wollen. Über die Ursachen können wir ja geteilter Meinung sein, aber keine wird der Wahrheit entsprechen, auch deine nicht.

Ein UN-Report aus dem Guardian sagt:
Critics say Maduro has used increasingly authoritarian tactics as Venezuela’s economy has spiralled deeper into recession and hyperinflation, fuelling discontent and prompting hundreds of thousands to emigrate in the past year.
"The time has come for the Council to use its voice to speak out before this tragic downward spiral becomes irreversible,” Leila Swan of Human Rights Watch said in a statement on Friday.

Es ist völlig unstrittig, dass es deny Menschen schlecht geht.
Nur ist Deine Begründung ... Misswirtschaft, weil Kommentare der Medien das suggerieren.
https://www.tagesschau.de/ausland/venezuela-281.html
Du lässt Dich manipulieren.

Auch das verlinkte Zitat ist völlig Richtig.
Venezuela die Schaffung einer Kommission zur Konsolidierung der Refinanzierung und Umstrukturierung der Außenverschuldung iniziiert, um die finanziellen Sanktionen zu überwinden. Einige Tage später kam eine Gruppe von Inhabern venezolanischer Schuldverschreibungen aus den USA, Panama, Großbritannien, Portugal, Kolumbien, Chile, Argentinien, Japan und Deutschland nach Caracas. Das Treffen war Teil einer ersten Annäherung im Hinblick auf die von Maduro aufgeworfene Neuverhandlung und Restrukturierung.
Nichts Anderes besagt und fordert Deine Vetlinkung.

Nämlich dass die Blockade im Interesse der Bevölkerung aufgehoben werden muss denn das Land ist nit pleite, wie so gern berichtet wird.
Ganz im Gegenteil.
Im Juli 2017 informierte zum Beispiel der Makler Delaware darüber, dass seine Korrespondenzbank, die PNC Bank aus den USA, sich geweigert habe, Fonds der Pdvsa anzunehmen.
Im August 2017 benachrichtigte die Novo Banco aus Portugal Caracas , dass die Durchführung von Dollar-Transaktionen unmöglich ist, da die zwischengeschalteten US-Banken blockiert seien. Später konnte auch die Bank of China Frankfurt, Verbündete von Caracas, 15 Millionen Dollar, die Venezuela der kanadischen Bergbaugesellschaft Gold Reserve schuldete, nicht überweisen. Im November 2017 wurden über 39 Millionen Dollar für die Bezahlung von Lebensmitteleinkäufen für die Weihnachtfeierlichkeiten an Caracas zurück überwiesen, weil die Referenzbanken der Lieferanten kein Geld aus Venezuela akzeptierten…

Andererseits wurde Anfang September 2017 bekannt, dass die Finanzgesellschaft Euroclear, eine Tochter der US-Bank JP Morgan, eine Zahlung von 1,2 Milliarden Dollar blockierte, die von der venezuelanischen Regierung für den Kauf von Medikamenten und Lebensmitteln geleistet wurde. Dies verhinderte den Erwerb von 300.000 Dosen Insulin.
Zur gleichen Zeit weigerte sich ein kolumbianisches Labor, das zur schwedischen BSN Medical gehört, die Bezahlung einer Ladung von Primaquin, einem Medikament zur Behandlung von Sumpffieber und Malaria, von Venezuela anzunehmen.

Das Ziel all dieser Blockaden ist zu verhindern, dass die bolivarische Regierung ihre Mittel verwenden kann, um die Lebensmittel und Medikamente zu erwerben, die die Bevölkerung braucht.
All das in der Absicht, die Leute in den Protest zu treiben und Chaos im Gesundheitssystem zu erzeugen, was das Leben von Tausenden von Erkrankten in Gefahr bringt.

