Dass dynamische Mikros (nur da habe ich geschaut...) mit Kugelcharakteristik wesentlich niedrigere untere Grenzfrequenzen haben
Wenn es um die Aufnahme tiefster Frequenzen geht (50Hz und weit darunter), kommt praktisch nichts anderes in Frage als Kondensator-Kugeln. Das liegt daran, dass prinzipiell die Ausgangsspannung eines Kondensatormikrofons, anders als bei dynamischen Systemen, proportional zur Membranauslenkung ist, egal wie langsam diese erfolgt, also auch bei extrem tiefen Frequenzen. Ein dynamisches Mikrofon hingegen gibt nur bei Bewegung seiner Membran ein Signal ab, jedoch hat deren Auslenkbarkeit enge Grenzen.
Rode Reporter-Mic sogar erst bei 60 Hz
Das ist auch ein Dynamisches.
Kondensator-Niere mit 40-50Hz:
Bei einer Mikrofonkapsel mit Richtwirkung gelangt der Schall durch so genannte Laufzeitglieder auch von innen an die Membran. Ganz bildlich gesprochen: es werden in die “Kugel-Dose” an der Seite Löcher rein gebohrt. Somit kann der Schall nicht nur von außen auf die Membran gelangen – sondern durch die seitlichen Einlasslöcher auch von hinten auf die Membran. Ein gerichtetes Mikrofon “misst” also einen Druckunterschied” von vorne und hinten und nicht den tatsächlichen Luftdruck des Klangkörpers. (deshalb wurde der Umbau zur Kugel auch lauter) eine Kugel ist also eher ein idealer "Schalldruckmesser".
Bei einer Niere geht es nicht tiefer, unmöglich. Der Schalleinlass vorne und hinten bestimmt auch die untere Frequenz, Bei Nieren sind schon 100Hz die Tiefen Frequenzen. Der Druckgradient Niere nimmt mit der Frequenz ab und verschwindet schließlich bei dem Grenzfall, wo die Frequenz Null ist, also nur noch ein Gleichdruck vorliegt. Es gibt dann überhaupt keinen Druckunterschied zwischen den beiden Membranseiten und folglich auch keine Membranbewegung und keine Ausgangsspannung obwohl die Bassseite noch laut schwingt.
Bei billigen Nieren (meist unter 500 Euro) gibt es auch noch andere Nachteile, sie haben in den mittleren Bereich 2-4 KHz durch Phasenauslöschungen am Gehäuse oft noch viele "Nebenkeulen", besonders schlecht bei bewegten Schallquellen. Auch ist der Klang nicht konstant, je nach Entfernung ändert sich das Frequenzspektrum - gerade im unteren Bereich (extrem dicht = Nahbesprechungseffekt)
Weil die Membranantriebskraft durch die beiden Öffnungen also mit sinkender Frequenz abnimmt, muss konstruktiv dafür gesorgt werden, dass die Membran bei tiefen Frequenzen sehr leicht beweglich ist. Darauf ist es zurückzuführen, dass andere Anregungen der Membran als Schall zu großen Bewegungen führen können. Nieren sind daher viel empfindlicher gegen Luftbewegungen (Wind) und Körperschall (Vibrationen) als Druck-Empfänger (Kugel).
Kugeln haben aus meiner Sicht viele Vorteile, besserer Klang (Entfernungsunabhängig), linear bis tief in den Keller - und kann sogar leicht bis in den Infraschallbereich (16Hz lange Kirchorgelpfeife) gehen. Sollte ein Tiefbass nicht gewünscht sein, einfach abschneiden - jeder halbwegs guter Rekorder kann den Tiefbass sanft ab 60-80Hz abblenden oder sogar abschneiden, macht sogar mein 90 Euro SD-Rekorder.
Durchgesetzt haben sie sich auf der Bühne nicht, da ja meist noch eine PA läuft und es dann zur Rückkopplung kommt (Pfeifen), wir die den Ton meist ohne PA aufnehmen haben das Problem nicht und dürfen mit voller Qualität aufzeichnen. ;-)