hier im Forum gibt es ja einige die von der Qualität der Flycam überzeugt sind, darum hoffe ich dass mir jemand bei meinem Problem helfen kann.
Dieser Post ist ziemlich lange, da ich versuche das Problem so gut wie möglich zu beschreiben.
Ganz simpel ausgedrückt handelt es sich um folgendes:
Ich kann die Flycam balancieren, so gut ich will. Sobald ich die Flycam drehe, gerät sie aus der Balance.
Das Problem gab es schon öfter und wurde immer durch ein Austauschen der Steadycam behoben, wie zum Beispiel hier bei einer Glidecam:
Nun, meine Flycam wurde auch sofort problemlos ausgetauscht, nachdem ich thecinecity.com von meinem Problem erzählt habe.
Soweit so gut, als die 2. Flycam ausgepackt war jedoch die Ernüchterung:
Gneau das gleiche Problem. Sogar meiner Meinung nach noch schlimmer als bei meinem ersten Exemplar.
thecinecity.com sagte mir dann, dass ich wohl was falsch mache und an ihrem Produkt nichts falsch sein kann.
Ich habe kein Problem, zuzugeben, dass ich etwas falsch mache und bin lernbereit. Eine Anleitung mit welchem Zauberspruch ich die Flycam balanciert bekomme konnte mir der Inder aber leider nicht liefern. In gewissem Maße verständlich, über das Internet und eine gewisse Sprachbarriere ist dies ja auch etwas schwierig.
Ich habe mich jetzt länger mit dem Problem beschäftigt und bin zu folgendem Schluss gekommen:
Der Mittelpunkt des Gimbals müsste, damit man die Flycam drehen kann und dennoch balanciert bleibt, exakt im Mittelpunkt der Drehachse, also dem Kugellager sein. Ich gehe davon aus, dass das bei mir NICHT der Fall ist.
Folgende Skizze (Gimbal von oben) soll meine Erklärungen vereinfachen:
Das V-Förmige Stück, mit dem der Griff und die Flycam verbunden ist, ist mit 2 Schrauben (grün) in das Kugellager (schwarzer Kreis) gebohrt. Dabei gibt es etwas Spiel, je nachdem ob man die linke oder rechte Schraube weiter rein dreht bewegt man das V-Stück weiter nach rechts bzw. links.
In meiner Zeichnung wird der Mittelpunkt des Gimbals somit nach rechts oder links bewegt. Durch etwas herumprobieren schafft man es, den Mittelpunkt möglichst genau einzustellen.
Worauf man jedoch keinen Einfluss hat, und genau hier liegt das Problem:
Die Gewindebohrungen für die Schrauben. Wenn diese nicht genau auf der Höhe des Mittelpunktes des Kugellagers liegen, also in meiner oberenZeichnung etwas zu weit oben oder unten liegen, dann kippt die Flycam immer in eine Richtung.
Siehe folgende Skizze (Ansicht von der Seite):
Die rote, senkrechte Linie ist die Mitte des Kugellagers, bzw die Mitte der vertikalen Strebe.
Ist die Kamera nun optimal balanciert, sodass der Mittelpunkt des Gewichtes auch wirklich in der Mitte liegt, kippt die Flycam IMMER Richtung Griff. Denn der Mittelpunkt der Schrauben liegt etwas zu weit rechts (grünes Kreuz)
Dies kann kompensiert werden, indem man die Kamera in der Skizze weiter nach rechts bewegt, die Flycam also eigentlich nach rechts fällt, aufgrund des ungenauen Gimbals aber ausbalaniert ist.
Und genau jetzt beobachtet man das oben erwähnte Problem: Dreht man die Kamera um 180°, so dreht sie sich ja um den Mittelpunkt des Kugellagers (logisch). Der Balancepunkt dreht sich somit auch um diesen Mitelpunkt.
In der Skizze wandert der Balancepunkt also von dem grünen Kreuz weiter nach links, die Flycam fällt Richtung Griff.
Das sind bis jetzt meine Beobachtungen. Ich habe Versuche unternommen, direkt am Kugellager Gewichte anzubringen. Dies funktionierte auch in gewissem Maße, so war die Flycam bei 0° und bei 180° Drehung in Balance. Dazwischen jedoch nicht, denn die angebrachten Gewichte konnten wiederum nicht auf den Zehntel Millimeter genau positioniert werden.
