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Auftragslage weiter Rückläufig?



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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iasi
Beiträge: 28213

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von iasi »

Jalue hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 02:21 Ich möchte hier nochmal einen dranhängen, erscheint mir iasis "Schlusswort" doch gar zu euphemistisch, wobei wir ihm vermutlich alle gerne zustimmen würden.
iasi hat geschrieben: Do 06 Jun, 2024 17:39 Interessant finde ich dabei, dass nun ein Punkt erreicht ist, bei dem Massenkündigungen nicht mehr möglich sind.
Echt jetzt? Derzeit werden überall Jobs gestrichen, und zwar, nach Maßstäben unserer eher kleine Branche, durchaus in "Massen". Letztlich haben wir es mit einer Strukturkrise zu tun, vergleichbar mit dem, was während der Umstellung von analog auf digital geschah, nur lautet der Gamechanger jetzt KI.
Ja jetzt.
Seien es Unternehmen oder der Staat, wenn Kosten bzw Ausgaben reduziert werden sollen, wird der Weg des geringsten Widerstandes eingeschlagen und nicht mittel- oder gar langfristig gedacht.
Mal eben eine Maßnahme beenden, bei der nur die Auftragsvergabe gestopt werden muss, ist viel einfacher, als im eigenen Haus zu kehren.
Die Einzelkämpfer und Unternehmen, die von diesen Auftragsvergaben abhängig sind, trifft es dann.
Ist der Kosteneinsparungszyklus dann beendet, werden diese Maßnahmen jedoch wieder gestartet und die Vergabe wird aufgrund des "Fachkräftemangels" teurer.
Denn der "Fachkräftemangel" entsteht, weil viele Einzelkämpfer und Unternehmen diesen Zyklus nicht überstanden haben.
Jalue hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 02:21
iasi hat geschrieben: Do 06 Jun, 2024 17:39 Auch die Dienstleister, die momentan keine Aufträge erhalten, werden wahrscheinlich nur eine kurze Durststrecke überstehen müssen. Und da die Konkurrenz und somit das Angebot schrumpfen wird, dürften dann gute Zeiten für die Verbliebenen folgen.
Erneuter Einspruch. Volkswirtschaft ist vor allem Psychologie und ohne ein mächtiges Signal ist kaum mit einem Aufschwung zu rechnen. Stand jetzt könnte das ein Frieden in der Ukraine sein oder ein Regierungswechsel hierzulande, doch beides ist nicht in Sicht. Mithin wird die Durstrecke eher nicht "kurz" ausfallen und die Zahl der "Verbliebenen", die eine Flaute bis Ende 25' mit Rücklagen abwettern können, dürfte überschaubar sein.

Let's face it, viele von uns werden sich neu aufstellen müssen.
Und wieder - es sind nicht solche Faktoren wie KI oder Ukraine-Krieg.
Es ist generell ein Zyklus höherer Inflation, deren Bekämpfung durch die Notenbanken ein Abbremsen der Wirtschaft bewirkt. Lange Zeit lag die Inflationsrate unter den angestrebten 2% - die Gegenbewegung war abzusehen.
Die Notenbanken beginnen nun langsam von der Bremse zu gehen, da sich die Inflation wieder der Zielmarke annähert.
Die Verbraucher wiederum sind aktuell im Sparmodus, was jedoch nicht lange anhalten wird, da die Lohnanpassungen zu wirken beginnen.
Ein Regierungswechsel würde hier auch nichts ändern.

Was sich jedoch nach solchen abrupten Ausschlägen gezeigt hat, waren die starken Erholungsphasen, die folgten.

Entsprechend dem Ausschlag nach unten, folgt ein Wachstumsschub:
Screenshot 2024-06-11 at 08-19-46 wirtschaftswachstum deutschland - Google Suche.png
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



macaw
Beiträge: 2319

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von macaw »

@Jalue
Ich glaube die Entlassungen werden eher in überschaubaren Mengen von KI verursacht sondern mehr durch hohe Inflation und Anstieg der Kosten, wirtschaftliche Unsicherheit die wiederum durch die politische Unsicherheit kommt wegen der Ukraine usw. usf. und all das oben drauf zu den Nachwirkungen von Corona.
Besten Gruss,
R. S.



Frank Glencairn
Beiträge: 26509

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Frank Glencairn »

Es ist einfach wieder mal an der Zeit - Kondratjew/Schumpeter Zyklen bei der Arbeit.

Kondratjew veröffentlichte 1926 in der Berliner Zeitschrift Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik seinen Aufsatz Die Langen Wellen der Konjunktur. Hierin stellte er anhand empirischen Materials aus Deutschland, Frankreich, England und den USA fest, dass die kurzen Konjunkturzyklen (siehe auch Schweinezyklus) von langen Konjunkturwellen überlagert werden. Diese 40 bis 60 Jahre dauernden Langen Wellen bestehen aus einer länger andauernden Aufstiegsphase und einer etwas kürzeren Abstiegsphase. Die Talsohle wird durchschnittlich nach 52 Jahren durchschritten.

Kondratjew konnte zu diesem Zeitpunkt zweieinhalb solcher Langen Wellen feststellen, wobei er davon ausging, dass sich die dritte Welle Ende der 1920er Jahre ihrem Ende zuneigen würde, was mit dem Börsenzusammenbruch und der Weltwirtschaftskrise auch eintraf. Ursache für diese Langen Wellen sieht er in Gesetzesmäßigkeiten des Kapitalismus, während neue Techniken nicht Ursachen, sondern Folgen der Langen Wellen seien.

