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Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films



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ruessel
Beiträge: 10291

Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von ruessel »

Bild
Mitte der 70er Jahre begann sich das ästhetische Vokabular des Filmtons auffällig zu verändern. Plötzlich sausten kreischende Jets über die Köpfe des Publikums und Hubschrauber durchflogen alle vier Quadranten des Kinoraums. Neu erschienen auch das Dolby-Stereo-Logo und die Berufsbezeichnung Sound Designer auf der Leinwand. Eine Generation von tonbesessenen Regisseuren wie Francis Ford Coppola, George Lucas oder Martin Scorsese hatte das suggestive Potenzial des totalen Sound erkannt. Sound Design - die virtuelle Klangwelt des Films analysiert die jüngsten klangästhetischen Entwicklungen des amerikanischen Mainstreamfilms. Das Buch durchleuchtet Konventionen und scheinbare Selbstverständlichkeiten und öffnet den Zugang zur komplexen Architektur der filmischen Tonspur.

520 Seiten, 155 x 225 mm, ca. 60 Abb. tw. in Farbe
Mai 2024
34,– €
sofort lieferbar
ISBN 978-3-7410-0247-2
Zur Zeit vom Verlag kostenlos als PDF:

https://www.schueren-verlag.de/index.ph ... 002472.pdf
Gruss vom Ruessel



Axel
Beiträge: 17025

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Axel »

Klasse. Danke!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



TomStg
Beiträge: 3819

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von TomStg »

Ein reichlich verschwurbelt formuliertes Werk. Umständlich und anstrengend zu lesen.

Beispiel:
“Im wirklichen Leben sind das homogene raumzeitliche Milieu und die Konstanz der Gegenstände gegeben. Die Wirklichkeit ist so verstanden ein kontinuierliches Universum. Der Film löst diese Kontinuität zunächst in eine Reihe von Fragmenten auf und ordnet sie später als narratives System so, dass sie eine kohärente Illusion schaffen. Der Rezipient knüpft das Netz aus den einzelnen Fäden, die das filmische Werk ihm anbietet. Die Diegese – das raumzeitliche Kontinuum als sinnvolles Ganzes – entsteht durch die konstruktive gedankliche Tätigkeit des Zuschauers.“

Klare - nicht einfache - Sprache geht anders.



Axel
Beiträge: 17025

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Axel »

Das ist eher Fachsprache als populärwissenschaftlich. Bei Arztberichten z.B. fragt sich der Laie, müssen die das so gestelzt formulieren? Ja, weil die Begriffe gewissermassen Compoundclips sind, in denen mehrere der Fachwelt bekannte Aspekte zusammengefasst sind. Für andere Ärzte ist das so leichter zu lesen. Ich frage mich bei diesem - allerdings aus dem Zusammenhang gerissenen - Abschnitt bloß, ob er inhaltlich stimmt.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



macaw

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von macaw »

Das ist eher eine maximal gekünstelte, pesudo-akademische Sprache denn Fachsprache. Es klingt auf mich eher wie jemand, der versucht gebildet zu erscheinen als wenn die Person tatsächlich vom Fach ist. Ein Verwandter ersten Grades der Politikersprache...

"Ein Film ist eine kohärente, diskrete Auflösung der Realität aus chronologischen Bildern. Diese wiederum verstehen sich als Exegese einer Paranoia vulgaris, die sich auch geme als Apokryphe Auslegung der Genesis darzustellen vermag in Ermangelung einer höheren Kredibilität der Tautologie." Ungefähr so klingt das für mich.



pillepalle
Beiträge: 10964

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von pillepalle »

So wie Filmwissenschaftler eben reden :) Ich hab's noch nicht gelesen, aber solange da auch ein paar interessante und nützliche Aspekte drinnen stehen, kann man über die schwurbeligen Passagen ja drüber hinweg sehen. Ich springe eh nur zu den Teilen im Buch die mich interessieren und lese mir nicht den unnötigen Sermon durch. Einem geschenkten Barsch...

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Skeptiker »

TomStg hat geschrieben: Sa 08 Jun, 2024 21:39 Ein reichlich verschwurbelt formuliertes Werk. Umständlich und anstrengend zu lesen.

Beispiel:
“Im wirklichen Leben sind das homogene raumzeitliche Milieu und die Konstanz der Gegenstände gegeben. Die Wirklichkeit ist so verstanden ein kontinuierliches Universum. Der Film löst diese Kontinuität zunächst in eine Reihe von Fragmenten auf und ordnet sie später als narratives System so, dass sie eine kohärente Illusion schaffen. Der Rezipient knüpft das Netz aus den einzelnen Fäden, die das filmische Werk ihm anbietet. Die Diegese – das raumzeitliche Kontinuum als sinnvolles Ganzes – entsteht durch die konstruktive gedankliche Tätigkeit des Zuschauers.“

Klare - nicht einfache - Sprache geht anders.
Das wäre vielleicht etwa:
Ein Film verdichtet Teile der Realität zu einer Erzählung in bewegten Bildern, die beim Zuschauer dann als vorgestellte "Realität" eigene Bilder und Gedanken auslöst.



dienstag_01
Beiträge: 14556

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von dienstag_01 »

Skeptiker hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 10:15
TomStg hat geschrieben: Sa 08 Jun, 2024 21:39 Ein reichlich verschwurbelt formuliertes Werk. Umständlich und anstrengend zu lesen.

Beispiel:
“Im wirklichen Leben sind das homogene raumzeitliche Milieu und die Konstanz der Gegenstände gegeben. Die Wirklichkeit ist so verstanden ein kontinuierliches Universum. Der Film löst diese Kontinuität zunächst in eine Reihe von Fragmenten auf und ordnet sie später als narratives System so, dass sie eine kohärente Illusion schaffen. Der Rezipient knüpft das Netz aus den einzelnen Fäden, die das filmische Werk ihm anbietet. Die Diegese – das raumzeitliche Kontinuum als sinnvolles Ganzes – entsteht durch die konstruktive gedankliche Tätigkeit des Zuschauers.“

Klare - nicht einfache - Sprache geht anders.
Das wäre vielleicht etwa:
Ein Film verdichtet Teile der Realität zu einer Erzählung in bewegten Bildern, die beim Zuschauer dann als vorgestellte "Realität" eigene Bilder und Gedanken auslöst.
Vielleicht liest du erstmal, worum es geht.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Skeptiker »

dienstag_01 hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 10:25
Skeptiker hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 10:15

Das wäre vielleicht etwa:
Ein Film verdichtet Teile der Realität zu einer Erzählung in bewegten Bildern, die beim Zuschauer dann als vorgestellte "Realität" eigene Bilder und Gedanken auslöst.
Vielleicht liest du erstmal, worum es geht.
Mir ging's um den langen Satz als Beispiel. Wenn Du den anders interpretierst, nur her damit!



dienstag_01
Beiträge: 14556

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von dienstag_01 »

Skeptiker hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 10:27
dienstag_01 hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 10:25
Vielleicht liest du erstmal, worum es geht.
Mir ging's um den langen Satz als Beispiel. Wenn Du den anders interpretierst, nur her damit!
Klingt auf jeden Fall sehr gut. Und liest sich auch einfacher ;)



Axel
Beiträge: 17025

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Axel »

Skeptiker hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 10:15
TomStg hat geschrieben: Sa 08 Jun, 2024 21:39 Ein reichlich verschwurbelt formuliertes Werk. Umständlich und anstrengend zu lesen.

Beispiel:
“Im wirklichen Leben sind das homogene raumzeitliche Milieu und die Konstanz der Gegenstände gegeben. Die Wirklichkeit ist so verstanden ein kontinuierliches Universum. Der Film löst diese Kontinuität zunächst in eine Reihe von Fragmenten auf und ordnet sie später als narratives System so, dass sie eine kohärente Illusion schaffen. Der Rezipient knüpft das Netz aus den einzelnen Fäden, die das filmische Werk ihm anbietet. Die Diegese – das raumzeitliche Kontinuum als sinnvolles Ganzes – entsteht durch die konstruktive gedankliche Tätigkeit des Zuschauers.“

