cantsin hat geschrieben: ↑Sa 17 Jul, 2021 11:58
Die Farbraum-Übersetzungen, die Resolve bei ACES macht, sind aber letztlich wirkungsgleich zu denen/verwenden dieselben Tonemapping-Algorithmen, die das Programm seinem eigenen Arbeitsfarbraum DaVinci YRGB + Color Space Transform verwendet.
ja -- das fürchte ich leider auch. :(
das tolle an ACES ist ja eher darin zu sehen, dass es in nachvollziehbarerer weise rahmenvorgaben für eine vorbildliche verabeitungspipeline spezifiziert, die in allen programmen ähnlich funktionieren sollte bzw. in jedem arbeitschritt einen problemlosen austausch mit anderer software erlaubt.
und da das entsprechende vorgehen zum größten teil gut begründet ist bzw. den heutigen
best practice vorgehen entspricht, funktiuonieren natürlich auch die anderen varianten, die sich auf irgendwelche resolve-spezifischen eigenheiten stützen, in vielen fällen ganz ähnlich. es ist daher oft einfach nur diese völlig unnötige verdoppelung der bezeichungen bzw. die errichtung eines paralleluniversums aus firmenspezifischer begriffen und bedienungsgewohneheiten, die sich bekanntlich nicht besonders erfreulich finde. wenn man aber erst einmal versteht, worum es tatsächlich geht, kann man natürlich auf vielfältigste weise und mit ganz unterschiedlichen werkzeugen diesen grundsätzlichen orientierungen in der verarbeitung gerecht zu werden versuchen.
jedenfalls hab ich so meine zweifel, wie weit die mitgelieferten BMD farbraumübersetzungen tatsächlich korrekt funktionieren bzw. auf die faktischen eigenheiten der verschiedenen V-Log umsetzungen in den kameras rücksicht nehmen.
mir ist nur einzige sammlung von entsprechenden IDTs bzw. LUTs aus dem kommerzielen umfeld bekannt, die sich hier wirklich ganz konsequent auf aufwendige eigene empirische messungen gestützt hat. das war diese FUJI-color-science service, der eine weile im netz zugänglich war, bevor er wieder in der versenkung verschwunden ist bzw. nur mehr in irgendwelchen geschlosssen anwedungen genutzt werden dürfte. ich hab natürlich auch keine ahnung, wie weit man dort diese ganzen änderungen, die mit neuen kameras ständig hinzukommen noch immer weiterverfolgt und ergänzt?
generell finde ich es aber ein ganz unbefriedigendes trauerspiel, dass wir uns hier meist einfach nur auf diese höchst unbefriedigenden kompromisse stützen können, wie sie von den kameraherstellern in der regel mitgeliefert und in praktische allen softwarelösungen 1-zu-1 übernommen und genutzt werden.
das führt dazu, dass wir ständig mit irgendwelchen firmentypischen farbverzerrungen konfrontiert sind, die so durchgängig präsent sind, dass wir uns ständig wieder daran gewöhnen bzw. sie schon nach kurzer zeit für das erstrebenswerte ideal bzw. ein befriedigendes abbild der wirklichkeit halten.
dem bewusst zu begegnen -- sich also wirklich auf saubere messungen und korrekturen zu stützen --, halte ich bei den kameras für genauso unabdingbar und wichtig wie im umfeld der wiedergabegerätschaften.
edit: beim suchen dieser alten fuji color science infos ist mir eine seite untergekommen, die kameras bzw. die farbwiedergabe in ihren bildern tatsächlich in einer weise gegenüberstellt, wie ich mir das auch im videoumfeld wünschen würde:
https://pdnonline.com/gear/cameras/the- ... on-ranked/
bspw.:
