Video DSLR & Großsensor Kameras Allgemein Forum



Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?



Besonderheiten, Pro und Contra sowie Fragen zu digitalen (Spiegelreflex-)Kameras mit Videofunktion sowie Cine-Camcordern mit großem Sensor
Antworten
almardi
Beiträge: 66

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von almardi »

Bei der Belichtungsmessung orientiert sich die Kamera ja gewissermaßen an RAW-Aufnahmen, somit sollte der Picturestyle eigentlich keinen Einfluss auf die Messung haben, bei cinestyle wird nur alles insgesamt ein wenig heller wirken.



domain
Beiträge: 11062

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von domain »

dirkus hat geschrieben:
Manuell Belichtet
Bild

und das hätte die Automatik daraus gemacht.
Bild

Die Automatik hätte hier den Fehler gemacht, die für den Bildeindruck eher unbedeutenden Randbereiche unter den Sonnenschirmen optimal zu belichten, während das eigentliche Augenmerk auf den Fassaden dahinter liegt.
Du schreibst im Konjunktiv, was die Automatik gemacht hätte und der Konjunktiv ist vermutlich auch angebracht. Denn ganz nehme ich dir diese Bilder nicht ab. Beim Automatikfoto ist der Himmel nämlich dunkler als bei der manuellen Belichtung, obwohl die Fassaden gleichzeitig heller sind. Gibs zu, du hast da was manipuliert, du hast die Fassaden etc. künstlich aufgehellt :D
Das Automatikbild gibt es wahrscheinlich gar nicht real.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

Selbst ein zwei Jahre alte Videokamera beherrscht unbearbeitet in der Automatik diesen Kontrastumfang.
Über Kopf aufgenommen im Schwenk / oder auch heller Vordergrund / extrem
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Do 31 Mai, 2012 20:37, insgesamt 3-mal geändert.



domain
Beiträge: 11062

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von domain »

Von einem schon zwei Jahre alten Camcorder hätte ich eigentlich gar nicht so schöne Bilder erwartet, erstaunlich. Verrätst du uns vielleicht auch noch, um welche Kamera es sich da gehandelt hat?



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

Dann sind wieder alle böse weil es keine DSLR ist (Panasonic SD 707). Mit meiner aktuellen wären die Farben noch etwas besser,
nicht so kräftig dafür mehr Zeichnung ;-)

(Bilder oben, Videoframe AVCHD 1080p50)
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Do 31 Mai, 2012 20:37, insgesamt 1-mal geändert.



dirkus
Beiträge: 1165

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von dirkus »

domain hat geschrieben:
dirkus hat geschrieben:
Beim Automatikfoto ist der Himmel nämlich dunkler als bei der manuellen Belichtung, obwohl die Fassaden gleichzeitig heller sind. Gibs zu, du hast da was manipuliert, du hast die Fassaden etc. künstlich aufgehellt :D
Das Automatikbild gibt es wahrscheinlich gar nicht real.
Doch das Auto-Bild ist echt.
Liegt wohl am Cine Style Picture Style. Habe auf beide einfach das gleiche Colorista Preset angewendet. Der Himmel und andere Bereiche sind im Preset farblich gekeyt, was sich auf jeder Aufnahme dann unterschiedlich auswirkt - das kannste auch daran erkennen, das die weissen Wände nicht mehr weiss, sondern leicht braun sind. Der Himmel ist auf der überbelichteten Aufnahme daher wohl ebenfalls etwas mehr Braun eingefärbt worden. Das ich hätte geschrieben hab, bezog sich lediglich darauf, das ich die Automatik Aufnahme im Video ja letztendlich nicht verwendet habe.



domain
Beiträge: 11062

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von domain »

Naja, daran kann man jedenfalls erkennen, was die Cine-Styles wert sind, nämlich nicht viel und es verhält sich genauso, wie es ein User vor längerer Zeit schon und besonders auch WoWu erkannt und erklärt hatten: es gibt nur wenig Gewinn damit über eine 8-Bit-Gamma-Linie, da muss wohl RAW mit deutlich mehr Bit herhalten als Original.