Charakteristika der einzelnen Wellen sind, dass in den Aufschwungsperioden die Jahre mit guter Konjunktur überwiegen und in den Abschwungsphasen – wenn ein Überhang an Rezessionsjahren herrscht – meist wichtige Entdeckungen und Erfindungen gemacht werden, so genannte Basisinnovationen. Diese treten stets dann auf, wenn ein Mangel, beziehungsweise ein durch weitergehende Produktivitätssteigerung nicht mehr zu befriedigender Bedarf, entstanden sei.

Die Errichtung der europäischen Eisenbahnen wurde demnach deshalb entscheidend vorangebracht, weil die bislang vorhandenen Transportmöglichkeiten (Pferdegespanne auf Landstraßen und ähnliches) nicht mehr in der Lage waren, die bereits industriell hergestellten Waren ausreichend auf den Märkten zu verteilen.

Joseph Schumpeter
Joseph Schumpeter prägte 1939 in seinem Werk über Konjunkturzyklen für diese Langen Konjunkturwellen den Begriff der Kondratjew-Zyklen und stellte heraus, dass die Basis für diese Langen Wellen grundlegende technische Innovationen seien, die zu einer Umwälzung in der Produktion und Organisation führen. Er prägte für diese den Begriff der Basisinnovationen, wobei er offenließ, was zu deren Entstehung und damit zu einem neuen Kondratjew-Zyklus führt. Für ihn war hierbei nicht die Entdeckung einer Basisinnovation ausschlaggebend, sondern deren breiter Einsatz.
Ich denke allerdings daß das ganze noch komplexer ist, weil von weiteren Wellen überlagert.
Ich hab vor kurzem "The Forth Turning" von Strauss und Howe gelesen, die ihren eigenen - sehr interessanten - Ansatz haben.
Die Autoren gründen ihre Beobachtungen auf der Basis der geschichtlichen Entwicklung Amerikas, wobei sie bis ins 15. Jahrhundert zurückblicken. Bis zur Gegenwart ergaben sich 5 vollendete Säkula.
Das 6. begann mit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Projeziert man eine durchschnittliche Zyklusdauer von 80 Jahren in die Zukunft, ergibt sich ein Krisenhöhepunkt um das Jahr 2025. Dies entspricht einem Kriseneintritt, oder eines "Forth Turnings", um das Jahr 2005. Dies korreliert zeitnah mit der Finanzkrise 2008/2009.
Krisen werden durch einen Katalysator initiiert, wobei die Autoren hier, hypothetisch, einen terroristischen Akt oder ein Virus anführen, was rückblickend, angesichts der Entwicklungen, frappierend erscheint.
Wenig hoffnungsvoll ist ebenso die Erkenntnis, dass jedes Säkulum mit einem großen Krieg endete, welcher zur Entwicklung einer neuen Gesellschaftsordnung führte. Was noch vor Kurzem unmöglich erschien, ist aus aktueller Sicht greifbar nahe.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



berlin123
Beiträge: 1236

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von berlin123 »

Jalue hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 02:21 Volkswirtschaft ist vor allem Psychologie und ohne ein mächtiges Signal ist kaum mit einem Aufschwung zu rechnen. Stand jetzt könnte das ein Frieden in der Ukraine sein oder ein Regierungswechsel hierzulande, doch beides ist nicht in Sicht.
Der Regierungswechsel ist doch ziemlich sicher. Der wird voraussichtlich aber nichts an der Frage der Energiekosten ändern oder Fachkräftemangel in betroffenen Branchen beenden. Aber wie du schon sagst könnte er einen psychologischen Effekt haben.



macaw
Beiträge: 2319

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von macaw »

Viele werden sich freuen, daß die Ampel endlich weg ist und die Grünen mitsamt ihrer Mischpoke einen ordentlich reinbekommt. Dann kommt aber schon bald der Kater, weil auch die neue Regierung nicht übermächtig ist, sondern am Ende auch nur innerhalb sehr enger Grenzen agieren kann, vor allem, wenn vieles ohnehin nicht in deren Händen liegt...
Besten Gruss,
R. S.



berlin123
Beiträge: 1236

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von berlin123 »

macaw hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 09:09 Viele werden sich freuen, daß die Ampel endlich weg ist und die Grünen mitsamt ihrer Mischpoke einen ordentlich reinbekommt. Dann kommt aber schon bald der Kater, weil auch die neue Regierung nicht übermächtig ist, sondern am Ende auch nur innerhalb sehr enger Grenzen agieren kann, vor allem, wenn vieles ohnehin nicht in deren Händen liegt...
Günstigeres Gas und Öl bekäme man eben auch nur bei einer 180-Grad Wende gegenüber Russland. Und die wird es auch mit der CDU nicht geben solange der Krieg läuft. Merz schlägt ja noch einen etwas härteren Ton an als Scholz.



Bluboy
Beiträge: 5282

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Bluboy »

berlin123 hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 09:13
macaw hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 09:09 Viele werden sich freuen, daß die Ampel endlich weg ist und die Grünen mitsamt ihrer Mischpoke einen ordentlich reinbekommt. Dann kommt aber schon bald der Kater, weil auch die neue Regierung nicht übermächtig ist, sondern am Ende auch nur innerhalb sehr enger Grenzen agieren kann, vor allem, wenn vieles ohnehin nicht in deren Händen liegt...
Günstigeres Gas und Öl bekäme man eben auch nur bei einer 180-Grad Wende gegenüber Russland. Und die wird es auch mit der CDU nicht geben solange der Krieg läuft. Merz schlägt ja noch einen etwas härteren Ton an als Scholz.
In welcher Koalition will Merz den Kanzler werden ?



