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Godzilla Minus One



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iasi
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Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 13:32
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 13:10It gets the balance between drama and spectacle, and proper content. It has substance.
Es gibt tatsächlich unterschiedliche Geschmäcker? Sowas aber auch.

Mich hat das Schauspiel der Asiaten am meisten gestört. Ihre Gesichts- und Körpersprache (dieses auf etwas zeigen, überdeutliche Gesichtsausdrücke) finde ich befremdlich (ist ja auch ne fremde Kultur, darf es also durchaus auch fremd sein), aber für mein (westliche geprägtes) Empfinden wirkt es stellenweise lächerlich, ich muss dann schnell an "Hannes und der Bürgermeister" oder ähnliches denken...

Wären das westliche Schauspieler, würde ich denen sagen, reduziert euch mal mit Mimik und Gestik, dann kann man euch auch für voll nehmen.
Dazu fand ich es inhaltlich eher recht seicht und vorhersehbar.
Es gibt durchaus auch mehr, als nur Geschmack.
Man kann auch etwas analysieren.

Ich hab neulich Yellowstone gesehen und 1883 - was wird da geheult und grimasiert. Und gezeigt wird überdeutlich mit den Fäusten.

Und hier:

Bild

Zu Godzilla gehören die Menschenmassen, die erschrocken auf das Monster starren. Das ist ikonisch.


Vergleiche ich Godzilla von 2014, den ich wirklich mag, mit Godzilla Minus One, dann ist der große Unterschied das Drama und die Charaktere, die 2014 nicht vorhanden waren. Und da sind auch die Aussagen, die G.M.O. macht.

Ganz zu schweigen von dem Monstergekloppe, das uns in US-Produktionen geboten wird - und leider immer wieder von belanglosen Szenen mit Menschen unterbrochen wird. Dass das hohle Nüsse sind, hat nichts mit Geschmack zu tun.

Was sagt uns denn Dune?
Das ist ein reaktionäres Aufkochen von Absolutismus in Reinform - inkl. dem Drachen, der ja auf der Schlange basiert.
Wo ist denn da die Fiction?
Welche andere Aussage hat Dune denn zu bieten?
Star Wars ist ein High Tech-Märchen.
Dune ist eine mittelalterliche Sage auf modern verkitscht.

Godzilla Minus One thematisiert da schon anderes und mehr.



Alex
Beiträge: 1643

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Alex »

iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16 Es gibt durchaus auch mehr, als nur Geschmack.
Man kann auch etwas analysieren.
Wenn es mich nicht packt und zum Ansehen animiert, erübrigt sich alles Weitere für mich. Ich spreche ja nicht für alle, sondern für mich.

Ich gucke so einen Film zur Unterhaltung und natürlich aufs Handwerk der Kollegen, welches mich ja auch angesprochen hat. Aber (wie schon so oft im Forum geschrieben) wenn der Inhalt nicht passt, dann reißen es auch keine noch so tollen Bilder rum. Andersrum kann das funktionieren.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16Ich hab neulich Yellowstone gesehen und 1883 - was wird da geheult und grimasiert. Und gezeigt wird überdeutlich mit den Fäusten.
Kann man mögen, muss man aber nicht. Jedenfalls sind mir westliche Gestik und Mimik eingänglicher als asiatische.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16Was sagt uns denn Dune?
uns ≠ dir
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16Godzilla Minus One thematisiert da schon anderes und mehr.
Ist doch prima, wenn dich der Film unterhält, mich nicht. Wo ist´s Problem?



iasi
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Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:33
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16 Es gibt durchaus auch mehr, als nur Geschmack.
Man kann auch etwas analysieren.
Wenn es mich nicht packt und zum Ansehen animiert, erübrigt sich alles Weitere für mich. Ich spreche ja nicht für alle, sondern für mich.
Du sprichst über den Film.
Und du bewertest den Film.
Daher sind Rückfragen berechtigt.
Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:33 Ich gucke so einen Film zur Unterhaltung und natürlich aufs Handwerk der Kollegen, welches mich ja auch angesprochen hat. Aber (wie schon so oft im Forum geschrieben) wenn der Inhalt nicht passt, dann reißen es auch keine noch so tollen Bilder rum. Andersrum kann das funktionieren.
Du hast dir doch nur die Bilder angesehen und den Inhalt ausgeblendet, indem du den Film als Ganzes nicht angesehen hast.
Ein Buch bewerten, von dem man nur einige Seiten gelesen hat.
Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:33
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16Ich hab neulich Yellowstone gesehen und 1883 - was wird da geheult und grimasiert. Und gezeigt wird überdeutlich mit den Fäusten.
Kann man mögen, muss man aber nicht. Jedenfalls sind mir westliche Gestik und Mimik eingänglicher als asiatische.
westliche Gestik und Mimik ?
Ich sprach von US-Serien, bei denen nicht anderes geheult und grimasiert wurde, wie in G.M.O.
Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:33
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16Was sagt uns denn Dune?
uns ≠ dir
Hast du das Fragezeichen gesehen?
Wie sieht es denn mit einer Antwort aus?
Schwierig - nicht wahr. ;)
Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:33
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:16Godzilla Minus One thematisiert da schon anderes und mehr.
Ist doch prima, wenn dich der Film unterhält, mich nicht. Wo ist´s Problem?
Es geht nicht nur um Unterhaltung.
Das macht den Unterschied zwischen bedeutend und banal aus.

Dune ist banal.
G.M.O. ist es nicht.



Axel
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Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

@iasi
Wieder einmal schreiben wir aneinander vorbei. GMO ist originell im originalen Sinn des Wortes, nämlich dem Original verpflichtet. Das Original aus 1954 ist als Monsterschocker geplant gewesen, zu dem der Neorealismus der Nachkriegszeit den Hintergrund lieferte (teils zufällig, teils erkannt und clever verwurstet), weswegen dieser Film heute noch tiefer und fesselnder ist als die anderen zeitgenössischen Monsterschocker. Es entstand ein unkaputtbarer Mythos, 6 Richtige in der Filmgeschichte, während Godzilla, auf seine Eigenschaft als gefährliches Tier reduziert, eine 6 minus in dramaturgischer Wirkkraft bekommt, gleichgültig, wie überzeugend er animiert ist.
In vielen späteren Toho-Filmen und natürlich in allen Ami-Abklatschen ist Godzilla ein character.
GMO sagt quasi, vergesst diese ganzen plumpen Viecher, wir beschwören den wahren Godzilla. Godzilla, wie er früher einmal war.

Und wir trauen uns, einen Helden zu zeigen. Ist er gebrochen? Ist er ein Antiheld? Nur um einen umso größeren Charakterbogen zu spannen! Vom Feigling und Deserteur zum Retter der Nation!

