Teil 2: Empfohlenes Kamera-Setup für Video
(nach 6 Monaten Lehrgeld)
MOVIE SETTING p.1/3
- MOVIE MODE: DCI 4K 17:9 oder 4K 16:9 (UHD) -> 23.98/24/25/29.97/30p, je nach Bedürfnis -> 400 Mbps [auch wenn die Zielauflösung HD ist, sollte man 4K aufnehmen und nachträglich skalieren]
- FILE FORMAT: MOV/H.265(HEVC) LPCM -> bei dieser Option steht auch im Menü "best image quality and high sound quality"; H.264 nur, falls der NLE die H.265 nicht gut abspielt.
- MOVIE COMPRESSION: ALL-Intra (Long-GOP habe ich allerdings noch nicht alternativ getestet)
- FULL HD HIGH SPEED REC -> OFF; das ist der Normalfall; ansonsten sollte man sich diese Funktion ins Quick-Menü legen, um sie bei Bedarf schnell aktivieren zu können
- MOVIE CROP MAGNIFICATION -> OFF; Option, um immer einen 1.29x Beschnitt zu aktivieren (zusätzlich zu APS-C, also faktisch MFT-Sensorgröße), um konsistente Brennweiten zu haben. wenn dieser Crop bei einem der internen Stabilisierungen aktiviert werden;
- F-Log/HLG RECORDING -> Option 1, also beide aus (siehe meine Erklärung zu den Nachteilen von Fujis Log-Profilen)
- 4K MOVIE OUTPUT -> im Normalfall zweimal 4K, es sei denn, man verwendet einen Field-Monitor, der nur ein FullHD-Signal akzeptiert
- FULL HD MOVIE OUTPUT -> Option 1, auf SD-Karte und an HDMI
MOVIE SETTING p.2/3
- HDMI OUTPUT INFO DISPLAY -> OFF (für clean HDMI/externes Recording via Ninja & Co.)
- 4K HDMI STANDBY QUALITY -> 4K (es sei denn, der externe Monitor braucht FullHD)
- HDMI REC CONTROL -> ON (sehr nützlich im Zusammenspiel mit kompatiblen externen Recordern wie dem Ninja V, startet und stoppt dann synchron zum Aufnahmestart/stopp an der Kamera)
- IS MODE -> IBIS/OIS (rein optische Stabilisierung im Body bzw. ggfs. im Objektiv; zweite Option mit "DIS" - elektronischer Stabilisierung - führt zu 1.29x-/MFT-äquivalenten Bildbeschnitt)
- IS MODE BOOST -> OFF (extra Stabilisierung für Stills/statische Kamerahaltung, zieht extra Akkuleistung, normalerweise aus; diese Funktion sollte man sich ins Quick-Menü legen, um sie bei Bedarf schnell einschalten zu können)
- Zebra Setting -> Zebra Right (standard)
- Zebra Level -> 100% (meine Erfahrung ist, dass das Kameradisplay Highlight-Clipping etwas früher anzeigt als es tatsächlich, nach komplette Durchlaufen der Signalverarbeitung wie z.B. Dynamikumfang-Optimierung, auf der Aufnahme sichtbar ist, daher sind 100% noch ein sicherer Wert)
- Movie Optimized Control -> OFF [!!!] (hierzu folgen noch Erklärungen, aber dies ist eine der größten Stolpersteine und Fehlerquellen der Kamera, wenn man sie noch nicht gut kennt. Hiermit werden bestimmte Funktionsräder blockiert und z.B. eine Umschaltung der ISO ist nicht mehr einfach möglich. Diese Funktion sollte man daher nur verwenden, wenn man sich in die Bedieninterface-Seltsamheiten der X-T4, und zwar hier die drei simultanen und sich wechselseitig überschreibenden Möglichkeiten, Blende und Verschlusszeit einzustellen, richtig verstanden hat. Stattdessen wird ein ultrafitzeliges On-Screen-Mini-Menü für die Grundparameter bereitsgestellt, das über Touchscreen praktisch nicht fehlerfrei bedienbar ist und mit dem Joytick auch nur leidlich. Auch wenn diese Funktion aktiviert ist, kann man sich immer noch Verschluss und Blende leicht durch die zwei Bedienräder rechts vorne und hinten an der Kamera verstellen, die NICHT blockiert werden. Hiermit ist auch gleich das größte ergonomische Ärgernis dieser Kamera angesprochen.)