DKPost
Beiträge: 1082

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von DKPost »

macaw hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 09:09 Viele werden sich freuen, daß die Ampel endlich weg ist und die Grünen mitsamt ihrer Mischpoke einen ordentlich reinbekommt. Dann kommt aber schon bald der Kater, weil auch die neue Regierung nicht übermächtig ist, sondern am Ende auch nur innerhalb sehr enger Grenzen agieren kann, vor allem, wenn vieles ohnehin nicht in deren Händen liegt...
Da würde ich mich nicht zu früh drauf freuen. Bei der Europawahl wählen viele Leute Kleinparteien, die sie bei einer Bundestagswahl nicht wählen würden. Diese Mal waren es fast 17%. Und viele davon an "grünenähnliche" Parteien.



berlin123
Beiträge: 1236

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von berlin123 »

Bluboy hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 09:32
berlin123 hat geschrieben: Di 11 Jun, 2024 09:13

Günstigeres Gas und Öl bekäme man eben auch nur bei einer 180-Grad Wende gegenüber Russland. Und die wird es auch mit der CDU nicht geben solange der Krieg läuft. Merz schlägt ja noch einen etwas härteren Ton an als Scholz.
In welcher Koalition will Merz den Kanzler werden ?
Nimmt man die letzte Sonntagsfrage, und die FDP wäre knapp draussen, dann kommen CDU+SPD zusammen auf über 52% der Bundestagsmandate. Schafft die FDP 5%, dann kämen CDU+SPD+FDP auf über 55% der Sitze.

Und das obwohl sowohl AfD als auch BSW in der Sonntagsfrage ein paar Punkte besser abschnitten als bei der Europawahl.
https://www.wahlrecht.de/umfragen/



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

Hallo zusammen,

nachdem jetzt fast 11 Monate seit der letzten Antwort zu dem Thema vergangen sind, möchte ich
das Thema gerne nochmal aufgreifen.
Der Schmerz lässt nicht nach, und die Einsicht, dass sich die Konjunktur in den nächsten Monaten
nicht erholen wird, hat bei mir Einzug erhalten. Wo in aller Welt soll ein Wachstum der Wirtschaft herkommen?
Ich sehe da kein Licht am Ende des Tunnels, die kleine Kerze am Ende wird bestimmt auch noch das letzte bisschen
Sauerstoff entzogen. Game Over! Ich kann mir dieses Land nicht schön reden, denn mein Vergleich ist nicht ein
unterentwickeltes Land, sondern ein früherer Deutschland Maßstab. Ich habe mein ganzes Leben Gas gegeben und auch
13 Stunden Tage im Angestelltenverhältnis gab es, die sechs Tage Woche gab es, ich habe meinen Schweiß-Anteil für
dieses Land mit einem vergleichbaren sehr hohen Steueranteil geleistet um heute auf maroden Straßen und Brücken zu fahren.
Auch den Verkehrsministern sei Dank, die enorme Summen verbrannt haben, ohne Verantwortung übernommen zu haben.
Rücktritt ausgeschlossen. Ich könnte noch viele weitere Beispiele aufzählen, aber geschenkt.

Bezüglich Altersarmut. Das Rentenniveau variiert stark innerhalb Europas. In Deutschland liegt das sogenannte "Rentenniveau vor Steuern" aktuell bei etwa 48% (Stand 2024).
Das bedeutet, dass ein Standardrentner, der 45 Jahre lang Beiträge gezahlt hat, eine Rente erhält, die 48% des durchschnittlichen Bruttoeinkommens entspricht.

Hier ein Vergleich mit anderen europäischen Ländern (ungefähre Werte, abhängig von Berechnungsmethoden):
Niederlande: ca. 80-90% (durch Kombination aus Grundrente + Betriebsrenten)
Österreich: ca. 80%
Italien: ca. 70-75%
Frankreich: ca. 70-75%
Spanien: ca. 80%
Schweiz: ca. 60% (durch AHV + Pensionskasse)
Schweden: ca. 60-65%
Deutschland: ca. 48%
Die Zahlen sprechen für sich, ich lasse das jetzt so stehen ohne weitere Wertung.

Für mich hat das Ganze auch nichts mehr mit Versäumnissen oder Versagen zu tun.
Wenn ich ein Unternehmen Konkurrenzfähig leiten will, dann muss ich alles für das Unternehmen und dessen Mitarbeiter tun und
nicht Überlegungen anstellen wie ich denn dem Kunden A und dem Zulieferer B durch Geschenke etwas gutes tue und dabei den eigenen Laden vernachlässige.

2019 sind wir kpl. in die Selbständigkeit gegangen, weil wir uns gesagt haben, komm mit Mitte 50, top fit, da geht noch was, also Vollgas.
Für uns galt immer das Motto: Wir handeln eigenverantwortlich, wir übernehmen auch wenn es nicht gut läuft die Verantwortung.
Nicht die anderen sind Schuld daran, wir sind dafür verantwortlich, dass der Laden läuft.
Jetzt kommen wir an einen Punkt, wo zu stark von außen auf den Laden eingewirkt wird, sodass andere mit am Ruder stehen.

Ich bin absolut nicht der Typ der den Kopf in den Sand steckt, aber macht das überhaupt noch Sinn enorm viel Energie in das Geschäft
zu investieren? Unter solchen Rahmenbedingungen?
Aufträge bleiben teilweise seit 12 Monaten aus, die Aussagen der Kunden sind vergleichbar. Marketingausgaben gestrichen.
Bei vielen unserer Mitbewerber ist es ähnlich.