Klare - nicht einfache - Sprache geht anders.
Das wäre vielleicht etwa:
Ein Film verdichtet Teile der Realität zu einer Erzählung in bewegten Bildern, die beim Zuschauer dann als vorgestellte "Realität" eigene Bilder und Gedanken auslöst.
Das ist sprachlich viel besser. Mich störte „die Wirklichkeit ist so verstanden ein kontinuierliches Universum“, wo doch bekannt ist, dass wir wegen unserer selektiven Wahrnehmung (ein solcher „Compoundclip“) durch - salopp gesagt - „konstruktive gedankliche Tätigkeit“ unser Erleben von Wirklichkeit erst aus den Fragmenten dieser Wahrnehmung selbst erschaffen. Ist das ein Scheiß Satz? Zugegeben…
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Frank Glencairn »

Übersetzung:

Im wirklichen Leben scheppern von allen Seiten Störgeräusche, die mit der "Szene" nix zu tun haben auf uns ein.
Gottseidank filtert das Hirn das Wesentliche für uns raus, beim Film muß das jemand per Hand machen.


;-)
Sapere aude - de omnibus dubitandum



TomStg
Beiträge: 3819

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von TomStg »

Axel hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 06:11 Das ist eher Fachsprache als populärwissenschaftlich. Bei Arztberichten z.B. fragt sich der Laie, müssen die das so gestelzt formulieren? Ja, weil die Begriffe gewissermassen Compoundclips sind, in denen mehrere der Fachwelt bekannte Aspekte zusammengefasst sind. Für andere Ärzte ist das so leichter zu lesen. Ich frage mich bei diesem - allerdings aus dem Zusammenhang gerissenen - Abschnitt bloß, ob er inhaltlich stimmt.
Bei so einem geschwubelten Text höre ich auf zu lesen. Da mache ich mir keine Sekunde mehr Gedanken, ob der Inhalt plausibel ist oder nicht. Falls ein Text interpretiert werden muss, damit er eine verständliche Aussage liefert, ist er einfach schlecht formuliert.

Es hat auch nichts mit „Fachsprache“ zu tun. Fachsprache ist gekennzeichnet durch termini technici. Hier aber werden bekannte Wörter in extrem schlechten Deutsch unverständlich aneinander gereiht. Und zwar nicht nur im zitierten Beispiel, sondern im gesamten Buch. Furchtbar!



Axel
Beiträge: 17025

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Axel »

Wo du Recht hast hast du Recht.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Skeptiker »

Vielleicht noch ein Punkt:

Im Buch-Impressum (nennt man das so?) auf der Seite vor dem Inhaltsverzeichnis steht (Zitat):
"Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Wintersemester 1999 auf Antrag von Prof. Dr. Christine N. Brinckmann als Dissertation angenommen."

Philosophische Fakultät / Doktorarbeit - das erklärt einiges. Da kann eine gewisse akademische ('epidemische') Textverschwurbelung schon beinahe Voraussetzung sein (ich wäre allerdings auch eher für präzise Verständlichkeit).
Wer mal versucht hat, der Schrift eines Philosophen wie Kant oder Schopenhauer zu folgen, fasste sich evtl. auch bald an die gerunzelte Stirn. Und wer's mal mit Soziologen-Deutsch probiert hat, ebenfalls.
Ist auch eine Sache von Interesse und persönlichem Ansatz, vorhandener Zeit und Alternativen, ob man sich durch einen solchen Text hindurchbeisst oder ihn schnell wieder zur Seite legt.
Durch die vielen Quellenangaben und Querverweise gibt er immerhin auch zahlreiche Anregungen in weitere Richtungen.



dienstag_01
Beiträge: 14556

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von dienstag_01 »

Oder, wie man bei uns sagt: das ist nicht für den Hausgebrauch ;)



ruessel
Beiträge: 10291

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von ruessel »

Für mich ist es eher bezeichnend, wie hoch die Erwartungshaltung hier ist. "Bäh....ist alles scheiße."

