US-Präsident Trump will Filme, die im Ausland produziert werden, mit 100 % Zoll belegen.
Für den Produktionsstandort Los Angeles ist dies nach Covid, dem Writer’s Strike und den verheerenden Bränden im Frühjahr wohl der nächste Schlag. Die meisten Blockbuster, die jetzt und in den kommenden Monaten in die Kinos kommen, wurden weltweit gedreht.
Ich denke, dass das auf Dauer eher negative Folgen für die USA haben und zu einer Isolation führen könnte. Wie auch die anderen, unwahrscheinlich hohen Zölle für leere Regale in den USA und hohen Preisen für die Bürger führen könnten.
Dazu finde ich das ältere Video von Ray Dalio interessant. Die USA sind dabei Ihren Führungsstatus in der Welt zu verlieren und durch Trump wird dieser Prozess aus meiner Sicht eher beschleunigt:
Zitat: Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre. – Robert Bresson – Über mich
Ich frag mich grad, wie das funktionieren soll.
Ist es nicht so, dass ein US-Verleiher z.B. einen nicht-US-Kinofilm kauft, den er viel vielversprechend hält - sagen wir mal in Deutschland wird ein guter Film produziert - nenne wir ihn "Bier, Bratwurst und Liebe". Der Verleiher kauft sich die Vertriebsrechte für die US für 1 Million $ - in Europa ... muss er jetzt 100% = 1 Million $ extra an Steuern für den Kauf zahlen?
Weil, das ist irgendwie der einzige Punkt wo ein Zoll greifen könnte. Aber da gibt es so viele Möglichkeiten, das zu umgehen ...
Oder Netflix produziert einen Film in Deutschland, lässt den dann auf Netflix US laufen - das generiert ja erstmal keine direkten Einnahmen, wie soll das verzollt werden?
Aber das ist grundsätzlich so eine Frage - wie werden immaterielle Güter eigentlich überhaupt verzollt?
Es geht hier nicht primär um ausländische/internationale Filme, sondern um Filme, die Hollywood im Ausland dreht. Die Importzölle beziehen sich ja immer auf das Herstellungsland. Genauso, wie z.B. Apple jetzt von den Importzöllen auf in China produzierten iPhones betroffen ist, werden dann Importzölle auf Hollywood-Filme fällig, die z.B. in Kanada, in Asien oder auch in Europa gedreht wurden.
cantsin hat geschrieben: ↑Mo 05 Mai, 2025 12:36
Es geht hier nicht primär um ausländische/internationale Filme, sondern um Filme, die Hollywood im Ausland dreht. Die Importzölle beziehen sich ja immer auf das Herstellungsland. Genauso, wie z.B. Apple jetzt von den Importzöllen auf in China produzierten iPhones betroffen ist, werden dann Importzölle auf Hollywood-Filme fällig, die z.B. in Kanada, in Asien oder auch in Europa gedreht wurden.
Ja, aber wie werden diese erhoben?
Anhand der Produktionskosten? Produktionskosten, die im Ausland angefallen sind? Am Box Office?
Bei einem iPhone ist die Sachlage ja noch relativ einfach, was Importkosten angeht.
"Trump claimed that other countries are luring American filmmakers abroad with aggressive tax incentives"
Das ist allerdings auch genau das, was in den letzten Jahren (Jahrzehnten) passiert ist - Lockdowns und Gewerkschaften/Streiks, waren da nur noch der Brandbeschleuniger oben drauf.
Was wäre denn eure Lösung, um die US Studios wieder dazu zu bringen, zuhause zu drehen?
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mo 05 Mai, 2025 13:29
Was wäre denn eure Lösung, um die US Studios wieder dazu zu bringen, zuhause zu drehen?
Tax incentives - das Spiel also wohl oder übel mitspielen. Wobei Kalifornien sich das als reicher Staat auch leisten kann. Die tax incentives müssten nicht mal "aggressive" sein, wie an anderen Standorten, da Hollywood/LA ja auch andere Standortvorteile (= die massive Präsenz von personeller und technisch-logistischer Infrastruktur) hat.
Tax incentives - das Spiel also wohl oder übel mitspielen. Wobei Kalifornien sich das als reicher Staat auch leisten kann.
Das wurde schon letztes Jahr versucht - hat's offensichtlich auch nicht gebracht.
Hollywood, California – Governor Newsom today announced a proposal to expand California’s Film & Television Tax Credit Program to $750 million annually, a massive increase from the current $330 million annual allocation. This ambitious expansion would position California as the top state for capped film incentive programs, surpassing other states like New York.
Newsom hat übrigns genau das selbe gesagt wie Trump:
Newsom and other industry advocates argue that the state needs to expand the tax credits to compete with other states and countries that have aggressively courted film productions over the past few decades.
Hollywood, California – Governor Newsom today announced a proposal to expand California’s Film & Television Tax Credit Program to $750 million annually, a massive increase from the current $330 million annual allocation. This ambitious expansion would position California as the top state for capped film incentive programs, surpassing other states like New York.
750 Millionen Dollar sind doch eher lächerlich für Kalifornien als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Geteilt durch alle Produktionen Hollywoods bleiben da nur symbolische Beträge pro Produktion. Und nur mal zum Vergleich: Die früher geplante (und mittlerweile abgesagte) Intel-Chipfabrik in Magdeburg sollte mit 10 Milliarden EUR gefördert werden - und das ist nur die Subvention für eine einzelne Fabrik/Firma, nicht für eine gesamte Industrie.
Newsom hat übrigns genau das selbe gesagt wie Trump:
Nee, eben nicht dasselbe. Vom ersten Teil des Zitats weicht Trump ja komplett ab, weil er Einfuhrzölle statt Steuererleichterungen für die Lösung hält. Außerdem geht es Newsom, wie ebenfalls in diesem Zitat deutlich, in erster Linie um die Konkurrenz mit anderen US-Bundesstaaten ("other states"), während es Trump natürlich nur um die USA als ganzes geht. U.a. konkurriert ja Atlanta seit einigen Jahren heftig mit Hollywood als Standort für Filmproduktionen.
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.