Ich wohne im Süden Münchens, ich würde mich freuen wenn sich jemand bereit erklärt, zusammen mit mir diesem Problem auf den Grund zu gehen.
Bei Youtube bekam ich bereits einen Kommentar, wie jemand mit dem selben Problem es gelöst hat. Rein logisch kann ich es mir jedoch nicht erklären, wie dies zum Erfolg führen kann:
"I had the same problem and after sitting down with a broadcast steadicam operator we came up with a few solutions to the problem. Firstly more weight is a neccesity, the heavier the better. Secondly there's no weight central under the camera so i have placed one of the discs directly under the post (temporarily with blue tac!). And lastly, there needs to be more height from the gimbal to the camera plate so i'm getting a spacer made up which will slip into the original allen key mounting."
I contacted Glidecam and the gimbal needed to be calibrated. I ended up sending it in for that calibration. The steps are too long to post here, but if you contact Glidecam they will email you the instructions. They responded very quickly when I contacted them so I'm happy how they handled the issue.
D.h. Gimbal muss Kalibriert werden. Wie auch immer das gehen soll. Einfach mal bei Flycam nachfragen.
Hallo, wie in meinem Post bereits steht, wurde die Flycam bereits ausgetauscht. Selbes Problem. Der Shop sagt nun, es liegt an mir.
Wenn du sagst ich soll mich an "Flycam" wenden, wen meinst du dann? Ein Link wäre hilfreich, finde nämlich nur Shops wie www.thecinecity.com , die die Flycam verkaufen.
schick das teil zurück, wenn das noch geht und kauf dir ne merlin hier in deutschland. dort kannst du anrufen und kriegst immer hilfe. außerdem sitzt bei der merlin der schwerpunkt des ganzen systems unterhalb deiner faust, bei der glidecam nicht.
gute erfahrungen habe ich mit rovotech.de gemacht.
Eine Merlin ist schwerer einzurichten als eine Glidecam. Kauft euch einfach nicht diesen Indermist bei Geräten, die Feinmechanik im Millimeterbereich benötigen, das lässt man keine Inder machen die pi mal Daumen sich an einer Steadi beschäftigen nach dem Motto "ist doch in der Toleranz von 1cm". Die Merlin ist alles andere als leicht einzustellen, hab selbst einen Kumpel der es nicht geschafft hat, ich kann mit der Glidecam HD nur lachen. Gestern für meine Reise meine kleine Steadi neu mit Mikrofon justiert und die Gewichte eingestellt, hat keine 10 Minuten gebraucht bis ich ein perfektes Balancing gefunden habe. Kauft euch einfach nicht immer so einen billigen Mist, dann klappen auch die Aufnahmen. Die Merlin ist aber sehr gut verarbeitet aber wer googelt, wird auch mitbekommen dass viele ne Hilfe benöitigen, aber auch eine Glidecsam lässt sich nicht ganz so einfach justieren sofern man nicht die Physik dahinter verstanden hat. Aber dennoch íst das Prinzip leichter zu durchschauen als das der Merlin.
@0711video
zurückschicken geht glaube ich nicht mehr und wäre nach Indien auch sinnlos. da zahl ich ja nochmal ne halbe Flycam.
@pilskopf
naja, ich hab viel gutes über die Flycam gehört, deshalb habe ich mir sie ja auch bestellt. Zum Beispiel Emm von cheesycam ist total begeistert von der Nano und seine scheint ja auch zu funktionieren.
natürlich ist eine merlin nicht schwieriger zu justieren. wieso auch???
im gegenteil! zum justieren kann man sie nämlich auf den (umgeklappten) griff stellen. wo geht das mit dem inder-produkt?
bei der merlin liegt das kräfteparallelogramm / der schwerpunkt auf der senkrechten achse der faust, bei den ganzen flycam-variationen liegt das kräfteparallelogramm ungünstig außerhalb der faust, wodurch man mit dem ganzen arm nachsteuern muss (ermüdung!). außerdem stößt der handgriff des kardangelenks gegen die Kameraplatte bzw. den post, wenn man nicht aus augenhöhe hantiert.
merlin ist selbstverständlich sehr gut verarbeitet und hat auch eine feine verstellbarkeit mittels rändelräder. kostet etwa 720 euro, nicht vom inder, und man kann dort (bei rovotech.de) auch anrufen.
wenn dir das zu teuer ist, dann gibts noch schwebi.tv. dort kann man auch anrufen und das ding liegt unter 200 euro. selbstverständlich darf man dafür keine wunder erwarten.
