Habe hier im Forum schon viel gelesen und viel Wissen und nützliche Tips mitgenommen. Danke euch allen dafür!
Mein erstes Post beschäftigt sich mit einer organisatorischen Frage. Ich fahre
Ende der Woche für 3 Wochen nach Malaysia und möchte möglichst viel von Land und Leuten einfangen um daraus eine Art Travelouge (4-5 min.) zu machen. Besonders viele Videos habe ich noch nicht gemacht und sehe mich daher eher als Anfänger.
sofern du keine interviews führst, reichen doch die eingebauten mikros. während der aufnahme solltest du aber das rumhantieren an der kamera unterlassen.
auf YT gibts massig reisefilm-beisspiel, einfach suchen und sehen, was andere machen.
erkundige dich auch, ob du in malaysien drehgenehmigungen brauchst, auch wenn du tourist bist. ich hab mal gelesen, dass es dort ziemlich streng zugehen kann. und du möchtest doch nicht z.b. in einem indonesischen gefängnis enden ....
hast du einen nd-filter? wenn es massig sonne hat, musst du die belichtung über eine riesige blende z.b. 16oder 22 steuern und da wirds dann nix mit tiefenschärfe.
Es sind keine Interviews geplant. Ton ist generell zu vernachlässigen.
Ob ich eine Drehgenehmigung für "Urlaubsvideos" benötige? Daran habe ich nicht gedacht werde mich aber dennoch lokal vergewissern das Filmen erlaubt ist.
Vario ND und LCD Viewfinder sind ebenfalls vorhanden.
Ich war vor sehr kurzer Zeit 4 Wochen unterwegs - mit ähnlicher Ausstattung. Allerdings in Europa, mit einem ausgebauten Buss in dem ich schlafen konnte.
Ich hatte daher einiges mit und viels davon nicht gebraucht.
Mitgenommen (u.a.)
Canon 550D
Canon 7D
Tokina 11-16
Walimex 35mm Cine T1.5
Canon 50mm 1.4
Canon 24-105
Canon 55-250
Zwei leichte (Foto-)Stative
Videoneiger/Schwenkkopf
Einen motorgesteuerten Slider
Rhode Video-Mic
Quadrocopter
GoPro 3BK
Diverse Filter
2 Fotorucksäcke (1x normal, einmal so groß das alles [ohne Slider] reinpasste)
Laptop mit 500 GB
500 GB externe HD
Batteriegriffe um zwei Akkus gleichzeitig zu nutzen
Programierbare Intervalltimer
Viele Akkus, viele Speicherkarten (2Akkus 550D, 4 Akkus 7D, 5 Akkus Quadrocopter, Speicherkarten: Insgesamt knapp 200GB)
3 LED-Videoleuchten, die sich übereinander stecken lassen. Hilfreich im Dunkeln
und einiges das mit grad nicht einfällt.
Genutzt habe ich dann folgendes:
a) Immer dabei waren:
Der kleine Rucksack mit
- der 7D und dem 24-105, darauf fast immer das Micro
- die 550D mit dem 55-250 (leider ein mieses Objektiv, aber es gab halt grad nix anders mit einem großen Zoom)
- die GoPro
- Stativ
- Tokina 11-16
- Eine Videoleuchte
- Viele Speicherkarten und viele Akkus, Filtertasche
- Wasser, Nüsse, Rosinen, Kompass, aufgeladenes Telephon, Taschenmesser
Erfahrung:
- Im Notfall wäre es auch nur mit der 7D+Mirco+Stativ+Filter+24-105 gegangen
- Praktisch war es nicht das Objektiv draussen (Wind, Wetter, Sand...) zu wechseln sondern nur die Kamera (eben die 550D mit dem 55-250)
- Micro möche ich nicht vermissen, da ich so mit Bildstabilisator arbeiten kann, ohne dass die Geräusche aufgenommen werden.
Toll war es auch Interviews oder andere 'Ereignisse' mit zwei Kameras filmen zu können
- Weitwinkel (11-16) habe ich nur fjür Zeitraffer genutzt, ansonsten verzeichnet es bei Video (vor allem bei Schwenks!) enorm und sehr unschön.