Was aber die allgemeine „Problematik“ bez. einer optimalen Belichtung anlangt, da muss ich mich manchmal schon etwas wundern, zu welch exotischen „back to the roots“-Lösungen manch einer neigt. Wenn man mal generell so viel Zeit für eine externe Belichtungsmessung mit Graukarte hat, dann werden wohl auch noch div. unterschiedliche Belichtungsreihen möglich sein und eine davon wird dann wohl passen.
Ich halte sehr viel davon, was ein objektiver Partner zum ersten Belichtungvorschlag sagt, wobei man Mehrfeldmatrixmessungen überhaupt nicht mit Integralmessungen vergleichen kann, da steckt ein völlig anderes Konzept dahinter.
Eine der intelligentesten Kameras diesbezüglich war übrigens die HC-1. Unmittelbar neben der Blendenstoptaste ( bei VOL von EXPOSURE/VOL) hatte sie die Blenden-Korrekturtaste als vertikalen Schieberegler und das war natürlich optimal. Man sah sich den Vorschlag der Belichtungsautomatik mal an und korrigierte ihn dann nicht selten nach Augenmaß



srone
Beiträge: 10474

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von srone »

spätestens wenn der spotmeter dir zum 100. mal dasselbe wie die kameramatrixmessung, nach erfahrung korrigiert, sagt, dann lässt du ihn einfach und guten gewissens weg. :-)

lg

srone
ten thousand posts later...



olja
Beiträge: 1623

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von olja »

domain hat geschrieben:Man sah sich den Vorschlag der Belichtungsautomatik mal an und korrigierte ihn dann nicht selten nach Augenmaß
...und so handhabe ich das bei der GH2 mittel Rädchen, während ich durch den Viewfinder glotze ;-). Auch wenn Histo und Belichtung o.k sagt, muß oft dran gedreht werden, manchmal bis zu 3 Blenden.



domain
Beiträge: 11062

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von domain »

srone hat geschrieben:spätestens wenn der spotmeter dir zum 100. mal dasselbe wie die kameramatrixmessung, nach erfahrung korrigiert, sagt, dann lässt du ihn einfach und guten gewissens weg. :-)
Genauso ist es, weil nämlich eine Spotmessung auch nur eine Integralmessung über einen kleinen Bereich ist. Diesen kleinen Bereich kannst du aber auch über eine Tele-Zoom-Einstellung mit Blendenfixierung und anschließendem Backfokus erreichen.
Insgesamt ist es einfach schwer nachvollziehbar, welch kuriose und komplizierte Belichtungsphilosphien da so herumgeistern, die teilweise in das vorige Jahrhundert schubladiert gehörten.

Ansel Adams ist übrigens völlig irrelevant für unser digitales Zeitalter, denn sein System war umfassend über alle Stufen der Belichtung, der Filmgradationen inkl. der Dichtekurven aufgrund der Filmentwicklug und im genau in demselben Maße auch bei der Postiventwicklung im SW-Bereich. Gilt alles heute nicht mehr.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

Bei meiner Kamera habe ich ein Histogramm, Zebra. Ich habe schon damit gespielt, aber noch nicht gebraucht.

Ich mache mal ein Beispiel mit Camcorder und unten DSLR mit verkleinerten Videoframes,

Ich bin in einer Kirche.
Hinter mir ist eine Türe mit Tageslicht und habe die geöffnet.
Vorne im Altar ist eine "Überbelichtete" Madonnenfigur in einem Bogen (Fluoreszenz-Röhre).
Auf mittlerer Höhe sind Kerzen. So habe ich mind. drei Farbtemperaturen (WB).

Das Bild ist in Automatik WB+Belichtung (Verschlusszeit und Blende)


So würde es in Automatik (links) aussehen, um es zu zeigen. Die Madonnefigur ist überbelichtet.
Rechts ein Frame aus einem Schwenk mit manueller Belichtung (Korrektur).

(click)

Bei manueller Belichtung arbeite ich beim Camcorder immer zuerst mit Blendenautomatik und wähle im Fall der Kirche 1/25 s Verschlusszeit.
(1/25s kann ich nehmen, da der Bildstabilisator sehr wirkungsvoll ist)
Ich arbeite für die Blenden-Korrektur ausschliesslich mit dem Display.
Also verkleinere ich die Blendenöfnung (zuerst den Gain vermindern) am Ring um die Statue abzudunkeln.
Direkt am Display lässt sich das gut beurteilen und ein Histogramm/Zebra brauche ich nicht.
(Im Amateurbereich sind es 8 Bit Displays und Farbumfang.)

Das ganze funktioniert auch in der Sonne, am Display lässt sich genug erkennen (über 1.1 Mio Bildpixel, es geht auch mit 300'000). Es ist keine schöne Aufnahme und nicht perfekt belichtet, aber besser als ein dunkles Bild.
Vogel hinter Maschendraht im Schatten.


