pillepalle hat geschrieben: ↑Do 17 Feb, 2022 04:07
Ja, da übersiehst Du was. Bei Kunst und Kultur geht es nicht um Wirtschaftlichkeit. Kaum ein Theater, Oper, Museum usw. könnte ohne Subventionen überleben. Es geht auch oft darum Dinge zu erhalten die anderweitig verloren gingen.
Vorloren geht nichts, denn es ist noch nichts geschaffen worden. Es ist auch in Ordnung, wenn man Museen subventioniert, diese stehen der Allgemeinheit offen und es gibt für die Exponate keine privaten Verwerter.
Hier geht es offenbar um neue Projekte, bei denen völlig unklar ist, ob sie jemals (nach Fertigstellung) als Exponat für ein Museum in Betracht kommen oder ob sie nicht doch gleich wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Und was ist mit all jenen Projekten, die nicht gefördert werden, da sie die Förderrichtlinien nicht erfüllen? Stellen diese Projekte alle keine Kunst und Kultur dar?
Zudem vermisse ich einen positiven Effekt zugunsten der Allgemeinheit: Das Ergebnis des Projekts, also hier der Film, bleibt komplett mit allen Verwertungsmöglichkeiten in privater Hand. Es gibt keine Chance, ihn in einem Museum kostenfrei vorzuführen.
Bei Förderungen sollte es meines Erachtens darum gehen, für beschlossene und auch ansonsten finanzierte Projekte Anreize für eine (kleine) Richtungsänderung oder Verbesserung zu schaffen, deren Umsetzung auch der Allgemeinheit nützt.
Beispiel: Durch die Förderung einer neuen Technik wird diese im Markt etabliert und löst bestehende Standards ab. Da sie z.B. umweltschonender ist, nützt dies der Allgemeinheit. Durch die höhere Nachfrage sinken die Kosten, auch dies nützt der Allgemeinheit, zumindest den Teilen, die für die Technik Verwendung haben. Sobald dies geschehen ist, braucht man nicht mehr zu fördern, das Ziel ist erreicht.