Meine Frau und ich haben den Eindruck, das wird nichts mehr, im Gegenteil.
Geopolitik, Strategien, Handelsbilanzen, Interessen usw. habe ich bewusst außen vor gelassen, weil sonst eventuell der Fokus vom eigentlichen Thema weggeht.

Freue mich über eure Antworten zum Thema



Drushba
Beiträge: 2554

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Drushba »

Wie hast du Dich denn positioniert? Ich bin zwar schon länger aus dem Imagefilmgeschäft raus, aber ich glaube zu beobachten, dass das Filmen nur noch ein überschaubarer Teil eines Gesamtpakets ist, das Kunden buchen. Der Trend geht ja in der Regel zur Fullservice-Content- oder Kommunikationsagentur, die vom bräsigen Newsletter über komplette Webauftritte mit Erklärbäranimationen bis hin zu Tiktok-"Virals" alles im Internet abdeckt. Wenn sich da mal ein klassischer Imagefilm darunter schiebt, dann wird der auch mitproduziert oder an Freelancer ausgelagert. Eher noch, mal rein spekulativ, könnten Konzert- und Konferenzmitschnitte funktionieren, weil sich da nicht die Agenturen tummeln. Aber ob das die Miete abdeckt, wäre die andere Frage.))

PS: Manchmal liegt das Glück auch leicht neben der Spur. Ein Freund von mir war Aufnahmeleiter mit unerfüllten Regieambitionen, der sich dann eines Tages mit Filmcatering selbstständig gemacht hat. Das ging ziemlich rasch steil, er hat dann zusätzlich auf den Bereich Eventcatering gesetzt und ist dort "hängengeblieben". Läuft immer noch 1a, zumindest träumt er davon, endlich mal einen Film selbst zu realisieren, zur Not aus eigener Tasche.))
Zuletzt geändert von Drushba am Mo 28 Apr, 2025 19:25, insgesamt 1-mal geändert.



Roland v Strand
Beiträge: 69

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Roland v Strand »

Historisch gesehen ist die Wirtschaftsleistung in D auf einem sehr sehr hohen Niveau. Mir persönlich reicht das.

Gruß Ro.



iasi
Beiträge: 28213

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von iasi »

Das Hauptproblem ist der deutsche Pessimismus, gepaart mit dem Glauben, es müsse immer gleichmäßig nach oben gehen.

Dabei verläuft alles zyklisch.
Es war doch z.B. abzusehen, dass nach mehreren Rekordjahren nacheinander, das vorherige Rekordjahr nicht durch einen erneuten Rekord übertroffen werden kann.
Wenn die Manager von z.B. Mercedes Jahr für Jahr höhere Dividenden und Unternehmensgewinne verkünden können, dann ist irgendwann der Punkt erreicht, dass sie ihre Aktionäre nicht mehr mit noch weiteren Steigerungen beglücken können. Und dann starten sie Kosteneinsparprogramme. Beim Marketing lässt sich leicht und schnell sparen.
Mercedes hatte letztes Jahr noch 5,30€ je Aktie an die Anteilseigner überwiesen. Dieses Jahr sind es "nur noch" 4,30€. Um die Aktionäre bei Laune zu halten, wird versprochen Kosten einzusparen.
Und wo geht das leicht und kurzfristig?

Diese Phase müssen davon besonders betroffen Branchen durchstehen.


Man muss auch nicht gleich in Untergangsstimmung verfallen, wenn es mit Deutschland mal nicht noch weiter aufwärts geht, wo wir doch so hoch oben sind, dass wir nun sogar wieder Rang 3 der Volkswirtschaften errungen haben.
Wir haben auch sehr solide Staatsfinanzen, mit akzeptabler Verschuldung und bestem Kreditranking.

Bei der Altersversorgung handelt es sich neben dem demografischen vor allem um ein Gerechtigkeitsproblem. Das muss man angehen, aber auch hier ist Untergangsstimmung nicht angebracht.
Von Prozentzahlen sollte man sich auch nicht blenden lassen.
Pensionäre erhalten in D z.B. schon mal eine sehr viel höhere Altersversorgung als "48%".
Anderes Beispiel: Betriebsrenten gibt es nicht nur in Holland, sondern auch in D.
Und dann ist auch immer der Grundwert wichtig, auf den man die Prozente anwendet:
Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt in Spanien betrug im September 2024 2.545 US-Dollar.
Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen für Vollzeitbeschäftigte in Deutschland liegt bei etwa 4.634 Euro.



Jedenfalls kann es noch 2 Jahre dauern, bis es wieder besser wird - oder auch nur wenige Monate. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Stimmungslage.



Jott
Beiträge: 22072

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Jott »

Wie schon seit vielen Jahren muss man sich eine lukrative Nische suchen. Was Auftragsfilme angeht. Der „Imagefilm“ ist nahezu tot, aber in verwandten Bereichen geht die Luzi ab.

Natürlich muss man dauerhaft Perfektion (aus Kundensicht) abliefern und sich den Ruf der „sicheren Bank“ erarbeiten. Nur so geht’s.

Immer ran an den Speck!



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

iasi hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 19:57 Das Hauptproblem ist der deutsche Pessimismus, gepaart mit dem Glauben, es müsse immer gleichmäßig nach oben gehen.