MOVIE SETTING p.3/3
- Tally Light - nach Belieben
- Select Custom Setting -> Diese Funktion sollte man sich aufs Quick-Menü legen, ggfs. sogar als dessen ersten Menüpunkt. Bis zu 7 "Custom Settings" können abgerufen werden, die sich aber nur auf das Einstellen und Tweaken der Bildprofile sowie ISO und Weißabgleich beziehen. Diese 7 Einstellungsregister existieren zweimal, einmal für Foto und einmal für Video, und sind voneinander unabhängig. Leider kann man selbstdefinierte Foto-"Custom Settings" nicht in Video-Custom Settings kopieren und ungekehrt.
- EDIT/SAVE CUSTOM SETTINGS -> Nach der Definition aller "MOVIE SETTINGS" und "IMAGE QUALITY SETTINGS" ("I.Q.") sollte man die Einstellungen hier in einen selbstdefinierten Preset sichern.
Alternativ kann diese Einstellungen auch mit dem von Fujis Website kostenlos downloadbaren Desktop-Programm "Fuji X-RAW Studio" definieren und bearbeiten. Dieses Programm verwendet die per USB an den Rechner verbundene Kamera als RAW-Konverter, um zuvor auf den Rechner kopierte RAW-Fotos der Kamera zu konvertieren. (Dies geht auch in der Kamera selbst, ohne das Desktop-Programm.) Im Desktop-Betrieb kann man besser beurteilen, wie sich die einzelnen Bildprofile und -parameter auf das resultierende Bild auswirken. Dabei sind die Parameter für die JPEG-Still-Entwicklung identisch mit denen für das Videobild.
I.Q./IMAGE QUALITY SETTINGS p. 1/2
- FILM SIMULATION -> ETERNA. Der selling point von Fujis Kameras, in Verbindung mit dem Retro-Analog-Fotokameradesign. Aus nicht-Fotoamateursicht sind die "Film Simulations" schlicht LUTs, und zwar Styling-LUTs mit relativ starken Eingriffen ins Bild: Farbtonverschiebungen, Übersättigung und starke Kontrastkurven in der Standardeinstellung. Dies gilt auch für "Standard / Provia". Durch Abfotografieren eines X-Rite-Colorcharts und Durchtesten der Profile mit X-RAW Studio bin ich zum Ergebnis gekommen, dass nur das "Eterna"-Profil (benannt nach Fujis früherem Negativ-Cinefilm) neutrale, nicht-extragesättigte und nicht-verschobene/nicht-aufgehübschte Farben liefert. Für einen gesättigteren/kontrastreicheren Look bzw. Kompatibilität mit anderen Fuji-Kameras ohne das Eterna-Profil kann man alternativ das "Std/Provia"-Profil nehmen und u.a. mit "Color -3" ent-quietschbunten, mehr dazu weiter unten.
- WHITE BALANCE - sollte man sich sowieso ins Quick-Menü legen. Erstaunlich gut und harmonisch funktioniert die Automatikeinstellung "WB -A" (Auto-Weißabgleich mit "Ambience Priority" bzw. Berücksichtung des Umgebungslichts/der Lichtstimmung). Allerdings sind alle Auto-Weißabgleiche der Kamera nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv (wie Fotos von Color Charts/Graukarten erweisen) viel zu kühl/blaustichig. Anhand meiner Color Chart-Testbilder mit X-RAW Studio bin ich auf eine Korrektur von Blau nach Gelb um 4 Werte gekommen: "R:0 B:-4" in der Kameraeinstellung. Achtung: Diese Korrektur wird nicht gespeichert bzw. geht verloren, sobald man in eine andere Weißabgleich-Einstellung wechselt und wieder zurück. Die einzige Möglichkeit, sie dauerhaft zu speichern, ist via die CUSTOM SETTINGS (s.o.).
