Starri hat geschrieben:
Sehr großen Wert lege ich auf die Schärfe und die Auflösung, Schärfentiefe soll natürlich so gut wie nicht vorhanden sein und die Kamera sollte 1080p filmen können! Sehr gut sind an dieser Stelle auch 60 fps, gerne beschränke ich mich aber auch auf stylistische 24 fps.
Wo hast Du dich den 20 Stunden eingelesen ?
Jeder halbwegs kompetente Videouser weiss doch inzwischen (oder wohl doch nicht ?), dass mit einer Canon Kamera unterhalb der Vollformatklasse eben keine super scharfen Aufnahmen zu bekommen sind.
Das Bild ist mit ca. 500 Lininepaaren eher auf dem Niveau einer 400 € Consumervideokamera, ein Topmodell der Consumerklasse (Beispiel Panasonic X 909) schafft fast das Doppelte !
Dazu ist das Bild noch stark fehlerbehaftet, gut das fällt bei dem schlechten YT Videos nicht sonderlich auf.
Die 60 Bilder pro Sekunde gibt es bei den genannten Canon Modellen nur mit der kleinen 720er Auflösung, wie schlecht dort die Bildqualiät ist, kann man hier im Forum nachlesen.
24 P ist möglich bei 1080er Auflösung.
Das einzige was die Canon Modelle eben wirklich besser können als Camcorder für einen ähnlichen Kurs, ist das Freistellen von Objekten - aber auch nicht mit den f 3,5 bis 5,6 Kitlinsen. Beispiel:
Nimm Dir mal das nächste Mal die EOS 650 mit dem Kit (18-55 oder eben 18-135) vor, und versuche Objekte freizustellen und das im Weitwinkel !
Danach nimmst Du dir mal im Saturn die Digicam Sony RX 100 - ca 500 € (wenn die mal nicht wieder ausverkauft ist) auch 28 mm Weitwinkelstellung und Offenblende = f 1,8 und filmst los.
Du wirst dann feststellen, dass man im Weitwinkel auch mit Offenblende mit der EOS und dem 18-55 / 18-135 gar nichts freistellen kann, man kann nämlich nicht näher als die knapp 50 cm ran. Alles ist scharf, naja zumindest so scharf wie eine schlechte 500 € Videokamera.
Mit der RX 100 und grob ähnlicher Entfernung geht das sehr wohl, eben weil sie f 1,8 besitzt und für ihre Verhältnisse (die Kameraklasse) einen recht grossen 1 Zoll Sensor hat.
Jetzt werden einige User den Finger heben und meinen, man kann ja eine grössere Brennweite oder ein lichtstärkeres Objektiv kaufen, ja das ist richtig.
Mit einer grösseren Brennweite kann ich auch mit einer gute Semiprofessionellen Video-Kamera wie der Sony EX 1 (oder Vergleichbares) Objekte freistellen, nur verursacht die EX 1 nicht so viele Bildfehler wie die EOS 650 und die EX 1 gewinnt ganz leicht einen Schärfetest.
Ausserdem kosten gute Objektive eine Menge, im anderen Thread kann man sehen, was bei günstigen Tamron 17-50 f 2,8 wirklich rauskommt = ein relativ matschiges Bild bei Offenblende. Der User hatte auch absichtlich ein YT Video erstellt und hier präsentiert (EOS 600).
Die Panasonic Modelle haben sehr wohl Ihre Daseinsberechtigung, sie verursachen weniger Bildfehler, lassen auch Objekte freistellen, lassen sich notfalls einigermaßen zufriedenstellend sogar mit AF benutzen und das Bild ist definitiv schärfer als das der Canon Modelle unterhalb der Profiklasse.
Auch die EOS 700 wird bis auf die erweiterte Aufnahme (nicht extra Auslöser drücken nach 14 Minuten FHD Video) keine nennenswerten Videovorteile zur EOS 650 bieten.
In letzter Zeit kommen hier wirkliche viele User dazu, die denken, das diese "Foto" Canon DSLR Modelle der Consumerklasse Wunderwaffen wären, mit denen man gleich mal ein Kinobild hinbekommt. Dem ist definitiv nicht so. Da sind zu viele Träumer ohne Praxiserfahrung unterwegs.
Klar ist der ein oder andere Shot in einem zweitklassigen Kinofilm mit einer dreistelligen Canon schon gemacht wurden, dort wurde aber auch massiv nachbearbeitet und perfekt gefilmt, um die Schwächen dieses Systems nicht deutlich kennbar zu machen.
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Nun gut, es soll wohl doch eine Canon werden.
Die Touchfunktion der EOS 650 ist eher Spielerrei, es sind auch nur ein Teil der Funktionen wählbar.
Magic Lantern machte diese Woche für die EOS 650 den A Test mit ein paar Usern, noch sind keine Bugs aufgetreten, die Firmware wird wohl sehr bald für jedermann zugänglich sein.
Wenn Weitwinkelobjektive zur Freistellung eingesetzt werden sollen, dann bitte welche mit F 2,8. Wenn Telebrennweiten benutzt werden können, dann nicht schlechter als F 4 - wie eben dem L 24-105. Hoch im Kurs sind hier natürlich Festbrennweiten, weil die einfach wenig kosten - Liebling hier Canon 50 mm F 1,4 !
Wenn es nur um "scharfe" Aufnahmen geht, kann an Anfangs auch die beiden Kitobjektive zum Filmen benutzen. Eben weil die Canon Kamera durch ihre Videoskalierung so viel Auflösung verschenkt, dass das mit den Kitoptiken nicht gross sichtbar ist.
Einige hier benutzen auch Fremdfirmen, da gehen die Meinungen aber auseinander.
Dann kommen wir zum schwierigen Teil...
Wie willst Du die Kamera halten und wie willst Du manuell scharfstellen, am LCD der Kamera geht das ganz sicher nicht bei diesen Offenblendenaufnahmen.
Da muss ein Rig her, ein guter Monitor, gute Mikrofone - da kommt sicher eine Menge an Ausgaben zusammen.....
Und am Ende wirst Du vielleicht feststellen, dass mit der ganzen Arbeit & dem ganzen Zubehör dann auf YT nur ein durchschnittlicher YT Beitrag entstanden ist, den man auch mit einer Henkelkamera hätte drehen können...
Es gibt einen Grund, warum die erfolgreichen Leute hier (Beispiel Powermac) eben nicht mit einer Canon EOS 600 / 650 die szenischen Aufnahmen drehen.
Ganz wichtig ist natürlich auch der Punkt - Kreativität / Bildsetzung ( Einstellgrössen ) in wie weit da schon Kenntnisse vorhanden sind, um sich überhaupt erst einmal von den schlechten YT Videos abzusetzen, und davon gibt es sehr viele...
VG
Jan