Es wird vom Verlag kostenlos angeboten (Warum wohl), nur weil es nix kostet muss man es doch nicht annehmen und auch noch im Detail begründen warum das oder dies einem nicht gefällt, einfach reinschauen und dann gegenfalls löschen - kostet doch nix.
Gruss vom Ruessel



Axel
Beiträge: 17025

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Axel »

ruessel hat geschrieben: Fr 14 Jun, 2024 08:47 Für mich ist es eher bezeichnend, wie hoch die Erwartungshaltung hier ist. "Bäh....ist alles scheiße.".
Nicht von mir. Ich ziehe trotzdem einen Nutzen daraus.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



TomStg
Beiträge: 3819

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von TomStg »

ruessel hat geschrieben: Fr 14 Jun, 2024 08:47 Für mich ist es eher bezeichnend, wie hoch die Erwartungshaltung hier ist. "Bäh....ist alles scheiße."

Es wird vom Verlag kostenlos angeboten (Warum wohl), nur weil es nix kostet muss man es doch nicht annehmen und auch noch im Detail begründen warum das oder dies einem nicht gefällt, einfach reinschauen und dann gegenfalls löschen - kostet doch nix.
Merkwürdige Logik:
Weil es kostenlos ist, darf es so grottenschlecht formuliert sein, dass man nicht weiterlesen möchte?

Fass Dir besser an die eigene Nase: So ein schlimm geschriebenes Werk hier öffentlich anzupreisen, sollte man lieber vermeiden. Hast Du es überhaupt gelesen?



dienstag_01
Beiträge: 14556

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von dienstag_01 »

Axel hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:40
Skeptiker hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 10:15

Das wäre vielleicht etwa:
Ein Film verdichtet Teile der Realität zu einer Erzählung in bewegten Bildern, die beim Zuschauer dann als vorgestellte "Realität" eigene Bilder und Gedanken auslöst.
Das ist sprachlich viel besser. Mich störte „die Wirklichkeit ist so verstanden ein kontinuierliches Universum“, wo doch bekannt ist, dass wir wegen unserer selektiven Wahrnehmung (ein solcher „Compoundclip“) durch - salopp gesagt - „konstruktive gedankliche Tätigkeit“ unser Erleben von Wirklichkeit erst aus den Fragmenten dieser Wahrnehmung selbst erschaffen. Ist das ein Scheiß Satz? Zugegeben…
Ja, Scheiß Satz. "Wir nehmen die Welt fragmentiert wahr", das wär klarer und verständlicher.
(Bin ich da selber drauf gekommen, nein, steht genau so im Buch. Nächster Abschnitt ;) )



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Skeptiker »

TomStg hat geschrieben: Fr 14 Jun, 2024 10:07
ruessel hat geschrieben: Fr 14 Jun, 2024 08:47 Für mich ist es eher bezeichnend, wie hoch die Erwartungshaltung hier ist. "Bäh....ist alles scheiße."

Es wird vom Verlag kostenlos angeboten (Warum wohl), nur weil es nix kostet muss man es doch nicht annehmen und auch noch im Detail begründen warum das oder dies einem nicht gefällt, einfach reinschauen und dann gegenfalls löschen - kostet doch nix.
Merkwürdige Logik:
Weil es kostenlos ist, darf es so grottenschlecht formuliert sein, dass man nicht weiterlesen möchte?

Fass Dir besser an die eigene Nase: So ein schlimm geschriebenes Werk hier öffentlich anzupreisen, sollte man lieber vermeiden. Hast Du es überhaupt gelesen?
Also, wenn das Buch vom Verlag schon kostenlos verteilt wird, darf man vielleicht auch einen Ausschnitt daraus hier zitieren. Die Audio-Spezialisten hier im Forum können besser beurteilen als ich, ob in dem Text irgendwo ein sachlicher Fehler steckt, aber es geht hier ja um die Verständlichkeit des Textes bzw. die angebliche Unverständlichkeit des gesamten Buches, das sich mit der Schnittstelle Technik<>Mensch beim Filmton und Ton allgemein beschäftigt.