- DYNAMIC RANGE -> DR400. Eine der Stärken der Kamera bzw. von Fuji-Kameras allgemein. Hiermit wird die Kamera auf mindestens ihre native Sensor-ISO von 640 gesetzt (die ebenfalls die Standard-ISO für F-Log und HLG ist) und werden die Spitzlichter optimal geschützt und ein sehr guter Highlight-Rolloff erzielt, um den Preis von geringfügig stärker rauschender Schatten. Wenn dieser Wert auf 400 gesetzt ist, funktionieren auch die sRGB/Rec709-Profile wie Eterna und Provia ohne dramatische Abstriche beim abbildbaren Dynamikumfang ggü. den Log-Profilen (ähnlich dem "Extended Video"-Profil von Blackmagic; bzw. das Umschalten dieses Parameters von 100 auf 400 entspricht dem Unterschied von "Video" und "Extended Video" bei Blackmagic). Dies bedeutet aber auch, dass man (wie z.B. bei Blackmagic-Kameras mit ihren nativen ISOs von 400 und 800) bei Tageslichtdrehs immer ND-Filter braucht. Hierfür lassen sich die stabilisierten Fuji-Zooms wie das 18-55mm/2.8-4 und das 16-80mm/4 sehr gut mit dem Ulanzi-Klappfilter-Adapter kombinieren (so dass man sich einen ND8-, ND16- oder VariND-Filter ohne Aufschrauben schnell vors Objektiv klappen kann, und wieder wegklappen), weil sich deren Filtergewinde nicht bzw. nur geringfügig dreht. - Im Fotomodus, und nur da, kann man die Kamera alternativ auf "DR Range Priority" setzen, die die manuelle "DYNAMIC RANGE"-Einstellung sowie die Anpassung der sRGB-Kurve überschreibt. Bei der "DR Range Priority"-Einstellung "Strong" werden (a) "DR400" eingestellt sowie und (b) in der sRGB-Kurve Schatten angehoben und Spitzlichter gesenkt (siehe weiter unten), bei "Auto" wird je nach Motivkonstrast eine Einstellung (bzw. Kombination aus DR-Parameter und sRGB-Kurvenanpassung) gewählt, die am besten zum Motivkontrast passt. - Im Video-Modus diese Einstellung einfach auf DR400
- TONE CURVE: Bei Eterna, auf 0 und 0 lassen für ein neutrales/farbgetreues Bild. Bei den übrigen Bildprofilen/LUTs/Film Simulations einschließlich Provia/Std: Highlights -2 (Absenkung), Shadows -> -2 (trotz der verwirrenden/unlogischen Zählweise: maximale Anhebung!]
- COLOR: Bei Eterna auf 0 lassen. Bei Provia/Std: -3, bei Astia/Soft und bei Velvia/Vivid: -4
- SHARPNESS -> -4 (künstliche Nachschärfung 'raus)
- HIGH ISO NR -> -4 (extra Rauschfilter: raus)
I.Q./IMAGE QUALITY SETTINGS p. 2/2
INTERFRAME NR -> OFF (temporaler Rauschfilter aus)
PERIPHERAL LIGHT CORRECTION -> ON
MOUNT ADAPTER SETTING: hier die Brennweite adaptierter bzw. vollmanueller Objektive einstellen, um die Sensorstabilisierung zu optimieren. Auch ins Quick-Menü legen.