Die Belichtungssteuerung in der Kamera belichtet das "Gesamtbild" schon recht genau. Und ich habe nebst der manuellen Möglichkeit noch mindestens ein dutzend "Halbautomatiken" und Belichtungsoptions-Einstellmöglichkeiten (inkl. Offsets).
Also Camcorder ist nicht nur 100% Automatik.

=====
Ich spreche mal theoretisch, da ich keine VDSLR habe.
Mich würde auch interessieren wie man vorgeht.
(Zeit-, Blendenautomatik komplett manuell (ISO-Automatik?)

Bei VDSLR muss ich mir die Bildkomposition Überlegen mit der Schärfentiefe (Blende, Brennweite) und der Verschlusszeit (bewegt sich etwas im Bild und wie schnell)

Wenn sich im Bild wenig und langsam bewegt, kann ich die Zeitautomatik verwenden.
Wähle Blende und Fokus vor. Das Bild sollte mit der "Spot", "Integral" oder "Multispotmessung" schon recht stimmig sein.
Fixiere die Zeit.
Die Feinjustierung kann mit wenig Blende, besser ISO, erfolgen (Tiefenschärfe und Fokus!).
Das ganze ist in meinen Augen recht iterativ bis alles stimmt. Mit der Kamera trocken die Szene durchspielen ob alles stimmt, man sieht es ja im Display.
Dann Filmen, sollten sich Gegenstände auf einem zubewegen kann es interessant sein, dass sie sich selbst in den Schärfebereich bewegen. Und mit der Kamera folgen ohne den Fokus zu verstellen.

Es gibt spannende Möglichkeiten.

Für mich stellt sich die Frage ob die Cinestyles und Hacks etwas bringen, da zuerst das Bild perfekt belichtet und der Fokusbereich (Tiefenschärfe) stimmen muss.
Den WB würde ich auf Sonne, Schatten oder Kunstlicht mit einem fixen Kelvinwert einstellen.
WB Abgleich, Farben und Effekte kann man auch beim Schneiden einbringen.

Gruss Tiefflieger
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Fr 01 Jun, 2012 07:02, insgesamt 2-mal geändert.



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von B.DeKid »

Hmmm



domain
Beiträge: 11062

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von domain »

B.DeKid, ich gebe dir vollkommen Recht mit deiner Aussage ;-)



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Reiner M »

...
Zuletzt geändert von Reiner M am Fr 14 Sep, 2012 22:46, insgesamt 1-mal geändert.



domain
Beiträge: 11062

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von domain »

Wie man das Problem mit der Madonna löst hängt ganz von der Konfession ab. Als polnischer Katholik muss die Madonna richtig belichtet sein, der Rest der Kirche kann ruhig im Dunkeln verschwinden. Ich als Evangelischer würde auf das Kirchenschiff belichten, die Maria kann ruhig überstrahlt und unsichtbar bleiben ;-)



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

Vorweg ich bin Atheist und glaube nur an "meine" Kamera ;-))
Mit Religion habe ich nichts am Hut, aber Kirchen sind architektonisch schön und im Glockenturm hat man eine gute Aussicht.

Danke Reiner, selbstverständlich überlege ich mir die Bildkomposition.
Ansonsten halte ich einfach drauf ;-)
Beim Zoom verändert sich noch die grösste Blende(-nöffnung).

Beim ersten Bild habe ich einfach eine Überbersicht gezeigt und eine Automatik kann hier nicht entscheiden was wichtiger ist, Raum oder Statue.
(Wenn ich beides in der gleichen Szene zeigen will mache ich eine Transition, da die Kamera nicht den Dynamikumfang dafür hat. Ansonsten müsste man ausleuchten weil es mehr als 13 Stops Umfang hat :-)). Eine "sichere" Transition kann ich machen mit manueller Belichtung und beim wegschwenken auf Automatik umschalten.)

@All
Alles
- Man muss ja bei 24p entscheiden ist 1/48s Verschlusszeit korrekt?
- Mit der Blende bestimme ich die Tiefenschärfe.
- Mit ISO die Bildhelligkeit und indirekt auch das Rauschen und die Auflösung.

Und nun komme ich zu den Eigentlich, :-)
- Eigentlich verändere ich mit der Blende auch die Objektiv Abbildungsleistung im gesamten Bildbereich.
- Eigentlich sollte die Verschlusszeit immer gleichbleibend sein um den Bewegungseindruck beizubehalten. Also brauche ich einen ND Filter um weiter mit der Belende und ISO Kombination zu arbeiten.
- Eigentlich schränke ich mit ISO die Empfindlichkeit ein und bekomme so unter Umständen nicht die volle Sensordynamik und verändere das Rauschenverhalten, Rauschfilterung und die Bildauflösung .