Ich denke dass schon wenige Zehntel mm reichen um das Ding ins Trudeln zu bringen oder sind es schon 5/100 mm – das hängt von der Reibung der Kugellager ab – wie empfindlich das Teil ist.
@FaultierSid
Schade dass du nicht bei Stuttgart wohnst. Ich hätte das Teil gerne untersucht und vermessen.
Ich möchte darum bitten meinen Thread nicht für eine Diskussion "Schwebestativ A ist besser als B" zu missbrauchen. Danke.
@ Herbert
Mal schauen was ich und Deti rauskriegen.
Gegen Ostern könnte ich in Stuttgart mal vorbeifahren, wenn das Problem dann immer noch present ist kann ich gern mal bei dir vorbeischauen :)
Deine Diagnose warum das Teil wegkippt trotz Balancierung klingt plausibel.
Meine Idee zur DIY Reparatur: Wenn das runde Teil mit dem Gimbal es technisch und funktionell zulässt: Dreh es um 90° und lass exakt im von dir beschriebenen Zentrum zwei neue Gewindelöcher für die Schrauben anfertigen. Dann wird das Ding funktionieren. In die alten Gewindelöcher Blindschrauben rein und man sieht fast nichts mehr.
Selbermachen in der Garage wird viel zu ungenau sein. Vielleicht kennst du jemanden der in einer technischen Werkstätte arbeitet und dir das zum Freundschaftspreis macht.
Vielleicht gibt es sogar hier im Forum jemanden für dich???
Grüsse,
Auf Achse
ja das wäre ne Idee. Kenne leider niemanden, der Zugang zu so exakten Maschinen hat.
Ich frage mich aber seitdem ich mir die Flycam näher angeschaut habe, wie das V-Stück an das Kugellager befestigt wurde. An der Stelle der Gewindebohrungen ragt an jeder Seite ein Stift aus dem Kugellager heraus, die alleine schon das V-Stück halten.
Selbst wenn ich also die Schrauben komplett herausdrehe hängt das V (lose) am Kugellager. Müsste es nen halben cm auseinanderbiegen damit es abgeht...
Zur Montage der Kugellager kann ich nichts sagen, dazu müsstest du ein paar Fotos hochladen.
Wahrscheinlich sind es eingeklebte Passtifte die eine spielfreie Verbindung über Gimbal und Kugellager auf das V-Stück ermöglichen.
Keinesfalls aufbiegen, da stirbt sicher etwas! Technischen Kleber löst man im Backrohr bei etwa 180 - 200°C. Die Kugellager halten das aus, beachte ob sich noch andere montierte Kunststoffteile darauf befinden die das eventuell nicht aushalten würden!
Ne eingeklebte Passstifte sinds nich wirklich, ich lad demnächst n Foto hoch. Die Schrauben gehn da rein, also das is eher ein Gewinde was weiter rausragt...
Aus dem Treffen mit Deti wurde bis jetzt nichts, da er sich nicht mehr gemeldet hat... Wenn du das liest dann schreib mir doch bitte ne Mail deti.
habe mir zu dem Problem da im Amateurfilmforum ein ähnliches Problem aufgetaucht ist noch weitere Gedanken gemacht. Ich kann deine Vermutung nur bestätigen. Leider ist dies der übelste Fall da hier evtl die Bohrungen in die Lagerschale nicht durch die Mitte gehen. Allerdings musste ich feststellen, dass bei der Nano die Achse nur durch die Schraube und ein Kunststoffdistanzstück gebildet wird. Dies ist eine wackelige Angelegenheit. Es könnte also sein, dass wenn das Kunststoffteil an der Stirnfläche schräg ist die Schraube dann auch schräg verläuft.
Wie das Ding aussieht kann man aus den Fotos im Amateurfilmforum erkennen.
also erst einmal: Auf Achse hatte Recht, das waren wirklich nur schlecht eingeklebte Plastik-Passstifte, die sind mir heute entgegengefallen.