AF/MF SETTING p.1/2
FOCUS AREA - Ignorieren, setzt den Fokuspunkt, den man normalerweise während des Drehens/Fotografierens setzt.
MOVIE AF MODE -> AREA (der Video-Autofokus wird einen manuell definierten Bildbereich gesetzt und versucht nicht, sich seinen Fokuspunkt selbst zu wählen)
AF CUSTOM SETTING -> TRACKING SENSITIVITY 0 ("QUICK"), AF SPEED -5 ("SLOW"); hohe Tracking-Empfindlichkeit gepaart mit langsamer Schärfeverlagerung führt zu einem in der Praxis guten/harmonischen Video-Autofokus
AF ILLUMINATION -> OFF (Hilfslicht aus)
FACE/EYE DETECTION SETTING -> FACE DETECTION ON -> EYE AUTO (Autofokus mit automatischer Gesichtserkennung und automatischer Wahl des zu fokussierenden Auges. Diese Funktion auch ins Quick-Menü legen, um ggfs. Eye-Autofokus auf rechte oder linke Auge manuell spezifizieren zu können)
MF ASSIST -> PEAK -> FOCUS PEAK -> BLUE (HIGH) (Leider wird Grün nicht angeboten als Fokus-Peaking Farbe. Empfindlichkeit "HIGH" funktioniert in der Praxis besser mit vollmanuellen Objektiven.)
FOCUS CHECK -> ON (automatische Fokuslupe beim manuellen Fokussieren mit Autofokusobjektiven)
INSTANT AF SETTING -> AF-S (erlaubt Push-Autofokus mit dem "AF ON"-Knopf der Kamera, wenn die Kamera auf manuell Fokussieren steht; funktioniert aber nicht während der Videoaufnahme, weshalb die alternative Einstellung AF-C zumindest im Videomodus nicht viel bringt; AF-C ist jedoch die bessere Einstellung für Fotografieren mit Back Button-Focussing)
AF/MF SETTING p.2/2
DEPTH-OF-FIELD SCALE -> PIXEL (sinnvoller für Video, da es nicht um die Schärfe von Fotoprints geht)
AF RANGE LIMITER -> OFF - Normaleinstellung. Diese Funktion sollte man sich ins "MY MENU" (d.h. das Custom-/Favorites-Menü innerhalb des Kamera-Konfigurationsmenüs) legen - leider, und ärgerlicherweise, kann man sie nicht ins Quick-Menü legen. Sinnvoll z.B. für Interviews, um den Autofokus auf ein bestimmte Distanz zu reduzieren und so z.B. sein Springen auf den Hintergrund oder auf ein anderes Objekt zu verhindern.
TOUCH SCREEN MODE -> AREA - Eine der verwirrendsten Einstellungen für Video-AF, die nirgendwo klar dokumentiert oder erklärt ist. Die alternative Einstellung "Touch Shooting" (=Auslösen via Touchscreen) will man natürlich nicht. Die dritte Einstellung, "AF" unterscheidet sich, bei aktivem AF-C, von "AREA" dadurch, dass bei "AREA" der AF-C immer aktiv ist, man bei "AF" jedoch den Autofokus durch direktes Antippen des Fokus-Feld temporär ausschalten und dann durch neuerlichen Antippen des "AF"-Symbols rechts auf dem Bildschirm wieder aktivieren kann. Letzteres ist in der Praxis, auf dem kleinen Bildschirm mit den Minisymbolen und dem Unlogischen Ein- und Ausschalten, jedoch so anfällig für versehentliche Fehlbedienungen (z.B. wenn man das Fokusfeld verschieben will, aber versehentlich dort stehen lässt, wo es war, und dadurch den Autofokus deaktiviert), dass man das Feature lieber nicht nutzt.
FOCUS CHECK LOCK -> OFF. Wählt man stattdessen ON, wird eine eventuell aktive Fokuslupe deaktiviert bzw. zurückgeschaltet, sobald man die Aufnahme startet.
