Da kauft also jemand ein Drehbuch. Für eine Serie. Weil es gut ist.MrMeeseeks hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 00:27 Genau in diesem Bereich völliger Schwachsinn. Ein gutes Drehbuch wird gekauft völlig egal von wem es geschrieben wurde.
Eine gezwungene Quote würde nur die allgemeine Qualität mindern.
Es scheint den Leuten aktuell einfach zu gut zu gehen wenn man sich mit so einem Blödsinn beschäftigt.
100% FrauenQuote, kingt irgenwie nach, die Männer können in Ruhe ihren Hobbys nachgehen.thsbln hat geschrieben: ↑Di 14 Jun, 2022 23:22 Ich finde man sollte überall Frauenquoten einführen, bei der Bundeswehr, beim Tagebau, bei den Ausreisebeschränkungen für Staatsangehörige in Kriegsgebieten, natürlich auch Obergrenzen, die die Frauenquote dann gendergerecht kappen, wenn sich zu viele Frauen in einem Betätigungsfeld tummeln, ich denke da zB an Influencerinnen udgl mehr.
Absolut. Und das Lieblingshobby ist nörgeln. Am liebsten von früh bis spät.Bluboy hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 00:55100% FrauenQuote, kingt irgenwie nach, die Männer können in Ruhe ihren Hobbys nachgehen.thsbln hat geschrieben: ↑Di 14 Jun, 2022 23:22 Ich finde man sollte überall Frauenquoten einführen, bei der Bundeswehr, beim Tagebau, bei den Ausreisebeschränkungen für Staatsangehörige in Kriegsgebieten, natürlich auch Obergrenzen, die die Frauenquote dann gendergerecht kappen, wenn sich zu viele Frauen in einem Betätigungsfeld tummeln, ich denke da zB an Influencerinnen udgl mehr.
Hier kann man nachlesen, was die Autorinnen selber dazu sagen:
Fazit:dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 08:27
Hier kann man nachlesen, was die Autorinnen selber dazu sagen:
https://beta.blickpunktfilm.de/details/471360
2. Diversität benachteiligt alte weiße Frauen.Als ich vor ein paar Jahren der damals verantwortlichen "Polizeiruf 110"-Redakteurin einen Stoffvorschlag gemacht habe, bekam ich als Antwort: Sie arbeite grundsätzlich nicht mit Autorinnen, denn Frauen hätten nicht die Mörderin in sich.
... Erschreckend ist, dass alle an dieser Maschinerie beteiligt sind. Gerade auch Agent:innen. Das sind ja oft Frauen, und die machen stillschweigend einen Haken an die Verträge.
Daraus leitet sich dann eine völlig illusorische Forderung nach einer 50% Quote ab.Die Öffentlich-Rechtlichen sind im Bewusstsein etwas weiter, aber dort sind die Verantwortlichen jetzt so sehr mit der bereits erwähnten Diversität beschäftigt, dass die Geschlechterparität aus dem Blick gerückt ist.
Illusorisch? Hm, Tankrabatt ist doch auch gekommen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 09:26Fazit:dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 08:27
Hier kann man nachlesen, was die Autorinnen selber dazu sagen:
https://beta.blickpunktfilm.de/details/471360
1. In dem Moment wo Frauen in die angestrebte Position kommen ist Schluß mit Sisterhood.
2. Diversität benachteiligt alte weiße Frauen.Als ich vor ein paar Jahren der damals verantwortlichen "Polizeiruf 110"-Redakteurin einen Stoffvorschlag gemacht habe, bekam ich als Antwort: Sie arbeite grundsätzlich nicht mit Autorinnen, denn Frauen hätten nicht die Mörderin in sich.
... Erschreckend ist, dass alle an dieser Maschinerie beteiligt sind. Gerade auch Agent:innen. Das sind ja oft Frauen, und die machen stillschweigend einen Haken an die Verträge.
Daraus leitet sich dann eine völlig illusorische Forderung nach einer 50% Quote ab.Die Öffentlich-Rechtlichen sind im Bewusstsein etwas weiter, aber dort sind die Verantwortlichen jetzt so sehr mit der bereits erwähnten Diversität beschäftigt, dass die Geschlechterparität aus dem Blick gerückt ist.