Und habe in der Bildgestaltung die Quadratur des Kreises

Das "Hmmm" bezieht sich bestimmt auch auf das Ignorieren von Zebra und Histogrammen bei Aufnahme.
Ich kenne die Limiten der Kamera und kann vorher eingreifen.
Ansonsten ist das ein Beispiel, bei der eine "Vollautomatik" nicht entscheiden kann.

Bei den grossen Kinokameras werden sowieso nur bestimmte ISO Werte verwendet. z.B. ISO 800 um möglichst die volle Dynamik des Sensors auszunutzen.
Gain ist ja noch separat einstellbar.
Den vollen Umfang der Kamera kann man vermutlich am Monitor sowieso nicht abschätzen, so braucht man Belichtungshilfen und Histogramme.

In 8 Bit ist es so wie es ist und am Monitor kontrollierbrar.

Gruss Tiefflieger
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Fr 01 Jun, 2012 11:41, insgesamt 2-mal geändert.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Reiner M »

...
Zuletzt geändert von Reiner M am Fr 14 Sep, 2012 22:45, insgesamt 1-mal geändert.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

Fliegen lernt man auf einem kleinen Flugzeug und alles manuell.

Ein Verkehrsflugzeug hat komplexere Systeme die von zwei Personen pilotiert werden (Kabinendruck, Klima, Hydraulik, Elektrik, Triebwerk Leistung, Eco und Triebwerk-Schwingung, Funkverkehr und Navigation).

Bis auf die Flügel und das es fliegt ist nichts vergleichbar.

Naja ohne Computer geht in den Nebensystemen nichts mehr und zur Entlastung gibt es noch den "Auto-Pilot" und den Bordcomputer mit Navigation, Alternativrouten und Eco-Flugbetrieb-Kontrollen.
Im Nebel Cat III Blind-Ladung geht nur mit drei Autopiloten die sich überwachen. Manuelles Landen unmöglich und führt 100% zum Crash (wie mit 200 Km/h im Nebel auf der Autobahn)

Ist alles sehr Komplex und moderne Systeme muss man zur Arbeitsentlastung nur noch Überwachen.
Aber mit dem kleinen Flugzeug hat man mehr Spass.....

- Will Sagen, dass DSLR ein Grundgerüst ist und man sich um alles zur Bildgestaltung selbst kümmern muss.
- Camcorder können manuell bedient werden, bieten aber auch den sorglos Modus. Dafür vielleicht in den Augen von szenischen Filmern, eingeschränkt in der Bildgestaltung.
- Die Kategorie der Berufsflieger (Kinokamera) muss sich um Passagiere (Technik, Codec), Umfeld, geteilte Kamerabedienung, Kameratyp kümmern. Ob sie dann noch präzise kontrolliert manuell Fliegen können sei dahingestellt ;-)

Gruss Tiefflieger



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Reiner M »

...
Zuletzt geändert von Reiner M am Fr 14 Sep, 2012 22:45, insgesamt 1-mal geändert.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

Das Grundgerüst ist der Body und vielleicht ein System-Kit-Objektiv.

- Optik Systemkits unterstützen den "Autofokus" und haben eine optische "Bildstabilisierung". Vielleicht ist die grösste Blende bei der Festbrennweite oder der Blendenbereich beim Zoomobjektiv ungüstig.
- Man kauft sich noch Festbrennweiten oder Zoomobjektive mit "besseren" Blendenwerten oder Optischen Eigenschaften. Dafür muss man auf obiges verzichten.

(Die Zoomwippe eines Camcorders ist progressive und kann mit variabler Geschwindigkeit durchgefahren werden)

In der Werbung wird immer mit Eigenschaften geworben wie,
- Bildstabilisierung
- Motiv- und Personenerkennung
- Autofokus
- FullHD

Aber wie effektiv und zuverlässig diese Eigenschaften in allen Situationen sind, kann nicht objektiv bestimmt werden.
Ein Camcorder ist klar auf Video ausgelegt und Foto eine Beigabe (Foto brauche ich nicht, ansonsten nehme ich Videoframes).