AUDIO SETTING
INTERNAL MIC LEVEL ADJUSTMENT -> AUTO (da das interne Microfon sowieso nur für Scratch-Tracks zu gebrauchen ist)
EXTERNAL MIC LEVEL ADJUSTEMENT -> -6dB, für das von mir verwendete Ohrwurm-Mikrofon von @ruessel mit seinem starken Ausgangspegel (das hervorragend mit der Kamera zusammenspielt). Für andere Mikrofone: ausprobieren, und sowieso diese Funktion ins Quick-Menü legen.
MIC JACK SETTING -> MIC (auf LINE setzen, wenn man z.B. den Ausgang eines Audiorecorders mit der Kamera verbindet)
MIC LEVEl LIMITER -> ON (der Limiter funktioniert einigermaßen ordentlich und verhindert im Ernstfall Clipping)
WIND FILTER -> OFF
LOW CUT FILTER -> OFF
HEADPHONES VOLUME -> egal (Kopfhörer können nur via Fujifilms leicht verlierbares und leicht kaputtgehendes USB-Audio-Adapterkabel angeschlossen werden, daher IMHO untauglich für den Alltagseinsatz)
TIME CODE SETTING
- Alle Settings hier sind IMHO egal bzw. überflüssig, da der Timecode der Kamera nicht extern synchronisiert werden kann.
SETUP
Das Ärgerlichste an der Logik und Organisationdes Kamera-Menüs. Seltsame Verschachtelungen u.a. in das unbegreiflich getaufte Untermenü "USER SETTING", in dem sich u.a. das Karten-Formatierungs-Menü verbirgt, die Organisation des Quick-Menüs ist im Untermenü "BUTTON / DIAL SETTING" verborgen, während "MY MENU" (das Custom/Favorite-Menü innerhalb des Kameramenüs) unter "USER SETTING" sitzt und die Konfiguration der "CUSTOM SETTINGS" wiederum weder in dem einen, noch in dem anderen Submenü, und auch gar nicht im "SETUP"-Menü, sondern (siehe weiter oben) im Menü "MOVIE SETTINGS" (und unbegreiflicherweise auch nicht in "I.Q. Settings")... Jedes Mal sträuben sich mir die Haare und begebe ich mich erneut ins verschachtelte Textadventure der X-T4, wenn ich eine dieser Einstellungen verändern will und nicht mehr erinnere, wo sich die Konfigurationen befindet.
Hier also nochmal die Cheat-Codes:
1) CUSTOM SETTING (Kamera-Bildeinstellungen: Farbprofile und ihre Tweaks + ISO + WB) -> MOVIE SETTINGS, mit zehn Klicks Durchblättern zu dritten Menüseite/p. 3 -> EDIT/SAVE CUSTOM SETTING
2) MY MENU (Extra-Textmenü im Kameramenü mit bevorzugten Menüpunkten aus den übrigen Menüs) -> SETUP -> USER SETTINGS -> MY MENU SETTING (Filmkamera-Symbol)
3) Quick-Menü (liegt auf Taste Q, schnelle Erreichbarkeit der wichtigsten Kamera-Einstellungen) -> SETUP -> BUTTON / DIAL SETTING -> EDIT/SAVE QUICK MENU (Filmkamera-Symbol)
SETUP -> USER SETTING
gröstenteils Kamera-Grundeinstellungen wie Datum/Zeit, Sprache, Sensorreinigung, Lizenzinformationen etc. (warum zur Hölle heisst dieses ganze Untermenü "USER SETTING" und von welcher Logik wird es diktiert????), aber auch:
FORMAT -> Formatieren der SD-Karten. Lässt sich ärgerlicherweise in kein einziges Custom-Menü (auch nicht in "MY MENU") legen.
MY MENU SETTING (Foto) ->
MY MENU SETTING (Video) -> Definition bzw. Bearbeitung des Extra-Textmenüs im Kameramenü mit bevorzugten Menüpunkten aus den übrigen Menüs.
