Es ist ja auch RGB, nicht YUV. Jede Änderung an der Belichtung verändert auch Farbe und Sättigung und andersrum. Das ist wahrlich nichts HDR-spezifisches, wird da nur mehr auffallen.
Es müsste heißen: der Viewer auf einem normalen (nicht HDR-Display, also z. B. MBP oder iMac) sieht normaler aus. Falsch wäre zu sagen, dass man jetzt damit HDR graden kann.
Lieber Wolfgang, schon ein mal Danke für Deine Hinweise. Ich ging davon aus, dass Vlog ohne Probleme im HDR Raum darstellbar wäre. Ist das wirklich die Ursache für das seltsame Verhalten der Rottöne?
Nein, 2000 ist da eher die Untergrenze, wer unbedingt HDR will muß halt zahlen.
Tja, auf einem MBP hättest du zwei Alternativen: AJA Kona-Box (~2000 €) plus HDR-fähigem Monitor oder gleich das neue 6k Apple Display (6000 €, das lüppt schlicht über Thunderbolt). Auf Windows (oder mit einer Käsereibe !!!) mit Resolve, einer BM 4k Dingenskirchen und einem Atomos Fieldrekorder/Monitor kämest du auf deutlich weniger, allerdings ist das schon eher eine Bastellösung. Aber so machten es die Pioniere im ältesten HDR-Kanal bei Youtube.Mediamind hat geschrieben: ↑Di 15 Okt, 2019 10:21Für meinen Bereich der Hochzeitsfilmerei wird das auf Jahre kein Standard sein, den man einfach anbieten muss. Es wird tatsächlich immer noch hier und da nach DVD gefragt. Auf der anderen Seite wäre es unklug, einen erkennbaren Trend nicht von Anfang zu nutzen. Ich werde in den nächsten 6 Monaten meine Schnitthardware auf Stand bringen (müssen). Mit dem MBP komme ich nicht mehr weit. Warum dann nicht den Schritt in Richtung HDR mit einpreisen?
Sorry, aber ich habe keine Ahnung wie du auf eine Verbindung zwischen Farbraum und Bildrate kommst. Das eine hat rein gar nichts mit dem anderen zu tun.
v log ist durchaus sowohl im Farbraum wie auch im Luminanzbereich darstellbar. Das ist keine Ursache für irgendwelche Rottöne - denn natürlich läßt sich auch v log sauber zu PQ oder HLG wandeln.
Es sind eben 1000 nits Monitore sinnvoll. Die preiswerteren Geräte mit vielleicht 300 nits würde ich eher vergessen weil man damit das Material nicht wirklich beurteilen kann.
Unter Windows ist eine Blackmagic Karte mit einem Atomos Monitor gar keine schlechte Lösung, zumindest funktioniert damit alles wie es soll.Axel hat geschrieben: ↑Di 15 Okt, 2019 11:56 Tja, auf einem MBP hättest du zwei Alternativen: AJA Kona-Box (~2000 €) plus HDR-fähigem Monitor oder gleich das neue 6k Apple Display (6000 €, das lüppt schlicht über Thunderbolt). Auf Windows (oder mit einer Käsereibe !!!) mit Resolve, einer BM 4k Dingenskirchen und einem Atomos Fieldrekorder/Monitor kämest du auf deutlich weniger, allerdings ist das schon eher eine Bastellösung. Aber so machten es die Pioniere im ältesten HDR-Kanal bei Youtube.
Es hindert einem heute keiner HDR mit 50p zu filmen. Ob das für einen Hochzeitsfilmer Sinn macht wage ich aber schon aufgrund des Aufwandes zu bezweifeln. log muss man halt zwingend graden, das kostet Zeit.Axel hat geschrieben: ↑Di 15 Okt, 2019 11:56 Nach wie vor glaube ich, dass HDR sein volles ureigenes Potenzial erst entfaltet, wenn es in wenigstens 48p, besser 60p, gedreht und betrachtet wird. Da gilt dann, was Ang Lee seinem DoP bei Billy Lynn einschärfte: Denk dran, wir wollen nicht mehr in "Movieland" sein! Und ganz klar hat ein solches Vorgehen auch Einfluss auf den Schnitt, auf das Grading, auf das (Re-)-Timing. Diese Behauptung gilt als kontrovers, aber als Hochzeitsfilmer wirst du in besonderem Maße mit der Tatsache konfrontiert gewesen sein, dass dein Mediamind als Cutter ein komplett anderes ist als das als Live-Kameramann auf einem Event. Du musst bei der Aufnahme einerseits auf die technisch saubere Abdeckung der "Schlüsselbilder" achten, auf einen zeitgemäß vertretbaren production value und außerdem, sollte das Ganze länger werden als eine 2-Minuten-Best-of-Erdmuthe & Knut-Collage, auf eine Story und genügend B-Roll zum Schneiden.