Das ist gediegen erbaulich, und es wirkt durch den erbarmungslosen Antagonisten, der keine Blechroboter oder Riesenaffen bekämpft und sich nicht mit kleinen Mädchen anfreundet, umso stärker.

Ähnlich wie bei Inglorious Basterds ein Holocaust-Überlebender an Tarantino schrieb: „Ich wünschte, es wäre so gewesen!“ korrigiert GMO in einer fiktiven Geschichte die wirkliche Geschichte. Koicho hat sein Trauma stellvertretend für alle Japaner, auch die der GenZ. Er überwindet es stellvertretend für alle, maximale Wunscherfüllung. Und? Ist dein Krieg endlich vorbei?

Ich wünschte, wir hätten auch ein mythisches Monster, das wir besiegen müssten. Vielleicht sollten wir eines erfinden. Rückwärtsgewandt wäre die Geschichte, weil sie die Vergangenheit neu deutet, reaktionär, weil sie sich der Schwamm-drüber-Mentalität des Fortschritts entgegenstellt. Man muss die Vergangenheit bewältigen, um die Zukunft zu bekommen. It‘s not going to stop, til you wise up !
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Alex
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Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Alex »

iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51 Du sprichst über den Film.
Und du bewertest den Film.
Daher sind Rückfragen berechtigt.
Klar kannst du fragen. Ändert nichts an meiner Meinung, die ich bereits geschrieben habe. Weiteres erübrigt sich für mich was diesen Film anbelangt.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Du hast dir doch nur die Bilder angesehen und den Inhalt ausgeblendet, indem du den Film als Ganzes nicht angesehen hast.
Genau, ich habe vorgespult und letztlich beendet, weil ich den Inhalt und wie er dargeboten wurde nicht ansprechend fand.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Du hast dir doch nur die Bilder angesehen und den Inhalt ausgeblendet, indem du den Film als Ganzes nicht angesehen hast.
Ein Buch bewerten, von dem man nur einige Seiten gelesen hat.
Noch nie ein Buch angefangen zu lesen und dann nicht zu Ende gelesen?
Und wenn du es getan hast, hast du dann keine Meinung dazu, warum du es nicht getan hast? Ich schon. Habe mich dazu geäußert.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51westliche Gestik und Mimik ?
Ich sprach von US-Serien, bei denen nicht anderes geheult und grimasiert wurde, wie in G.M.O.
Also es wurde bei beiden Produktionen gleich "geheult und grimasiert"?
Passt zu deinem generellen Drang, die Dinge zu pauschalisieren.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Hast du das Fragezeichen gesehen?
Wie sieht es denn mit einer Antwort aus?
Schwierig - nicht wahr. ;)
Schwierigkeiten, wie man eine Frage richtig adressiert?
"Was sagt dir denn Dune?" wäre eine Frage, bei der ich mich angesprochen fühle. So formuliert man eine Frage an ein bestimmtes Gegenüber.
Wärst du Pfleger im Krankenhaus, kämst du mit "Wie gehts uns denn heute?" und würdest von mir einen Spruch dafür kassieren.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Es geht nicht nur um Unterhaltung.
Doch. Mehr erwarte ich vorerst nicht von einem Film, in dem ein Ungeheuer aus dem Meer gekrochen kommt.
Unterhaltung, und zwar gute, mehr nicht.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51 Dune ist banal.
G.M.O. ist es nicht.
Godzilla fand ich banal.
Dune auch und zu lang. Ich habe im Kino wegen der Bilder durchgehalten, die mir sehr gefallen haben.
Bei Godzilla hats nicht mal dafür gereicht, war allerdings "nur" im TV. Ich bin froh nicht im Kino gewesen zu sein.

Ich bin jetzt auch mit dem Thema Godzilla durch, schön für jeden, dem er gefallen hat, mir nicht.



iasi
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Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 15:56 @iasi
Wieder einmal schreiben wir aneinander vorbei. GMO ist originell im originalen Sinn des Wortes, nämlich dem Original verpflichtet. Das Original aus 1954 ist als Monsterschocker geplant gewesen, zu dem der Neorealismus der Nachkriegszeit den Hintergrund lieferte (teils zufällig, teils erkannt und clever verwurstet), weswegen dieser Film heute noch tiefer und fesselnder ist als die anderen zeitgenössischen Monsterschocker. Es entstand ein unkaputtbarer Mythos, 6 Richtige in der Filmgeschichte, während Godzilla, auf seine Eigenschaft als gefährliches Tier reduziert, eine 6 minus in dramaturgischer Wirkkraft bekommt, gleichgültig, wie überzeugend er animiert ist.
In vielen späteren Toho-Filmen und natürlich in allen Ami-Abklatschen ist Godzilla ein character.
GMO sagt quasi, vergesst diese ganzen plumpen Viecher, wir beschwören den wahren Godzilla. Godzilla, wie er früher einmal war.

Und wir trauen uns, einen Helden zu zeigen. Ist er gebrochen? Ist er ein Antiheld? Nur um einen umso größeren Charakterbogen zu spannen! Vom Feigling und Deserteur zum Retter der Nation!

Das ist gediegen erbaulich, und es wirkt durch den erbarmungslosen Antagonisten, der keine Blechroboter oder Riesenaffen bekämpft und sich nicht mit kleinen Mädchen anfreundet, umso stärker.

Ähnlich wie bei Inglorious Basterds ein Holocaust-Überlebender an Tarantino schrieb: „Ich wünschte, es wäre so gewesen!“ korrigiert GMO in einer fiktiven Geschichte die wirkliche Geschichte. Koicho hat sein Trauma stellvertretend für alle Japaner, auch die der GenZ. Er überwindet es stellvertretend für alle, maximale Wunscherfüllung. Und? Ist dein Krieg endlich vorbei?

Ich wünschte, wir hätten auch ein mythisches Monster, das wir besiegen müssten. Vielleicht sollten wir eines erfinden. Rückwärtsgewandt wäre die Geschichte, weil sie die Vergangenheit neu deutet, reaktionär, weil sie sich der Schwamm-drüber-Mentalität des Fortschritts entgegenstellt. Man muss die Vergangenheit bewältigen, um die Zukunft zu bekommen. It‘s not going to stop, til you wise up !
Der Film thematisiert das Nachkriegs-Japan, die Frage, wie weit Patriotismus gehen muss (Kamikaze), die Machtstrukturen, die geprägt sind von Menschen in Machtpositionen, die keine Verantwortung übernehmen wollen, auch die Frage, wie weit Solidarität geht, was eine Familie ausmacht u.a.
Da ist reichlich interessante Substanz, die durch das Erscheinen von Godzilla kulminiert.
Zudem ist die Inszinierung des Hitzestrahls nicht grundlos nah an der Explosion einer Atomwaffe.

Sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, muss nicht bedeuten, reaktionär zu sein - im Gegenteil bietet gerade der Schluss doch einen Hinweis, dass sich Fehler der Vergangheit nicht zwangsläufig wiederholen müssen.

Reaktionär ist es doch eher, eine Zukunft darzustellen, die eigentlich nur ein Abbild einer Vergangenheit ist. Genau dies tun Filme wie Dune oder auch Star Wars. Und dabei hinterfragen sie diese Vergangenheit nicht einmal, sondern bestätigen sie vielmehr. Hier bietet GMO das komplette Gegenteil.



iasi
Beiträge: 25484

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:51
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51 Du sprichst über den Film.
Und du bewertest den Film.
Daher sind Rückfragen berechtigt.
Klar kannst du fragen. Ändert nichts an meiner Meinung, die ich bereits geschrieben habe. Weiteres erübrigt sich für mich was diesen Film anbelangt.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Du hast dir doch nur die Bilder angesehen und den Inhalt ausgeblendet, indem du den Film als Ganzes nicht angesehen hast.
Genau, ich habe vorgespult und letztlich beendet, weil ich den Inhalt und wie er dargeboten wurde nicht ansprechend fand.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Du hast dir doch nur die Bilder angesehen und den Inhalt ausgeblendet, indem du den Film als Ganzes nicht angesehen hast.
Ein Buch bewerten, von dem man nur einige Seiten gelesen hat.
Noch nie ein Buch angefangen zu lesen und dann nicht zu Ende gelesen?
Und wenn du es getan hast, hast du dann keine Meinung dazu, warum du es nicht getan hast? Ich schon. Habe mich dazu geäußert.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51westliche Gestik und Mimik ?
Ich sprach von US-Serien, bei denen nicht anderes geheult und grimasiert wurde, wie in G.M.O.
Also es wurde bei beiden Produktionen gleich "geheult und grimasiert"?
Passt zu deinem generellen Drang, die Dinge zu pauschalisieren.
Du sprichst von "westliche Gestik und Mimik" und wirfst mir Pauschalierung vor?! ;) :)
Zumal, wenn ich ein konkretes Gegenbeispiel bringe.
Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:51
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Hast du das Fragezeichen gesehen?
Wie sieht es denn mit einer Antwort aus?
Schwierig - nicht wahr. ;)
Schwierigkeiten, wie man eine Frage richtig adressiert?
"Was sagt dir denn Dune?" wäre eine Frage, bei der ich mich angesprochen fühle. So formuliert man eine Frage an ein bestimmtes Gegenüber.
Wärst du Pfleger im Krankenhaus, kämst du mit "Wie gehts uns denn heute?" und würdest von mir einen Spruch dafür kassieren.
Nein - das war keine rhetorische Frage.
Schwierigkeiten, dies zu erkennen? ;)
Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:51
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51Es geht nicht nur um Unterhaltung.
Doch. Mehr erwarte ich vorerst nicht von einem Film, in dem ein Ungeheuer aus dem Meer gekrochen kommt.
Unterhaltung, und zwar gute, mehr nicht.
Dann ist Dune also auch Unterhaltung - und zwar schlechte, denn der Film kommt einem zu lang vor - er ist langweilig.
Alex hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:51
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 14:51 Dune ist banal.
G.M.O. ist es nicht.
Godzilla fand ich banal.
Dune auch und zu lang. Ich habe im Kino wegen der Bilder durchgehalten, die mir sehr gefallen haben.
Bei Godzilla hats nicht mal dafür gereicht, war allerdings "nur" im TV. Ich bin froh nicht im Kino gewesen zu sein.

Ich bin jetzt auch mit dem Thema Godzilla durch, schön für jeden, dem er gefallen hat, mir nicht.
Na da sind wir uns ja doch noch einig.
Ich hatte neulich Dune 2 nochmal ansehen wollen, da er im Streaming-Angebot war. Hab´s dann nicht lange ausgehalten. Im IMAX-Kino war ich dann sogar über das unrunde, weil abrupten Finale froh.



7River
Beiträge: 3976

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 17:09 Ich hatte neulich Dune 2 nochmal ansehen wollen, da er im Streaming-Angebot war. Hab´s dann nicht lange ausgehalten.
Das musste ja noch unbedingt gesagt werden! Yes!
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Axel
Beiträge: 16447

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:54 Sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, muss nicht bedeuten, reaktionär zu sein - im Gegenteil bietet gerade der Schluss doch einen Hinweis, dass sich Fehler der Vergangheit nicht zwangsläufig wiederholen müssen.
Das kaiserliche Japan war gescheitert, ebenso gründlich wie das Dritte Reich gescheitert war. Das führte zu Millionen von Bürgern in beiden Ländern, die sich irgendwie dazu stellen mussten, nicht nur mit Bekundungen und Lippenbekenntnissen, sondern mit täglichen Konflikten, die aufgrund der Ausmaße der Verwerfungen bis heute nachwirken. Ich kann das in meiner eigenen Familie sehen. Ich sehe es bei mir selbst. Irgendwann explodierte auch hier eine Atombombe, wenn auch keine physische, und die Überlebenden tragen noch Generationen später die Melanome am Hals. Es gibt ein kollektives Unterbewusstes und es gibt sowohl die Verdrängung von Schuldgefühlen als auch die Implementierung von eigentlich ungerechtfertigten Komplexen, kulturell und individuell.
Godzilla ist die Verkörperung all dieser unglücklichen Voraussetzungen, und in GMO ist er darüber hinaus der moralisch einfache, vereinfachte Gegner. Es findet, wenn du genau hinguckst, lediglich eine Korrektur in der Bewertung des alten Regimes statt. Es war falsch, Selbstmordattentäter zu Helden zu stilisieren. Wow! Sollen sie doch in ihrem eigenen Blut ersaufen? Nein, weiterleben für die Familie und die Gemeinschaft. Trotzdem ist GMO ein martialischer Film, und nähmest du Godzilla aus der Gleichung, dann wäre es Kriegspropaganda.
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:54Reaktionär ist es doch eher, eine Zukunft darzustellen, die eigentlich nur ein Abbild einer Vergangenheit ist. Genau dies tun Filme wie Dune oder auch Star Wars. Und dabei hinterfragen sie diese Vergangenheit nicht einmal, sondern bestätigen sie vielmehr. Hier bietet GMO das komplette Gegenteil.
Aus der Godzilla-Perspektive sind alle drei Märchen. Was ich bei allen dreien positiv hervorheben würde ist, dass sie emotional wirken, und dass diese Emotionalität Vorrang hat vor verkopften Botschaften wie bei Oppenheimer oder in ähnlichen instant messaging - Vehikeln. Auch Märchen haben ja eine Moral, und nicht selten eine kompensatorische (das Aussetzen der eigenen Kinder im Wald etwa war zur Zeit der Entstehung von Hänsel und Gretel zwar die Ausnahme, aber bekannt). Und die positiven Dinge, die GMO propagiert, sind zeitlos und grenzüberschreitend. Nur sind es keine Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit, sondern eine genießbare Alternativ-Version …
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