Nachteil dieser Option: Hat man ein "MY MENU" definiert, springt die Kamera beim Drücken des MENU-Knopfs immer automatisch zuerst ins MY MENU, und merkt sich nicht die letzte Menüposition... Das kann extrem nerven.
SETUP -> SOUND SETTINGS
Nicht zu verwechseln mit dem vorigen Menü "AUDIO SETTING"... Hier werden Pieptöne, Fake-Shutter-Geräusche etc. eingestellt.
SETUP -> SCREEN SETTINGS
Einstellung aller Display- und EVF-Parameter auf drei Bildschirmseiten, relevant für Video
p. 2:
F-Log VIEW ASSIST -> ON; wenn in F-Log aufgenommen wird, wird das Sucherbild mit drübergelegter sRGB/Rec709-LUT angezeigt
p. 3:
DISP. CUSTOM SETTING -> bezieht sich verwirrenderweise nur teilweise auf die o.g. "CUSTOM SETTING". Einstellung der Sucheranzeige mit z.B. elektronischer Wasserwaage, Framing Guides, wobei für den Videobetrieb besonders Histogramm und Ton-Aussteuerungsanzeige wichtig sind.
SETUP -> BUTTON/DIAL SETTINGS p. 1
FOCUS LEVER SETTING -> ON. Mit "Focus lever" ist der Joystick gemeint (welcher Idiot hat den "Focus lever" genannt?). Braucht man, auch weil der Touchscreen und seine Bedienelemente oft zu klein und zu fitzelig sind, für sichere Bedienung, auch zum Verschieben des Fokusfelds.
EDIT/SAVE QUICK MENU (Foto/Video) -> 12 SLOTS
Meine empfohlene Belegung:
1. Reihe: Custom Setting (Wahl selbstdefinierter Bildprofile) | WB (Weißabgleich) | ISO | Face/Eye Detection Setting
2. Reihe: Movie Mode Resolution | Movie Mode Frame Rate | Full HD High Speed Rec | MF ASSIST (Fokus Peaking, Umschalten z.B. von hoher auf geringe Empfindlichkeit)
3. Reihe: IS MODE (Umschalten diverser Sensorstabilisierung-Modi, inkl. Ausschaltung und elektronischer Stabilisierung) | IS MODE BOOST (Sensorstabiliserung für statische Motive) | TOUCH SCREEN MODE (AF / AREA / OFF) | INTERNAL/EXTERNAL MIC LEVEL ADJUSTMENT
FUNCTION (FN) SETTING -> Belegung der Kameraknöpfe, generell relevanter für die Foto-, als für die Videofunktionen; Empfehlung: Knopf Fn1 (rechts neben dem Auslöserknopf) mit "AWB-L" belegen (Verriegelung des automatischen Weißabgleichs), Fn2 (Kameravorseite rechtsneben dem Objektiv) mit "AF Limit" (Limitierung des Autofokus-Bereichs).
COMMAND DIAL SETTING -> Verhalten der rückwärtigen und vorseitigen Drehräder als jeweils entweder Blenden- bzw. Verschlusszeitregler. Leider lässt sich dies für den Videobetrieb nicht umkonfigurieren, so dass ein versehentliches Berühren/Drehen an einem der Räder die Verschlusszeit verändert (bzw. die Blende verändert).
SETUP -> BUTTON/DIAL SETTINGS p. 2
SHOOT WITHOUT LENS -> ON (für vollmanuelle und mechanisch adaptierte Objektive)
SHOOT WITHOUT CARD -> OFF (Vorsichtsmaßnahme)
FOCUS OPERATION -> LINEAR (wichtig für manuelles Fokussieren von focus-by-wire-Systemobjektiven im Videobetrieb!)