Zuhauselassen hätte ich können:
50 mm und 35 mm.
Beide sind für Reisen zu unflexibel. Ich habe sie zwar genutzt (bei viel Zeit, Landschaftsaufnahmen, Interviews mit zwei Kameras...) und die Bilder sind auch eindeutig wesentlich schöner!
Aber: Sie sind im Vergleich um 24-105 absolut unnötig.
Dieses Objektiv ist meiner Meinung nach ein Muss! auf Reisen.
Akkus: Ich hatte zwei für die 550D und 4 für die 7D. Ich habe sie so oft wie möglich im Auto aufgeladen, aber war sehr häufig sehr knapp am Strommangel. Dreimal habe ich extra ein paar Stunden in/in der Nähe von Bars/Cafes gewartet um dort aufzuladen.
Speicherkarten und Speicherplatz:
Konnte ich nie genug haben. 500GB waren nach 14 Tagn voll.
Ich muss bei all dem Anmerken, dass ich über 40 Zeitraffer fotografiert habe. Ein Zeitraffer sind zwischen 250 und 800 Bildern. Das frisst Stom und Speicherplatz (800 x 23 mb = 18GB für einen Zeitraffer! und zwei entladene Akkus in einer Nacht). D.h. alleine die Zeitraffer belgeen geschätzt 350 GB.
TIPPs:
UNBEDINGT: Zoom-Objektiv mit nehmen; Leute von weiter weg filmen; Perspektivische Verkürzung durch lange Brennweite vermittelt einen tollen Eindruck von 'Land und Leuten'; Nie zu viel in den Rucksack - es wird heiß! Immer genug Wasser einpacken!
So, das jetz mal ganz schnell runtergerattert, ich muss nämlich weiter..
Fragen gerne, ich antworte aber nicht sofort.
Danke für die ausführliche Antwort. Ich befürchte jedoch dass ich mir auf die schnelle kein 24-105er leisten kann jedoch steht das ganz oben auf meiner Liste, insbesondere auch wegen dem IS.
IS - nur mit externem Micro. Oder wenn kein O-Ton notwendig ist. Das 'Klicken' des IS hört man beim internen Micro der Canon DSLRs ganz furchtbar und der ganze Ton ist versaut!
Natürlich weiß ich nicht wie Du arbeitest - aber Du schreibst, dass du noch nicht so viel gefilmt hast. Darum halte ich das 35mm wirklich für keine gute Wahl.
Tipps für Reisevideos:
- Überlege Dir schon zuhause einen roten Faden - gerade wenn Du nur wenige Minuten machen möchtest (Nebenbei, was bedeutet "Travelouge"?)
Wenn Du nicht einen chronologischen Reiseverlauf zweigen möchtest, dann pick Dir doch ein paar Themen(schwerpunkte) heraus. Evtl. kennst Du ja Dein Reiseziel oder kannst doch vorher informieren.
Mein Erfahrung sagt mir, dass Bewegung und Menschen oft wesentlich ansprechender wirken als viele Standbilder mit Landschaften.
- O-Ton ist wichtig.
Ich nehme meist an den Orten an denen ich mich befinde einige Minuten Ton am Stück auf - das erleichtert die spätere Untermalung beim Schnitt enorm.
Stell Dir vor Du filmst z.B. verschiedene Szenen an einem Gemüsemarkt und hast später nur die einzelnen Tonfrakmente - das wird schwierig. Hast Du aber einige Minuten O-Ton am Stück, kannst Du den später einfach drüber legen und das Video bekoomt viel mehr "Echtheit". Das selbe gilt natürlich auch für Strassenverkehr oder den Strand oder Urwald etc.
- Traue Dich an die Menschen heran!
Viele kleine wuselnte Menschen können im Schnitt einen guten Überblick, einen Gesamteindruck vermitteln, als Einstieg sozusagen. Aber wirklich interessant ist Nähe: Gesichtsausdrücke, Handbewegungen, Körpersprache.