iasi
Beiträge: 25484

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 09:17
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:54 Sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, muss nicht bedeuten, reaktionär zu sein - im Gegenteil bietet gerade der Schluss doch einen Hinweis, dass sich Fehler der Vergangheit nicht zwangsläufig wiederholen müssen.
Das kaiserliche Japan war gescheitert, ebenso gründlich wie das Dritte Reich gescheitert war. Das führte zu Millionen von Bürgern in beiden Ländern, die sich irgendwie dazu stellen mussten, nicht nur mit Bekundungen und Lippenbekenntnissen, sondern mit täglichen Konflikten, die aufgrund der Ausmaße der Verwerfungen bis heute nachwirken. Ich kann das in meiner eigenen Familie sehen. Ich sehe es bei mir selbst. Irgendwann explodierte auch hier eine Atombombe, wenn auch keine physische, und die Überlebenden tragen noch Generationen später die Melanome am Hals. Es gibt ein kollektives Unterbewusstes und es gibt sowohl die Verdrängung von Schuldgefühlen als auch die Implementierung von eigentlich ungerechtfertigten Komplexen, kulturell und individuell.
Godzilla ist die Verkörperung all dieser unglücklichen Voraussetzungen, und in GMO ist er darüber hinaus der moralisch einfache, vereinfachte Gegner. Es findet, wenn du genau hinguckst, lediglich eine Korrektur in der Bewertung des alten Regimes statt. Es war falsch, Selbstmordattentäter zu Helden zu stilisieren. Wow! Sollen sie doch in ihrem eigenen Blut ersaufen? Nein, weiterleben für die Familie und die Gemeinschaft. Trotzdem ist GMO ein martialischer Film, und nähmest du Godzilla aus der Gleichung, dann wäre es Kriegspropaganda.
Wie werden Krieg und die Folgen des Krieges dargestellt?
Wie wird über den Krieg gesprochen?
Godzilla ist eher der Teil des Filmes, der in Richtung Kriegspropaganda geht - der äußere Feind, der Volk und Land bedroht.
Nähme man Godzilla aus der Gleichung, hätte man ein Nachkriegsdrama - und zwar eines, mit Substanz.
Axel hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 09:17
iasi hat geschrieben: So 09 Jun, 2024 16:54Reaktionär ist es doch eher, eine Zukunft darzustellen, die eigentlich nur ein Abbild einer Vergangenheit ist. Genau dies tun Filme wie Dune oder auch Star Wars. Und dabei hinterfragen sie diese Vergangenheit nicht einmal, sondern bestätigen sie vielmehr. Hier bietet GMO das komplette Gegenteil.
Aus der Godzilla-Perspektive sind alle drei Märchen. Was ich bei allen dreien positiv hervorheben würde ist, dass sie emotional wirken, und dass diese Emotionalität Vorrang hat vor verkopften Botschaften wie bei Oppenheimer oder in ähnlichen instant messaging - Vehikeln. Auch Märchen haben ja eine Moral, und nicht selten eine kompensatorische (das Aussetzen der eigenen Kinder im Wald etwa war zur Zeit der Entstehung von Hänsel und Gretel zwar die Ausnahme, aber bekannt). Und die positiven Dinge, die GMO propagiert, sind zeitlos und grenzüberschreitend. Nur sind es keine Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit, sondern eine genießbare Alternativ-Version …
Welche Botschaften senden Dune und Star Wars denn aus?
Durch Geburt berufen.
Ergib dich der Religion und ihren Aposteln.
Autoritäre Gesellschaftssysteme mit Herrscherhäusern sind die Zukunft.
...



7River
Beiträge: 3976

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von 7River »

iasi hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 09:42 Welche Botschaften senden Dune und Star Wars denn aus?
Dass das Leben vielfältig ist. Dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich und fragil sind. Freunde sind wichtig, Alleine ist man schwach, nur zusammen ist man stark.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Axel
Beiträge: 16447

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

7River hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 10:43
iasi hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 09:42 Welche Botschaften senden Dune und Star Wars denn aus?
Dass das Leben vielfältig ist. Dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich und fragil sind. Freunde sind wichtig, Alleine ist man schwach, nur zusammen ist man stark.
Der Begriff Botschaft wird häufig eher als weltanschauliches Statement gebraucht, für den der Filmplot nur herhält. Ergebnis sind dann schwache und brave Plots. Solidarität und Schätzung von Freiheit sind eher Themen, die darin mitschwingen. Dazu würde ich Mut zählen (GMO). Dann gibt es noch das Narrativ, das immer von der Eigengruppe handelt. Man identifiziert es dadurch, wer im Film gemeinsam mit dem Zuschauer das „Wir“ bildet. Das kann durchaus ambivalent sein, wenn „die Anderen“ faszinierend sind (Darth Vader) oder wenn der Held zum Tyrannen wird (Paul). Superhelden und Verse-Monster haben ein autoritäres Narrativ: „Wir“ können nur noch zusehen. Bei GMO können wir mitfiebern mit Koichi oder eben nicht, weil wir die Perspektive des kleinen Mannes (im Wortsinn, der Schauspieler ist klein und zart, sieht in manchen Einstellungen fast feminin aus) nicht einnehmen können. Mit Kid/Knirps, dem burschikosen Heißsporn, in der Hauptrolle wäre es ein anderer Film geworden.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



DKPost
Beiträge: 993

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von DKPost »