AE/AF-LOCK MODE -> S;
eine weitere Einschränkung der Kamera: AE Lock wirkt sich nicht auf Auto-ISO aus. Im Prinzip wäre das ein idealer Run-and-Gun-Workflow: Die Kamera auf Auto-ISO setzen und, vorm Starten der Aufnahme, die ISO verriegeln/festsetzen. Geht leider nicht.
AWB-LOCK MODE -> S; Verriegeln des automatisch eingestellten Weißabgleichs,
APERTURE RING SETTING -> AUTO (verwirrende/seltsame Option, mit der es möglich ist, ein auf Blendenautomatik gestelltes Objektiv doch nur nicht-automatisch zu regeln...)
TOUCHSCREEN SETTING -> TOUCHSCREEN SETTING [ja, wiederholt sich nochmal] -> ON ; vor allem, um den Fokuspunkt per Touchscreen setzen zu können.
TOUCHSCREEN SETTING -> DOUBLE TAP SETTING --> OFF. Hier soll laut Fuji-Handbuch eine Fokus-Lupe per Doppel-Tipp auf den Touchscreen aktiviert werden. Da dies bei mir aber nicht funktioniert, lasse ich diese Option lieber abgeschaltet, bevor sie zu Fehlbedienungen führt.
TOUCHSCREEN SETTING -> TOUCH FUNCTION SETTING --> OFF. Hier kann man sich wieder die Haare raufen und fragen, was gemeint ist. Die bezieht sich auf Touch-Gestenbedienung. Auch hier deaktiviert als potentielle Quelle von Fehlbedienungen.
SETUP -> POWER-MANAGEMENT
PERFORMANCE -> ECONOMY (für langere Batterielaufzeit. Die Funktion "Performance Boost", die u.a. Auflösung und Framerate des EVF hochschraubt, lässt sich per FUNCTION (FN) SETTING (s.o.) auf eine schnell erreichbare Taste wie z.B. die untersten 4-Wege-Taste legen.
SETUP -> SAVE DATA SETUP
Auch hier spottet der Name mal wieder jeder Logik, und das Finden der darunter gestopften Funktionen wird zur Schnitzeljagd. Am wichtigsten für Video ist hier die Einstellung
CARD SLOT SETTING (Video) -> BACKUP (die Videodateien werden simultan auf beide SD-Karten geschrieben. Sicherste Variante, macht die Kamera aber überhitzungsanfälliger. Alternative: SEQUENTIAL, dann wenn die Videodateien nur auf eine Karte gespeichert und auf die zweite Karte geswitcht, sobald die erste voll ist).
(Die wiederum kryptische Funktion SAVE ORG IMAGE bezieht sich übrigens nur darauf, dass bei aktiviertem "Red Eye Removal" auch das Originalbild ohne diese Filterung gespeichert wird.)
SETUP -> CONNECTION SETTING
Diverse für den Videobetrieb irrelevante Optionen für drahtlose Kommunikation/Bildübertragung im Zusammenspiel mit Fujis Smartphone App. Relevant ist hier nur:
USB POWER SUPPLY SETTING: ON -> Die Kamera kann über USB stromversorgt und ihr Akku aufgeladen werden, auch im laufenden Betrieb z.B. via eine Powerbank. Allerdings funktioniert die USB-Stromversorgung nur mit eingelegtem Akku.
Eine hier noch relevantes Detail: Wenn sich die Kamera mit der Fuji-Smartphone-App verbindet, holt sie sich GPS-Daten und taggt damit ihre aufgezeichneten Bilder. Bei dieser regelmäßig GPS-Synchronisation blinkt das folgende rote Symbol wie eine Warnlampe auf dem Kameradisplay:
fuji-gps.png
Man denkt, es ist eine Überhitzungs- oder Defektwarnung, tatsächlich wird aber nur der Austausch von GPS-Daten angezeigt... Auch das ist, neben der "VIDEO-OPTIMIZED CONTROL", eine der Verwirrungsfallen dieser Kamera.
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