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E. K. G. EXPOSITUS
(die öffentlichen und die künstlerischen Medien)

R: Michael Brynntrup

Land: Deutschland 2003
Vorführformat: Digi Beta, Farbe
Länge: 101 Minuten
Sprache: Deustch
mehr Informationen (Int. Forum)
offizieller Site zum Film

Das Projekt E.K.G. Expositus hatte ich schon seit einigen Jahren vor, seit ich die einzelnen Filme gemacht hatte, die darin als Kurzfilme in voller Länge auftauchen. Sie standen für mich in einem sehr engen Zusammenhang: es ging mir um Untersuchungen des Bildes, um Fragen an das Bild. Unter ganz unterschiedlichen Aspekten nehmen alle drei Kurzfilme darauf Bezug. [aus dem Forumprogramm]


FRAGE & ANTWORT

Wie würden Sie die Ästhetik Ihres Films beschreiben?
Mit einem Wort: mixed media.

Warum entschieden Sie sich, diesen Film auf DV zu drehen -- nur aus finanziellen Gründen, oder gab es auch ästhetische Überlegungen?
Wir haben mit diversesten Formaten gedreht, von 16mm über super8 bis zu High8, BetaSP und miniDV. Postproduktion in FCP, Premiere und Avid. Ausgespielt auf digiBeta und ausbelichtet auf 16mm... Das alles beeinflußt die Ästhetik, und das war natürlich so auch gewollt. Der Film E.K.G.EXPOSITUS hat ja den Untertitel "die öffentlichen und die künstlerischen Medien", - Medien haben aber selbstverständlich nicht nur formale, quasi 'materialbezogene' Aspekte, sondern beeinflußen auch ganz wesentlich den Inhalt (Stichwort: Produktionsmittel). Nur mit einer leicht-verfügbaren, spontan-einsetzbaren und handlichen Technik läßt sich ein dokumentarischer Blick gewährleisten.

Was war besonders daran, auf DV zu drehen (verglichen z.B. mit 16 oder 35mm)? War es für Sie das erste Mal, oder kannten Sie das Format schon?
Es gibt auch inscenierte Teile in dem Film (mit Schauspielern). Für diese Szenen haben wir die aufwendigere Technik (16mm mit Dolly, Filmlicht etc) eingesetzt, auch um diesen Bildern den 'Spielfilm'-look zu geben...

Welches Drehverhältnis hatte der Film?
Der Film ist eine sogenannte Langzeitbeobachtung, da rechnet man in Jahren! Beim E.K.G.EXPOSITUS kann sagen: 100 minuten Film in 10 Jahren.

Hätten Sie im nacherein vielleicht doch lieber ein anderes Format gewählt (welches)?
Nein - Allenfalls eine Empfehlung: wenn Ausbelichtung gewünscht ist, dann sollte man möglichst direkt auf 35mm-Film gehen. Da ist die Technik inzwischen ausgereift. (Die teilweise Ausbelichtung des E.K.G.EXPOSITUS auf 16mm war rein projektbedingt und auch nur aus dem einen Grunde, um ein einheitliches Vorführformat der sehr heterogenen Teilsequenzen zu erhalten.)

Da Sie schon auf DV drehen - würden Sie auch andere Distributionsmöglichkeiten als die heute etablierten in Betracht ziehen? Wenn ja, welche?
Ich nutze auch das internet als möglichen Distributionskanal und habe bereits zwei kurze Filmprojekte eigens fürs web produziert. Die Zukunft gehört den digitalen Sendekanälen. Das bedeutet aber auch, das es 'Rückkanäle' geben wird und damit eben auch Interaktionsmöglichkeiten des Zuschauers. Damit werden auch die non-linearen Erzählformen an Bedeutung gewinnen. Ich würde mir wünschen, wenn in diese unausweichliche, digitale Zukunft mehr Kreativität investiert würde. (Und als politische Forderung formuliert heißt das: mehr "Innovation" dort wagen, wo die Zukunft schon sicher ist!)

Ein gutes Wort (oder zwei) über DV:
DV ermöglicht, bestimmten Sachverhalten die präziseren Bilder abzugewinnen.

Ein schlechtes Wort (oder zwei) über DV:
DV verleitet dazu, die Bilder beliebiger werden zu lassen...



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