@Herbert
Habe mir den anderen Thread jetz mal durchgelesen, und was du da gesagt hast deckt sich ja so ziemlich mit meinen Überlegungen.
Schlussfolgerung:
Das Teil ist nicht funktionsfähig, was aber nicht heißt dass man damit nicht halbwegs schöne Aufnahmen hinbekommt. Man darf halt die Kamera nicht drehen...
Is schon schade, die 120€ hätte ich besser in eine andere Steadycam investiert.
Doch was es beim Filmequipment für Preise gibt, das ist halt leider Gottes unter aller Sau. Mag ja sein dass die Dinger mit Präzision gefertigt sein müssen, doch Präzision kostet nicht mehrere Hundert bzw Tausend Euro, das ist meine Meinung.
Ein Follow Focus, der nix andres is als n paar Zahnräder, dafür 500€ aufwärts? krank.
Shoulder Rig = n paar Stangen mit Klemmschrauben, mehrere Hundert Euro? ebenfalls krank.
Allein eine Baseplate für die Kamera, die dann aufs Shoulder Rig passt kostet je nach Anbeiter um die 100€ (für ne Platte mit ner 1/4"-Schraube drin). Da fasst man sich doch an den Kopf...
Jaja, unser Hobby ist teuer, weshalb man dann auf die Inderprodukte zurückgreift, die aber leider auch nicht funktionieren.
Das Leben als Filmer ist doch oft frustrierend...
Es ist nur frustrierend wenn man denkt, man könne für wenig Geld viel bekommen. Ist einfach bei diesem Hobby nicht meine Erfahrung. Ich kauf lieber nichts mehr bevor ich ein billig Teil hole. Sei es ein Filter, ein Stativ oder so etwas wie eine Steadicam. Billig ist vielleicht geil aber es lohnt sich nicht.
Das Teil ist nicht funktionsfähig, was aber nicht heißt dass man damit nicht halbwegs schöne Aufnahmen hinbekommt. Man darf halt die Kamera nicht drehen...
Ob man das durchhalten kann? Wenn du zB eine Person verfolgst und dann aufholst musst du die Kamera drehen und schon kippt die weg!
wie gesagt: schmeiß das ding weg und hake es ab als erfahrung im leben, dass man von einer gerätschaft für 120 euro, dessen versand aus bangalore mehr kostet als das gerät selbst, nichts besonderes erwarten darf.
auf längere sicht zu planen und zu denken, zahlt sich meistens aus. spar auf ein merlin von tiffen, da hast du mehr freude dran. ich hab auch lange auf eine steadiacm pilot sparen müssen und bin heuer froh, gewartet zu haben und net irgeneinen stuss gekauft zu haben.
hab mir hier was überlegt was zur Lösung beihelfen könnte. Da ich selbst noch keine Flycam habe kann ich es mir leider nicht zu 100% vorstellen ob es funktioniert, gerade beim drehen kann das ding ja nie genau mittig sein ohne es neu zu justiren, wenn die löcher nicht an der richtigen Stelle sind.
hier die zeichnung
also die cam müsste meiner Überlegung nach etwas nach Vorne verlagert werden und der Schwerpunk der Gewichte muss genau gegenüber der Achse(da wo das V-Stück am Kugellager montiert ist) sein.
würd mich interessieren ob man das so hinbekommt
prinzipiell muss die grüne Linie durch diese 3 Punkte laufen sonst steht das Ding schräg.
Allerdings würde ich dringend raten dass die Linie möglichst senkrecht verläuft. Also auf deinem Bild Kamera nach links (bzw. nach hinten) und die Gewichte nach rechts (nach vorne) schieben.
Wenn die Schwerpunktslinie stark schräg läuft kriegst du Probleme beim Ändern der DropDown Time. Für das Ändern der DropdownTime musst du unten die Teleskopstange zusammenschieben oder auseinander ziehen. Da sich die Gewichte im Normalfall geradlinig bewegen ändert sich der Winkel der grünen Linie. Erschwerend kommt evtl hinzu, dass die Gewichte um die Achse verdreht werden. Dieses Verdrehungs-Problem hat man nicht wenn man diese Einstellung am Gimbal vornehmen kann- aber das mit der Winkeländerung bleibt.
Ansonsten entspricht dein Vorschlag der Vorgehensweise von FaultierSid.
Also es ergibt sich keinerlei Verbesserung.
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