philr hat geschrieben: ↑Do 13 Nov, 2025 10:23
Am Ende bin Ich fuer mich mal beim Film gelandet weil Ich "Filme" liebe mit all den kleinen handwerklichen Details und Geschichten dahinter... Ich konnte schon bei Werbespots die ganzen Marketing, Werber und Agenturheinzels in PPM's nie ertragen und hab das Videovillage gemieden wie die Hoelle... Aber ohne diese Handwerklichen Kuenstler, Beleuchter, Wardrobe, Artdep... etc ist die Industrie einfach oeder geleckter Schrott, da les Ich lieber ein Buch und stell mir die Bilder lieber in meinem Kopf vor. Ist fuer mich dann kreativer als meine wertvolle aber beschraenkte Lebenszeit auf diesen eigentlich schoenen Planeten mit Slop, LinkedIn oder Tiktoks zu verschwenden.
100% Zustimmung. Ich finde es schon schade, wenn James Cameron kleine "Fehlerchen" seiner alten Filme digital ausbessern lässt, denn genau die sind ein Beweis dafür, daß Menschen hinter den Filmen stecken. Bei Terminator 2 gesehen: Die Holzklammern an einem Flag im Hintergrund, die Reflektion einer Bounce Card in der Sonnenbrille von Arnie, links im Bild ein Butterfly Rahmen oder sogar James Cameron selbst, dessen Arri 2c über einer Mauer hervorlugt und und und! Der T1000 trägt den Namen (Austin) einer der Produzentinnen des Films (Stephanie Austin), sie war es auch, die aus einer kleinen Verzweiflung heraus Einschusslöcher des T1000 aus Alufolie gebastelt hat, weil Stan Winston`s Studio mitten in der Nacht nicht mehr zu erreichen war um welche anzufertigen - einige davon sind im Film zu sehen. Oder der Fakt, daß der Co-Autor des Films (William Wisher) auch kurz im Film vorkommt.
Abgesehen von solchen winzigen Details steckt hinter vielen Elementen, ob in den Figuren, der Auflösung, dem Setdesign, der Kameraposition oder -winkel etc. vieles drin, was die Handschrift von Regie und Crew trägt. Spielberg mag berühmt sein für bestimmte stilistische Mittel, aber mir fiel kürzlich auf, daß seine Tendenz, so gut wie in jedem großen Film von ihm Familien mit getrennten Eltern einzusetzen: E.T., Jurassic Park, War of the Worlds etc. auf sein eigenes Leben zurückzuführen sein könnte, weil er unter der Trennung seiner eigenen Eltern gelitten hat. Oder selbst die Patchwork Familie der blauen Viecher in Avatar 2: Cameron und seine momentane Frau haben jeweils Kinder zusammen und aus früheren Ehen.
Alles zuvor gesagte mag irrelevant für 99,999% der Zuschauer und vielen Leuten hier sein, aber in meinen Augen bedeuten die vielen kleinen Partikel von persönlichem Schmerz und/oder Erfahrungen, daß selbst die abgebrühtesten und kommerziellsten Regisseure (vielleicht unabsichtlich) etwas von sich preisgeben, genau wie die vielen, vielen anderen Menschen am Set und das ist etwas, daß diese verschissenen LLMs niemals können werden.