Und wenn man sich anschaut, wer schon im Vorfeld darauf hingewiesen hat, dass das eher nichts bringen wird...
6. Ergebnisse
(1) Es stellte sich heraus, dass mit der ursprünglichen Fragestellung nicht gearbeitet werden konnte, da der
Begriff High-Endserien relativ vage gehalten und die Zuordnung objektiv schwer reproduzierbar ist.
Stattdessen wurden als höherwertige Formate Staffeln mit Folgenlängen ab 40 Minuten sowie geförderte
Staffeln in ihrer Gesamtheit sowie als Top 10 und ab 1,5 Mio. € Fördersumme untersucht.
(2) Frauen sind in allen untersuchten Drehbuch-Bereichen deutlich unterrepräsentiert.
(5) Gemischte Drehbuchteams haben mehrheitlich ein Autorenübergewicht.
(6) Auf den bedeutenderen Positionen Creation, Showrun und Head sind Frauen noch seltener anzutreffen.
(9) Eine Erklärung für die niedrige Anzahl nur von Frauen geschriebener Produktionen, der generellen
Unterrepräsentanz von Autorinnen im Vergleich zu den Abgangszahlen an Filmhochschulen (48 %) oder
auch ihrer Präsenz in der Branche (über 40 %) lässt sich aus dem Datenmaterial nicht ableiten. Eine
Überprüfung der Vergabepraxis bzw. Annahme und Ablehnung von Serienstoffen, von Förderkriterien und
der Zusammenstellung von Drehbuchteams kann vielleicht Aufschluss bieten.
(10) Eine Erklärung für die niedrige Anzahl von weiblichen Creators ergibt sich ebenso wenig aus dem
vorhandenen Datenmaterial. Ob Frauen eigentlich mehr Serien erfinden und entwickeln, diese aber nur nicht
produziert, nicht gefördert, nicht beauftragt werden, lässt sich weder bestätigen noch verneinen.
(11) Aufgrund der enormen Mengen an öffentlicher Förderung bzw. öffentlicher Finanzierung über die
Sender könnte hier ein Hebel hin zu mehr Chancengleichheit und somit zu vielfältigeren Erzählperspektiven
und seriellen Geschichten ansetzen.
(10) Die Untersuchung hat am Rande gezeigt, dass eine Reform der Begrifflichkeiten für die kreativen
Drehbuchbereiche überfällig ist. Ebenso erscheint es sinnvoll, dass Autor:innen, Creators und andere ihre
Sichtbarkeit in den Branchendatenbanken erhöhen.
ANNETTE HESS: Wir haben das Patriarchat, und Frauen halten das genauso am Laufen wie Männer. Das ist die einfache Antwort. Dass bei den Creatoren der Anteil der Frauen dermaßen gering ausfällt, hat auch damit zu tun, dass die Frauen nicht durchdringen. Vermutlich kommt auch zu wenig von Frauen, weil sie von dieser Wand an Anzügen, wie wir es bei Serienpremieren immer wieder erlebt haben, abgeschreckt werden. Solche Erfahrungen waren ja der Auslöser dafür, dass wir die Studie in Auftrag gegeben haben. 40 Leute auf der Bühne, davon zwei Frauen, natürlich vom Cast. Wie so ein Sahnehäubchen. Das spiegelt ganz oft auch das Verhältnis in Erzählungen wieder, das sind Männerstories, in denen man dann noch eine "starke Frauenfigur" braucht. Wenn ich das schon höre.
KRISTIN DERFLER: Die alten patriarchalischen Netzwerke haben einerseits ausgedient - keiner will die mehr -, wirken aber fatalerweise weiter. Nur so lässt sich die aktuelle Situation erklären, dass Frauen bei der Auftragsvergabe so wenig zum Zuge kommen.
blickpunktfilm: Ist es, je größer und teurer die Serie ist, um so wahrscheinlicher, dass Männer zum Zug kommen?