Denke dabei bereits während des Filmens an den Schnitt. So ist es z.B. am Markt sinnvoll einen Menschen beim Einkaufen am Gemüsestand Total zu filmen, oder zumindest ihn + das Gemüse in einer Einstellung. Dann z.B. die Hände, das Gesicht oder die Interaktion mit dem Verkäufer.
Ein Blick in die Augen des 'Schauspielers' und ein kurzes Zeichen, dass Du ein Foto machen möchtest ist dabei manchmal sinnvoll (manchmal aber auch nicht). Gerade eine Spiegelreflexkamera erkennen viele LEute nicht als Videogerät und einem Foto stimmen die meisten zu.
- Zu einem Konzept:
Es gibt da so Standart-Rezepte, die aber meistens ganz gut kommen: Leute an allen Orten an denen Du bist immer den gleichen Satz in die Kamera sagen lassen und das im Schnitt 'verwursten'. Sich selber immer in der selben Einstellung an allen Orten filmen und dabei Grimassen ziehen. Ein Objekt (der Teddybär ;) ) immer an jedem Ort filmen. Vor Ort einen 'Live-Kommentar' einsprechen. Nur Menschen beim (z.B. Essen) filmen und das dann flott zu schneller (landestypischer) Musik schneiden. Eine speziele Perspektive wählen und die während des gesammten Urlaubs durchziehen.....
Kreativ musst Du aber selber sein.
-Überlege Dir rechtzeitig einen Anfang und ein Ende für den Film.
Wenn sich später herausstellet, dass Du besondere Szenen hast, die sich dafür gut eignen um so besser.
Wenn Du aber zuhause merkst, dass Du ja gute Aufnahmen hast, aber kein Ende, dann ist das ärgerlich. Ich erstelle auf Reisen immer einen "Notfall-Anfang" und ein "Notfall-Ende".
Im Schnitt und mit Effekten kannst Du natürlich einiges ausbessern. Aber was Du nicht gefilmt hast, das wird Dir später fehlen. Darum gute Vorausplanung. Das ist besser als einfach alles zu filmen und zuhause endlos lange sichten und sich mühsam ein Konzept überlegen.
Das waren so meine Amateur-Tipps (denn Profi bin ich wirklich nicht!). Evtl. helfen Dir ja noch andere Leute hier weiter.
Ansonsten: Schau im Netz nach Reisevideos - Du wirst schnell merken was Du magst und noch viel schneller was Du nicht magst.
Bin vor einigen Jahren dort geschäftlich unterwegs gewesen und hatte keine Probleme mit meiner Kamera. Die Leute waren recht aufgeschlossen und ziemlich problemlos. Es war aber auch immer sehr einfach auf die Menschen zuzugehen und zu fragen, ob man Aufnahmen machen darf.
wegen drehgenehmigungen wuerd ich mir mal keine sorgen machen, im schlimmsten fall hoerst halt ein "no photo / no filming", du packst zusammen und drehst 10 meter daneben weiter :) nur nicht die hosen zu voll haben liebe leute! wie oft ich schon einfach die kamera von der sie verdeckendnen (polizisten)hand weggezogen hab und weitergedreht hab - sind uebrigens dann auch echt starke bilder!
kann mich dem tip mitdem 24-105er anschliessen, das ist das immerdrauf objektiv fuer filmer schlechthin! bei deiner objetkivauswahl is mir auch gleich aufgefallen - kein tele dabei! nicht dass die 105 so tele waern, aber 35mm als laengste brennweite? naja,. ich weiss nicht... du magst ja schliesslich CLOSE sein! if your pictures aint good enough, you arent close enough!
auch den ton so stiefmuetterlich zu behandeln wie du find ich keine so gute idee - ton macht mindestens 50% vom gesamteindruck aus! also ein gutes bild mit schlechtem ton wirkt eweniger als ein mittelmaessiges bild mit brauchbarem ton! ansonsten - happy travelling! und versuch auch das land mal abseits des suchers dir anzusehn :)
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