Dabei verläuft alles zyklisch.
Es war doch z.B. abzusehen, dass nach mehreren Rekordjahren nacheinander, das vorherige Rekordjahr nicht durch einen erneuten Rekord übertroffen werden kann.
Wenn die Manager von z.B. Mercedes Jahr für Jahr höhere Dividenden und Unternehmensgewinne verkünden können, dann ist irgendwann der Punkt erreicht, dass sie ihre Aktionäre nicht mehr mit noch weiteren Steigerungen beglücken können. Und dann starten sie Kosteneinsparprogramme. Beim Marketing lässt sich leicht und schnell sparen.
Mercedes hatte letztes Jahr noch 5,30€ je Aktie an die Anteilseigner überwiesen. Dieses Jahr sind es "nur noch" 4,30€. Um die Aktionäre bei Laune zu halten, wird versprochen Kosten einzusparen.
Und wo geht das leicht und kurzfristig?

Diese Phase müssen davon besonders betroffen Branchen durchstehen.


Man muss auch nicht gleich in Untergangsstimmung verfallen, wenn es mit Deutschland mal nicht noch weiter aufwärts geht, wo wir doch so hoch oben sind, dass wir nun sogar wieder Rang 3 der Volkswirtschaften errungen haben.
Wir haben auch sehr solide Staatsfinanzen, mit akzeptabler Verschuldung und bestem Kreditranking.

Bei der Altersversorgung handelt es sich neben dem demografischen vor allem um ein Gerechtigkeitsproblem. Das muss man angehen, aber auch hier ist Untergangsstimmung nicht angebracht.
Von Prozentzahlen sollte man sich auch nicht blenden lassen.
Pensionäre erhalten in D z.B. schon mal eine sehr viel höhere Altersversorgung als "48%".
Anderes Beispiel: Betriebsrenten gibt es nicht nur in Holland, sondern auch in D.
Und dann ist auch immer der Grundwert wichtig, auf den man die Prozente anwendet:
Das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt in Spanien betrug im September 2024 2.545 US-Dollar.
Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen für Vollzeitbeschäftigte in Deutschland liegt bei etwa 4.634 Euro.



Jedenfalls kann es noch 2 Jahre dauern, bis es wieder besser wird - oder auch nur wenige Monate. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Stimmungslage.
Pensionäre erhalten in D z.B. schon mal eine sehr viel höhere Altersversorgung als "48%"Sorry, aber alleine mit diesem Argument bist du für mich raus, dass ich Beamte nicht erwähnt habe hat schon seinen Grund. Dennoch danke, ich kann deiner Antwort entnehmen, dass du mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland durchaus zufrieden bist.
Bezüglich Arbeitnehmer in Deutschland verdienen im Durchschnitt fast doppelt so viel wie in Spanien, vergiss dabei bitte nicht die Lebenserhaltungskosten, der Vergleich den du anstellst hingt gewaltig.
In Spanien liegt die Wohneigentumsquote bei ca. 75-80%. Die Menschen leben im eigenen Haus, der eignen Wohnung In Deutschland sind es ca. 50% (eine der niedrigsten Quoten in Europa)
Du sucht nur Argumente die auf Deutschland einzahlen, null Kritik, dass ist nicht objektiv in der Beurteilung. Letztendlich bedeutet es für mich, wir brauchen nicht miteinander Kommunizieren, da unsere Ansichten zu weit auseinanderliegen. Das ist aber auch okay, denn ich weiß nicht wie alt/jung du bist, was du bisher geleistet hast oder wie du politisch veranlagt bist.



Darth Schneider
Beiträge: 23478

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Du lebst doch gar nicht in Deutschland, oder inzwischen doch ?
Wenn nicht ist das ganze doch eher sehr schwierig zum beurteilen.

Ich lebe in der reichen Schweiz, habe Glück (und arbeite auch genug) verdiene nicht schlecht.
Aber alles wird immer teurer, auch hier. Merke ich auch.
Die Löhne steigen nicht der Teuerung entsprechend und darum haben immer mehr auch zu 100% Angestellte mit guten Jobs heftige finanzielle Probleme.

Gar keine gute Entwicklung.
Gruss Boris



berlin123
Beiträge: 1236

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von berlin123 »

Videopower hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 18:28
Ich sehe da kein Licht am Ende des Tunnels, die kleine Kerze am Ende wird bestimmt auch noch das letzte bisschen
Sauerstoff entzogen. Game Over! Ich kann mir dieses Land nicht schön reden, denn mein Vergleich ist nicht ein
unterentwickeltes Land, sondern ein früherer Deutschland Maßstab.
Man muss sich nichts schönreden. Aber auch nicht in Panik verfallen. Der Geschäftsklimaindex ist zuletzt sogar etwas gestiegen, trotzdem ist für die kommenden 2 Jahre den Prognosen nach kein großer Aufschwung zu erwarten, u.a. wegen der für Deutschlands Industrie ungünstigen Weltlage.

Dass das mit dem Ende der über Jahre extrem starken Position deutscher Hersteller auf dem chinesischen KFZ Markt und einem Rückgang der Nachfrage in Europa zusammen fällt tut ein übriges.

Aber die Dinge ändern sich ständig. 1990 wusste auch noch niemand, dass ausgerechnet VW in China das Rennen vor der weltweiten Konkurrenz machen würde.

Zum Vergleich mit Deutschland früher: wir hatten hier Anfang der 2000er schonmal eine lange schlechte Phase, Deutschland wurde als "kranker Mann Europas" bezeichnet. Hohe Arbeitslosigkeit, mickriges Wachstum.