KRISTIN DERFLER: Das kann ich bestätigen. Egal in welchem Bereich, das geht bis zum Szenenbild. Je höher das Budget, umso schwieriger wird es für die Frauen.
ANNETTE HESS: Über Inhaltliches wird man sich trefflich streiten können. Aber über den Gender Gap kann man nicht streiten. Dass zum Beispiel nur sehr wenige Autorinnen beim "Tatort" zum Zug kommen, bedeutet, dass sie vom am höchsten dotierten Format im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgeschlossen sind. Doch die ungleiche Bezahlung ist auch bei gleichem Format Usus, wie inoffizielle Abfragen bei Kollegen ergeben. Bei gleicher Expertise bekommen Männer durchschnittlich ein Drittel mehr Honorar. Das ist ja auch bei den Schauspielern so und dankenswerterweise wagen es einige Schauspielerinnen, offen darüber zu sprechen. Männer - mit gleicher Prominenz - bekommen grundsätzlich mehr Geld für dieselbe Leistung. Die Arbeit von Frauen wird nach wie vor als weniger wert erachtet, das sieht man bei den Paychecks, das sieht man an den Budgets und das ist skandalös.
KRISTIN DERFLER: Das muss sich die Branche selbst fragen. Es geht uns hier auch nicht um allgemeines Männer-Bashing, viele unserer Kollegen sind hervorragende Autoren, die wir ausgesprochen wertschätzen. Aber wenn wir von Diversität reden, muss jedem Menschen klar sein, dass die Welt nun mal zu 50 Prozent aus Frauen besteht. Dieses Verhältnis bildet sich in der Auftragsvergabe bei weitem nicht ab. ProQuote Regie ist vor ein paar Jahren auf den Plan getreten, um hier ein radikales Umdenken einzufordern.
Und das alles, obwohl die Studienautorin selbst sagt, dass die unzureichende Datenlage es schwer macht, Schlüsse für die Hintergründe zu ziehen.KRISTIN DERFLER: Doch für die Entscheider muss es selbstverständlich werden, dass 50 Prozent der Fördermittel an Frauen vergeben werden. Das muss in die Köpfe rein. Deshalb haben wir privat diese Studie finanziert, wir wollten nicht weiter über irgendwelche Mutmaßungen sprechen, sondern Fakten und Zahlen auf den Tisch legen.
Männer fördern Männer. Frauen schmeißen anderen Frauen Knüppel zwischen die Beine. Immer wieder beobachtet: im Beruf gönnt die eine der anderen nicht das Schwarze unter dem Nagel. Deswegen äußerst fraglich, ob Frauen nicht "die Mörderin in sich" haben.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 09:26Fazit:dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 08:27
Hier kann man nachlesen, was die Autorinnen selber dazu sagen:
https://beta.blickpunktfilm.de/details/471360
1. In dem Moment wo Frauen in die angestrebte Position kommen ist Schluß mit Sisterhood.
Als ich vor ein paar Jahren der damals verantwortlichen "Polizeiruf 110"-Redakteurin einen Stoffvorschlag gemacht habe, bekam ich als Antwort: Sie arbeite grundsätzlich nicht mit Autorinnen, denn Frauen hätten nicht die Mörderin in sich.
... Erschreckend ist, dass alle an dieser Maschinerie beteiligt sind. Gerade auch Agent:innen. Das sind ja oft Frauen, und die machen stillschweigend einen Haken an die Verträge.
Es heißt ja immer, wenn eine hübsche Frau den Raum betritt, starren die Männer. Von wegen. Frauen schauen sogar noch intensiver hin. Oft sind es neidische Blicke. Wie nennt sich das noch mal? Stutenbissigkeit.
Du meinst, wenn die Hintergründe nicht 100%ig erschlossen sind, kann man an den Vordergründen nichts ändern?freezer hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 11:49 Ich habe mir nun die beauftragte Studie von Belinde Ruth Stieve durchgelesen. Ich hatte mir aufgrund der Biographie (Ausbildung: Freiraum Theaterlabor Bremen, Schule für Schauspiel Hamburg) der Autorin und der Prämisse der beiden Auftraggeberinnen ursprünglich eine eher tendenziös ausgewertete Studie erwartet, wurde jedoch angenehm von der Sachlichkeit und Qualität der Auswertung überrascht.
