Hallo... Wollte mal wissen ob es eine systematische herrangehensweise ans Drehbuchschreiben gibt... Bzw. zur Ideenfindung/ausarbeitung...
Suche halt eine schlaue vorgehesweise auch in Bezug auf umsetzbarkeit...
Zum Beispiel das man sich erst die Locations aussucht die realisierbar sind und dann eine eEschichte darum strikt... (Nur ne Idee)
Also kurz gesagt ich suche einfache grundregeln für eine interesannte Geschichte... Z.b. Spannungskurven (Wann passiert was...?) und halt so klassische Stilmittel aus Theater und co... Wie zum beispiel das Conflict Design und ähnliches...
Biiiiiiitte erspart mir Kommentare wie das kann man nicht verallgemeinern oder ne gute Idee hat man oder man hat sie nicht... :D Das ist mir alles klar :) Ich will auch keine Zauberformel... ;) Aber ich bin mir sicher das zum beispiel Filmstudenten nicht gesagt bekommen: ein drehbuch entsteht so: "Denkt euch was aus und fertig" ;) Bin mir sicher denen werden mehrere vorgehensweisen vermittelt auch ohne eine große idee eine große idee zu erschaffen :) indem man sich halt mittels bestimmter spannungsstilmittel und schreiberlingtricks an ein großes finale/Idee annähert... :)
hoffe ihr versteht was ich meine...
danke gruß
P.s. Um das nochmal zu verdeutlichen ich suche halt irgendwas in der richtung (wobei das hier rein fiktiv und nur ein beispiel ist):
-wenn etwas passiert muss darauf hin etwas unerwartetes passieren was einen konflikt auslöst um eine spannung zu erzeugen
-die drehlocation sollte sich im schnitt nur alle 5 minuten ändern
-alle 30 minuten sollte die handelung eine wendung nehmen
-ein charakter sollte im mittelpunkt der erzählung stehen
ja klar weiß auch wie ein film funktioniert in der theorie... hab auch ganz coole ideen... würd son paar schreiber tricks und kniffe aber trotzdem gerne wissen... gibt mit sicherheit so manche regeln denen eine gute geschichte unterliegt...
(diese müssen natürlich nicht für jede geschichte gelten... ist mir klar... aber irgendwelche grundgerüste gibt es da bestimmt die oft genutzt werden...)
du kannst es ja mal mit syd field, dem drehbuch-promi, versuchen. aber eigentlich bringt filme gucken mehr.
ansonsten: guck dir mal kubricks filme an wie z.b. clockwork orange (ein genialer film!!!) .. wie steven spielberg schon sagt, kann man sich seine filme 20 mal angucken und jedese mal ist man von neuem überrascht.
kubrick ist einer der regisseure, die versuchen, sich bekannten erzähltechniken zu entziehen und mal etwas ganz neues beim geschichten erzählen auszutesten. lars von trier ist auch nicht schlecht - jedoch ein bisschen depressiv. ;)
also zusammengefasst: guck dir filme außerhalb des mainstreams an, um dich inspirieren zu lassen und deinen filmische blick zu verbreitern. :)
Zuletzt geändert von JanHe am Mi 17 Apr, 2013 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
Styler Durden hat geschrieben:ja klar weiß auch wie ein film funktioniert in der theorie... hab auch ganz coole ideen... würd son paar schreiber tricks und kniffe aber trotzdem gerne wissen... gibt mit sicherheit so manche regeln denen eine gute geschichte unterliegt...
(diese müssen natürlich nicht für jede geschichte gelten... ist mir klar... aber irgendwelche grundgerüste gibt es da bestimmt die oft genutzt werden...)
Da gibts ne Menge Bücher drüber, Syd Fields "Drehbuch" ist ganz passabel und beinhaltet auch diese Formeln mit "Wendepunkt nach Seite 30, Höhepunkt in der Mitte" ... .
jo danke schonmal... mein problem ist halt einfach das ich eher szenisch kreativ bin... kurze szene, leute stürmen in nen supermarkt, irgendwas geht schief, sie renn wieder raus... kann sowas halt visuell recht gut einfangen... un dann auch in der situation gute ideen finden die lustig oder cool wären... aber ne gesammte story zu finden is schwierig... ich mag halt auch filme nicht deren story zu komplex ist... ich mag es wenn man die gesammte story grob in einem satz zusammen fassen kann... also sozusagen eine hauptmessage im film... aber bin da echt sehr anspruchsvoll da ich wenn ich einen film amchen werde diesen auch gut bzw. aufwendig aufziehen möchte und da muss die idee schon zu 100% cool sein... sonst lohnt sich der aufwand nicht find ich...
Versuche dich mal an Fatih Akin und Lars von Trier, was die Schnitte angeht, zu orientieren: Wenn sich jemand ein Glas einschenkt und dieses trinkt, kannst du auch (rythmisch!) dazwischenschneiden. Rythmus möchte ich an dieser Stelle noch einmal besonders hervorheben.. eines der wichtigsten Elemente, das häufig zu kurz kommt (bei Amateurfilmen).. ohne Rythmus kannst du SÄMTLICHE Emotionen vergessen.
SEHR INTERESSANT: The Tree Of Life .. für JEDEN Filmemacher, Cineasten und Filmeliebhaber ein wahrer Kunst-Org*smus.. ;)
Die Schnitte sind dort unglaublich und in so einer Form habe ich Schnitt noch NIE gesehen.. GUCK ihn dir einfach an! :) (Schnitt ist nicht das Besondere an dem Film, aber ich wollte auf meinen ersten Absatz zurückgreifen.)