Auszug aus dem Kapitel 7 Dynamik
(Zitat)
Wahrnehmung der Lautstärke
Die akustische Dimension, für welche man im alltäglichen Sprachgebrauch den Begriff Lautstärke verwendet, wird als Schalldruckpegel bezeichnet. Da bereits ein mittlerer Schalldruck die leisesten noch wahrnehmbaren Töne um ein Tausendfaches übersteigt, wird der Schalldruckpegel als logarith- misches Maß in Dezibel angegeben. Dezibel (dB) sind relative Werte und bezeichnen Verhältnisse eines Schalldrucks p zu einer vorgegebenen Referenz p0 von 2*10^(–5) Pa (Pascal), als Formel ausgedrückt: Schalldruckpegel Lp = 10*log (p/p0)^2. Eine Verdoppelung des Schalldrucks entspricht einem Zuwachs von lediglich 6 dB, eine Verzehnfachung einem Zuwachs von 20dB; 120dB entsprechen einer Zunahme um den Faktor 1 Million. Da das Ohr in verschiedenen Frequenzbereichen unterschiedlich empfindlich ist (→ isophonische Hörkurven 200), wird die Lautstärkeempfindung häufig gewichtet in Abhängigkeit von der Frequenz dargestellt. Dafür haben sich die Bezeichnungen dB (A), dB (B) und dB (C) etabliert, welche aufgrund von spezifischen Filterkurven die Empfindungen des Ohrs nachbilden.
Zwischen Lautstärke und Tonhöhe besteht eine weitere Beziehung. Psychoakustiker haben schon im 19. Jahrhundert bemerkt, dass sich die Empfindung der Tonhöhe eines reinen Sinustons in Abhängigkeit von der Intensität, mit welcher er dargeboten wird, verändert, und zwar mit folgenden Gesetzmäßigkeiten: Eine Zunahme der Intensität bewirkt bei hohen Tönen eine Erhöhung, verändert wenig in mittleren Tonlagen und lässt tiefe Töne noch tiefer erscheinen (Buser/Imbert 1987: 40).
...
...
(Zitat Ende)

Hinweis:
Beim Kopieren ist in den Formeln das "hoch" (Potenzieren) nicht mitgekommen.
Ich habe deshalb ^ (für 'hoch') ergänzt und den zugehörigen Wert in Klammern geschrieben, falls auch ein Minuszeichen davorsteht:
p0 = 2*10^(–5) Pa (Pascal) -> p0 (gelesen "p Null"), '0' eigentlich kleiner und tiefgestellt, als Index, dass dies ein Startpunkt (Referenzwert) ist.
Lp = 10*log (p/p0)^2

Jetzt kann jeder selbst beurteilen, ob dieser Text (als ein Beispiel) unverständlich ist oder verständlich, ob er sachlich stimmt oder nicht, ob man ihn besser hätte formulieren können und ob er generell informativ ist oder nicht.


Nachtrag:
Noch kurz die Zielsetzung des Buchs (der Arbeit) seitens der Autorin:

(Zitat)
Große Teile des Publikums – aber auch Kritiker und Filmwissenschaftler – fassen die Tonspur als natürliche Komponente der fiktionalen Welt auf, die einfach da ist.

Das Ziel meiner Arbeit ist es,
• Konventionen und scheinbare Selbstverständlichkeiten zu durchleuchten,
• die Funktionen der Tonspur als Bedeutungsträger zu verstehen,
• die Achse Ton-Bild in ihrer Beziehungsvielfalt abzutasten und
• die Tonspur als komplexe Architektur einer virtuellen Klangwelt ver-
ständlich zu machen.

Bildlich gesprochen, versuche ich, die Tonspuren zu zerpflücken, ihre Ele- mente in die Luft zu werfen, wieder einzusammeln und neu zu sortieren. Mein Augenmerk richtet sich dabei auf jenes Element der akustischen Repräsentation, das bis heute nur wenig beachtet wurde: das Geräusch.
...
...



pillepalle
Beiträge: 10964

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von pillepalle »

Die ARD macht jetzt auch eine Tagesschau in einfacher Sprache. Könnte man für Fachtexte ja auch mal einführen 🙃

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Skeptiker
Beiträge: 6721

Re: Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films

Beitrag von Skeptiker »

pillepalle hat geschrieben: Fr 14 Jun, 2024 12:21 Die ARD macht jetzt auch eine Tagesschau in einfacher Sprache. Könnte man für Fachtexte ja auch mal einführen 🙃
Irgendwer (teils Einstein zugeschrieben) hat mal gesagt:
"Man soll die Dinge so einfach wie möglich machen (hier eher: beschreiben), aber nicht einfacher".
Je komplizierter die Sache ist, desto dringender sind verständliche Erklärungen dazu, die sachlich immer noch richtig sind.



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