Von daher finde ich die eigenen Schlüsse aus der Studie durch die Auftraggeberinnen noch befremdlicher.
Zitate aus der Studie, S.34 ff6. Ergebnisse
(1) Es stellte sich heraus, dass mit der ursprünglichen Fragestellung nicht gearbeitet werden konnte, da der
Begriff High-Endserien relativ vage gehalten und die Zuordnung objektiv schwer reproduzierbar ist.
Stattdessen wurden als höherwertige Formate Staffeln mit Folgenlängen ab 40 Minuten sowie geförderte
Staffeln in ihrer Gesamtheit sowie als Top 10 und ab 1,5 Mio. € Fördersumme untersucht.
(2) Frauen sind in allen untersuchten Drehbuch-Bereichen deutlich unterrepräsentiert.
(5) Gemischte Drehbuchteams haben mehrheitlich ein Autorenübergewicht.
(6) Auf den bedeutenderen Positionen Creation, Showrun und Head sind Frauen noch seltener anzutreffen.
(9) Eine Erklärung für die niedrige Anzahl nur von Frauen geschriebener Produktionen, der generellen
Unterrepräsentanz von Autorinnen im Vergleich zu den Abgangszahlen an Filmhochschulen (48 %) oder
auch ihrer Präsenz in der Branche (über 40 %) lässt sich aus dem Datenmaterial nicht ableiten. Eine
Überprüfung der Vergabepraxis bzw. Annahme und Ablehnung von Serienstoffen, von Förderkriterien und
der Zusammenstellung von Drehbuchteams kann vielleicht Aufschluss bieten.
(10) Eine Erklärung für die niedrige Anzahl von weiblichen Creators ergibt sich ebenso wenig aus dem
vorhandenen Datenmaterial. Ob Frauen eigentlich mehr Serien erfinden und entwickeln, diese aber nur nicht
produziert, nicht gefördert, nicht beauftragt werden, lässt sich weder bestätigen noch verneinen.
(11) Aufgrund der enormen Mengen an öffentlicher Förderung bzw. öffentlicher Finanzierung über die
Sender könnte hier ein Hebel hin zu mehr Chancengleichheit und somit zu vielfältigeren Erzählperspektiven
und seriellen Geschichten ansetzen.
(10) Die Untersuchung hat am Rande gezeigt, dass eine Reform der Begrifflichkeiten für die kreativen
Drehbuchbereiche überfällig ist. Ebenso erscheint es sinnvoll, dass Autor:innen, Creators und andere ihre
Sichtbarkeit in den Branchendatenbanken erhöhen.
Für meinen Teil sind das alles Punkte, denen ich zustimmen kann.
Daraus leiten dann aber Kristin Derfler und Annette Hess folgendes ab:
ANNETTE HESS: Wir haben das Patriarchat, und Frauen halten das genauso am Laufen wie Männer. Das ist die einfache Antwort. Dass bei den Creatoren der Anteil der Frauen dermaßen gering ausfällt, hat auch damit zu tun, dass die Frauen nicht durchdringen. Vermutlich kommt auch zu wenig von Frauen, weil sie von dieser Wand an Anzügen, wie wir es bei Serienpremieren immer wieder erlebt haben, abgeschreckt werden. Solche Erfahrungen waren ja der Auslöser dafür, dass wir die Studie in Auftrag gegeben haben. 40 Leute auf der Bühne, davon zwei Frauen, natürlich vom Cast. Wie so ein Sahnehäubchen. Das spiegelt ganz oft auch das Verhältnis in Erzählungen wieder, das sind Männerstories, in denen man dann noch eine "starke Frauenfigur" braucht. Wenn ich das schon höre.KRISTIN DERFLER: Die alten patriarchalischen Netzwerke haben einerseits ausgedient - keiner will die mehr -, wirken aber fatalerweise weiter. Nur so lässt sich die aktuelle Situation erklären, dass Frauen bei der Auftragsvergabe so wenig zum Zuge kommen.blickpunktfilm: Ist es, je größer und teurer die Serie ist, um so wahrscheinlicher, dass Männer zum Zug kommen?