iasi hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 09:42
Axel hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 09:17
Das kaiserliche Japan war gescheitert, ebenso gründlich wie das Dritte Reich gescheitert war. Das führte zu Millionen von Bürgern in beiden Ländern, die sich irgendwie dazu stellen mussten, nicht nur mit Bekundungen und Lippenbekenntnissen, sondern mit täglichen Konflikten, die aufgrund der Ausmaße der Verwerfungen bis heute nachwirken. Ich kann das in meiner eigenen Familie sehen. Ich sehe es bei mir selbst. Irgendwann explodierte auch hier eine Atombombe, wenn auch keine physische, und die Überlebenden tragen noch Generationen später die Melanome am Hals. Es gibt ein kollektives Unterbewusstes und es gibt sowohl die Verdrängung von Schuldgefühlen als auch die Implementierung von eigentlich ungerechtfertigten Komplexen, kulturell und individuell.
Godzilla ist die Verkörperung all dieser unglücklichen Voraussetzungen, und in GMO ist er darüber hinaus der moralisch einfache, vereinfachte Gegner. Es findet, wenn du genau hinguckst, lediglich eine Korrektur in der Bewertung des alten Regimes statt. Es war falsch, Selbstmordattentäter zu Helden zu stilisieren. Wow! Sollen sie doch in ihrem eigenen Blut ersaufen? Nein, weiterleben für die Familie und die Gemeinschaft. Trotzdem ist GMO ein martialischer Film, und nähmest du Godzilla aus der Gleichung, dann wäre es Kriegspropaganda.
Wie werden Krieg und die Folgen des Krieges dargestellt?
Wie wird über den Krieg gesprochen?
Godzilla ist eher der Teil des Filmes, der in Richtung Kriegspropaganda geht - der äußere Feind, der Volk und Land bedroht.
Nähme man Godzilla aus der Gleichung, hätte man ein Nachkriegsdrama - und zwar eines, mit Substanz.
Axel hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 09:17
Aus der Godzilla-Perspektive sind alle drei Märchen. Was ich bei allen dreien positiv hervorheben würde ist, dass sie emotional wirken, und dass diese Emotionalität Vorrang hat vor verkopften Botschaften wie bei Oppenheimer oder in ähnlichen instant messaging - Vehikeln. Auch Märchen haben ja eine Moral, und nicht selten eine kompensatorische (das Aussetzen der eigenen Kinder im Wald etwa war zur Zeit der Entstehung von Hänsel und Gretel zwar die Ausnahme, aber bekannt). Und die positiven Dinge, die GMO propagiert, sind zeitlos und grenzüberschreitend. Nur sind es keine Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit, sondern eine genießbare Alternativ-Version …
Welche Botschaften senden Dune und Star Wars denn aus?
Durch Geburt berufen.
Ergib dich der Religion und ihren Aposteln.
Autoritäre Gesellschaftssysteme mit Herrscherhäusern sind die Zukunft.
...
Eher das Gegenteil. Aber irgendwie scheinst du Dune wirklich so garnicht zu verstehen.



Alex
Beiträge: 1643

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Alex »

Screenshot 2024-06-15 173455.jpg
:D
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



iasi
Beiträge: 25484

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

DKPost hat geschrieben: Mo 10 Jun, 2024 11:54
Eher das Gegenteil. Aber irgendwie scheinst du Dune wirklich so garnicht zu verstehen.
Was gibt´s da groß zu verstehen? ;)



Darth Schneider
Beiträge: 20508

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Darth Schneider »

@Alex
Hab ich mich auch gefragt wie der Godzilla das macht…;)))
So allgemein auch das sich so schnell bewegen im Wasser, so riesig wie er ist.
Womöglich hat er eine Art natürliches Triebwerk, dort wo der Anus sein sollte…D

Und seine nuklearen Rülpser waren zwar sehr toll gemacht, aber auch sehr hart an der „Glaubwürdig“ Grenze..
Gruss Boris



macaw
Beiträge: 1496

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von macaw »

Alex hat geschrieben: Sa 15 Jun, 2024 17:34 Screenshot 2024-06-15 173455.jpg
:D
Wie geil! :-D



Darth Schneider
Beiträge: 20508

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Darth Schneider »

@7river
Mich hat jetzt weder Dune 1 noch 2 umgehauen. Aber ich verstehe jeden der die neuen Dune Filme mag natürlich trotzdem. Herforagend gemacht und unterhaltsam sind die auf jeden Fall. Der Rest ist und bleibt Geschmacksache.

@iasi
Godzilla Minus 1 fand ich auch sehr gut gemacht, aber die Story ? Fand ich äusserst banal, genau wie bei fast allen Monster Filmen. Die Klassiker Frankenstein und Dracula bilden für mich eigentlich immer noch einzigen Ausnahmen von der Story/Geschichte her gesehen, was eben nicht banale Monsterfilme betrifft….;))
Gruss Boris



Axel
Beiträge: 16447

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

Faire Analyse:

Ich selbst bemerke bei einem gut gemachten Film ideologische Probleme nicht sofort. Ich fand ja auch Dunkirk anfangs sehr gut (die Szene mit den von Knirps organisierten Schlepper-Schiffen am Schluss ist ja eindeutig von dort geklaut, und ja, Schmitt hat Recht, das ist Kitsch). Dass die internationale Reaktion so positiv ist, könnte einerseits daran liegen, dass der Film als Unterhaltungsfilm funktioniert. Andererseits ist halt die Botschaft nicht völlig davon zu trennen. "Triumph des Willens" ist auch gut gemacht.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



iasi
Beiträge: 25484

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Mo 01 Jul, 2024 10:00 Faire Analyse:

Ich selbst bemerke bei einem gut gemachten Film ideologische Probleme nicht sofort. Ich fand ja auch Dunkirk anfangs sehr gut (die Szene mit den von Knirps organisierten Schlepper-Schiffen am Schluss ist ja eindeutig von dort geklaut, und ja, Schmitt hat Recht, das ist Kitsch). Dass die internationale Reaktion so positiv ist, könnte einerseits daran liegen, dass der Film als Unterhaltungsfilm funktioniert. Andererseits ist halt die Botschaft nicht völlig davon zu trennen. "Triumph des Willens" ist auch gut gemacht.
Man sollte nicht unterschlagen, dass gerade am Ende von "Godzilla Minus One" das Aufopfern des Soldaten in Frage gestellt wird - und auch die Notwendigkeit für den Sieg zu sterben.
Aufrüstung und Militarismus führen doch auch in "Godzilla Minus One" nicht zum Sieg über Godzilla. Vielmehr wird gezeigt, dass Panzer und gar große Schlachtschiffe Godzilla nicht stoppen können, sondern vielmehr zu mehr Zerstörung führen. Ganz so, wie in "Shin Godzilla" die militärischen Angriffe letztlich nur zu einem Flammenmeer führen.

"Godzilla Minus One" setzt sich mit interessanten Themen auseinander und liefert eben nicht nur Heldenverehrung und Militarismus.

Der Sieg über Godzilla ist zudem in beiden Filmen sehr ähnlich.
Hier sind es Baumaschinen, dort sind es Schleppschiffe, die gegen Godzilla eingesetzt werden.
Die werden Züge auf Godzilla zugesteuert, dort sind es leere Schiffe.
...

"Godzilla Minus One" und "Shin Godzilla" sind sich in der Struktur sehr viel ähnlicher, als in der Video-Analyse behauptet.

"Godzilla Minus One" thematisiert das Nachkriegsjapan, während "Shin Godzilla" die politischen Strukturen behandelt.