Ich weiß nun nicht, warum Du der Propaganda des RBB (oben verlinkt) mehr glaubst, als den Fakten aber ich hoffe, dass solche Leute, nach einer möglichen militärischen Intervention, sich nicht auch noch in ihrer Gutmenschenart wohl fühlen, in dem Glauben, die Menschheit gerettet zu haben.
Solche Leute sind nämlich die eigentlichen Täter.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



Drushba
Beiträge: 2513

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Drushba »

Funless hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 15:22
Denken Sie beim Begriff "Wahrheit" immer daran, jeder Mensch hat seine eigene.
Das stimmt. Und neben der eigenen gibt es noch eine objektive Wahrheit. Wenn jemand am Ertrinken ist, so ist dies die objektive Wahrheit. Der Karl-Popper-Anhänger wird sagen: "Es sieht wirklich so aus, als ob er ertrinken würde, aber wir können dies nicht mit letzter Gewissheit sagen." Ein Kantianer wird sagen: "Woher wissen wir, daß wir unseren Sinnen dergestalt vertrauen können, daß wir das Ertrinken an sich erkennen können?". Der Relativist bzw. Putinanhänger wird sagen: "Woher wissen wir, daß er ertrinkt und nicht den Ozean attackiert, indem er ihn in seine Lunge füllt?". ;-)


@tehaix: Das lief auf Rossia1, ich durchforste mal die Mediathek und stelle was zusammen, auch mit Link zum Dumabericht. Interessant sind auch Talkshows in welchen u.a. hohe Offiziere und Generalstabsmitglieder auftreten. Nur nicht heute, sitze gerade noch über einem Förderantrag, vor dem ich mich erfolgreich drücke ;-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



nic
Beiträge: 2028

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von nic »

Drushba hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 16:33
Funless hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 15:22
Das stimmt. Und neben der eigenen gibt es noch eine objektive Wahrheit. Wenn jemand am Ertrinken ist, so ist dies die objektive Wahrheit. Der Karl-Popper-Anhänger wird sagen: "Es sieht wirklich so aus, als ob er ertrinken würde, aber wir können dies nicht mit letzter Gewissheit sagen." Ein Kantianer wird sagen: "Woher wissen wir, daß wir unseren Sinnen dergestalt vertrauen können, daß wir das Ertrinken an sich erkennen können?". Der Relativist bzw. Putinanhänger wird sagen: "Woher wissen wir, daß er ertrinkt und nicht den Ozean attackiert, indem er ihn in seine Lunge füllt?". ;-)


@tehaix: Das lief auf Rossia1, ich stelle mal was zusammen auch mit Link zum Dumabericht. Nur nicht heute, sitze gerade noch über einem Förderantrag, vor dem ich mich erfolgreich drücke ;-)
Er ist ein neurechter, verschwörungsgläubiger, antisemitischer Putinversteher und Friendensaktivist, lasst ihn mit gutem Gewissen für Demokratie und Menschenrechte ertrinken. Ich meine, ähm, ich würde ihm ja gerne helfen, aber leider stehen Schwimmringe auf der Sanktionsliste.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von WoWu »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 15:09 Vielleicht sollten wir "Verschwörungstheorie/Theoretiker" erst mal definieren, ich hab den Eindruck, jeder versteht hier was anderes darunter.
Verschwörung ist immer genau die „Keule“, wenn einem die Argumente ausgehen oder man Argumente nicht widerlegen kann weil „Verschwörung“ -völlig zuunrecht- negativ belegt ist.
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Drushba
Beiträge: 2513

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von Drushba »

WoWu hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 16:49
Verschwörung ist immer genau die „Keule“, wenn einem die Argumente ausgehen oder man Argumente nicht widerlegen kann und „Verschwörung“ -völlig zuunrecht- negativ belegt ist.
Nein. Ich verfolge das Geschehen in Venezuela ebenfalls kritisch, gerade auch weil ich gehofft hatte, daß es diesmal gelingen möge eine gerechtere Gesellschaftsform zu etablieren. Dennoch gibt es einen Unterschied zwischen offener Lüge, wie sie die VTler nutzen und welche 1000-fach in Echokammern wiederholt aufgrund ihrer Masse als Wahrheit erscheint, und recherchierbaren Fakten, die auch einer kritischen Überprüfung standhalten. Klassische VTler sind z.B. Holocaustleugner oder Impfgegner. Im ersten Fall wird versucht die Geschichte zu verwischen, im zweiten sterben Menschen, obwohl sie nach Stand der Medizin überleben hätten können. In jedem Fall wird viel Geld verdient. Verschwörungstheorien lohnen sich eben monetär, weil Lügen so schön klar und einfach sind und die Bedürfnisse der man-wird-doch-nochmal-sagen-dürfen-Deppen bedienen.
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.
Zuletzt geändert von Drushba am Mo 09 Jul, 2018 17:02, insgesamt 1-mal geändert.