Bei meiner Kamera kann ich sagen, dass ich ohne Stativ stabilisierte Bilder in höchster Auflösung bekomme.
Auch stimmt die korrekte Belichtungsvorgabe zu den Situationen inkl. autom. Fokusnachführung.
Klar kann man die Belichtung fixieren oder manuell durchführen, aber oft muss man spontan reagieren um ein Bild einzufangen.
Moderne Kamera haben keine willkürlichen Helligkeitsschwankungen (wenn z.B. eine Person vor hellem Hintergrund durchs Bild huscht).

In den meisten Fällen ist manuelle Belichtung nicht nötig.

Bei DSLR insofern, dass Blende und Zeit vorgegeben werden sollte.
Beim Camcorder mit grosser Tiefenschärfe ist die Blende nicht so dominant in der Bildgestaltung. Auch die Verschlusszeit ist nur bei 24p/25p augenfällig wichtig.

Gruss Tiefflieger
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Fr 01 Jun, 2012 14:59, insgesamt 1-mal geändert.



rush
Beiträge: 15015

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von rush »

Tiefflieger hat geschrieben: In den meisten Fällen ist manuelle Belichtung nicht nötig.

Gruss Tiefflieger
Würde die Sache aber auch nicht schlimmer machen ;)
Es ist sicherlich Geschmackssache - aber schön wenn man die Möglichkeit hat auf beides zugreifen zu können - also Automatik oder eben manuell. Damit ist ja im Prinzip allen geholfen.

Ich hab selbst damals an der "alten" Panasonic NV-GS 400 lieber die Blende manuell eingestellt - das Rädchen bzw. den Ring dafür gab es - ergo war das kein großer Akt :)
keep ya head up



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Reiner M »

...
Zuletzt geändert von Reiner M am Fr 14 Sep, 2012 22:45, insgesamt 1-mal geändert.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

rush hat geschrieben:
Tiefflieger hat geschrieben: In den meisten Fällen ist manuelle Belichtung nicht nötig.

Gruss Tiefflieger
Würde die Sache aber auch nicht schlimmer machen ;)
Es ist sicherlich Geschmackssache - aber schön wenn man die Möglichkeit hat auf beides zugreifen zu können - also Automatik oder eben manuell. Damit ist ja im Prinzip allen geholfen.

Ich hab selbst damals an der "alten" Panasonic NV-GS 400 lieber die Blende manuell eingestellt - das Rädchen bzw. den Ring dafür gab es - ergo war das kein großer Akt :)
Ich kann die Blendenautomatik verwenden, da die Tiefenschärfe mit kleinem Sensor nicht so augenscheinlich ist.
D.h. z.B. 1/50s Verschlusszeit vorgeben und die Kamera kann die Blende von F1.5 (inkl. Gain) bis zu F16 ohne sichtbare optische Qualitätseinbusse (Randschärfe, Beugungsunschärfe) selbst regeln.
Klar ab +9db Gain und höher fängt Graining an und die Schärfe nimmt ab.
Auch bei Blende kleiner F16 nimmt durch die Beugungsunschärfe die Bildqualität ab.

Gruss Tiefflieger
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Fr 01 Jun, 2012 15:42, insgesamt 1-mal geändert.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Tiefflieger »

Reiner M hat geschrieben:
Tiefflieger hat geschrieben:Das Grundgerüst ist der Body und vielleicht ein System-Kit-Objektiv.
Ahh - verstehe! :-)

Es kommt aber etwas negativ rüber, dieses "Grundgerüst". Es klingt so "unvollständig", "unvollkommen", ... - Dabei ist das aus meiner Sicht gerade ein entscheidendes Kriterium für die Wahl dieser Cams. Weil es bedeutet maximale Flexibilität, Skalierbarkeit auf die Anforderung hin, variabel konfigurierbar, usw.

So, wie man in dieser Hinsicht eine Fotoknipse nicht mit einer Systemkamera vergleichen sollte, so kann in diesem Punkt auch kein Consumer-Camcorder gegen eine DSLR gestellt werden. Wäre unfair.

Wer glaubt, ein "Anfängerkit" (Body + 1 Objektiv) reichen fürs Videografieren, der hat nicht aufgepasst. Es reicht übrigens auch nicht fürs Fotografieren. Systemkamera eben.

Wenn ich mich darauf einlasse, muss ich die Konsequenzen tragen und den Systemausbau solange fortführen, bis das Werkzeug die Eigenschaften besitzt, die ich benötige. Kann ich aber tun. Und es kommt eine Canon 60D dabei raus, die andere Eigenschaften besitzt, als die meines Kumpels, der namenstechnisch die gleiche Cam hat.