Skeptiker
Beiträge: 6314

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Skeptiker »

Axel hat geschrieben: Mo 01 Jul, 2024 10:00 Faire Analyse:
- obiger Youtube-Link auf Wolfgang M. Schmitts Filmanalyse
Interessante Sicht der Dinge.
Ich kann nur den Teil zu G-1 beurteilen, Shin Godzilla habe ich nicht gesehen.

Es stimmt schon, wenn iasi dann bemerkt, dass durch das Überleben des Helden der Kamikaze-Ehrenkodex eben nicht fortgeführt wird, sondern das Leben eines Individuums auch ein Gewicht erhält, sogar in Kombination mit geglücktem Heldentum.
Aber es ist ansonsten schon die klassische Duell-Situation, wie man es aus vielen alten Monsterfilmen kennt, wenn wie in Formicula oder Tarantula am Ende das/die zu Riesen-Monstern mutierten Labor-Missgeschicke mit miltärischer Gewalt vernichtet werden und der Film dann ausblendet.

Das ist hier (G-1) so nicht der Fall, denn es gibt noch ein emotionales Wiedersehen mit der totgeglaubten, neuen Lebenspartnerin im Spital, bei dem auch männliche Tränen der Erleichterung erlaubt sind.
So gesehen ist der Film eine Mischung - teils reaktionär im Aufzeigen des einzigen Wegs, wie eine verlorene Ehre wiederhergestellt werden kann, teils den unerbittlichen gesellschaftlichen Kodex in Frage stellend, der zur Filmzeit = Kriegszeit Ende 1945 verlangte, sich für den (nicht mehr zu erwartenden) Endsieg ehrenhaft zu opfern statt unehrenhaft zu kapitulieren.



Axel
Beiträge: 16447

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

Skeptiker hat geschrieben: Mo 01 Jul, 2024 17:59 So gesehen ist der Film eine Mischung - teils reaktionär im Aufzeigen des einzigen Wegs, wie eine verlorene Ehre wiederhergestellt werden kann, teils den unerbittlichen gesellschaftlichen Kodex in Frage stellend, der zur Filmzeit = Kriegszeit Ende 1945 verlangte, sich für den (nicht mehr zu erwartenden) Endsieg ehrenhaft zu opfern statt unehrenhaft zu kapitulieren.
Die Niederlage Japans in WWII war ein unverarbeitetes Trauma. Wurden deutsche Deserteure nach Kriegsende von ihren Nachbarinnen geohrfeigt? Wurden Elser und andere Attentäter als Volksverräter angespuckt? Nein, denn der Bruch mit dem Regime musste glaubhaft dargestellt werden. So etwas - ich hatte es einen Tag nach meinem GMO-Kinobesuch recherchiert- hat es in Japan nicht gegeben.
Shiki wird als Feigling gezeigt. Wenn Godzilla die Projektion der Angst vor der atomaren Vernichtung ist, dann ist Koichi die Projektion der kollektiven Verdrängung aufgrund von PTSD. Er befreit sich davon (und mit sich auch das ganze Land) durch Töten des Drachens. Ein erzählerischer Taschenspielertrick, denn der Drache ist eine ebenso müchhausen‘sche Erfindung wie der des „heiligen“ Georg (eine quid-pro-quo-Heldentat, da sich das Land im Gegenzug taufen lassen muss). Es handelt sich nicht um Katharsis, da es keine reinigende, heilende Konfrontation mit den Irrtümern und Fehlern der Vergangenheit gibt, sondern eine zweite Chance zum Heldentum. Sein „Krieg ist noch nicht zuende“, und diesmal darf er, und mit ihm Japan, siegen. Der Sieg ist das Narrativ von GMO. Das Schlussbild, bei dem Godzilla sich regeneriert, signalisiert nicht: ätsch, zu früh gefreut, sondern: der Krieg ist Gott(zilla) sei Dank immer noch nicht zuende, denn durch ihn definieren wir uns. Wir sind wieder wer und dürfen es weiter werden!
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



stip
Beiträge: 631

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von stip »

Für uns Europäer ist es schwerer japanische Filme zu interpretieren, Japan hat stark protektionistisch seine Kultur über Jahrhunderte gepflegt - trägt aber dadurch in der heutigen, modernen Welt in fast allen Lebensbereichen ambivalente Konflikte mit sich aus die wir so nicht kennen.

Der simpelste ist Vergangenheit vs Zukunft, was gefühlt in jedem 2. Manga die Bühne gibt. Aber auch gesellschaftlich, strukturell und sexuell haben sich Japaner in Ambivalenzen manövriert, die wir erstmal nicht nachvollziehen können.

Geschichtliche Aufarbeitung ist nicht nur was WW2 angeht schwierig. Auch Patriarchaische Strukturen werden immer noch prominent im japanischen TV/Film/Manga/Anime abgebildet, die Frau kocht und erzieht das Kind, der Mann geht zur Arbeit und lässt sich zu Hause bedienen. Gleichzeitig ist das Bild von (sehr) junge Frauen in Schuluniformen ein völlig geduldeter Anblick im japanischen Alltag. Wiederum scheinen japanische Männer immer weniger mit familiärem und vor allem sexuellem Druck umgehen zu können.

In Tokyo und Kyoto gibt es Bordelle für Frauen während die jungen Männer sich im Schutz von Animes/Mangas/Online befriedigen. Ältere Männer finden erschrecken oft in jungen "Idols" Befriedigung, eine Perversion in sich. Wer es nicht kennt dem empfehle ich die schockierend bizarre Doku "Tokyo Idols" (bei ca 9:30 min wird der Wahnsinn gut gezeigt).




All diesen Konflikten stehen dann die berührungsarmen Umgangsformen gegenüber, bei denen oft wichtiger ist, einen harmonischen Schein für den Moment aufrecht zu erhalten, als zugrundeliegende Missstände anzusprechen.

Ozu verkörpert dieses Phänomen in "Tokyo Story" durch die Rolle der Noriko, die all die Ungerechtigkeit und all ihren Schmerz tapfer weglächelt, bis sie irgendwann nicht mehr kann.



Einen Film wie Godzilla Minus One aus deutscher oder westlicher Sicht zu analysieren birgt einige Stolperfallen. Die japanische Gesellschaft ist für mich die ungewöhnlichste aller Industrienationen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



iasi
Beiträge: 25484

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Godzilla Minus One regt zu solchen ernsthaften Diskussionen an und hebt sich dadurch erheblich von den üblichen Unterhaltungsfilmen ab.

Entsprechend fallen auch die Bewertungen aus.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



Axel
Beiträge: 16447

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: Mi 03 Jul, 2024 08:17 Godzilla Minus One regt zu solchen ernsthaften Diskussionen an und hebt sich dadurch erheblich von den üblichen Unterhaltungsfilmen ab.