KRISTIN DERFLER: Das kann ich bestätigen. Egal in welchem Bereich, das geht bis zum Szenenbild. Je höher das Budget, umso schwieriger wird es für die Frauen.ANNETTE HESS: Über Inhaltliches wird man sich trefflich streiten können. Aber über den Gender Gap kann man nicht streiten. Dass zum Beispiel nur sehr wenige Autorinnen beim "Tatort" zum Zug kommen, bedeutet, dass sie vom am höchsten dotierten Format im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgeschlossen sind. Doch die ungleiche Bezahlung ist auch bei gleichem Format Usus, wie inoffizielle Abfragen bei Kollegen ergeben. Bei gleicher Expertise bekommen Männer durchschnittlich ein Drittel mehr Honorar. Das ist ja auch bei den Schauspielern so und dankenswerterweise wagen es einige Schauspielerinnen, offen darüber zu sprechen. Männer - mit gleicher Prominenz - bekommen grundsätzlich mehr Geld für dieselbe Leistung. Die Arbeit von Frauen wird nach wie vor als weniger wert erachtet, das sieht man bei den Paychecks, das sieht man an den Budgets und das ist skandalös.KRISTIN DERFLER: Das muss sich die Branche selbst fragen. Es geht uns hier auch nicht um allgemeines Männer-Bashing, viele unserer Kollegen sind hervorragende Autoren, die wir ausgesprochen wertschätzen. Aber wenn wir von Diversität reden, muss jedem Menschen klar sein, dass die Welt nun mal zu 50 Prozent aus Frauen besteht. Dieses Verhältnis bildet sich in der Auftragsvergabe bei weitem nicht ab. ProQuote Regie ist vor ein paar Jahren auf den Plan getreten, um hier ein radikales Umdenken einzufordern.Und das alles, obwohl die Studienautorin selbst sagt, dass die unzureichende Datenlage es schwer macht, Schlüsse für die Hintergründe zu ziehen.KRISTIN DERFLER: Doch für die Entscheider muss es selbstverständlich werden, dass 50 Prozent der Fördermittel an Frauen vergeben werden. Das muss in die Köpfe rein. Deshalb haben wir privat diese Studie finanziert, wir wollten nicht weiter über irgendwelche Mutmaßungen sprechen, sondern Fakten und Zahlen auf den Tisch legen.
Es geht nicht um Gleichberechtigung auf Basis der Personen, die diesen Beruf bereits ausführen, sondern um Gleichberechtigung auf Basis des Bevölkerungsanteils. Sonst würde ja das vorhandene Ungleichgewicht einfach fortgeschrieben.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 14:41 Wir müssten da erst mal ein paar grundlegende Fragen beantworten.
1 - wie viele männliche und weibliche Drehbuchautoren gibt es (egal ob erfolgreich oder nicht).
2 - wie viel Prozent der männlichen schaffen es ihr Material an eine höherwertige Formate/Staffeln mit Folgenlängen ab 40 Minuten sowie geförderte
Staffeln in ihrer Gesamtheit und ab 1,5 Mio. € Fördersumme - Top-10 Produktion zu verkaufen, und wie viel Prozent der weiblichen?
Leider haben wir kein entsprechendes Datenmaterial, weil erfolglose Autoren nirgendwo registriert werden.
Deshalb ist es nahezu unmöglich festzustellen ob das angebliche Problem überhaupt existiert, oder ob wie hier eher auf der Suche nach einem Problem für unsere vorgefertigte Lösung sind.
Sind das Frauen in absoluten Leitungspositionen?andieymi hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 15:44 Wäre ja nicht der erste Thread zu dem Thema.
Muss mir mal Zeit nehmen um die Studie auch (komplett) zu lesen.
Was mir aber generell auffällt ist, wie sehr sich diese Diskussion im Kreis dreht, solange nur Männer (?) unter sich diskutieren.
