hoschiedo hat geschrieben: mit einem Speedbooster "Canon EF Lens to Micro Four Thirds T Speed Booster XL 0.64x " (Müsste der richtige für die GH4 sein, ja?) nutze, rechne ich die Daten für das Objektiv anschließend noch x0.64, das bedeutet ich habe nun ein: (15,36 - 76,8mm F 3,58 - 5,12).
Wär ja schonmal etwas besser.
Theoretisch ja. Praktisch findest Du aber kein Canon-EF-Objektiv, das 12-60 mm Brennweite bei Blende 2,8-4 liefert. Denn der Speedbooster erfordert Objektive, die einen entsprechend größeren Bildkreis als FourThird ausleuchten; man könnte auch sagen, er quetscht das Bild nachträglich auf FourThirds-Größe.
Was ich nicht verstehe: Wenn ich ein Objektiv auf "rokinon.com" ausgewählt habe und in der Auswahl zwischen Canon und m4/3-Mount umschalte, bleiben die Objektivdaten alle identisch. (Bei m4/3 muss ich ja nur hinterher noch den Formfaktor 2 berücksichtigen)
Daraus würde ich folgern, dass das gleiche Objektiv trotz m4/3-Mount das Bild nicht passend für einen M4/3-Sensor liefert. Und stattdessen das Bild einfach unpassend groß auf den viel kleineren Sensor wirft...
"Passend" ist ein relativer Begriff; so exakt sind die Bildkreise ja meistens gar nicht begrenzt. Je nach Philosophie kann man die Verwendung eines Objektives, das für KB-Format geeignet ist und nun an einer FT-Kamera eingesetzt wird, als Verschwendung betrachten. Oder man sieht es als Gewinn in Sachen Tele. ;)
Würde da nicht die Änderung einer einzigen Linse oder das hinzufügen von einer weiteren (wie ich es ja dann mit dem Speedbooster bewirken würde) reichen um daraus ein M4/3-Objektiv zu machen, welches nicht unglaublich schlechter ist?
So gering wäre der Aufwand dafür nicht. Ein Speedbooster kostet ja auch nicht wenig.
Es macht ja so nicht wirklich sinn ein M4/3-Objektiv zu kaufen, selbst wenn man eine m4/3-Kamera hat, oder???
Die Hersteller sind da ein bischen in die Sackgasse geraten, weil sie den Kunden weismachen wollen, spiegellose Systeme seien bei vergleichbarer Leistung viel kleiner und leichter. Aber die Physik lässt sich nicht überlisten. Man spart etwas Gewicht durch Weglassen der Spiegelmechanik, aber das war's dann auch schon. Wenn die Objektive ebenfalls kleiner und leichter werden sollen, hilft nur ein Verzicht auf Lichtstärke. Und da die meisten Kunden mit der KB-Äquivalent-Umrechnung nicht so vertraut sind, hoffen die Hersteller, die Käufer von FourThirds-Kameras mögen den Trick nicht bemerken; da die Bildqualität unter guten Lichtverhältnissen trotzdem noch sehr gut ist, fällt es auch nicht sofort auf.
Natürlich könnten die Hersteller höhere Lichtstärken anbieten (sozusagen die Speedbooster gleich mit einbauen), aber dann wären die Objektive mindestens genauso schwer wie äquivalente KB-Objektive. Da dürfte sich angesichts der kleinen Zielgruppe noch nicht mal die Entwicklung lohnen, weil die Dinger bei kleiner Stückzahl preislich uninteressant werden. Für Leute, die mehr Freistellpotential und/oder ISO-Rauschfreiheit wollen, gibt es ja im Markt schon Kameras wie die Sony A7S(II).
Für alle, die das nicht brauchen, sind die lichtschwachen mFT-Originalobjektive keine so schlechte Wahl. Die Originalobjektive lassen sich am problemlosesten betreiben; Adaptierungen von Fremdobjektiven haben immer praktische Einschränkungen.
Aber trotzdem macht es doch keinen sinn eine Optik mit einem m4/3 Mount zu kaufen, wenn das Coverage Vollformat ist?
Das kann auch Vorteile haben, z. B. dass die Vignettierung solcher Objektive geringer ist und man immer nur den schärfsten Mittelbereich ohne die schwächeren Ecken nutzt. Bei längeren Brennweiten ist der Konstruktionsaufwand für ein Objektiv mit KB-Ausleuchtung gar nicht viel höher als für ein solches mit mFT-Abdeckung; es würde sich zudem wirtschaftlich nicht lohnen, eigens für die Handvoll mFT-Besitzer ganz eigene Objektive zu konstruieren. Lohnen tut es sich alledings bei den kurzen Brennweiten, denn z. B. 12 mm mit KB-Abdeckung wäre ungleich aufwendiger herzustellen als 12 mm mit mFT-Abdeckung.