Fotoknipsen und Consumer-Camcoder sind komplett. Höchstens noch eine Tasche und Stativ nötig. Eventuell. Dafür muss ich aber auch mit dem Leben, was die Cam ab Werk besitzt. Ob mir das passt oder genügt - ich kanns nicht ändern.

Was ist nun vorteilhafter? Und für wen?

Ich möchte Dir die Freude an Deiner Cam nicht ausreden und nicht vermiesen - sie ist toll! Für Dich ja mal ganz sicher. Im allgemeinen womöglich auch. Aber sie ist deswegen nicht für alles und jeden toll. Anwenderprofile, Anwendungsprofile, Wünsche, Neigungen, Erfahrungen, Vorgehensweisen, Methoden, Absichten, Ziele ...
Irgendwo haben da alle Cams dieser Welt ihren Platz, sonst würden sie kaum gekauft werden.

Beste grüße,
Reiner
In einem Vimeo Profil eines Kino- und Auftragsfilmers steht z.B. Scarlet-X, Panasonic HDX900 (Broadcastkamera), zwei Canon 5D Mark II.

Da ich ausschliesslich als Hobby privat Filme genügt mir eine Kamera (eigentlich habe ich vier plus iPhone)

Gruss Tiefflieger



Knipsoid
Beiträge: 56

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Knipsoid »

rush hat geschrieben:Die Belichtungsmessung moderner Kameras wie DSLR's ist sehr ausgereift und erzielt in der Regel auch gute Ergebnisse.

Darauf verlassen würde ich mich dennoch keineswegs!
.
Ich stimme dir bzgl Matrixmessung zu, aber was hast du gegen Spot? Das ist doch bei den modernen Kameras so präzise, das man wirklich nichts falsch machen kann. Zur Sicherheit kann man zwischen mehreren Aufnahmen schnell ein Bild schiessen und das Histogramm konsultieren. Ansonsten ist es selten, dass sich das licht so stark verändert, dass man unbedingt korrigieren muss. Man sollte, wenn einem das Ergebnis am Herzen liegt, für mehr Kontrolle sorgen. Je weniger Parameter man dem Zufall überlest, umso besser werden die Videos.



Papachen WE
Beiträge: 105

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von Papachen WE »

Hallöchen,

ich gebe auch mal meinen Senf dazu und schildere mal wie ich es tue. (EOS600D + Tamron 17-50 + Cinestyle)

1. Graukarte von der primären Lichtquelle anstrahlen lassen,
oder an den zu filmenden Punkt stellen.

2. Blende auf 4!!! (die mittlere Blende zwischen höchster Auflösung-f5,6!! und max. Blende-f2,8)
Deshalb sollte man sein Objektiv sehr gut kennen und auch mal Tests lesen, nach dem KAUF!!!!

3. Belichtung mit der ISO - Einstellen - nur ISO 160,320,640,1250 verwenden (bei MagicLantern grün)
Ich lasse mir im Spotmeter die Belichtung in Prozent anzeigen.
Und da sollte die Graukarte so bei 50% liegen.

4. Jetzt mit der Blende die Belichtung feinst einstellen - je nach Priorität oder Gegebenheiten (z.B. Tiefenschärfe - Unschärfe)

5. Weißabgleich

Und Aufnahme....

Mach ich da was falsch?


Papachen



klaramus
Beiträge: 205

Re: Filmen mit einer DSLR; korrekte manuelle Belichtungswahl?

Beitrag von klaramus »

Ich weiß nicht, ob es schon gesagt wurde: es gibt keine Möglichkeit, mittels Belichtungsmesser die richtige Belichtung einzustellen, es sei denn, du lichtest Graukarten oder Zeitungen ab. Bei "normalen" Motiven sind immer irgendwelche Bereiche ohne Zeichnung, das liegt am nicht ausreichenden Dynamikumfang.
Die teuren Belichtungsmesser in der Film/Videoproduktion dienen dazu, das Licht ! anzupassen.
Die verschiedenen Belichtungsmessmethoden der Kameras erhöhen nur die Chance, eine ausgewogenen Belichtung einzustellen- trotzdem werden u.U. schäumendes Wasser, weiße Wolken oder Gesichter im Sonnenlicht (usw) schlecht belichtet.
Es gibt nur (neben Waveform) die Zebra oder Tiefen/Lichter Funktion oder ein professioneller Monitor (>>1000€). Oder die Erfahrung.

Gruß, K.



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