Die Panasonic LUTs haben auch bei mir damals mit der GH4 von vlog l zu rec709 zu Rotverschiebungen geführt - und die würde ich nicht mehr unbedingt nehmen. Da ist jedes Software, die ein vernünftiges Color Management hat, deutlich besser - ACES Workflows in den diversen Tools wie Vegas Pro 17 etwa über die sehr wohl die Ausgabe zu PQ oder zu HLG möglich ist. Oder das in Edius integrierte Farbmanagement. Oder natürlich Resolve. Die Lösungen sind heute bereis durchaus vorhanden, in verschiedensten Werkzeugen.
Meine eigene Theorie. BT2020 wird letztlich auf HDR und HFR hinauslaufen und in dieser Kombi eine eigene Sehgewohnheit/ästhetische Erwartungshaltung schaffen.
Das hat man von 3D auch gesagt.
Du selbst sagtest mal in einem alten Thread, 24p entspräche dem Präteritum in einer Erzählung, HFR dagegen dem Präsenz. Ich wette, auf diese sehr griffige Unterscheidung werden wir uns noch in zwanzig Jahren einigen können.wolfgang hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 08:49 Schon für UHD (damals noch ohne HDR) wurde bereits vor Jahren die Nutzung von 100/120 fps gefordert. Das ist absolut nichts Neues. Eigentlich kommt man demnach mit 50p/60p gar nicht aus.
Ich würde nicht sagen dass HDR alle Gestaltungsregeln auf den Kopf stellt - warum sollte es das? Warum etwa soll jetzt die Kadrierung anders sein - ist sie natürlich nicht. Aber es wird aber Anpassungen geben müssen. Szenen mit einem Dynamikumfang von 12-15 Blendenstufen, die mit den herkömmlichen 6-7 Blendenstufen von rec709 eben noch nicht möglich waren, werden eben möglich. Das umfasst so Dinge wie z.B. Gegenlichtaufnahmen die bisher einfach nicht gemacht worden sind weil sie zu stark geclippt hätten. Alles allerdings mit Grenzen.
Wenn ich das recht verstanden habe, erlaubt 10.4.7 mit Catalina (also beides erst seit ein paar Tagen), den Viewer getrennt vom GUI anzusteuern, sodass letzteres bis 100 nits geht, das ("HDR")-Bild im Viewer aber bis 500. Was dabei vergessen wird ist, dass HDR nur teilweise über die maximale Helligkeit definiert wird. Für eine gute Kontrastwahrnehmung ist noch stärker die Schwarz-Darstellung verantwortlich, und da hapert's halt mit dem LED-Backlight der Displays. Klavierschwarz sind die altmodischen Rahmen um den iMac, im Vergleich ist leicht zu erkennen, dass "Schwarz" auf dem Display halt Dunkelgrau ist.Mediamind hat geschrieben:Ich habe folgendes bei Colorgrading Central (https://forums.creativecow.net/docs/for ... 22&pview=t) gefunden:
There are no commercial displays capable of 10,000 nits. That's a theoretical Dolby max. Most screens right now are at about 1,000 nits and iMacPro screens claim 500. Right now when you grade HDR in FCPX, Resolve, or Premiere on an iMacPro screen, you are still limited to a peak of 100, because of how the software talks to the screen. Not because of the hardware itself.
Nur weil das Hell jetzt heller ist und das Dunkel etwas dunkler, wird das Rad nicht neu erfunden, zumal die menschliche Wahrnehmung das ganze sowieso nach ein paar Minuten kompensiert und normalisiert, wie der "biologische Weißabgleich" im Gehirn das ja auch macht.Axel hat geschrieben: ↑Mi 16 Okt, 2019 10:39
HDR hat nicht direkt damit zu tun, aber wenn ich ein Bild oder eine Sequenz aus der Vergangenheitsform herausnehme ("Sie küssten sich" wird zu "sie küssen sich") verstärkt HDR den Aspekt des "Realismus" und damit die Wirkung, etwas direkt mitzuerleben (während SDR hier wie die Patina des "es war einmal" fungiert). Und dann gibt es, muss es geben, andere Erzählkniffe, um die Chose interessant zu machen, nämlich nicht was passierte dann?.
Der Tod des Kinos, analog zum Tod der literarischen Erzählung.
Wir sind doch alle mit 50 (halb) Bildern aufgewachsen, an der "Sehgewohnheit" kann's deshalb nicht liegen, allerdings wissen wir deshalb auch warum wir genau das auf keinen Fall mehr wollen, und die Verfügbarkeit von 24/25 fps Videokameras deshalb von so vielen herbeigesehnt wurde.