Spätestens nach dem Ende der Finanzkrise hat das Land dann im EU Vergleich eine rasante Aufschwungphase hingelegt. Obwohl die üblichen Crash-Propheten damals einen Euro Zusammenbruch wegen Griechenland ankündigten. Vielleicht ein Indiz, dass die schwarzen Vorhersagen der neuen AfD auch damals so nicht eintraten.

Die Situation jetzt ist anders. Zukunftsforscher sehen auf absehbare Zeit in Industrieländern keine große Arbeitslosigkeit mehr, stattdessen einen anhaltenden Fachkräftemangel. Trotz KI.

Aber bestehende Job Profile werden immer wieder wegfallen. Bei Angestellten und Selbständigen.

Man muss schneller erkennen, ob man auf ein totes Pferd setzt und handeln. Mein Vater hat 45 Jahre bei derselben Firma ähnliche Dinge getan. Das kann man heute wahrscheinlich nur als Beamter und bei Trigema.
Zuletzt geändert von berlin123 am Mo 28 Apr, 2025 20:48, insgesamt 2-mal geändert.



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 20:39 @iasi
Du lebst doch gar nicht in Deutschland, oder inzwischen doch ?
Wenn nicht ist das eher sehr schwierig zum beurteilen.

Ich lebe in der reichen Schweiz, habe Glück (und arbeite auch genug) verdiene nicht schlecht.
Aber alles wird immer teurer, auch hier. Die Löhne steigen aber nicht dem entsprechend und darum haben immer mehr Leute heftige finanzielle Probleme.

Gar keine gute Entwicklung.
Gruss Boris
Schweizer Beitrag, vielen Dank für die Info. Bei uns in Deutschland gibt es immer mehr Insolvenzen, die Zahlen sprechen für sich.
Klappt das bei Dir in der Schweiz auch weiterhin mit der neu Akquirierung von Kunden oder arbeitest du in erster Linie mit Bestandskunden?



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

berlin123 hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 20:44
Videopower hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 18:28
Ich sehe da kein Licht am Ende des Tunnels, die kleine Kerze am Ende wird bestimmt auch noch das letzte bisschen
Sauerstoff entzogen. Game Over! Ich kann mir dieses Land nicht schön reden, denn mein Vergleich ist nicht ein
unterentwickeltes Land, sondern ein früherer Deutschland Maßstab.
Man muss sich nichts schönreden. Aber auch nicht in Panik verfallen. Der Geschäftsklimaindex ist zuletzt sogar etwas gestiegen, trotzdem ist für die kommenden 2 Jahre den Prognosen nach kein großer Aufschwung zu erwarten, u.a. wegen der für Deutschlands Industrie ungünstigen Weltlage.

Dass das mit dem Ende der über Jahre extrem starken Position deutscher Hersteller auf dem chinesischen KFZ Markt und einem Rückgang der Nachfrage in Europa zusammen fällt tut ein übriges.

Aber die Dinge ändern sich ständig. 1990 wusste auch noch niemand, dass ausgerechnet VW in China das Rennen vor der weltweiten Konkurrenz machen würde.

Zum Vergleich mit Deutschland früher: wir hatten hier Anfang der 2000er schonmal eine lange schlechte Phase, Deutschland wurde als "kranker Mann Europas" bezeichnet. Hohe Arbeitslosigkeit, mickriges Wachstum.

Spätestens nach dem Ende der Finanzkrise hat das Land dann im EU Vergleich eine rasante Aufschwungphase hingelegt. Obwohl die üblichen Crash-Propheten damals einen Euro Zusammenbruch wegen Griechenland ankündigten. Vielleicht ein Indiz, dass die schwarzen Vorhersagen der neuen AfD auch damals so nicht eintraten.

Die Situation jetzt ist anders. Zukunftsforscher sehen auf absehbare Zeit in Industrieländern keine große Arbeitslosigkeit mehr, stattdessen einen anhaltenden Fachkräftemangel. Trotz KI.

Aber bestehende Job Profile werden immer wieder wegfallen. Bei Angestellten und Selbständigen.

Man muss schneller erkennen, ob man auf ein totes Pferd setzt und handeln. Mein Vater hat 45 Jahre bei derselben Firma ähnliche Dinge getan. Das kann man heute wahrscheinlich nur als Beamter und bei Trigema.
Vielen Dank für Deine Einschätzung! Auf sogenannte Experten höre ich schon lange nicht mehr, von daher für mich nicht relevant. So oft wie die daneben liegen.
Schreibst du mir mit welchen Portfolio du Selbstständig oder auch Unternehmer bist? Würde mich freuen für eine bessere Einschätzung. Vielen Dank nochmals



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

Jott hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 20:19 Wie schon seit vielen Jahren muss man sich eine lukrative Nische suchen. Was Auftragsfilme angeht. Der „Imagefilm“ ist nahezu tot, aber in verwandten Bereichen geht die Luzi ab.

Natürlich muss man dauerhaft Perfektion (aus Kundensicht) abliefern und sich den Ruf der „sicheren Bank“ erarbeiten. Nur so geht’s.

Immer ran an den Speck!
Danke lieber Jott, Bist du in Deutschland mit Deiner Selbständigkeit oder deinem Unternehmertum unterwegs? Was erhält der Markt von Dir?
Je mehr Informationen ich erhalte umso kpl. wird das Ergebnis.



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

Roland v Strand hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 19:23 Historisch gesehen ist die Wirtschaftsleistung in D auf einem sehr sehr hohen Niveau. Mir persönlich reicht das.

Gruß Ro.
Danke für Deine Einschätzung Roland. Gut zu lesen, dass es für Dich reicht. Viele Grüße und weiterhin gute Geschäfte!