Vielleicht mögen sich ja stille Mitleserinnen auch mal einbringen, ich finde das auch hier mehr Frauenanteil der Diskussion gut tun würde.
Wer weiß, was rauskommt. Alle Frauen im Film die ich kenne sind gegen Quoten oder auch nur irgendeine Form der "Andersbehandlung". Alle wollen nur einfach als Person eine Chance bekommen, so wie jede/r.
Warum sollte man "starke und schwache Qualifikation" quotieren? Welches Konzept steht hinter so einer Idee?MK hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 15:57 So viele Interessen wie mittlerweile berücksichtigt werden müssen (dass sonstige Diversität bei der vorliegenden Forderung nicht berücksichtigt wird wurde von denen selbst ja schon angesprochen, aber nur nach Mann und Frau kann man heutzutage auch nicht mehr quoteln) müssen einfach die Auswahlverfahren komplett bis auf die Qualifikation anonymisiert werden um allen gerecht zu werden... das wird dann bei einigen am Ende auch lange Gesichter geben, aber wenigstens kann keine bewusste Benachteiligung mehr unterstellt werden.
Wobei dann eventuell Forderungen kommen dass es eine Quote für Leute mit starker und schwacher Qualifikation geben muss.
Weil sonst in einem anonymen standardisierten Auswahlverfahren nur noch hochqualifizierte die Chance haben einen Job zu kriegen.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:07 Warum sollte man "starke und schwache Qualifikation" quotieren? Welches Konzept steht hinter so einer Idee?
Wie definierst Du Leitungspositionen?dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 15:49 Sind das Frauen in absoluten Leitungspositionen?
Aber ist das nicht eigentlich der Sinn, gut Qualifizierte auszuwählen? Und wenn hochqualifizierte Leute Stellen für niedrig qualifizierte Tätigkeiten annehmen, dann begnügen sie sich ja mit einer unterbezahlten Stelle? Machen die das? Ich verstehe das nicht.MK hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:17Weil sonst in einem anonymen standardisierten Auswahlverfahren nur noch hochqualifizierte die Chance haben einen Job zu kriegen.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:07 Warum sollte man "starke und schwache Qualifikation" quotieren? Welches Konzept steht hinter so einer Idee?
Es kennt doch fast jeder der mal in größeren Firmen angestellt gearbeitet hat Leute, wo man sich gefragt hat was die da eigentlich machen.
Da haben am Ende halt doch noch so Sachen wie Sympathie oder Auftreten bei der Einstellung eine etwaige geringere Qualifikation mehr in den Hintergrund treten lassen.
Deswegen macht es ja zumindest theoretisch keinen Sinn nach anderen Merkmalen als der Qualifikation einzustellen... aber wegen was soll man sich denn sonst noch diskriminiert fühlen wenn nur noch nach Qualifikation eingestellt wird und man trotzdem nicht zu den Auserwählten gehört.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:28 Aber ist das nicht eigentlich der Sinn, gut Qualifizierte auszuwählen? Und wenn hochqualifizierte Leute Stellen für niedrig qualifizierte Tätigkeiten annehmen, dann begnügen sie sich ja mit einer unterbezahlten Stelle? Machen die das? Ich verstehe das nicht.
Ah, verstehe.MK hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:33Deswegen macht es ja zumindest theoretisch keinen Sinn nach anderen Merkmalen als der Qualifikation einzustellen... aber wegen was soll man sich denn sonst noch diskriminiert fühlen wenn nur noch nach Qualifikation eingestellt wird und man trotzdem nicht zu den Auserwählten gehört.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:28 Aber ist das nicht eigentlich der Sinn, gut Qualifizierte auszuwählen? Und wenn hochqualifizierte Leute Stellen für niedrig qualifizierte Tätigkeiten annehmen, dann begnügen sie sich ja mit einer unterbezahlten Stelle? Machen die das? Ich verstehe das nicht.
Natürlich ist das kein spezielles Problem der Filmbranche.andieymi hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:22Wie definierst Du Leitungspositionen?dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 15:49 Sind das Frauen in absoluten Leitungspositionen?
