Lange Zeit (und ich vermute es ist noch immer so) war der Dolby Pulsar das Ende der Fahnenstange, und der kann so um die 4.000 nits. Und ist nicht käuflich zu erwerben. Ob sich das was getan hat weiß ich nicht.Mediamind hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 08:51 There are no commercial displays capable of 10,000 nits. That's a theoretical Dolby max. Most screens right now are at about 1,000 nits and iMacPro screens claim 500. Right now when you grade HDR in FCPX, Resolve, or Premiere on an iMacPro screen, you are still limited to a peak of 100, because of how the software talks to the screen. Not because of the hardware itself.
Even though you can work in a standard that's capable of hitting 10,000, no common HDR grades are being done to that high of a level anyway. So for several years at least, HDR is going to be considered to be 1,000 nits. HDR theatrical levels are actually a lot lower than for video.
But, when you do HDR, you cannot saturate the full screen with the max nits - for example, a full screen of white at 1,000 nits. That's because the circuitry of the display lowers the level to keep from damaging the display. So in reality, most HDR grades are done at pretty standard levels with spikes being allowed to go higher than 100.
Das würde bedeuten, so ich es denn richtig verstehe, ist bei 1000 nits Schluss und nur einige Highlights werden über 100 gebracht. Mit den handelsüblichen Fernsehern ist dann bei 500 nits das sinnvolle Ende erreicht.
Ja das ist die gängige Meinung und repräsentiert primär die wahrnehmungpsychologische Seite: nämlich dass wir 24p als in der Vergangenheit befindlich erleben und 50p als in der Gegenwart befindlich. Aber das stammt wohl noch aus der guten Standard Resolution Zeit stammt, im Kino bestenfalls aus der 2K Zeit. Daher ist die Frage ob das etwa bei UHD-Auflösung noch gilt? Ich vermute zwar schon, aber sind wir uns da sicher? Ich weiß es nicht.
Also ich weiß nicht, ob SDR als Patina der Vergangenheit und HDR als Darstellung der Gegenwart wahrgenommen wird. Klassisch war es eben die Framerate auf die man diese Wahrnehmungsunterschiede zurück geführt hat. Gerade bei einer Kussszene dürfte es ja wohl oft so aussehen, dass sich das Bildmotiv eher im SDR-Luminanzbereich bewegen wird - Hauttöne wird man wohl nicht auf ein paar hundert Nits graden.Axel hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 10:39 HDR hat nicht direkt damit zu tun, aber wenn ich ein Bild oder eine Sequenz aus der Vergangenheitsform herausnehme ("Sie küssten sich" wird zu "sie küssen sich") verstärkt HDR den Aspekt des "Realismus" und damit die Wirkung, etwas direkt mitzuerleben (während SDR hier wie die Patina des "es war einmal" fungiert). Und dann gibt es, muss es geben, andere Erzählkniffe, um die Chose interessant zu machen, nämlich nicht was passierte dann?.
Der Blinzelschnitt von Murcha kam doch auch im Zusammenhang mit der Monitorgröße ins Spiel. Bei größeren Monitoren am Schnittplatz wurde die Länge des Schnitts länger, eben weil es länger dauert die Szene zu erfassen wenn ich nahe am Monitor sitze. Und dann das Blinzeln kommt.Axel hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 10:39 Der normale Impuls, zum nächsten Bild der Sequenz zu schneiden, ist der des "Blinzel-Schnitts" nach Walter Murch. Ich habe den Inhalt und die Bedeutung von dem Gesehenen erfasst, dann blinzele ich und wechsle die Perspektive (wir "schneiden" also alle, immer). Der Cutter kaut es dem Zuschauer vor. Mit großen, hochaufgelösten Bildern mit höherem Licht-Realismus gibt es mehr Bereitschaft, zu beobachten.
Ehrlich gesagt Frank, bei zu teuer oder nicht bin ich noch nicht angekommen. Ich investiere aber nicht ein paar tausend Euro, ohne vorher die Angelegenheit zumindest im Ansatz durchdacht zu haben. Ich werde einfach experimentieren und dann mal schauen, ob sich weiteres Kümmern lohnt. Ggf. nehme ich den Ninja V, um eine Vorstellung vom Ergebnis zu erlangen. Danke an der Stelle an Euch für die praktischen Hinweise.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 13:35 Ja dann kauf dir doch erst mal einen richtigen HDR Monitor und entsprechende Vorschau-Hardware, ach neee - das war dir ja zu teuer.