Darth Schneider
Beiträge: 23478

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Darth Schneider »

@Videopower
Ich filme schon lange nur noch hobbymässig, hab aber früher so 15 Jahre lang fast die Hälfte meines Lebensunterhalt mit filmen verdient.
Angestellt und (aber mehr) selbständig.
Kenne somit nicht wenige Leute die in der Medien und Grafik Branche arbeiten und zum Teil auch selbständig sind.

Es wird auch hier nicht einfacher, auch ehemals erfolgreiche Film/Video/Grafik Firmen schliessen, beziehungsweise werden kleiner oder aufgekauft, überall wird gespart.
Gute Leute werden entlassen weil sie jetzt plötzlich zu teuer sind, oder hören auf.
Tendenz (gefühlt) steigend.
Kunden zu finden ist sicher gerade hier in dem kleinen Land eh nicht einfach.

Ich selber war früher mal hauptberuflich Tänzer (Ballett und so) und arbeite seit 15 Jahren für eine Gemeinde, kleine Stadt und leite ein mittelgrosses Freibad.
Kenne und rede somit halt mit sehr vielen völlig verschiedenen Leuten aus zig Branchen.
Gruss Boris



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 21:18 @Videopower
Ich filme schon lange nur noch hobbymässig, hab aber früher so 15 Jahre lang fast die Hälfte meines Lebensunterhalt mit filmen verdient.
Angestellt und (aber mehr) selbständig.
Kenne somit nicht wenige Leute die in der Medien und Grafik Branche arbeiten und zum Teil auch selbständig sind.

Es wird auch hier nicht einfacher, auch ehemals erfolgreiche Film/Video/Grafik Firmen schliessen, beziehungsweise werden kleiner oder aufgekauft, überall wird gespart.
Gute Leute werden entlassen weil sie jetzt plötzlich zu teuer sind, oder hören auf.
Tendenz (gefühlt) steigend.
Kunden zu finden ist sicher gerade hier in dem kleinen Land eh nicht einfach.

Ich selber war früher mal hauptberuflich Tänzer (Ballett und so) und arbeite seit 15 Jahren für eine Gemeinde, kleine Stadt und leite ein mittelgrosses Freibad.
Kenne und rede somit halt mit sehr vielen völlig verschiedenen Leuten aus zig Branchen.
Gruss Boris
Hallo Boris,

vielen Herzlichen Dank für Deine Antwort. Dein Werdegang ist wirklich interessant und vielseitig. Professioneller Tänzer bezugnehmend auf Ballett, das ist ne Hausnummer für sich.
Disziplin, Resilienz, Ehrgeiz, Kraft und so vieles mehr ist dem zu entnehmen. Und dann noch Film und der Spagat zur Leitung eine Freibades. Das gefällt mir sehr gut. Vielen Dank auch für Deine Bestandsaufnahme und Einschätzung bezüglich der Schweiz. Beste Grüße



roki100
Beiträge: 17607

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von roki100 »

Videopower hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 23:10 Professioneller...
Ja, das stimmt. ;)
"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



iasi
Beiträge: 28213

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 20:39 @iasi
Du lebst doch gar nicht in Deutschland, oder inzwischen doch ?
Wenn nicht ist das ganze doch eher sehr schwierig zum beurteilen.

Ich lebe in der reichen Schweiz, habe Glück (und arbeite auch genug) verdiene nicht schlecht.
Aber alles wird immer teurer, auch hier. Merke ich auch.
Die Löhne steigen nicht der Teuerung entsprechend und darum haben immer mehr auch zu 100% Angestellte mit guten Jobs heftige finanzielle Probleme.

Gar keine gute Entwicklung.
Gruss Boris
Wie kommst du darauf, dass ich nicht in D lebe?

Das Problem ist die Wahrnehmung der Leute. Sie haben das Gefühl, dass sie sich weniger leisten können. Das führt dann zu einem Spar- und Kaufzurückhaltungsreflex. Und schon haben wir eine schwache Inlandsnachfrage und das Wirtschaftswachstum bleibt aus.

Wenn Angestellte mit gut bezahlten Jobs heftige finanzielle Probleme bekommen, liegt das nicht an der Teuerung.

Als Selbstständiger in der Branche, die die Kosteneinsparungen der Unternehmen ganz besonders trifft, gilt es jetzt durchzuhalten und die eigenen Kosten und Effizenz genau anzusehen.



Videopower
Beiträge: 137

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Videopower »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mi 29 Mai, 2024 11:04 Ich hab (gottseidank) kaum mit B2B zu tun, bei mir läuft das eher über Agenturen und Produktionshäuser, bzw. bei Filmprojekten über persönliche Kontakte.
Die paar B2B Sachen, die ich überhaupt noch mache laufen allerdings (noch)ganz normal. Aber wie schon gesagt, das ist nur ein minimaler Anteil.