dosaris
Beiträge: 1701

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von dosaris »

Pianist hat geschrieben: Mo 09 Jul, 2018 11:03 Allein schon der Vorwurf, dass deutsche Medien selektiv und falsch berichten, ist absurd.
und dies vor dem Hintergund des Gerichtsurteils,

es ist legitim darzustellen: Bild lügt

ist schon eine steile These.

ne,
das hat nix mit der rechten Aktion-Lügenpresse zu tun.

Aber Heiligsprechung der Presse wäre mir zu kühn.

siehe aktuell zB hier:
https://www.heise.de/tp/features/OPCW-B ... 06221.html

Auch wenn in D ist es sicher um Klassen besser ist als hier in Nord-Amerika.
Zuletzt geändert von dosaris am Mo 09 Jul, 2018 18:30, insgesamt 1-mal geändert.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von WoWu »

@Funless
Das war auch nicht auf Dich und schon gar nicht persönlich gemünzt.
Nur kann ich solche nonsens Argumente nicht mehr gut hören. Speziell nicht, in einer faktengetriebenen Diskussion.

Ich habe oben einen der Propagandabeiträge der Tagesschau verlinkt und wenn man mal die Suchsnfrahe bemüht, kommen solche, oder ähnliche Beiträge in Mengen vor.
Ich habe leider nicht den Einzelbeitrag über den verbrannten Studenten gefunden (erinnere mich aber noch sehr deutlich, an meine Reaktion, als ich ihn gesehen habe) aber viele der Tagesschaubeiträge führen in einem Athemzug mit der Nennung der Anzahl der Toten, den Umstand, das die Polizei gegen die Demonstranten vorgeht.
Die Schlussfolgerung wird den Zuschauern geradezu vorgelegt.
Das ist für mich sowas von Propaganda, wie sie im Buch steht.
Ich bin allerdings auch erschütternd darüber, wie viele hier solchen Pressemist glauben.
Ich gebe zu, sich über Venezuela zu informieren ist nicht jedermanns Sache. Das Beispiel steht auch nur exemplarisch für ungezählte Themen, in denen die Presse gezeigt hat, dass sie nur Mittel zu einem meist niedrigen Zweck ist.

Pianists Glaube an die freie Presse ist wirklich naiv.
Gute Grüße, Wolfgang

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domain
Beiträge: 11062

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von domain »

@ WoWu
Eine allgemeine Misswirtschaft ist ja nur die Folge von Privilegienritterei, Freunderlwirtschaft und Machtambitionen.

Aus der Wikipedia, die aber sowieso nur Unwahrheiten verbreitet:

"Auch die Petro-Wirtschaft wurde von den von der Führung installierten Funktionären "geplündert". Bei der schweizerischen Bankenaufsicht liefen Verfahren zur PDVSA. Gemäß einem Bericht des venezolanischen Parlaments seien zwischen 2004 und 2014 nicht weniger als elf Milliarden Dollar abgezweigt worden. Der ehemalige Vize-Energieminister bis 2006 wurde mit drei anderen PDVSA-Funktionären im Oktober 2017 in Spanien verhaftet.
Die Chavisten "züchteten" eine eigentliche privilegierte Herrschaftsschicht heran, welche sich nach dem Verlust der parlamentarischen Mehrheit im Jahr 2015 mit allen Mitteln an die Macht klammerte.
Die Loyalität der Armee zur chavistischen Regierung beruhte auf Privilegien: Ein Zahlungsausfall gegenüber der USA trat auch während der Versorgungskrise der Jahre 2015–2017 trotz aller (Kriegs-)Rhetorik nie ein, da die Regierung offene Finanzkanäle brauchte für die Dollars, mit denen sie sich Loyalität kaufte. Staatsangestellte wohnten gratis und verfügten über Essensbeihilfen; ihnen wurde bei Untreue zur Regierung angedroht, diese Privilegien zu verlieren."