Ang Lee sagt, er hat Recht und alle anderen Unrecht. Kann teuer sein, seiner Zeit so voraus zu sein. Bedenke das, Mediamind.„Funless“ hat geschrieben:Aus den bereits von Frank Glencairn genannten Gründen funktioniert 4K/8K HDR/HFR bei Szenischem einfach nicht. Aktuell anschauliches Beispiel ist hier Gemini Man, der sich wohl zu einem gehörigen Flop entwickelt. Und ich behaupte sogar, dass das selbst in 20 oder 30 Jahren nicht funktionieren wird.
Danke Frank G., für den besten Beitrag bisher dazu!Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 11:05 Nur weil das Hell jetzt heller ist und das Dunkel etwas dunkler, wird das Rad nicht neu erfunden, zumal die menschliche Wahrnehmung das ganze sowieso nach ein paar Minuten kompensiert und normalisiert, wie der "biologische Weißabgleich" im Gehirn das ja auch macht.
So genannter "Realismus" ist IMHO der Feind des Geschichtenerzählens und jeglicher Immersion, denn die findet nur statt, wenn das Gehirn/Bewußtsein das ergänzt, was eben nicht zu sehen ist.
Dies gilt für mehreren Ebenen, wie z.B. das was im jeweiligen Ausschnitt gerade nicht zu sehen ist, temporäre Auflösung (FPS), Pixel-Auflösung etc.
Jeder Zuschauer generiert damit quasi seinen eigenen Teil der "Filmrealität" im Kopf - und weil's von innen kommt, wie die Bilder die wir als Kind "gesehen" haben als Oma uns ne Geschichte vorlas, macht das dann die wirkliche Immersion und Movie Magic aus.
EDIT:Dolly Parton hat geschrieben:It takes a lot of money to look this cheap!
Boom. Bisher hatte eben jeder Versuch, HFR im Kino zu etablieren die Chancen dafür weiter verschlechtert. Und ich glaube, nach Gemini Man wird sich kein Studio mehr rantrauen (das hatte ich freilich auch bei Billy Lynn schon prognostiziert - der ist allerdings garnicht erst in HFR in die Kinos gekommen, von daher war der HFR-Rohrkrepierer noch 'scharf'...).
gute Darstellung.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Do 17 Okt, 2019 16:53 Marc Bach hat nen ganz guten Vortrag zum Thema Grading für HDR
Nur was ist daran neu? Na absolut nichts. Das ist inzwischen eigentlich uraltes Basiswissen.DWUA y hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 21:40Danke Frank G., für den besten Beitrag bisher dazu!Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 11:05 Nur weil das Hell jetzt heller ist und das Dunkel etwas dunkler, wird das Rad nicht neu erfunden, zumal die menschliche Wahrnehmung das ganze sowieso nach ein paar Minuten kompensiert und normalisiert, wie der "biologische Weißabgleich" im Gehirn das ja auch macht.
So genannter "Realismus" ist IMHO der Feind des Geschichtenerzählens und jeglicher Immersion, denn die findet nur statt, wenn das Gehirn/Bewußtsein das ergänzt, was eben nicht zu sehen ist.
Dies gilt für mehreren Ebenen, wie z.B. das was im jeweiligen Ausschnitt gerade nicht zu sehen ist, temporäre Auflösung (FPS), Pixel-Auflösung etc.
Jeder Zuschauer generiert damit quasi seinen eigenen Teil der "Filmrealität" im Kopf - und weil's von innen kommt, wie die Bilder die wir als Kind "gesehen" haben als Oma uns ne Geschichte vorlas, macht das dann die wirkliche Immersion und Movie Magic aus.
Endlich mal was "Vernünftiges" in diesem Thread.
Nicht nur an dieser Stelle, sondern "immer und überall" (Gruß nach Graz; Insider) spielen die Komponenten der Gestaltpsychologie die erste Geige;
und zwar sehr individuell:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gestaltpsychologie
>>> Gestaltgesetze
(gelten hier andere?)
Ich bin ja auch schon uralt ;-)
Nur weil's jetzt etwas heller und dunkler Sein darf macht das quasi gar nix mit dem Erzählen von Geschichten, es verpufft nach ein paar Minuten einfach, und so lange niemand versucht die Stäbchen an deinem Augenhintergrund durch völlig überzogene Levels auszubrennen, zieht dich die Story im Idealfall so rein, daß du von HDR sowieso nix mehr merkst, weil dein Gehirn längst gegensteuert.
Warum sollte man mit mehr Helligkeit in den Lichtern Geschichten anders "erzählen" können? Dazu hat Helligkeit einfach nicht das Zeug.