Und ja, ich höre auch immer öfter, daß viele ganz massiv zu kämpfen haben.
Gerade heute Morgen war wieder ein Podcast darüber, der auf das Thema eingeht.
Episode 6 - IN THE FUTURE, WE WILL ALL BE DEAD. Was, wenn The Future Of Filmmaking mal nicht so rosig aussieht? Wie gehn wir mit Filmmaking- und Filmmakerkrisen um? Dazu haben wir einen echten Psychologen zur Gruppensession eingeladen.
https://www.filmmakingfuture.com/episod ... eingeladen
Hallo Frank, ich habe mir heute nochmal den Podcast angehört, ist spannend. Das ist ja auch alles nicht so greifbar. Psychologie und politische Interessen, die Regierung hebt positive Aspekte hervor, selbst wenn aktuelle Daten mies sind usw. Heute so morgen so, kümmert keinen mehr.
Ich hab (gottseidank) kaum mit B2B zu tun ist ja auch eine deutliche Aussage. Ich wünsche dir weiterhin gute Geschäfte mit den Agenturen und Produktionshäuser. Anspruchsvolle Arbeit -> TOP
Viele Grüße



Roland v Strand
Beiträge: 69

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Roland v Strand »

Videopower hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 21:07
Roland v Strand hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 19:23 Historisch gesehen ist die Wirtschaftsleistung in D auf einem sehr sehr hohen Niveau. Mir persönlich reicht das.

Gruß Ro.
Danke für Deine Einschätzung Roland. Gut zu lesen, dass es für Dich reicht. Viele Grüße und weiterhin gute Geschäfte!
Ja, für mich reicht es, das bedeutet aber nicht, daß das Möbelgeschäft für das ich arbeite nicht schon mehr abgeworfen hat. Durch meinen Job habe ich bestimmt 10.000 Wohnungen von innen gesehen. Abgesehen von den designverliebten Puristen kann ich, leicht pauschalisieren sagen: die Leute haben alles. Wer in meinem Viertel eine Garage besitzt, parkt nicht sein Auto daran. Die Garagen sind vollgestopft mit Krempel, der mal erstrebenswert erschien. Die Boombranche wird das Entrümpeln von Wohnungen werden.
Natürlich gilt das nicht für jeden Menschen in D, aber das galt auch früher nicht und wird auch nicht gelten wenn wir kontinuierlich 3% Zuwachs pro Jahr hätten. Wenn wir das ändern wollten bräuchten wir andere Konzepte. 'trickle down' funktioniert nicht .

Gruß Ro.



Jott
Beiträge: 22072

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Jott »

Videopower hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 21:03
Jott hat geschrieben: Mo 28 Apr, 2025 20:19 Wie schon seit vielen Jahren muss man sich eine lukrative Nische suchen. Was Auftragsfilme angeht. Der „Imagefilm“ ist nahezu tot, aber in verwandten Bereichen geht die Luzi ab.

Natürlich muss man dauerhaft Perfektion (aus Kundensicht) abliefern und sich den Ruf der „sicheren Bank“ erarbeiten. Nur so geht’s.

Immer ran an den Speck!
Danke lieber Jott, Bist du in Deutschland mit Deiner Selbständigkeit oder deinem Unternehmertum unterwegs? Was erhält der Markt von Dir?
Je mehr Informationen ich erhalte umso kpl. wird das Ergebnis.

Ich kann dir das „Rezept“ nur umreißen. B2B läuft sehr gut (weil Frank sich da raushält? 😎). Deutschland und Europa. DoP und Producer in Personalunion. Sehr selten über Agenturen, fast immer direkt. Du brauchst neben schlafwandlerischem Produktions-Knowhow beste Allgemeinbildung und mehrere Sprachen. Du musst deinen Auftraggebern auf Augenhöhe begegnen können. Du musst Arbeit abnehmen können, nicht verursachen.

Akquisition: schon immer nur passiv. Wir werden gefunden oder durchgereicht. Das sollte das Ziel sein.



Darth Schneider
Beiträge: 23478

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Du selber hattest mal geschrieben das du im Ausland, wenn ich mich richtig erinnere in Rumänien lebst.
Gruss Boris



Dardy
Beiträge: 104

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Dardy »

Dreht hier eigentlich Jemand Bewerbungsvideos ? Und was verlangt ihr so dafür



pillepalle
Beiträge: 10275

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von pillepalle »

Ich so 100,-€, mit 5 Korrekturschleifen und ggf. einem Nachdreh.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Dardy
Beiträge: 104

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Dardy »

100€ iist fairer preis is ja auch nicht so viel Arbeit... Mit was filmst du ? Wie regelst du das mit dem ton ?



pillepalle
Beiträge: 10275

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von pillepalle »

Mit dem Smartphone. Für Ton schön nah ran an den Speck.

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



Dardy
Beiträge: 104

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von Dardy »

Mit welchem ? Hab ein Iphone 15 da ist die Videoquali schon recht gut finde ich. Reicht eigentlich für Bewerbungsvideos.



soulbrother
Beiträge: 805

Re: Auftragslage weiter Rückläufig?

Beitrag von soulbrother »

Dardy hat geschrieben: Di 29 Apr, 2025 05:43 100€ iist fairer preis is ja auch nicht so viel Arbeit... Mit was filmst du ? Wie regelst du das mit dem ton ?
Ziemlich sicher mit nem Handy, das interne Mic reicht locker, Du musst nur den AI sprachfilter nutzen.

Und bei der Nachbearbeitung flott sein, aber- wie manch andere schon dachten- es ist ja nicht schwierig. Ein paar Forumtipps und wenns hochkommt ein paar Stunden yt Akademie gucken, dann kann man ausreichende Qualität abliefern.

Und nach 50% Steuern bleiben doch 25.-/Std., wenn Du die Korrekturen in der Zeit schaffst.
Ah, die MwSt hab ich vergessen, es sind ja nur 84.-.
Na, dann müssen bei 2 Stunden Arbeit und 50% Abzüge, eben 21.- Euro reichen pro Stunde.
Da kann man gut was wegsparen fürs Alter und es bleibt gut was übrig für Reparaturen und andere unvorhergesehene Dinge.



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