Zuletzt geändert von JanHe am Mi 17 Apr, 2013 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
Nachtrag: Vielleicht ist dir eher geholfen, wenn du dich mal mit Kreativitätstechniken auseinandersetzt oder dir die Frage stellst, wie andere Drehbuchautoren an die Sache herangehen.
Quentin Tarantino zum Beispiel ist für mich der Meister der Fucked-Up-Situationen. Er nimmt Charaktere und steckt sie in die kniffligste Zwickmühle, die er sich vorstellen kann. Es ist ein Genuss, zu sehen, wie Menschen in großen Schlamassel geraten und sich da wieder rauszuwinden versuchen. Sowas lässt sich als Autor auch ganz gut kontruieren.
Zuletzt geändert von jk86 am Mi 17 Apr, 2013 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
Und was konkret Spannungsbögen, Ploterstellung, Entwicklung von Charakteren usw. angeht, schau dich mal im Bereich des Creative Writing um. Dazu gibt es Dutzende Webseiten und viele gute Bücher. Das meiste wurde für Romanautoren geschrieben, aber die Prinzipien des Storytelling gelten natürlich auch für Drehbücher. Was mich weitergebracht hat, sind die Bücher von James Frey und Fritz Gesing. Gut fand ich auch "Das Leben und das Schreiben" von Stephen King, auch wenn schon etwas erfahrene Autoren dort nichts neues lernen. Es ist aber interessant, zu sehen, wie der kreative Output mit dem Leben von King verknüpft ist und wie er arbeitet.
Styler Durden hat geschrieben:.. aber bin da echt sehr anspruchsvoll da ich wenn ich einen film amchen werde diesen auch gut bzw. aufwendig aufziehen möchte und da muss die idee schon zu 100% cool sein..
Styler Durden hat geschrieben:.. aber bin da echt sehr anspruchsvoll da ich wenn ich einen film amchen werde diesen auch gut bzw. aufwendig aufziehen möchte und da muss die idee schon zu 100% cool sein..
Da, es hier glaube ich noch nicht erwähnt wurde, wollte ich unbedingt noch zwei Bücher empfehlen. Zum einen "Story" von Robert McKee und gerade für die Dialoge "Über das Schreiben" von Sol Stein.
Seit "Story" habe ich endlich keine Probleme mehr einen anständigen Antagonismus zum Protagonisten aufzubauen. Ich versuche mal kurz das Prinzip des Antagonismus nach McKee zu erklären. Jeder Protagonist ist Träger eines oder mehrere Werte. Nehmen wir mal ein leichtes Beispiel: In dem Film "Das Schweigen der Lämmer" steht die Protagonistin Clarice Starling unter anderem für den Wert "Gerechtigkeit", weil sie ja einen Serienmörder fassen möchte. Nach diesem Wert werden dann auch die Antagonismen ausgerichtet und zwar in bis zu 3 Stufen.
Die 1. Stufe ist eine Zwischenform zwischen dem Wert des Protagonisten und dem Gegenteil. Das Gegenteil bildet die 2. Stufe. Somit wäre die 1. Stufe bei dem Wert Gerechtigkeit etwas was nicht verboten ist, aber rechtlich fragwürdig, wie zum Beispiel Rassismus, sexuelle Diskriminierung (beides nicht am Arbeitsplatz), also Sachen die rechtmäßig unlaut sind.
Die 2. Stufe ist dann in dem Fall Unrecht oder Rechtlosigkeit und die 3. Stufe stellt dann die höchste, intensivste und auch im gewissen Sinne "schlimmste" Form von Unrecht dar. Die 3. Stufe geht oft mit Selbstbetrug einher. Sie ist im Fall der Gerechtigkeit zum Beispiel Unrecht, das sich als Gerechtigkeit tarnt.
Wenn du jetzt ein Drehbuch entwirfst und der Protagonist zum Beispiel ein Polizist ist, dann steht er für den Wert Gerechtigkeit. Du kannst dann entscheiden bis zu welcher Stufe des Antagonismus Du gehen möchtest. Bei vielen Kriminalfilmen wird oft nur bis zur 2. Stufe gegangen. Heißt: Der Verbrecher wurde gefasst und das Problem gelöst. Haben wir aber noch einen korrupten Polizisten in dem Drehbuch, der der Drahtzieher hinter allem Übel ist, dann kommen wir auf die 3. Stufe.
Bei Sol Steins Buch wird sehr gut auf das Schreiben von Dialogen eingegangen. Kurz gesagt, ist es hilfreich, wenn die Figuren nicht direkt auf das eingehen, was gerade gesagt wurde, sondern eher aneinander "vorbeireden". Im Prinzip geht es darum das was ein Dialog auf einer Metaebene ausdrückt und nicht unbedingt auf der Primärebene. Hier ein Beispiel:
Figur A: Man siehst Du heute blass aus.
Figur B: Meine Frau treibt mich noch in den Wahnsinn.
oder
Figur A: Möchtest Du etwas essen?
Figur B: Mein Leibgericht ist Pizza.
In dem ersten Beispiel hängt es von der Situation ab, ob der Mann blass wegen seiner Frau ist oder nicht. Es ist wahrscheinlich und wird suggeriert, den Gedankenschritt muss der Zuschauer aber selbst machen und wird aktiv gefordert.
Im zweiten Beispiel könnte man meinen, Figur B möchte dazu auffordern, dass er Pizza zum essen bekommt. Gleichzeitig kann darüber aber auch noch eine dreiste Nehmer-Attitüde ausgedrückt werden.
Ich hoffe dieser kurze Abriss konnte etwas helfen. :)
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.