Entsprechend fallen auch die Bewertungen aus.
Richtig. Und die "üblichen" Unterhaltungsfilme müssten erstmal handwerklich so gut gemacht sein - wobei ich mich auf die Handwerke des Films beziehe, nicht nur auf CGI.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



iasi
Beiträge: 25484

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von iasi »

Axel hat geschrieben: Mi 03 Jul, 2024 10:07
iasi hat geschrieben: Mi 03 Jul, 2024 08:17 Godzilla Minus One regt zu solchen ernsthaften Diskussionen an und hebt sich dadurch erheblich von den üblichen Unterhaltungsfilmen ab.

Entsprechend fallen auch die Bewertungen aus.
Richtig. Und die "üblichen" Unterhaltungsfilme müssten erstmal handwerklich so gut gemacht sein - wobei ich mich auf die Handwerke des Films beziehe, nicht nur auf CGI.
Auch die Effektszenen sind völlig überzeugend und liefern die für die Handlung erforderliche Wirkung, so wird
der "Hitzestrahl" von Godzilla in vielen Kritiken begeistert hervorgehoben.

Wie auch bei "Shin Godzilla" schaffen es die Macher selbst schwierige Handlungselemente glaubhaft umzusetzen.
Wenn z.B. die Baumaschinen Godzilla eine Flüssigkeit ins Maul pumpen.

Godzilla (2014) bot auch überzeugende Effektszenen und ein sehr gutes Sounddesign, lässt aber wie bei so ziemlich allen US-Produktionen auch eine überzeugende menschliche Backgroundhandlung vermissen.

Bei Kong vs Godzilla sieht die Szene auf dem Flugzeugträger gut aus, aber wenn in "Godzilla Minus One" das schwere Kriegsschiff zerstört wird, hat dies eine weit größere Bedeutung und Wirkung für die Handlung.



Funless
Beiträge: 5564

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Funless »

Ich hatte jetzt endlich auch die Gelegenheit mir den Film anzuschauen.

Und eigentlich wurde im Thread auch alles wesentliche zum Film bereits geschrieben, so dass ich das meiste davon jetzt nicht wiederkauen muss. Ich persönlich fand ihn sehr beeindruckend, sehenswert und der Film hatte eine nachhaltige Wirkung auf mich.

Hat mir sehr gefallen.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Axel
Beiträge: 16447

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

Übrigens ab nächsten Donnerstag auch auf Netflix: GMO-MC (Minus Color):

Wie wir wissen nicht nur "Sat Minus 50" oder wie das bei eurem TV heißt, sondern anders gegradet. Werde ich mir dann nochmals ansehen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Funless
Beiträge: 5564

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Funless »

Axel hat geschrieben: Fr 26 Jul, 2024 15:17 Übrigens ab nächsten Donnerstag auch auf Netflix: GMO-MC (Minus Color)
[...]
Werde ich mir dann nochmals ansehen.
THX für den Hinweis und ich werde ihn mir dann auch nochmals anschauen, denn selbst jetzt nach 24 Stunden wirkt der Film bei mir immer noch nach. Und ich muss echt überlegen wann das zuletzt bei mir mit einem Film war.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Skeptiker
Beiträge: 6314

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben: Fr 26 Jul, 2024 18:48
Axel hat geschrieben: Fr 26 Jul, 2024 15:17 Übrigens ab nächsten Donnerstag auch auf Netflix: GMO-MC (Minus Color)
[...]
Werde ich mir dann nochmals ansehen.
THX für den Hinweis und ich werde ihn mir dann auch nochmals anschauen, denn selbst jetzt nach 24 Stunden wirkt der Film bei mir immer noch nach. Und ich muss echt überlegen wann das zuletzt bei mir mit einem Film war.
Interessant!
Hast Du eine Vermutung, warum?
Godzillas Auftritte allein werden es kaum sein (die fand ich gut gelungen). Aber spielt vielleicht der Wechsel zwischen Godzilla-Tumult und (häuslicher) Ruhe (vor dem nächsten Sturm) eine Rolle? Das könnte ja zu einem fast meditativen Rhythmus führen, in den man versetzt wird.

Oder haben die beiden Hauptdarsteller (Sie und Er) dazu beigetragen (auch in Kontrast zur Umgebung)?: Er mit zurückhaltender Reaktion und Mimik, sie ebenfalls (ich weiss es aber nicht mehr genau). Ganz allgemein auch der Mut des Regisseurs zu ruhigen Szenen.
Spielte die Musik ein Rolle (daran erinnere ich mich ebenfalls nicht mehr) oder die gesamte Tonkulisse?

Oder war die geschichtliche Einbettung des Films ein wichtiger Faktor?
Oder das Hin-und-Her-Gerissensein des verhinderten Kamikaze-Piloten?
Oder seine letztliche 'Erlösung'?

Zu viele Detail-Fragen, die man alle mit ja oder nein beantworten könnte, ohne dabei ins Schwarze zu treffen - vielleicht war es einfach das (eher ungewohnte bzw. unerwartete) Gesamtpaket, das da seine Wirkung entfaltete.



Funless
Beiträge: 5564

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Funless »

Skeptiker hat geschrieben: Fr 26 Jul, 2024 19:15 Interessant!
Hast Du eine Vermutung, warum?
Also im Großen und Ganzen liegst du mit deinen nachfolgenden Begründungen ...
Skeptiker hat geschrieben: Fr 26 Jul, 2024 19:15 Godzillas Auftritte allein werden es kaum sein (die fand ich gut gelungen). Aber spielt vielleicht der Wechsel zwischen Godzilla-Tumult und (häuslicher) Ruhe (vor dem nächsten Sturm) eine Rolle? Das könnte ja zu einem fast meditativen Rhythmus führen, in den man versetzt wird.

Oder haben die beiden Hauptdarsteller (Sie und Er) dazu beigetragen (auch in Kontrast zur Umgebung)?: Er mit zurückhaltender Reaktion und Mimik, sie ebenfalls (ich weiss es aber nicht mehr genau). Ganz allgemein auch der Mut des Regisseurs zu ruhigen Szenen.
Spielte die Musik ein Rolle (daran erinnere ich mich ebenfalls nicht mehr) oder die gesamte Tonkulisse?

Oder war die geschichtliche Einbettung des Films ein wichtiger Faktor?
Oder das Hin-und-Her-Gerissensein des verhinderten Kamikaze-Piloten?
Oder seine letztliche 'Erlösung'?

Zu viele Detail-Fragen, die man alle mit ja oder nein beantworten könnte, ohne dabei ins Schwarze zu treffen - vielleicht war es einfach das (eher ungewohnte bzw. unerwartete) Gesamtpaket, das da seine Wirkung entfaltete.
... ziemlich richtig.