Möglicherweise handelt es sich bei HDR um eine technische Verbesserung, mehr nicht, die vorrangig die Distributionsseite betrifft, nicht so sehr Stil und Inhalt. Ich sah kürzlich 2001 bei einem Bekannten in der HDR-gemasterten Version, und es war derselbe Film. Ja, das Bild war "besser" (etwas ungewohnte Farben in einigen Szenen, schwer zu sagen, was authentischer ist). Aber obwohl der Film durchaus meiner Meinung nach mit HDR im Sinn gedreht wurde, kommt er auch in SDR (oder Ultra-SDR, da ja analoge Projektion bei 50 nits bereits ihr technisches Limit hatte), ähm, so ziemlich genauso. Könnte mit dem oben erwähnten Adaptieren der Wahrnehmung zuzsammenhängen. Kontrast ist halt relativ.wolfgang hat geschrieben: ↑Fr 18 Okt, 2019 18:49 Wenn man einen größeren Dynamikumfang mit der Kamera einfangen und auch auf den Displays darstellen kann, werden zusätzlich andere Perspektiven bei der Aufnahme zulässig und möglich. Das beeinflusst durchaus die Wahrnehmungen und Empfindungen die übertragbar sind.
Eine andere Möglichkeit ist ein ganz anderer Realismus, der den natürlichen Seherlebnis in der Realität viel näher kommt. Ja dieser Gedanke widerspricht dem was wir traditionell über Filmsprache und das Erleben der Geschichte als in der Vergangenheit befindlich gelernt haben. Von dieser Perspektive als technisches Super-Seifenkino kritisierbar. Aber ob das tatsächlich so wahrgenommen wird weiß ich nicht. Noch haben wir kaum Erfahrungen mit einem echten HDR Kino.
Na kannst du eine Segmentstudie vom Kinopublikum vorweisen wenn du so was von einem Anderen erwartest?carstenkurz hat geschrieben: ↑Fr 18 Okt, 2019 22:46 Du hast doch überhaupt keine auch nur annähernd fassbare Zielgruppe dafür und arbeitest in ein vollkommen unüberschaubares Chaos von Mehrdeutigkeiten hinein, in dem faktisch mehr verschwindet als zusätzlich erscheint.
Mal im Ernst, was kann denn daran attraktiv sein? Klar, für einen selbst auf seiner persönlichen HDR-Insel mag das unterhaltsam sein, aber doch bitte nicht als grundsätzliche Empfehlung?!
Mehr Dynamik und Differenzierung in der Bild-Aquise ist dabei doch vollkommen unabhängig vom Buzzword HDR, das Spiel läuft doch schon seit 15-20 Jahren.
- Carsten
... und sie wirken im Direktvergleich intensiver. Aber stützt das nicht die These, dass der Unterschied graduell ist und nicht wesentlich?
Man kann mit HD, UHD und auch HDR genauso weiter filmen wie mit Standarddefinition und SDR. UND dann zufrieden feststellen dass eh alles unverändert sei.
Wenn die Highlights endlich mal als Highlights gezeigt werden können werden manche Szenen heller wirken. Wenn der Farbraum zunimmt gibts mehr Farben, die intensiver gezeigt werden können.
Auch nö - die Szenen werden dunkler wirken, weil die grellen Highlights deine Isis zu machen.
Also mir (und ich erlaube mir mich als Extremkonsument von Filmen zu schimpfen) ist solch ein Trend nicht aufgefallen. Es wäre für deine Aussage äußerst hilfreich wenn du für diesen Trend ein paar Beispiele nennen könntest.
naja, ist nicht zwingend,
'Segmentstudie' in Bezug auf welche Frage?
Wieviele davon sind denn von Dir? Ich glaube, Du solltest dich erstmal mit den Marketingstrategien von Netflix und der Konkurrenzsituation im Streamingmarkt beschäftigen, bevor Du deinen Hang zur Produktionsromantik auslebst. 'HDR' ist ebenso wie '4k' zunächst ein billiger Verkaufstrick von Netflix (und der Gerätehersteller). Man wird sehen, was demnächst kommt.
Genau dafür gibts Grading, und genau deswegen ist Grading ein bewusstes Mittel zu Gestaltung, so wie kameraseitig Bokeh, Kadrage, etc. Ist dir mal aufgefallen, dass dir als Betrachter Kadrage ständig große Bildanteile vorenthält, und Bokeh die ganze teuer erkaufte Schärfe deines 4k Fernsehers vergeudet? Und da hört's ja nicht auf. Alles eine einzige widerliche Bevormundung des Zuschauers.
Na dann schau dir mal manche Spielfilme an.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Sa 19 Okt, 2019 12:20
Nö, das hast du jetzt nur erfunden, dafür gibt's keinen einzigen Beleg.
Auch nö - die Szenen werden dunkler wirken, weil die grellen Highlights deine Isis zu machen.