Wenn es um Regie, Kamera, Aufnahmeleitung geht, denke ich kann man das schon sagen. Aber selbst Beleuchterinnen mit denen ich gedreht habe wollten keinerlei Ungleichbehandlung in der Art: "Na aber lass die 9kW jetzt schön mal die Jungs aufs Stativ heben." Das letzte Beispiel überzeichnet sicher(!), aber ich glaube, das ist die Bandbreite meines Gesamteindrucks.
Wenn's um Senderchefs / Network Execs geht hast Du natürlich recht - dann krempeln wir mal schön das ganze Wirtschaftssystem um, dann hat das nämlich null mit der Filmbranche an sich zu tun, sondern eher mit der gesamten Gesellschaft. Finde dann ist der Thread über spezifische Gründe in der Filmbranche hinfällig. Aber selbst Redakteurinnen bei den ÖRs sind bei vielen Projekten, wo ich dabei war weiblich gewesen, teilweise finde ich Filmsets diverser als die White-Collar-Fraktion von jedem Mittelständischen Unternehmen bis zur AG angefangen.
Ich will auch nicht behaupten, dass die Filmbranche eine per se wahnsinnig frauenfreundliche ist, wenn man sich die Kombinierbarkeit von Job & Familie anschaut. Aber das ist halt (hoffentlich) mittlerweile kein reines Frauenproblem mehr?
Lass uns dein zufällig gewähltes Beispiel mal etwas konkretisieren, damit ich verstehe was du uns sagen willst ..dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:44 Jetzt nimm aber mal den Fall, du bist eingestellt, andere auch, und jetzt geht es um die Leitung. Für Projekte z.B. Da werden die Kriterien weich, teilweise gibt es gar keine mehr - mit Qualifikation (ausser der erforderlichen fachlichen) hat das nicht mehr sehr viel zu tun. Da wirds kompliziert. Oder "informell".
Nur mal als ein zufällig gewähltes Beispiel.
Nein.Funless hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 17:02Lass uns dein zufällig gewähltes Beispiel mal etwas konkretisieren, damit ich verstehe was du uns sagen willst ..dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 16:44 Jetzt nimm aber mal den Fall, du bist eingestellt, andere auch, und jetzt geht es um die Leitung. Für Projekte z.B. Da werden die Kriterien weich, teilweise gibt es gar keine mehr - mit Qualifikation (ausser der erforderlichen fachlichen) hat das nicht mehr sehr viel zu tun. Da wirds kompliziert. Oder "informell".
Nur mal als ein zufällig gewähltes Beispiel.
Nehmen wir in der Hypothese an die PMO-Abteilung eines Unternehmens hat eine Frau und mich gleichzeitig als Projektmanager eingestellt. Nehmen wir in der Hypothese weiter an, dass sowohl sie, als auch ich die gleiche Qualifikation haben, also die gleiche Ausbildung und die gleiche Anzahl der Jahre an Berufserfahrung. Nehmen wir an, dass sie und ich nun (sagen wir mal) ein halbes Jahr als Projektmanager in verschiedenen Projekten des Unternehmens tätig sind und das machen was Projektmanager i.d.R. in ihrem Job so tun (was das ist brauche ich dir ja offenbar nicht erklären). Nun nehmen wir in dieser Hypothese an, dass ein neues Projekt gestartet werden soll und sie und ich uns dafür intern als Projektleiter bewerben. Und nun steht in dieser hypothetischen Annahme deiner Meinung nach schon automatisch fest, dass ich die Position des Projektleiters bekommen werde weil ich ein Mann bin, völlig egal wie meine Arbeitsleistung in den vergangenen sechs Monaten war nur aufgrund der Tatsache, dass ich ein Mann bin?
Verstehe ich dich richtig?
Aufgrund des Bevölkerungsanteils? Warum das denn - das macht ja überhaupt keinen Sinn.dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 15 Jun, 2022 14:57
Es geht nicht um Gleichberechtigung auf Basis der Personen, die diesen Beruf bereits ausführen, sondern um Gleichberechtigung auf Basis des Bevölkerungsanteils. Sonst würde ja das vorhandene Ungleichgewicht einfach fortgeschrieben.