Ich persönlich sah in "Godzilla Minus One" viele Parallelen zu Spielbergs "Jaws" ("Der weiße Hai"). Auch da war die Screentime des Hais im Vergleich zur Gesamtlaufzeit des Films ziemlich kurz, doch dafür mit solch einer unbarmherzigen Brachialität inszeniert das die Auftritte des Hais umso grausamer machte. Und so war es IMHO auch in "Godzilla Minus One".
Aber nicht nur in der antagonistisch inszenierten Kreatur sah ich Parallelen, sondern auch in beiden Hauptcharakteren. Sowohl Koichi in "Godzilla Minus One", als auch Brody in "Jaws" werden von ihren Ängsten heimgesucht sowie geplagt (Brodys Angst vor Wasser, Koichis Versagensängste). Und beide sind zwischen der Konfrontation mit ihren Ängsten und ihren Pflichten (denen sie nachgehen müssen, ob sie es wollen oder nicht) hin- und hergerissen. Lethargie und Aktionismus wechseln sich bei Koichi und bei Brody Hand in Hand ab.

Jedenfalls ist "Godzilla Minus One" völlig anders als alle Godzilla Filme zuvor, denn zum ersten Mal wird (aus meiner persönlichen Sicht) eine immersive Kausalität zwischen Einzelschicksalen und der Kreatur hergestellt, während alle Godzilla Filme zuvor unterm Strich eigentlich nur pure Materialschlachten waren.

Und das ist es was bei mir zur nachhaltigen Wirkung geführt hat.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Skeptiker
Beiträge: 6314

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Skeptiker »

Funless hat geschrieben: Fr 26 Jul, 2024 21:56 ... Jedenfalls ist "Godzilla Minus One" völlig anders als alle Godzilla Filme zuvor, denn zum ersten Mal wird (aus meiner persönlichen Sicht) eine immersive Kausalität zwischen Einzelschicksalen und der Kreatur hergestellt, während alle Godzilla Filme zuvor unterm Strich eigentlich nur pure Materialschlachten waren.

Und das ist es was bei mir zur nachhaltigen Wirkung geführt hat.
Guter Punkt!
Das erinnert mich wiederum an Peter Jacksons King Kong(2005), auf dessen filmische Darstellung das für mich auch zutrifft. Er bleibt natürlich eine monströse Laune der Natur, aber gleichzeitig zeigt er auch soziale Züge - zumindest, wie nach der ruppigen Inbesitznahme auch seine Sorge um das faszinierende, kleine Beutestück gezeigt wird, das mit allerlei künftigen Kapriolen beim grossen Beschützer immer wieder sowohl Wut als auch Bewunderung auslöst. Es entsteht mit der Zeit eine unmögliche Zweck'freundschaft'.

So weit geht die Beziehung von Godzilla zu seiner Umwelt natürlich nicht - er bleibt der Wüterich (nur er weiss, warum), der alles zerlegt, was ihm im Wege ist. Aber wie Du sagst, seine Handlungen und die von Koichi und seiner Freundin sind irgendwie verschränkt (engl. 'entangled'), auf jede Aktion der einen Seite, folgt die Aktion der anderen Seite, bis eine Seite letztlich schachmatt gesetzt wird - aufgrund der Rafinesse der Gegenseite oder eines vermeidbaren Fehlers auf der eigenen Seite.

Könnte man Godzilla irgendwie besänftigen? Bisher nicht. Und wenn, dann wäre er nicht mehr Godzilla. Woher nimmt er seine ungeheuren Energien? Woher kommt er überhaupt? Vielleicht wird er ja in künftigen Filmversionenn Schicht um Schicht demystifiziert - was einerseits schade wäre (er ist dann nicht mehr original), andererseits wäre es mal eine Abwechslung (so wie dieser Film) zur üblichen Materialschlacht-Routine.

Spekulativ: Vielleicht ist er ja so mit seiner Umgebung 'verschränkt', dass er Prinzip deren negative Energien (z. B. im Krieg) aufnimmt und daraus seine Zerstörungswut speist, wer weiss ? Dann müsste sich seine Umgebung ändern (er bringt sie ja mit seinen Aktionen ins Grübeln, wie sie sich diese Heimsuchung 'verdient' haben), um ihn selbst zu ändern, was wiederum auf die Umgebung zurückwirken könnte etc. (Feedbackschleife).



Axel
Beiträge: 16447

Re: Godzilla Minus One

Beitrag von Axel »

Skeptiker hat geschrieben: Sa 27 Jul, 2024 00:48Könnte man Godzilla irgendwie besänftigen? Bisher nicht. Und wenn, dann wäre er nicht mehr Godzilla. Woher nimmt er seine ungeheuren Energien? Woher kommt er überhaupt? Vielleicht wird er ja in künftigen Filmversionenn Schicht um Schicht demystifiziert - was einerseits schade wäre (er ist dann nicht mehr original), andererseits wäre es mal eine Abwechslung (so wie dieser Film) zur üblichen Materialschlacht-Routine.
Mythos des 1954 Originals: der Auftrag, einen Popcorn-Monsterfilm zu machen, ging von der ehemaligen Kriegsfilm-Propaganda-Firma Toho eher zufällig an ausgewiesene Autorenfilmer und richtete sich auf den nationalen Markt. Es sollte ein japanisches Remake von "Panik in New York" (1953) werden, mit einem Riesen-Leguan:
Bild
Der wurde von Atombombentests aufgetaut und reanimiert. Allerdings auch von einer radioaktiven Waffe getötet. Emmerichs Godzilla, als Japan-Remake verkannt, ist eigentlich eher ein Remake dieses Films.

Es lag für Toho also nahe, den Schrecken von Hiroshima und Nagasaki zu "nutzen". Mir erscheint es mehr als plausibel, dass, wenn in den USA 1945 zwei größere Städte von Atombomben zerstört worden wären, Beast from 20.000 Fathoms eine andere Erklärung für das Auftauchen des Monsters in der Zivilisation gehabt hätte.

Manche Mythen werden eher stärker, wenn man sie analysiert, weil klar wird, dass sie bereits Archetypen sind. Sie werden nicht durch Analyse demystifiziert.

Natürlich werden Franchises und trivialisierende Remakes, die das Mana des Originals schlicht ausbeuten wollen, dem nicht mehr gerecht. Das Spiel mit Klischees in der japanischen Popkultur ist tief verwurzelt im Kabuki-Theater, das stilisierende Effekte seit Jahrhunderten nutzt, um zu unterhalten. Es war ein glücklicher Zufall, dass Honda vom europäischen Neorealismus so stark beeinflusst war, was den Film international erfolgreich machte. Ich würde sagen, dass GMO deshalb international erfolgreich ist, weil der Regisseur von Spielberg so stark beeinflusst war.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



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