ich habe vor ein musikvideo (mal wieder) zu drehen.. so langsamm bekomm ich alles richtig gut hin..
allerdings hab ich ein problem: ich nehm das erste mal in einer relativ dunklen halle auf..
als vorlage dient mir dieses video:
meine frage: genügt ein führungslicht von der front auf die zu filmende person bei einem performance shot? oder ist auch noch ein schwaches aufhellungslicht angebracht? wieggesagt die halle ist stockdunkel, groß und hat wenig fenster..
danke für eure hilfe..
achja noch so eine frage am rande: ich wollte eigentlich mit mini35 drehen.. viele meinten dass aber auch ein tiffen filmlook kit genügt.. euere meinung?
ja das ist es eben.. ich wollte schon dass man den hintergrund sieht.. aber der focus soll ja ganz klar auf die person liegen.. ich werd das einfach mal mit und ohne aufhellungslicht versuchen.. es soll halt alles trotzdem richtig dunkel bleiben..
ähnliche frage:
ich wollte auch dieses blitzlicht einsetzen.. da sollte ich aber auf jeden fall noch einzusätzliches führungslicht verwenden oder was meint ihr? (davor grauts mich am meisten ;-)..)
In dem Video sind die Figuren in erster Linie in einer Zange, also fast nur Seitenlicht. Ob und wie viel Aufhellung benötigt wird, kann man ja mit Video bekannterweise schnell vor Ort oder sogar ganz easy vor Dreh prüfen. Das ist doch der so häufig aufgeführte Vorteil von Video gegenüber Film, oder nicht?
Muggs hat geschrieben:ich wollte schon dass man den hintergrund sieht.. aber der focus soll ja ganz klar auf die person liegen..
Deine Punkttaste schlägt ja immer doppelt an. ;-)
Ist die Verringerung der Schärfentiefe mittels 35mm-Adapter nicht dafür gedacht, die Person (scharf) vor dem Hintergrund (unscharf) hervorzuheben? Helligkeits- und Tonwertkorrekturen kann man ja auch in der Postpro noch machen, zumindest wenn keine Helligkeitsunterschiede zwischen Vorder- und Hintergrund herausgearbeitet werden sollen, die vorher nicht mal ansatzweise da waren.
Meiner Meinung nach kann man die Vorteile eines 35mm Adapters nur ausreizen, wenn man mit hohen Kontrasten arbeitet, da, wo Video eben sehr stark nach Video aussehen würde. Sowohl in einem gleichmäßig hellen als auch in einem gleichmäßig dunklen Raum könnte das Bild sonst schlicht etwas weich, matschig aussehen (dasselbe gilt für Low-Contrast Filter, wenn schwache Kontraste noch weiter reduziert werden, sieht´s arm aus).
Schleichmichel meint, Video ist doch Whatyouseeiswhatyouget, aber nur, wenn man einen externen Monitor verwendet. Sucher und Display taugen zur Orientierung, die Bildwirkung lässt sich auf einem großen Bild besser beurteilen.
Eine gute Methode, um Atmosphäre in ein Set zu pumpen, ist Nebel. Gut einnebeln und verteilen, kein zarter Dunst, sondern eine dicke Suppe. Wenn du glaubst, es ist zuviel, ist es für Video gerade richtig. Das kann im Falle einer Halle zwar etwas dauern, aber je größer der Raum, umso größer die Wirkung.
Im Beispielvideo sieht man eben auch hohe Kontraste, daneben vor allem Farbentsättigung und Vignetten (diese dunklen Ränder fallen kaum als Effekte auf, deuten aber auf das Motiv wie rote Pfeile). Eine abrissreife Fabrikhalle tut selbst schon viel, man kann da mit vielen typischen Effekten noch weiter aufmotzen, bei der Aufnahme zum Beispiel mit 1/12tel belichten (Bewegungen schmieren), einen grünlichen Stich postproen (sorry, Germanisten) à la Matrix, oder Sepia.
In Alien³ sind die meisten dieser Effekte vereint, den Film würde ich mir an deiner Stelle reinziehen:
• Dunkelheit bei hohen Kontrasten
• Nebel
• Minimale Schärfentiefe
• Dramaturgische Farbkorrektur
Außerdem ein Bildaufbau, der einfach irre ist. Ansehen unter diesem Aspekt!
Kurz: Ein durchgehender, geplanter Look ist besser als experimentelles Aufmotzen. Und ein guter (gutes?) Set ist der wichtigste Aktivposten.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.