dienstag_01
Beiträge: 13477

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von dienstag_01 »

Hier kann man sich mal ein eigenes Bild von der Ukraine-Berichterstattung der Tagesthemen machen (um diesen Fall ging es auch oben in dem verlinkten FAZ-Beitrag):

Tagesthemenbeitrag (in der ARD-Mediathek nicht mehr vorhanden), man braucht etwas Geduld, bis der Download startet:
http://web.archive.org/web/201405260421 ... m.h264.mp4

und hier das Video von der Veranstaltung im Stadion (keine gute Qualität):
https://www.youtube.com/watch?v=72auWs93Upw



WoWu
Beiträge: 14819

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von WoWu »

„Staatsangestellte wohnten gratis und verfügten über Essensbeihilfen; ihnen wurde bei Untreue zur Regierung angedroht, diese Privilegien zu verlieren."
Was willst Du damit sagen ... dass in Deutschland oder Österreich Beamten keine Repressalien drohen, wenn Sie sich unloyal verhalten ?
Natürlich sind Staatsbedienstete (z.B. das Militär) der Verfassung verpflichtet und wenn sie kostenfrei wohnen, ist das Teil der Besoldung.

Was die Korruption betrifft .... Allein das Pentagon hat ein nicht erklärliches Defizit von 3 Billionen USD. Gelder, die irgendwo einfach verschwunden sind.
Warum sollte es also in Venezuela nicht auch Korruption geben, aber sanktioniert irgend jemand die USA dafür ?

Du hast wahrscheinlich meinen Beitrag oben nicht gelesen, warum die Versorgungslage ist, wie sie ist.
Hätte die Korruption dazu geführt, wäre Venezuela längst pleite ... ist es aber nicht.
Deine Logic verstehe ich nicht.
Dein Link vergisst auch zu erwähnen, dass Maduro eine Offensive gegen Korruption im November 2017 mit der Bekanntgabe mehrerer Dutzend spektakulärer Verhaftungen unter hohen Geschäftsträgern und Leitern von Pdvsa und Citgo begonnen hat, darunter Führungspersönlichkeiten aus der ersten Reihe.
Nichts dergleichen war in hundert Jahren venezolanischer Ölindustrie geschehen.

Ich habe ja Verständnis dafür, dass es nicht so leicht zu verdauen ist, wenn einem das Weltbild erschüttert wird aber das ist kein Grund, die Augen vor der Realität zu schließen.
Gute Grüße, Wolfgang

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nic
Beiträge: 2028

Re: TV ist quasi tot

Beitrag von nic »

Ich denke nicht wenige arbeiten hier für Marketing- und PR-Abteilungen und Agenturen. Zumindest denen sollte doch bewusst sein wie "einfach" ein Platzierung von Inhalten in den Medien funktionieren kann - und die, die direkt mit Presseorganen zusammenarbeiten, wissen wie vorauseilende Selbstzensur wirken kann. Und schon ist das Ideal der unabhängigen und freien Presse wie jedes Ideal unerreichbar.
Beachtet man die gigantischen Budgets, die im Auftrag gewisser Interessen aufgebracht werden können, ist es wahrlich naiv an absolut objektive Berichterstattung zu glauben. Wer, der ein Interesse an Informationssteuerung hat, hat auch gleichzeitig den Wunsch nach einer absolut freien Presse? Es ist eher so, dass man möglichst viele Kanäle mit den eigenen Inhalten bespielen will und das ja nach Budget, Netzwerk oder anderen Zugangswegen auch tut.
Das hat alles nichts mit einer großen Weltverschwörung zu tun.



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